Projektvorstellung: Drei Dielenmöbel

-sigma-

ww-pappel
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Hallo Holzarbeiter! :emoji_slight_smile:


Projektvorstellung

Aus Kernbuche Leimholz sollen gebaut werden(steigende Komplexität):
  1. eine breite, hängende Garderobe
  2. ein Raumtrenner in Stufenform
  3. eine Sitzbank zum Schuhe unterstellen und drauf sitzen. Diese wird ebenfalls selbst gepolstert.
1) Die Garderobe aus einer großen Platte (H/B/T: 125/100/2,6) mit einer Hutablage (T: 30) sollen auf einem 80x80 Rahmen aus 8cm Leisten des gleichen Holzes angebracht werden.
Der Rahmen wird mit zwei Schrankaufhängern (200kg Kapazität) auf eine Befestigungsschiene gehängt.

2) Der Raumtrenner mit den Grundmaßen 150x150 ist aus 19mm starkem Holz. Er wird über drei zwei Raster umfassenden Elementen bestehen, in die später noch Türen eingesetzt werden.

3) Die Sitzbank mit Breite 100 und 26mm starkem Holz verfügt über einen Zwischenboden, der mit Hilfe eines Stützelements in der Mitte das doppelte Bankbrett, auf welchem man sitzt, stabilisiert. Das obere Bankbrett (welches eine L-Form erhalten wird, so dass es vorne überlappt) wird voraussichtlich "abnehmbar" und mit 8cm RG35 Schaum + Vlies + Microfaserstoff gepolstert werden.

Verbunden werden sämtliche Stücke mit Rastex Korpusverbindern, um über kurz oder lang eine gewisse Mobilität der Möbelstücke zu gewährleisten - zusammengebaut werden die Viecher brachial schwer, denke ich.

Zeichnungen und Bilder habe ich derzeit noch nicht, werde aber versuchen, zeitnah welche hochzuladen.

Nächste Schritte: Holzteile ordnen und auf Vollständigkeit überprüfen, Bohrungen vorbereiten, Öl beziehen, bohren, ölen, zusammensetzen.


Zu mir

Erster Post, yay! :emoji_wink:
Alter 30, Lokation im Umland von Frankfurt und beruflich in der IT unterwegs. Klar, dass da noch nicht all zu viel Erfahrung mit Holzhandwerk vorhanden ist.
Um genau zu sein, beschränkt sich meine Erfahrung im Ver-/Bearbeiten von Holz auf einen Gartenhaus-Anstrich meines Großvaters vor ca 12 Jahren und auf ein simples Sägen und Beizen einer Leimholzplatte aus Fichte vor zwei Wochen, um eine Schranktüre draus zu basteln.

Mein zweites Vorhaben hat da schon etwas mehr Umfang und ich hoffe, dass ich es entsprechend realisiert bekomme. Über den ein oder anderen hilfreichen Tipp von euch (-> siehe "Offene Fragen") freue ich mich daher auch ganz besonders :emoji_slight_smile:

Für die "make"-Option der Möbel habe ich mich entschieden, nachdem ich bei diversen Möbelhäusern immer nur entweder billiges Furnier mit scharken Ecken oder horrend teure Massivholzmöbel gesehen habe. Selber den Hammer zu schwingen war da der logische Kompromiss.

Wie ich auf das Forum gestoßen bin?
Nachdem mir vorhin mein Kernbuche Holz geliefert wurde und das doch recht blass aussah, dachte ich mir, dass das wohl bestimmt noch nachbehandelt werden muss. Und siehe da, Onkel Google hat mir brav einige Antworten geliefert, unter anderem auch einen Beitrag von Natural-Farben, welcher auf Walters Projekte verwiesen hat, die hier ebenfalls im Forum vorgestellt wurden.


Offene Fragen zu diesem Vorhaben
  • Ich habe das Holz frisch vom Händler zugesendet bekommen, daheim hingelegt und das Fenster im Zimmer geöffnet, damit Luftaustausch stattfindet. Inwiefern muss ich es erstmal "atmen" und / oder trocknen lassen, bevor ich es ölen kann/soll?
  • Stichwort Ölen: Nachdem ich Walters Ergebnisse mit dem Hartöl gesehen habe, freue ich mich jetzt schon auf leuchtende Kernbuchemöbel. Doch "Wie auftragen"? fragt sich der Unerfahrene. Wird hier gepinselt oder ein Turch getränkt und eingerieben / einpoliert?
  • Garderobenbeschlag: Vielleicht hat ja einer von euch schonmal was in die Richtung gehört: Was mir für die Garderobe bislang fehlt, ist eine ordentliche "Kleiderstange", an welche die Kleiderbügel gehängt werden können. Wenn jemand was weiss, bin ich für den Zaunpfahl dankbar :emoji_slight_smile:
  • Ecken schleifen. Wie stell ich das am besten an? Hab mir neulich son Multi-Cutter Tool zugelegt, welches nen Schleifteller hat, aber damit einen gleichbleibend breiten und sauberen 45° Schliff der Kanten hin zu bekommen wird haarig. Habt ihr da Erfahrungswerte?

So, erstmal genug für den ersten Beitrag, mehr demnächst. Gutes Gelingen bis dahin!
Viele Grüße
Dennis
 

Neige

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Hallo Dennis,
Erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Zu deinen geplanten Projekten wären Skizzen schön um sich vorstellen zu können was du wie geplant hast. Dann können dir auch weitere Tipps gegeben werden.

Vermutlich wird dein Thread auch in "Neuling fragt Profi" durch einen Mod. verschoben, weil hier eigentlich fertige Projekte vorgestellt werden. Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß.
 

Friederich

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[*]Ich habe das Holz frisch vom Händler zugesendet bekommen, daheim hingelegt und das Fenster im Zimmer geöffnet, damit Luftaustausch stattfindet. Inwiefern muss ich es erstmal "atmen" und / oder trocknen lassen, bevor ich es ölen kann/soll?
Hallo Dennis, es sollte max. ca. 10% Feuchte haben. Noch weniger geht zu dieser Jahreszeit kaum.
Die Bretter nur hinlegen ist nicht gut. Sie könnten einseitig trocknen, und würden dann verziehen/schüsseln.
Daher immer zumindest Leisten dazwischenlegen, damit allseitig Luft drankommt, oder die Bretter hochkant hinstellen. Möglichst alle paar Tage wenden.
Sonne sollte man auch nicht draufknallen lassen. Die beschienene Seite würde viel stärker trocknen.
 

ErwinH

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Stichwort Ölen: Nachdem ich Walters Ergebnisse mit dem Hartöl gesehen habe, freue ich mich jetzt schon auf leuchtende Kernbuchemöbel. Doch "Wie auftragen"? fragt sich der Unerfahrene. Wird hier gepinselt oder ein Turch getränkt und eingerieben / einpoliert?


So, erstmal genug für den ersten Beitrag, mehr demnächst. Gutes Gelingen bis dahin!
Viele Grüße
Dennis

Ich habe gute Erfahrungen mit dem Auftrag per Küchen-Geschirr-Putz-Schwamm (die gelben Dinger mit der Rubbel-Fläche an einer Seite) gemacht. Benutzung mit der Schaumstoff-Seite.

Vorher super schleifen ist muß. Sorgfältig vorgehen - gutes Schleifpapier verwenden, das je nach zu schleifender Fläche natürlich auch mal getauscht werden muß. Zwischendrin mal wässern (sprich gut feucht abwischen --> stellen sich die Fasern wieder auf) --> dann nochmal mit frischem scharfen feinen Schleifpapier drüber.

Ob man das Öl einmassiert mit Schleifpad oder nicht, darüber scheinen sich die Geister zu scheiden --> ich hab's gemacht und nicht bereut.
Überstand mit fuselfreiem sauberen Lappen aufnehmen.

Mehrfach ölen (2-3 mal).

Aufpassen mit den Schwämmen und Lappen: Selbstentzündung ist kein Märchen. Gerade Schwämme saugen das Öl perfekt auf und die Hitze kann nicht weg! Ich hatte mal einen Schwamm, der war am nächsten morgen nicht mehr gelb sondern komplett schwarz verkokelt - obwohl ich den ausgedrückt und komplett mit Wasser getränkt hatte.

Da gibt's aber sicher viele weitere Anleitungen und Erfahrungsberichte hier im Forum...

Viel Spaß!
 

-sigma-

ww-pappel
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die ersten Antworten - und vielen Dank auch für das Verschieben des Threads.

Anbei nun, wie angekündigt und nochmals angefragt, die Skizzen.
Hallo Dennis, es sollte max. ca. 10% Feuchte haben. Noch weniger geht zu dieser Jahreszeit kaum.
Die Bretter nur hinlegen ist nicht gut. Sie könnten einseitig trocknen, und würden dann verziehen/schüsseln.

Ich habe mich mal beim Holzhändler erkundigt, er konnte mir bestätigen, dass das Holz ca 8-12% Restfeuchte hat - also grünes Licht für die Weiterverarbeitung.
Lustig hingegen ist, dass er mir dazu riet, die Bretter hinzulegen, da sie sich sonst verzögen.
Ich habe sie nichts desto Trotz gegen die Wand gelehnt und wende sie jeden Abend, da ich sie gerade nicht verarbeite(n kann).


Ich habe gute Erfahrungen mit dem Auftrag per Küchen-Geschirr-Putz-Schwamm [...]
Vorher super schleifen ist muß. Sorgfältig vorgehen - gutes Schleifpapier verwenden [...] Zwischendrin mal wässern [...] dann nochmal mit frischem scharfen feinen Schleifpapier drüber. [...]
Mehrfach ölen (2-3 mal).

Danke für die Tipps. Vorher nochmal zu schleifen hatte ich an sich nicht vor... Das Holz an sich fühlt sich schon gut an. Aber ich lasse mich gerne belehren: Worin besteht der Mehrwert?

Schwamm indes find ich klasse - werd mal sehen, ob ich rgendwo die von Walter (koala) in seinem Thread erwähnten Einwegspritzen herbekomme...
 

Friederich

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Lustig hingegen ist, dass er mir dazu riet, die Bretter hinzulegen, da sie sich sonst verzögen.
Ich habe sie nichts desto Trotz gegen die Wand gelehnt und wende sie jeden Abend, den ich sie gerade nicht verarbeite(n kann).
Wahrscheinlich ist er davon ausgegangen, daß Du sie auf Leisten hinlegst Also unterseitig belüftet.
An die Wand lehnen ist eigentich nicht optimal, aber da sie ja gut runtergetrocknet sind und du sie regelmäßig wendest, ist das kein Thema.
 

pedder

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Schwamm indes find ich klasse - werd mal sehen, ob ich rgendwo die von Walter (koala) in seinem Thread erwähnten Einwegspritzen herbekomme...

Schwamm ist gut, aber dran denken, dass sich der mit Öl gern entzündet, noch wesentlich leichter als ein Lappen.
 

-sigma-

ww-pappel
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Schwamm ist gut, aber dran denken, dass sich der mit Öl gern entzündet, noch wesentlich leichter als ein Lappen.

Danke für den erneuten Hinweis! Hab inzwischen mal Onkel Google gefragt, mich schlau gemacht und werde entsprechende Vorsicht walten lassen. Was es nicht alles gibt...

Jemand mal versucht, Lappen und Schwamm nach Gebrauch mit nem Eimer Spüliwasser / Seifenwasser zu Leibe zu rücken und das Öl durch die Tenside zu "entschärfen"?

Es kommt darauf an was du investieren möchtest, das hier verwende ich und bin sehr zufrieden damit: Festool Ölspender

https://www.festool.de/Produkte/Pag...pender-SURFIX-Heavy-Duty-0-3l-OS-Set-HD-0-3-l

Tolles Teil, danke für den Tipp. Da ich aber auch gerade an anderer Stelle mein Werkzeug-Repertoire ausbaue und Geld ja leider, leider nicht an Bäumen wächst, sind mir (vorerst) die Hände gebunden :emoji_frowning2: - Kommt auf die "Haben will"-Liste
 

ministry

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Es kommt darauf an was du investieren möchtest, das hier verwende ich und bin sehr zufrieden damit: Festool Ölspender

https://www.festool.de/Produkte/Pag...pender-SURFIX-Heavy-Duty-0-3l-OS-Set-HD-0-3-l

ich fass es nicht, tatsächlich festool ....

zum schleifen:
je besser und mehr vorarbeit, umso schöner (haptisch und optisch) das endergebnis.
ich geh üblicherweise bis 240 oder 320.

zum ölauftrag:
jeder alte, möglichst fusselfreie lumpen tut es auch, wenn man nicht gerade einen grungrauen fetisch hat
 

-sigma-

ww-pappel
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Kleines Update:

Habe nach Eintreffen des Hartöls von Natural-Faben begonnen, die Holzteile für Bank und Garderobe erst zu schleifen und dann einzustreichen.

Zum Schleifen habe ich meinen Multicutter von Bosch mit Schleifteller genutzt, was gut funktioniert hat.
Kanten brechen + runden sowie Ecken runden mit 80er Papier, Flächen die man sieht / anfasst mit 240er Papier ohne Vorschliff. War froh, dass ich Schutzbrille und Mundschutz hatte - man, gab das ein Staub.

Nach und nach dann angefangen einzuölen. Erst die kleinen Teile und Innenseiten (alles, was man nicht sieht), um zu sehen, wie ich mit dem Öl umgehen muss. Diese habe ich auch nur einmal eingepinselt. Danach habe ich mich an die wichtigeren Stücke herangewagt.

Hierbei ist mir dann ein Schnitzer passiert:
Ausgerechnet ein wichtiges Brett habe ich in der Nachmittagssonne eingeölt, leicht antrocknen lassen und anschließend nochmals eingeölt. Dann habe ich es zu lange trocknen lassen. Wollte es anschließend abpolieren, doch das Öl war bereits zu stark angetrocknet, so dass es zu klebrig war. Habe nun quasi ein glänzendes Brett mit Fussel-Pelz :emoji_slight_smile:
=> Frage an der Stelle: Einfach abschleifen und dann nochmal von vorne?

Eine Erfahrung reicher habe ich mich dann an den Rest der wichtigen Holzstücke gemacht, unter anderem auch die Wandplatte der Garderobe. Zweimal eingeölt, aufgepasst dass nichts antrocknet, einpoliert. Hat super geklappt und hat nun eine tolle Farbe ergeben!

Anbei zwei Bilder (hab zwischendrin vergessen, häufiger zu fotografieren), welche einmal die Garderobenwand zeigt, einmal das unbearbeitete Holz neben zwei geölten Leisten - für all die, die sich den Farbunterschied nicht vorstellen können.

Nun warte ich auf meinen Bohrständer, damit ich mit dem Bohrungen beginnen kann - und diese auch ganz sicher 90° haben.

Wangenstücke der Bank
Holz unbearbeitet vs. geölt
Garderobenrückwand
 

yanni

ww-birnbaum
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Lustig hingegen ist, dass er mir dazu riet, die Bretter hinzulegen, da sie sich sonst verzögen.

Ich habe auch keine gute Erfahrung mit dem Stellen der Dielen an die Wand gemacht. Besser hinlegen und mit Holzblöcken trennen wir schon geschrieben wurde.
 

-sigma-

ww-pappel
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Hallo Holzwürmer,

ist ne kleine Weile her, seit ich mich gemeldet habe und wollte einen raschen Zwischenstatus abgeben.
Raumtrenner und Bank habe ich zwischenzeitlich fertiggestellt, nachdem es leichte Lieferprobleme mit dem Werkzeug gab - daher auch die zeitliche Verzögerung.

In der Kürze:
Raumtrenner - hier habe ich teilweise etwas unpräzise gebohrt, wodurch die ein oder andere Verbindungsschraube nicht ganz ohne Protest ins Holz ging. Zudem Sind zwei Holzstücke etwas verzogen, was mir ein klein wenig aufs Gemüt gedrückt hat.
Einmal verbohrt, nun habe ich auch noch zwei sichtbare Bohrlöcher an den falschen Stellen. Werde diese aber noch mit Spänen und Leim wieder auffüllen. Stabil ist das Dingen.
Bank - hier life alles Reibungslos. Schrauben haben gepasst, Bohrungen haben gepasst, das Polstern der Bank ging leicht und einfach von der Hand. Auf das Stück bin ich stolz :emoji_slight_smile:
Garderobe - Ich warte noch auf den Garderobenbeschlag, daher gibt es hier noch keinen Fortschritt. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Raumtrenner in Stufenform
Gepolsterte Dielenbank

Folgefrage:
Muss ich das Holz des Raumtrenners nochmal speziell ölen / behandeln, damit es keine Flecken vom Anfassen oder Ablegen von Metallschlüsseln gibt?
 
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