PTS 10 verbessern statt austauschen?

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Hallo Forum!

Im Thread nebenan läuft eine Diskussion die PTS 10 zu ersetzen. Als Nutzer ebenjener Säge stören mich auch ein paar Kleinigkeiten. Bedenkt man allerdings den Anschaffungspreis der Maschine von lediglich 330 EUR getraue ich mir fast nicht zu meckern. Austauschen mag ich sie nicht. Für große und schwere Sägen habe ich keinen Platz. Die Genauigkeit wird bei mir durch zwei Dinge limitiert.

1. Der Parallelanschlag hat nur vorne eine Führung und hält von selbst den Winkel nicht. Wenn man vor jedem Schnitt mit dem Stahlmaßstab 3 oder 4 Messungen macht wird es allerdings genau. Hat sich jemand mal daran getraut das zu verbessern?

2. Der Ablänganschlag ist nur schwer auf genau 90° einstellbar. Die Feststellschraube ist auch nicht der Bringer. Hat jemand den Anschlag schonmal gegen ein Qualitätsprodukt ausgetauscht?

Zwei Verbesserungen werde ich demnächst umsetzen. Ich werde eine rollbare Unterkonstruktion bauen mit exakt der gleichen Höhe wie die Werkbank. Ich werde es so bauen das ich temporär Werkbank und Säge fest verbinden kann. Damit vergrößert sich die nutzbare Fläche enorm und man kann auch größere Werkstücke sicher verarbeiten. Zweiter Ansatzpunkt sind die Späne. Die Säge verteilt einen Großteil der Späne trotz Staubsauger im Raum. Dazu gibt es schon einige gute Ansätze das zu verbessern. Die werde ich verfolgen.

Bessere Ergebnisse habe ich erreicht mit einem zero clearance insert (wie heißt sowas eigentlich auf deutsch?) und einem Satz guter Sägeblätter. (Freund 24, 40 und 60 Zähne)

Weitere Ideen?
 

FredT

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Der Zero ist ein profaner Nullspieleinsatz...

Den Winkelanschlag habe ich durch einen Incra V27 ausgetauscht, den originalen allerdings auch anständig "gepimpt", sodaß er seinem Anspruch gerecht werden kann.

Beim Parallelanschlag bin ich derzeit noch am Tüfteln, auch was eine Verlängerung der Festschiene angeht. Basis wird auf alle Fälle entweder ein Industrieprofil Bosch/Motesdis sein, oder ganz profan ein 25er Aluquadratrohr.

Die Späneflut ist nach ein paar kleinen Maßnahmen für mich derzeit(!) als beherrscht zu sehen. Einen Sägeblattschutz mit Absaugung werde ich demnächst nachrüsten. Er ist nach einer Anregung von Pinterest gebaut worden.

Grüße an die Pleiße von der Saale
Fred
 

Gerd-CH

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Hallo Forum!

Im Thread nebenan läuft eine Diskussion die PTS 10 zu ersetzen. Als Nutzer ebenjener Säge stören mich auch ein paar Kleinigkeiten. Bedenkt man allerdings den Anschaffungspreis der Maschine von lediglich 330 EUR getraue ich mir fast nicht zu meckern. Austauschen mag ich sie nicht. Für große und schwere Sägen habe ich keinen Platz. Die Genauigkeit wird bei mir durch zwei Dinge limitiert.

1. Der Parallelanschlag hat nur vorne eine Führung und hält von selbst den Winkel nicht. Wenn man vor jedem Schnitt mit dem Stahlmaßstab 3 oder 4 Messungen macht wird es allerdings genau. Hat sich jemand mal daran getraut das zu verbessern?

2. Der Ablänganschlag ist nur schwer auf genau 90° einstellbar. Die Feststellschraube ist auch nicht der Bringer. Hat jemand den Anschlag schonmal gegen ein Qualitätsprodukt ausgetauscht?

Zwei Verbesserungen werde ich demnächst umsetzen. Ich werde eine rollbare Unterkonstruktion bauen mit exakt der gleichen Höhe wie die Werkbank. Ich werde es so bauen das ich temporär Werkbank und Säge fest verbinden kann. Damit vergrößert sich die nutzbare Fläche enorm und man kann auch größere Werkstücke sicher verarbeiten. Zweiter Ansatzpunkt sind die Späne. Die Säge verteilt einen Großteil der Späne trotz Staubsauger im Raum. Dazu gibt es schon einige gute Ansätze das zu verbessern. Die werde ich verfolgen.

Bessere Ergebnisse habe ich erreicht mit einem zero clearance insert (wie heißt sowas eigentlich auf deutsch?) und einem Satz guter Sägeblätter. (Freund 24, 40 und 60 Zähne)

Weitere Ideen?

Ich hatte auch mal die PTS10.
Um sie zu verbessern ist das Anfertigen eines Schiebeschlittens wirklich notwendig. Dessen Anschlagsleiste musst Du vor dem Fixieren mit der 5Schnitt Methode genau ausrichten. Das mach richtig Arbeit wird aber belohnt werden. Als Platte für den Schiebeschlitten würde ich Dir Siebdrucksperrholz 15 mm stark empfehlen. Das gibt Stabilität - der Schnitthöhenverlust hierdurch wird durch den mehrgewinn an Präzission kompensiert.
Bevor du das machst, kaufe Dir richtig gute Sägeblätter. Bei feinewerkezuge gibt es Blätter von SistemiKlein. Die sägen schon ganz anders als die Bosch Blätter.
Um die Staubabsaugung wenigsten etwas verbessern zu können, muss wirklich jede noch so kleine Ritze im Gehäuse zugeklebt werden. Die Säge sollte auch ohne Boden auf einen Rollschrank stehen, in den die Späne ungehindert von oben nach unten fallen können. Bau hierfür eine Schublade für die Sopäne und führe das Oberteil des Rollschrankes als Rahmen aus, auf dem die Säge steht. Dabei alles mit Kompriband abdichten. Gibt genug Anleitungen in yt dafür.

Und pass beim Arbeiten mit dem Paralellanschlag immer gut auf. Leider verklemmen sich häufig die Werkstücke und es gibt hässliche Rückschläge. Immer vorne und hinten mit einem Lineal den Abstand von fixiertem Anschlag zum Blatt hin nachmessen. Kann echt wichtig für den Erhalt der Gesundheit sein.
 

flow

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m sie zu verbessern ist das Anfertigen eines Schiebeschlittens wirklich notwendig
Das wollte ich auch vorschlagen, dann kann man sich das genaue Einstellen von 90° sparen. Oder man baut sich selber einen fixen Winkelanschlag. Oder man kauft einen zweiten Originalanschlag als Ersatzteil, den man dann ein Mal auf 90° einstellt und dann nicht mehr ändert - wobei ich nicht sagen kann, ob die Originalanschläge ihren Winkel nicht trotzdem nach und nach verlieren.

Wolf
 
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Der Zero ist ein profaner Nullspieleinsatz...

Den Winkelanschlag habe ich durch einen Incra V27 ausgetauscht, den originalen allerdings auch anständig "gepimpt", sodaß er seinem Anspruch gerecht werden kann.

Die Firma Incra kannte ich ja noch gar nicht. Passt denn die Nut auch zu dem Anschlag? Da gibt es doch bestimmt Probleme mit metrischen und imperialen Maßen, oder? Ganz interessant fand ich den Link hier:
https://www.feinewerkzeuge.de/tablesawfence-more.html
Eine 300 EUR Säge mit einem Anschlagssystem für 600 EUR pimpen ist ja eigentlich ganz charmant. Muss ich mich mal näher einlesen und sehen ob ich genug Platz habe. Das sieht auf den ersten Blick aber bombenfest und sehr genau aus.

Ich hatte auch mal die PTS10.
Um sie zu verbessern ist das Anfertigen eines Schiebeschlittens wirklich notwendig. Dessen Anschlagsleiste musst Du vor dem Fixieren mit der 5Schnitt Methode genau ausrichten. Das mach richtig Arbeit wird aber belohnt werden. Als Platte für den Schiebeschlitten würde ich Dir Siebdrucksperrholz 15 mm stark empfehlen. Das gibt Stabilität - der Schnitthöhenverlust hierdurch wird durch den mehrgewinn an Präzission kompensiert.
Bevor du das machst, kaufe Dir richtig gute Sägeblätter.

Für kleinere Teile ist ein Schiebeschlitten sehr gut. Ist fest auf meiner Liste der nächsten Projekte. Allerdings habe ich selten bei kleinen Teilen Präsizionsprobleme, eher wenn es etwas größer wird. Ordentliche Sägeblätter habe ich schon. Da habe ich das 3er Set gekauft und bin sehr zufrieden. https://www.sautershop.de/kreissaegeblaetter-set-die-roten-250-set-3x250-30?c=15903
 

Gerd-CH

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Das wollte ich auch vorschlagen, dann kann man sich das genaue Einstellen von 90° sparen. Oder man baut sich selber einen fixen Winkelanschlag. Oder man kauft einen zweiten Originalanschlag als Ersatzteil, den man dann ein Mal auf 90° einstellt und dann nicht mehr ändert - wobei ich nicht sagen kann, ob die Originalanschläge ihren Winkel nicht trotzdem nach und nach verlieren.

Wolf

Den original PTS10 Schiebetischanschlag (sofern man das so nennen kann), kann man eigentlich vergessen - es ist keinerlei Wiederholgenauigkeit gegeben. die Nuten im Maschinentisch sind ungenau gefertigt und die dürre Nutenleiste des Anschlags schlackert wie ein Besucher, der gerade vom Starkbierfest auf dem Nockherberg kommt.

Ohne Schiebetisch kommt man nicht hin und da dauert es mindestens so lange, gescheite Nutenleisten aus Hartholz anzufertigen und die Nuten mit Schleifpapier halbsweg passsgenau auf ihre Länge hin einigermassen gerade zu bekommen, wie das Anfertigen des restlichen Schlitten.
 

WinfriedM

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gescheite Nutenleisten aus Hartholz anzufertigen und die Nuten mit Schleifpapier halbsweg passsgenau auf ihre Länge hin einigermassen gerade zu bekommen

Holz ist da nicht die erste Wahl, weil es stärker schwindet und quilt, je nach Luftfeuchte. Das können problemlos einige Zehntel Millimeter sein.
 

jominho

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Ich habe mich auch mal mit der Absaugung beschäftigt und eine zweite Absaugstelle vorne am Sägeblatt hinzugefügt.
https://www.1-2-do.com/projekt/bosc...ach-schorre/bauanleitung-selber-bauen/4009352

Zusätzlich habe ich an der Schutzhaube ein wenig etwas weggesägt und eine Staubsaugerdüse verklebt. Leider finde ich die Originalschrauben nicht mehr, um das ganze jetzt wieder zusammenzusetzen.:emoji_rolling_eyes:


Zum Thema Schiebeschlitten:
Ich habe versucht mir einen zu bauen, nur sind die Nuten auf meinem Arbeitstisch so bescheiden gefräst, dass ein leichtgängiges Spiel nicht wirklich möglich ist. Daher pausiert das Projekt schon länger.
Und dazu kam dann vermutlich das von Winfried angesprochene Probleme mit den Nutenleisten aus Hartholz.
 

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raziausdud

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Hallo zusammen,

ich hab seit Jahren eine der PTS10 sehr ähnliche Säge, die Rexon BTS 2500 AE, und möchte daher auch ein paar Ideen zur Verbesserung einer einfachen Säge beitragen. Die ähnelt der Bosch sehr, hat allerdings keinen Schiebeschlitten. Also habe ich einen gebaut, zu sehen und zu lesen hier: https://www.woodworker.de/forum/thr...-fritz-und-franz-null-tolerance-etc-e.101790/

Was ich an so einem Schiebetisch, dessen Kante bis ans Sägeblatt reicht, immer wieder schätze, ist dass ich da "nach Auge" die Linie eines aufgezeichneten Riss genau über die Kante des Schiebetischs legen kann, und so gut auch unrechtwinklige Schnitte besonders in kleine und mittelgroße Werkstücke machen kann. Daher habe ich auch immer ein paar oft schnell zusammengeschusterte Schiebetische für andere als 90 Grad Sägeblattstellung abhängig von den Projekten, zB dem Pyramidendach eines Futterhauses. Und auch einen beidseitigen sog. "Cross-Cut-Sled" habe ich. Mit all diesen Hilfs-Schiebetischen kann ich die meisten Arbeiten mit der Säge für meine Zwecke genau ausführen. Und wenns es mal haargenau sein muss, taste ich mich zur Not an den 100%igen Schnitt heran.

Und natürlich geht auch vieles mit der Säge allein recht gut. Was ich daran verbessert habe, ist der beidseitig vorn und hinten geklemmte Parallelanschlag. Er verrutschte immer mal wieder, besonders wenn Sägestaub die Haftung reduzierte. Also habe ich da ein Stück Fahrradschlauch auf beiden Klemmbacken angebracht, leidlich fest angezogen verrutscht da nichts mehr.

Den Abläng-/Queranschlag ziehe ich zum 90-Grad-Einstellen ganz nach vorn und stelle ihn per Augenmaß parallel zur vorderen Sägtischkante ein.

Immer mal wieder wird etwas für eine spezielle Aufgabe aus Abfallholz konstruiert, so zB. damals ein sehr langer Queranschlag/Cross-Cut-Sled mit Stopklotz zum Schneiden von 50-60 ca. 1 Meter langen Nut-und-Feder-Brettern für die Verkleidung der Vordach-Unterseite. Führung nicht die Nut, sondern die beiden Außenkanten des Sägetischs.

Eine ausziehbare Tischverbreiterung kam irgendwann noch dazu, relativ einfach über die Querprofile vorn und hinten am Sägetisch anzubringen. Quasi Tischverlängerungen sind bei mir an den Wänden weit vor und hinter der Säge stehende Unterschränke, Oberkante genau im Niveau des Sägetischs.

Ja (wer es noch nicht gemerkt hat), mir macht das Aufrüsten und Verbessern meiner wohl mittelprächtigen Säge immer wieder Spaß, ist ja Teil des Hobbys. Vor allem lerne ich dabei, was die vielleicht nächste Säge für meine Ansprüche (!) können sollte, falls die jetzige mich mal im Stich lässt.

Grüße
Rainer
 
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FredT

ww-robinie
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Für den mitgelieferten Winkelanschlag gibt es etliche Möglichkeiten der "Nachbearbeitung". Dann schlackert der auch nicht mehr herum.
Der INCRA braucht natürlich anstelle seiner imperialen Schiene eine metrisch angepaßte; aber das ist für schlosserisch bewanderte Werker kein größeres Problem. Lediglich die zölligen Gewinde erfordern zwei neue Bohrer. Da bin ich gern bereit, mal mit Tat und Rat auszuhelfen. Ob sich allerdings ein 600€-Anschlagsystem rechnen könnte? Für mich jedenfalls eher nicht.

Grüße
 
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