Pressdruck Vergleich Hydraulikpresse vs Vakuumpresse -

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Hallo,

mal eine Verständnisfrage zu obiger Thematik -

Wenn ich mir das Pressdruck Diagramm einer klassischen Hydraulikpresse ansehe komme ich auf Werte von 0,5 - max 5 KG auf den cm2 - wobei teils wohl selbst bei höchstem ATÜ eingestellt und max Werkstückgröße "nur" 1 KG auf den cm2 rumkommt bei einer Presse die ich gefunden habe sogar nur 0,5 KG - die 5 KG werden teils nur erreicht bei höchsten ATÜ und kleinem Werkstück...

Bei einer Vakuumpresse müsste die Werkstückgröße meines Verständnisses nach egal sein, ich habe immer rund 1 KG / cm2 (bei den üblichen 0,9 bar Unterdruck die die Pressen machen)

Ließt sich also so als ob bei HPL / Schichtstoffverpressungen über die max Fläche einer Presse es entweder egal ist ob klassische Presse oder Vakuum, ggf. sogar die Vakuum einen Kraftvorteil hat.

Ist das so richtig?

Anders sieht es wohl als bei der Verleimung von DuoBalken als Beispiel: Kleine Fläche = locker 2-3 KG pro cm2 in der Hydraulikpresse erreichbar. ... ?

Auf der andern Seite würde größer als 1 KG in der Hydrau. Presse wohl nur benötigt werden um nicht eben nivellierte Flächen glatt zu pressen oder nicht abgerichtete Duo Balken zusammenzupresse oder? (selbst 1 KG / cm 2 entspricht ja 100000N/m2 und weder Kleber noch Material brauchen mehr Druck beim pressen (außer sie wären krumm?)

oder sehe ich das falsch?
 

mj5

ww-robinie
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N' Abend!

Auf der andern Seite würde größer als 1 KG in der Hydrau. Presse wohl nur benötigt werden um nicht eben nivellierte Flächen glatt zu pressen oder nicht abgerichtete Duo Balken zusammenzupresse oder? (selbst 1 KG / cm 2 entspricht ja 100000N/m2 und weder Kleber noch Material brauchen mehr Druck beim pressen (außer sie wären krumm?)

oder sehe ich das falsch?
Das siehst Du falsch.
Bei "nicht eben nivellierten Flaechen" versagt moeglicherweise die Klebefuge / der Klebstoff. (Verarbeitungsrichtlinien des Herstellers beachten!).
Das moechte man bei tragenden Bauteilen ungern... Ne krumme Traegerplatte mit beidseitig HPL gradeziehen geht temporaer. Aber dann schnell weiterverabeiten, sonst aergert man sich doch wieder mit einem "krummen Hund" rum.

Man koennte auch Spanngurte nehmen! Wieviele brauche ich fuer einen 6mtr Traeger 8x24??? :emoji_innocent:

Gruesse
Mattes
 

DZaech

ww-robinie
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Hallo,

mal eine Verständnisfrage zu obiger Thematik -

Wenn ich mir das Pressdruck Diagramm einer klassischen Hydraulikpresse ansehe komme ich auf Werte von 0,5 - max 5 KG auf den cm2 - wobei teils wohl selbst bei höchstem ATÜ eingestellt und max Werkstückgröße "nur" 1 KG auf den cm2 rumkommt bei einer Presse die ich gefunden habe sogar nur 0,5 KG - die 5 KG werden teils nur erreicht bei höchsten ATÜ und kleinem Werkstück...


oder sehe ich das falsch?

Ja das siehst du falsch. Welche Pressen siehst du dir denn an? Ich kann selbst an meiner über 40 Jahre alten Friz Presse genug Druck einstellen um bei 2000x1000mm Werkstückgrösse die 2kg/cm2 zu erreichen. Und das geht nun wirklich an fast jeder Furnierpresse. Bei den sehr grossen Pressen kann es natürlich sein, dass bei 1400x3000mm Werkstückgrösse (wer presst so grosse Teile häufig?) der Druck nicht reicht um dann noch auf die 2kg zu kommen. Wären dann ja 90 Tonnen Pressdruck, wobei ich glaube dass eine Joos oder LZ Presse auch das kann. Türenformat, also rund zwei Quadratmeter schafft jede Presse mit 2kg/cm2.

Und nochwas was du falsch siehst. Eine Furnierpresse drückt auch krumme (aber dickengenaue) Teile zusammen. Z.B wenn du zwei 19mm Spanplatten aufeinanderleimst. Wenn du die mit der Presse bei 1kg/cm2 presst, ergibt bereits das eine Top Verleimung, im Vakuumsack hingegen wirst du im der Praxis damit nicht glücklich werden, da dem einfach die Kraft und harte Pressplatte fehlt…
 
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nein wir sind bei der Frage schon weiter - habe es extra mal als neues Thema aufgemacht weil damals sind wir nach ein paar Beiträgen bei den Säcken gelandet. Tenor gab es keinen weil damals wohl nur Sackuser geantwortet haben bis auf einen.

Ist ein spannendes Thema, mit dem sich aber wohl zu wenige noch in der Praxis beschäftigt haben...

Problem damals wie heute ist wahrscheinlich das hier keiner / kaum einer eine solche Presse nutzt der antwortet.

Damals hatten wir eine Antwort eines Nutzer der eine Presse hatte:

"ich hatte eine Barth Vakuumpresse. Für Formverleimungen ist sie gut.
Beim furnieren gab es oft Kürschner ( Türblätter) auf der Unterseite. Den die max. 0.95 bar drücken die Türen nicht gerade.
Die Leimhersteller geben meist 2-4 kg/cm2 vor. Das Furnier wird auch nicht gleich glatt gedrückt wie bei den Furnierpressen...
Darum habe ich das Ding verkauft. Es war ja eh nur die 2. Presse."

wobei jetzt laut mj5 generell wohl nie das Ziel sein sollte was krummes gerade zu drücken, DZ findet es wiederum super das man krumme Teile zusammenpressen kann.... - aber ansonsten reichen 0,8 KG um furnier ohne Kürschner zu aufzubringen, die Erfahrung habe ich zumindest gemacht.
 

chris_maa

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Die große Frage ist doch mal wieder: Warum??

Es gibt Furnierpressen. Die eignen sich ganz hervorragend zur Verpressung von Furnieren und Schichstoffen. Egal, ob ein Teil nun krumm ist oder nicht, man hat eine gute und haltbare Verleimung. Kein Problem mit abgebrochenen Schichtstoff- oder Furnierüberständen, keine Gefahr der Beschädigung einer Membran durch scharfkantige HPL- Überstände.
Also, warum sollte ich jetzt anfangen, die gleichen Werkstoffe in einer Vakuumpresse zu verpressen? Du solltest vielleicht mal Deine Beweggründe für Deine Frage schildern (z. B. Platzbedarf, wirtschaftliche Günde, Durchsatz, etc.). Eine reine Grundsatzdiskussion finde ich unsinnig.
 

brubu

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Hallo
Es braucht sehr wenig Vorstellungsvermögen, dass sich eine dickere Platte wie z.B. eine Zimmertüre wenn die auf einem Presstisch liegt, mit Vakuum nicht genügend stark auf den Tisch pressen lässt. Dabei geht es nicht um sehr krumme Teile sondern nur darum, dass die meisten Platten minim krumm sind. Als Versuch eine dicke Platte auf einen Maschinentisch legen.
Im vorherigen Thema dazu steht auch dies https://www.woodworker.de/forum/threads/vakuumpresse-ersatz-zur-furnierpresse.118094/#post-937039 weiter oben ist der in #8 zitierte Rest zu lesen.
Und etwas zum Druck, die meisten Furnierpressen kommen locker auf 2-3kg/cm2 bei voller Auslegung. Grosse Pressen haben grössere und mehr Zylinder. Zudem werden HPL und Furniere richtig flach gedrückt was in einem Sack nie der Fall ist.
Gruss brubu
 
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