Ich weiß nicht genau wie das funktioniert, ich bin nämlich kein Chemiker, ich weiß nur das es funktioniert.
Also beim Loctite kann ich nicht helfen aber nach so wilden Spekulationen um die Inhaltsstoffe und das krebserrende Potential habe ich mich einmal umgeschaut.
Das war doch interessanter als ich gedacht hätte. Erstmal sagt die Wikipedia, dass die Oberfläche entweder durch Plasma, entsprechende Säuren oder Polyolefinprimer vorbehandelt werden muss. Mit den ersten beiden wollen wir uns nicht beschäftigen denn ich hoffe niemand von euch hat eine Plasmaanlage oder Chromschweflige Säure zu Hause (letzteres würde nicht mal ich als Chemiker gerne nutzen das ist hochgradig krebserregend).
Bleiben also die Polyolefin-Primer. Während Säuren und Plasma tatsächlich das Potential haben die chemische Struktur zu verändern ist das bei den Primern nur bedingt der Fall. Da gibt es tatsächlich einen ganzen Zoo an Produkten.
Ich habe einfach mal Onkel Google gefragt und mir ein paar Produkte angeschaut, zu denen es auch Sicherheitsdatenblätter gibt.
http://www.km-technology.de/sekundenkleber/primer-für-pp-pe-silikon/
https://shop.hgpowerglue.com/produkt/primer-haftvermittler/
Diese beiden z.B. haben in den Sicherheitshinweisen nur n-Heptan stehen. Das macht die Oberfläche sauberer und vielleicht auch ein bisschen Haftvermittlung aber die Wunder, die diesem Zeug zugesprochen sind erschließen sich mir noch nicht (heißt nicht, dass es nicht funktioniert, ich kann es mir nur nicht erklären warum).
Bei Otto Chemie gibt es die Primer 1217 ("Der Silikon-Kunststoff-Primer) und 1227 ("Der Kunststoff-Primer").
https://www.otto-chemie.de/bau/otto-primer-1217
https://www.otto-chemie.de/bau/otto-primer-1227
Der 1217 enthält ebenfalls ein gemisch aus n-Heptan und ein paar andern Lösungsmitteln und daneben noch Methacrylat. Lezteres kann auch Polymerketten bilden allerdings habe ich keinen Starter gesehen und halte das in der kurzen Zeit auch für schwierig. Vielleicht aber im Aushärtungsprozess.
Der 1227 setzt auf Isocynatverbindungen, auch diese können Polymerketten bilden.
Jetzt habe ich das gemacht, was man macht wenn man mehr Infos will, einfach mal bei Otto angerufen und mit der technischen Abteilung gesprochen. Die meinen, weder der 1217 noch der 1227 ist für PE geeignet ist.
Auch von den anderen Primern die nur n-Heptan halten sie wenig (so wie auch mein Bauchgefühl).
Tja allerdings scheint es ja Fälle zu geben, wo das gut funktioniert hat und das will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Das Experiment zählt meist mehr als die Theorie. Also einfach mal ausprobieren.
Aufgrund von Toluol enthält der 1217 den H-Satz 361D "Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen".
Ansonten natürlich die Isocyante mit H373 " Schädigung der Organe bei längerer oder wiederholter Exposition".
Natürlich alles brennbar und teilweise giftig für Wasserorganismen.
Also klar kein schönes Zeug, aber nichts, was man nciht bei anderen Alkanen oder Epoxidharzklebern auch hätte.