annoannoli

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Hallo!

Ich bin gerade dabei zwei Stühle zu restaurieren. Habe sie gereinigt (abgestaubt und mit gaaaanz wenig Wasser und Kernseife) und anschließend mit einem Restaurierungsöl für Antike Möbel bearbeitet.

Der eine Stuhl ist wirklich super geworden. Der zweite ist leider sehr fleckig geworden. Es schaut für ich wie Wasserflecken aus ...

Hat jemand einen Tipp für mich wie ich weiter vorgehen soll? Wäre sehr dankbar.

Liebe Grüße aus Wien

P.S. Im Angang die beiden Stühle
 

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marcus_n

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Gruß nach Wien.
Ich kann die Flecken leider nicht sehen. Aber @welaloba weiss ganz bestimmt rat. Wenn du nicht nur aufarbeiten, sondern tatsächlich restaurieren möchtest wirst du strukturiert vorgehen müssen. Gibt es jemanden mit entsprechender Kompetenz?
Ich sehe die Mängel wie gesagt zu wenig, trotzdem wäre mein Weg; reinigen des Holzes und der Oberfläche, Retusche, Bezüge und evtl. Polsterung aufbereiten.
Besten Gruß nach Wien!
 

Friederich

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Was war denn für eine Oberfläche drauf? Wenn Schelllack, wie ich vermute, darf man nicht mit Wasser drangehen. Gibt schnell stumpfe Flecken auf dem original glänzenden Lack.

Und wenn Schelllack, und teilweise bis aufs rohe Holz abgenutzt, dann kann es mit Wasser schon Flecken geben, da es ja nur an diesen Stellen ins Holz eindringt. (bzw das Öl, welches du ja auch verwendet hast.

Die Stühle könnten übrigens schon recht wertig sein..?. Also höllisch aufpassen bei Restaurierungsversuchen!
 

annoannoli

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Danke euch für die raschen Antworten .

Aufarbeiten ist warscheinlich der richtigerer Begriff ja! Bin noch ein Neuling im Bereich....

Ja ich vermute auch das es Schellack ist. Bin auch nur mit einem Nebelfeuchtem Tuch darüber gagannen also es war kaum Wasser im Spiel.

Ich schicke noch mal eine Nahaufnahme der Flecken. Es geht um die hellen bzw dunkeln Stellen die auf der Rückenlehne sehr stark sichtbar sind.

Liebe Grüße
 

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marcus_n

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Du hast hier zwei sehr schöne Stühle, sehr appart. Such dir jemand Kompetenten, der dir helfen kann. Die Maßnahmen sind nicht dramatisch, aber notwendig, und man muss wissen, an welchen Stellschrauben zu drehen ist. Der Aufwand ist es jedenfalls wert. Viel Glück dabei.
 

Friederich

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Der alte Schellack dürfte wohl hinüber sein, bei einem Stuhl, in dem Alter, wie es scheint.
Trotzdem sind mir diese Spurenmuster nicht recht erklärlich. Wie normale Abnutzung durch jahrzehntelangen Gebrauch, sieht es eigentlich nicht aus. Vielleicht war da mal rgendwann Irgendjemand dran mit einem völlig ungeeigneten Reinigunsmittel?
Kannst du denn erkennen, ob Lack an den betreffende Stellen fehlt?

Für routinierten Restaurator wär die Sache klar: Alten Lack mit Alkohol (nicht mit Schleifpapier)!!!) entfernen und neu schelllackpolieren. Eigentlich keine große Sache, wenn man es kann.
 

Mathis

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Da hast du ein Öl verwendet, das für diese Oberfläche des Sessels nicht geeignet ist.
Typisches Schadensbild: das Öl, was immer auch Restaurierungsöl sein soll, hat den Lack / die Politur nicht durchdrungen, sondern hat nur an den Kanten, wo die Schichtdicke immer geringer ist als auf der Fläche, den Lack teilweise unterwandert.
Dort ist das Furnier jetzt dunkel, und der helle Rest weist auf eine krepierte Lackschicht hin, die das Öl nicht durchdringen konnte. Wahrscheinlich ein Nitrolack.
Jetzt liegt das Kind im Brunnen, und ich hab keine Idee, wie man das wieder hinbekommt, ohne den Lack komplett zu entfernen und neu zu polieren oder lackieren.

Solche Experimente macht man nur auf der ganzen Fläche, wenn man absolut keinen Plan hat.
Der Profi macht an unauffälliger Stelle einen Versuch und lernt daraus.
Ceterum censeo: Polsterer sollten keine Experimente an Möbeloberflächen machen, so wie auch ich als Restaurator ohne Plan von Polsterungen nicht an Polstern herumprobieren würde.
 
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teluke

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Dort ist das Furnier jetzt dunkel, und der helle Rest weist auf eine krepierte Lackschicht hin, die das Öl nicht durchdringen konnte. Wahrscheinlich ein Nitrolack.

Nur aus Interesse und ohne jede Fachkenntnis bei genau diesem Thema.

Ist da tatsächlich Furnier im Spiel?
 

derdad

Moderator
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Nur aus Interesse und ohne jede Fachkenntnis bei genau diesem Thema.

Ist da tatsächlich Furnier im Spiel?
Ja. Die Konstruktion besteht aus einem Blindholz das dann mit Edelholz furniert wurde. Als Blindholz wurde ein billiges Holz verwendet und Sägeschnittfurnier aufgeleimt. Grund waren einerseits die Materialkosten, und auch die Konstruktion.. es wäre sonst nicht möglich gewesen einen optisch gleichen Faserverlauf zu machen. Bei den gezeigten Fauteuils hat das obere Lehnenfries einen stehenden Faserverlauf. Wenn das nicht furniert wäre, würde es unweigerlich brechen. In diesem Fall ist das darunter liegende konstruktive Blindholz mit liegendem Faserverlauf und das Funier stehend darauf geleimt. Sehr beliebt im Biedermeier, so wie bei diesen Fauteuils. Alles in allem natürlich sehr Arbeitsintensiv und Zeitaufwändig. Aber du musst davon ausgehen, dass damals die Arbeitskosten sehr gering und die Materialkosten sehr hoch waren. Ich schätze mal im umgekehrten Verhältnis von heute.
LG Gerhard
 

teluke

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Danke für die Erklärung, leuchtet ein.
Dass die Maserung dort stehend ist war mir gar nicht aufgefallen.
 
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