PU Lack einfärben

apex1

ww-pappel
Registriert
17. Januar 2009
Beiträge
13
Ort
Flensburg
Hallo an alle Mitglieder,

als Neuling hier ein paar Worte zur Einleitung.
Ich betreibe mehrere Yachtwerften in Europa und Asien. Wir bauen überwiegend in Holz / Epoxy (ca. 85%), aber ein Betrieb auch ausschließlich in Metall.
Fragen zu Holz Komposit, Faser Komposit und artverwandte, werde ich gern beantworten!
Nun habe ich eine Frage an die Profis hier:
wer hat Erfahrungen mit dem (transparent) einfärben von 2k / 3k PU Lacken?
Wir wollen die Lackschichten einiger Yachten einfärben, die Maserung des Holzes soll aber noch zu erkennen sein. Der Untergrund des PU Lackes ist Glasfaser / Epoxy auf Mahagoni Furnier.
Daß die Hersteller dies nicht lieben wissen wir bereits. Daß das Holz gebeizt werden kann ist uns auch nicht fremd.

Jeder Hinweis (auch von Herstellern) ist herzlich willkommen.

Gruß
Richard
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
Wir haben Mahagoni schon mit rot eingefärbtem Klarlack lackiert. Dadurch haben wir die unterschiedlichen Mahagoni-Farben angeglichen, das Gesamtergebnis schaut gleichmäßiger aus. Gegenüber ganz klar lackierten Mahagoniflächen sieht man schon einen Rotstich, der aber bei Mahagoni sensationell ausschaut.

Unser verwendeter Lack kommt von Adler, der verwendete Klarlack war Pigmotop G50, gefärbt mit einem kleinen Schluck Pigmopur (Farblack) rot.

Umso mehr abgetönt wird, desto schwieriger ist er zu spritzen, da Überlappungen sichtbar sind.

Der genannte Adler-Lack ist aber nur für Holzuntergründe zu verwenden.
Der Untergrund, wo dein PUR-Lack draufgespritzt werden soll, ist also Glasfaser/Epoxy?
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Hallo,


von dem Hersteller deines PU Lackes gibt es bestimmt auch einen Farblack des gleichen Systems.
Mit diesem lässt sich problemlos der Klarlack einfärben.
Ich habe das des öfteren im Möbelbau gemacht und es gab keinerlei Probleme.
Auch vom Hersteller (Lignal / Hesse) gab es keine Bedenken.



Gruß Ulf
 

apex1

ww-pappel
Registriert
17. Januar 2009
Beiträge
13
Ort
Flensburg
Wir haben Mahagoni schon mit rot eingefärbtem Klarlack lackiert. Dadurch haben wir die unterschiedlichen Mahagoni-Farben angeglichen, das Gesamtergebnis schaut gleichmäßiger aus. Gegenüber ganz klar lackierten Mahagoniflächen sieht man schon einen Rotstich, der aber bei Mahagoni sensationell ausschaut.
Umso mehr abgetönt wird, desto schwieriger ist er zu spritzen, da Überlappungen sichtbar sind.
Der genannte Adler-Lack ist aber nur für Holzuntergründe zu verwenden.
Der Untergrund, wo dein PUR-Lack draufgespritzt werden soll, ist also Glasfaser/Epoxy?

Danke, aber es kommt nur 2k oder 3k PU Lack in Frage und Pigment im Lack kann ich nicht brauchen! Es muss transparent bleiben! Es ist auch unerheblich, daß unter der Glas Epoxy Schicht 8cm Mahagoni liegen, die Oberfläche, auf die gespritzt wird ist Epoxy.
Der erwähnte Rotstich ist erwünscht! Man soll wie durch transparentes Glas auf das Furnier sehen können.
Rühl
Wir verwenden Akzo Nobel PU Lacke, wollen auf Duritan 3k umstellen (Zweihorn), unsere Zulieferer (außerhalb Deutschlands) bieten uns keine transparenten Abtönmittel an. Es gibt solche z.B. für Epoxy, die schwächen aber das Komposit.

Gruß
Richard
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
...Pigment im Lack kann ich nicht brauchen!

Wenn Pigmente ausscheiden dann bist du mit Zweihorn schon an der richtigen Adresse:

Zweihorn Color Konzentrat Das ist eine reine Farblösung ohne Pigmente, wird auch in Rot angeboten.

Diese Farblösung von Zweihorn wird in der Autolackierung für sogenannte "Candys" verwendet, also getönte Klarlacke. Die Autoklarlacke weisen einen hohen UV-Schutz auf, welcher im Möbelbereich nicht angeboten wird, trotzdem kommt es zu Vergilbungen bei den Candys, da Farbstoffe ja bekanntlich viel schneller vergilben als Pigmente.

Stellt sich jetzt die Frage, wie hoch die Flächen bei dir mit UV-Strahlung belastet sind?
 

LordonGordon

ww-nussbaum
Registriert
1. März 2009
Beiträge
88
Hallo Apex1,

das Einfärben von PUR-Lacken stellt eigentlich kein Problem dar. In meinem Beitrag beziehe ich mich mal auf Produkte von Hesse-Lignal. Das Sortiment bietet extra Farbkonzentrate zum Einfärben von Klarlacken. Auf diese Weise lassen sich im Prinzip alle gängigen Lasurfarbtöne erzielen. Um das Verfahren zu erleichtern, gibt es noch einen Lasurlackfächer, in dem alle Farbkonzentrate enthalten sind. Die Folien stellen eine Einfärbung von 2 und 4 % dar und können auch in Kombinationen übereinander gelegt werden. Wenn man diese dann auf eine grundierte Fläche legt, kann man das zu erwartende Ergebnis sehr genau bestimmen.

Um aber garantiert keine Probleme zu erhalten, sollte man auf jeden Fall bei jedem Lackhersteller sich die genaue Info holen, ob der Lack für den Einsatzbereich geeignet ist. Was mir bisher noch nicht klar ist, ob es sich z.B. hier für einen Lack im Innen- oder Außenbereich handelt. Das würde natürlich extrem unterschiedliche Anforderungen an den Lack stellen.

Viele Grüße

Michael
 

apex1

ww-pappel
Registriert
17. Januar 2009
Beiträge
13
Ort
Flensburg
Hallo Lackierer und Lordon,

auf Yachten ist natürlich die UV Belastung die extremste, die überhaupt vorstellbar ist (neben der Luftfahrt). Damit grenzt sich bereits die Auswahl der Lacke erheblich ein.
Es geht hier aber nicht in erster Linie darum, den Lack für Jahrzehnte unangreifbar zu machen (das ist er ohnehin im Marinebereich nicht), ich muß das Epoxy vor UV schützen, was ein klarer PU Lack ja bereits tut.
Da meine erste Fragestellung die nicht eindeutig erkennen ließ, hier nochmals:
es sollen Yachtrümpfe außen, statt wie bisher mit klarem PU Lack, mit einem transparent getönten PU Klarlack, beschichtet werden. Der Effekt soll dem einer getönten Glasschicht ähneln.
Danke Lackierer für den Zweihorn Link, (ist das Zeug mit Duritan kompatibel?), ich morse die nochmal an.
Gruß
Richard
 

LordonGordon

ww-nussbaum
Registriert
1. März 2009
Beiträge
88
Hallo Apex1,
ah, jetzt habe ich vollständig verstanden. Na, wenn es um den Aussenbereich geht, ist die Situation natürlich eine völlig andere. Da spielt ja nicht nur die UV-Strahlung eine Rolle. Die Witterung hat dann ja noch einige andere Dinge parat. Gerade in der Nähe von Wasser (wo sich eine Yacht ja in der Regel befinden wird). Da fallen z.B. die Produkte von Hesse weg. Auch bei Durithan von Zweihorn würde ich von einer Anwendung im Außenbereich absehen, allerdings bin ich mir da nicht sicher. Aber Zweihorn ist für mich auch eher ein Anbieter von Lacken für den Innenbereich.

Bootsrümpfe haben sicherlich andere Anforderungen als die bisher besprochenen Lacke.

Viele Grüße

Michael
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
Hab mir mal den Zweihorn Duritan gegoogelt, das ist ein Hochglanz-Möbellack für den Innenbereich.

Möbellacke sind für Boote im Außenbereich denkbar ungeeignet, da würde ich mich den speziellen Bootslacken anvertrauen.

Die sind im weitesten Sinne sicher auch einzufärben.
 

apex1

ww-pappel
Registriert
17. Januar 2009
Beiträge
13
Ort
Flensburg
Bootsrümpfe haben sicherlich andere Anforderungen als die bisher besprochenen Lacke.

Viele Grüße

Michael

Von Yachten war aber von Anbeginn die Rede. Der Unterschied zwischen Innen- und Außenbereich ist dabei übrigens zum vergessen gering. Jedenfalls bei den Aufbauten mit größeren Fensterflächen.
Unser bisheriger Zulieferer hatte auf Duritan hingewiesen (der hat das Rad allerdings auch nicht erfunden), seid Ihr sicher, daß das Zeug für den ausgewiesenen Zweck ungeeignet ist?
Danke soweit schonmal für Eure Hilfe.
Gruß
Richard
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
Bei den Lacken steht immer Härte der Oberfläche der Elastizität gegenüber.

Im Innenbereich braucht es diese witterungsbedingte Elastizität nicht, da wird der Lack härter eingestellt, damit Gebrauchsgegenstände und Reinigungsarbeiten keine feinen Kratzer auf den heiklen Hochglanzoberflächen hinterlassen.

Möbellacke sind niemals für den Außenbereich geeignet. Das sagt auch das techn. Merkblatt des Zweihorn Duritan aus. Überzeuge dich selbst und lies das Kleingedruckte nach.

Versprödungen und Abmattungen sind die ersten Folgeerscheinungen. Wettbewerber haben auch schon versucht Haustüren, die ja an sich recht gut durch Vordächer udgl. vor der Witterung geschützt sind, mit Möbellack zu spritzen, die Schäden waren vorprogrammiert.
 

LordonGordon

ww-nussbaum
Registriert
1. März 2009
Beiträge
88
Der Unterschied zwischen Innen- und Außenbereich ist dabei übrigens zum vergessen gering. Jedenfalls bei den Aufbauten mit größeren Fensterflächen.

Also diese Aussage kann ich so nicht teilen. Der Unterschied zwischen außen und innen ist schon in vielerlei Hinsicht eine völlig unterschiedliche Beanspruchung. Nicht nur die Einwirkung der UV-Strahlung stellt ja eine Beanspruchung für den Lack dar. Mein Vorredner hat dazu noch treffend über Elastizität und Härte geschrieben.

Bitte niemals einen Möbellack für den Aussenbereich verwenden. Wenn dann nur auf eigene Gefahr.

Viele Grüße

Michael
 

apex1

ww-pappel
Registriert
17. Januar 2009
Beiträge
13
Ort
Flensburg
Also diese Aussage kann ich so nicht teilen. Der Unterschied zwischen außen und innen ist schon in vielerlei Hinsicht eine völlig unterschiedliche Beanspruchung.

Michael

Danke Michael, Danke Lackierer, meine Formulierung war wohl nicht sehr präzise. Ich dachte keineswegs daran einen Lack aus dem Innenbereich außen zu verwenden, sondern wenn, dann umgekehrt! Aber es geht hier um den Rumpf! Der Unterschied in der Belastung ist bei Yachten (und nur davon ist hier die ganze Zeit die Rede), sehr gering! Das gilt auch über die UV Belastung hinaus. Wetter findet auf See auch im Innenbereich statt, und durch die ständige Bewegung eines Schiffes wird natürlich auch viel häufiger mal etwas verschüttet, fallen gelassen etc. etc..
Elastizität ist also auch innen ein Thema.
Inzwischen habe ich mit Zweihorn Kontakt gehabt, und natürlich hattet Ihr Recht was Duritan angeht. Unser Lieferant ist eben wirklich ein :::diot.
Da ergibt sich nun eine ganz neue Frage:
Welchen PU basierten Lack verwendet Ihr denn, für allerhöchste Ansprüche im Außenbereich? Ich bin ja mit Zweihorn nicht verheiratet.

Gruß
Richard
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
Wir verwenden für Aussenbereiche Autolack, der sich allerdings preislich im oberen Segment befindet, und für Boote aber nicht unbedingt optimal sein muss.

Für deine Bedürfnisse würde ich mich gleich an die Profis wenden: Höveling, welcher über einen guten Ruf bei Yachtlacken verfügt.
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Wir verwenden für Aussenbereiche Autolack, der sich allerdings preislich im oberen Segment befindet, und für Boote aber nicht unbedingt optimal sein muss.

Für deine Bedürfnisse würde ich mich gleich an die Profis wenden: Höveling, welcher über einen guten Ruf bei Yachtlacken verfügt.





Versuchs mal bei "International" die haben sehr guten Bootslack im Angebot.

yachtpaint.com - the official site of International and Interlux paints


Gruß Ulf
 

apex1

ww-pappel
Registriert
17. Januar 2009
Beiträge
13
Ort
Flensburg
ok ,was trinkst Du?

Wir verwenden für Aussenbereiche Autolack, der sich allerdings preislich im oberen Segment befindet, und für Boote aber nicht unbedingt optimal sein muss.
Für deine Bedürfnisse würde ich mich gleich an die Profis wenden: Höveling, welcher über einen guten Ruf bei Yachtlacken verfügt.

DAS war der Name, den ich seit Monaten vermißte, ohne es zu ahnen!!! von Höveling ist mir seit über 30 Jahren bekannt, aber nicht in den Sinn gekommen. Danke!!
Autolack ist evtl. auch eine Lösung, bin mir da aber absolut nicht sicher, der Preis spielt bei Millionenspielzeug eine eher untergeordnete Rolle. Ob ich da für 15.000 oder 55.000 € Tinte drüberschmiere, das ist so wurscht. Letztlich will der Kunde ein perfektes Finish, da steht dann halt 50" mehr auf dem Preisschild.

Wo in Österreich bist Du daheim? Werde demnächst in Kärnten zu tun haben.

Mit bestem Dank an ALLE
Richard
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
Hallo Richard!

Moderne Autolacke sind VOC-Lacke, die unbedingt eine forcierte Trocknung von mind. 60°C voraussetzen, damit anschließend Einschlüsse herauspoliert werden können. Das Kerngeschäft der Anbieter von Autoreparaturlacken, und deren Erfahrungsbereich liegt beim Metall/Kunststoffanbauteile.

Professioneller, und auf Anhieb funktionierend, ist der genannt Yachtlack. Zudem sind die konventionellen 2K-Lacke einfacher zu spritzen als die VOC-konformen Lacke. Ich denke, deine Branche braucht sich mit der VOC nicht herumstreiten, sei froh!

Damit ich es erwähnt habe, wir haben mit Autolack die Erfahrung gemacht (und deshalb verwenden wir ihn für exklusive Kunden), deren Hochglanz wird durch keine anderen Lacke erreicht. Andere Lacke schauen gegenüber Autolack immer nur glänzend aus, nicht hochglänzend. Ein Versuch wäre es wert, versuch mal über Standox konventioneller 2K-Klarlack zu bekommen, wenn Geld keine Rolle spielt, das Finish ist unerreicht.
Dieses Finish kann nur noch Klavierlack bieten, welcher aber wiederum keine Wetterfestigkeit aufweist.

Ich bin in Feldkirch zuhause, das sind ca. 7 Autostunden von Kärnten entfernt.

Wünsche dir gutes Gelingen für dein Vorhaben.
Grüße Christian
 

apex1

ww-pappel
Registriert
17. Januar 2009
Beiträge
13
Ort
Flensburg
Hallo Richard!

Moderne Autolacke sind VOC-Lacke, die unbedingt eine forcierte Trocknung von mind. 60°C voraussetzen, damit anschließend Einschlüsse herauspoliert werden können. Das Kerngeschäft der Anbieter von Autoreparaturlacken, und deren Erfahrungsbereich liegt beim Metall/Kunststoffanbauteile.

Professioneller, und auf Anhieb funktionierend, ist der genannt Yachtlack. Zudem sind die konventionellen 2K-Lacke einfacher zu spritzen als die VOC-konformen Lacke. Ich denke, deine Branche braucht sich mit der VOC nicht herumstreiten, sei froh!
Damit ich es erwähnt habe, wir haben mit Autolack die Erfahrung gemacht (und deshalb verwenden wir ihn für exklusive Kunden), deren Hochglanz wird durch keine anderen Lacke erreicht. Andere Lacke schauen gegenüber Autolack immer nur glänzend aus, nicht hochglänzend. Ein Versuch wäre es wert, versuch mal über Standox konventioneller 2K-Klarlack zu bekommen, wenn Geld keine Rolle spielt, das Finish ist unerreicht.
Dieses Finish kann nur noch Klavierlack bieten, welcher aber wiederum keine Wetterfestigkeit aufweist.
Ich bin in Feldkirch zuhause, das sind ca. 7 Autostunden von Kärnten entfernt.
Wünsche dir gutes Gelingen für dein Vorhaben.
Grüße Christian


VOC?:confused: Wir können ganze Schiffe bis 35 Meter bei bis zu 140°C über 48 - 60 Std. tempern, für 60°C lassen wir nur unsere Lackierer pupsen.:emoji_grin:
Danke für den Standox tip, auch der Name ist mir bekannt, aber natürlich nie in den Sinn gekommen.
Da Du offensichtlich mit Autolack erfahren bist, würde ich gern auf Deine Erfahrungen zurückkommen, wenn Du gestattest.
Hochglanz ist das Ziel! Glas hatte ich gesagt! Der Klavierlackvergleich war schon ganz gut, und das hatte ich mir als MINIMUM vorgestellt.
Da unser Epoxy Untergrund alle 2k Lacke akzeptiert und vom technischen Standpunkt ja gegen eine Verwendung im Außenbereich (ob in Salzwassernähe muß man halt prüfen), nichts einzuwenden ist, könnte dann vielleicht doch Autolack die Lösung sein!? Es ist mir bekannt, daß Sunseeker (ein Mitbewerber, der Yoghurtbecher herstellt), auf David Coulthards Yacht Metalliclacke aus dem Automobilbereich eingesetzt hat! Damit zwangsläufig auch die entsprechenden Klarlacke. Die Erfahrungen werden die mir aber nicht einmal verkaufen! Verstehe ich ja, ich baue in reinem Mahagoni / Epoxy ein 43 mal so stabiles Produkt, mit einer um den Faktor 10 längeren Lebensdauer, für das gleiche Geld. Sie lieben mich dafür!

Feldkirch ist ja nun wirklich das äußere Ende der bewohnbaren Teile Europas! Habe leider kein Kto. gleich nebenan (habs in Velden), komme also nicht "mal eben" so, dorthin. Schade, hätte gern einen schönen Abend mit Dir bei gepflegten Getränken und ebensolchem Fachgesimpel verbracht. Egibt sich ja vielleicht mal.
Wenn Deine Assistenz hier zu dem gewünschten Erfolg führt, hast Du eines meiner 22 mtr. Boote für 4 Wochen für Dich und Deine Familie im Mittelmeer zur freien Verügung. All incl. --- ALL --- Hier öffentlich versprochen!

look here:
apex1 Gallery - Boat Design Net Gallery
Alles was V72 / V67 in der Bildbeschreibung hat ist genau der Bootstyp den ich meine.
Du siehst hier auch, daß wir durchaus schon wissen, wie man Lack und Farbe auf ein Schiff kleckert ohne sich zu blamieren. Aber das wissen andere eben auch, ich will mehr.

Herzlichen Dank nochmals bis hier,
Richard
editiert: das war Eddy Jordan, aber das Boot ist dasselbe.
 

Unregistriert

Gäste
Hi,

Beschichtungen von Booten verlangen von Lacken wahrscheinlich ein noch größeres Spektrum an Eigenschaften als Autolacke. Anforderungen sind etwa:

- Beständigkeit gegen Wasser (allgemein)
- Beständigkeit gegen Salzwasser
- Anforderungen an Dampfdurchlässigkeit
- UV-Schutz
- Elastizität (Dehnung aufgrund von Temperaturschwankungen oder mechanischen Belastungen)
- Widerstand gegen Abrasion (hier reagieren elastische Oberflächen besser als harte Oberflächen, bieten jedoch weniger Glanz)

Dazu kommen noch Wünsche wie:

- transparente Einfärbbarkeit (Lasur)
- höchster Glanz
- Langlebigkeit


Hochwertige Autolacke auf PU-Basis bieten da schon gute Eigenschaften. Es gibt auch besonders harte/widerstandsfähige Lacke (ca. 80 € / Liter) bzw. extra harte Lacke (bis 3000 € / Liter). Dies sind dann sogenannte Nanolacke. Sie enthalten feinste keramische Partikel, die für die hohe Widerstandsfähigkeit sorgen. Diese Lacke sind in einem gewissen Bereich kratzfest. Solche Lacke werden z.B. bei der S-Klasse von Mercedes verwendet. Bleibt man bei normalen erschwinglichen Lacken und will ein besseres Spektrum an Eigenschaften, so bleibt eigentlich nur der Griff zu 2-K oder 3-K-Epoxydharzlacken. Der eine oder andere Hobbydrechsler kennt vielleicht Envirotex Lite Pour On, ein Epoxydharzlack mit höchstem Glanz. Dies ist aber ein Lack der nicht speziell für Außenlackierungen gedacht ist. Auf Angelködern macht er allerdings schon einiges mit. Ich denke aber, das es in den USA bestimmt einen Epoxydlackspezialisten gibt, der seine Lacke mit entsprechenden Additiven auch UV-stabil einstellt.

Gruß von einem, der aus Holz künstliche Angelköder baut,

Dietmar

Ansonsten findet man mich bei hechtfieber.de unter meinem Namen
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
Hallo Dietmar!

Hier gehts nicht um Spielzeug, das mal für 2 Stunden ins Wasser gehalten wird.

Mein Wissensstand ist, dass EP-Lacke nicht annähernd Glanzstabil sind. Hier geht es um Hochglanz. Du glaubst doch nicht, dass EP-Lacke in G100 für Yachten lieferbar sind?

Irgendein Lackhersteller in den USA der EP-Lacke mit Additiven UV-Stabil hält? Du beliebst du scherzen. Das ist was fürs Hobby. Gewerbliches Lackieren verlangt kurze (keine wochenlangen) Lieferzeiten und vorallem Reklamationsrecht.

Wenn es um Yachten geht, halten wir uns stets an die Profi-Yachtlackhersteller, und nicht um irgendwelche Experimente in USA.
 

Unregistriert

Gäste
Hallo,

bei der Reihenfolge in der Wertigkeit von Lacken bezüglich ihrer Eigenschaften nimmt PU leider nur Platz 2 ein und Epoxydharzlacke den 1. Platz. Letztere sind im Vergleich leider auch deutlich teurer und daher in der Industrie kaum zu finden, höchstens für extremste Einsatzbedingungen. Ich vermute mal, das der neue Nano-Lack bei der S-Klasse auch auf einer Epoxydharzbasis beruht.

Übrigens müssen unsere Holzklötzchen nicht nur ein stundenlanges Wasserbad ertragen, sie liegen auch stundenlang im Boot in irgendeiner Ecke in der prallen Sonne, sie werden von Hechtzähnen malträtiert und landen beim Wurf auch schon mal mit 200 km/h auf einem Stein am Ufer oder auf einer Mauer. Wenn dann bis zu 150 € für einen solchen Köder verlangt werden, erwartet der Kunde nicht nur einen guten Lauf, sondern auch ein Top Finish mit Hochglanz, das über Jahre halten soll, egal wie oft ein Hecht den Köder durchgekaut hat oder er Bekanntschaft mit einem Stein gemacht hat. Von einem Spielzeug sind wir meilenweit entfernt. Es tut immer gut, auch mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Im Übrigen sitzt der Importeur für z.B Envirotex (ETI) in England, was schon mal nicht ganz so weit ist. ETI ist ja auch nur ein Anbieter von vielen.

Environmental Technology Inc.

Environmental Technology Inc.


Vom Gefühl her, würde ich den Amerikanern bei Epoxydharzen einfach etwas mehr zutrauen als den heimischen Anbietern wie z.B. R&G. Gerade bei Zulieferern für das Militär oder die NASA werden doch sehr hohe Anforderungen gestellt.

Ein ähnliches Anforderungsprofil an den Lack dürfte man wahrscheinlich bei der Beschichtung/Lackierung von Segelflugzeugen finden. Vielleicht wäre das ja auch ein interessanter Ansatzpunkt für Nachforschungen.

Gruß, Dietmar

Jemand der etwas besseres als Envirotex sucht und noch nicht gefunden hat.
 

Lackierer

ww-eiche
Registriert
1. Dezember 2008
Beiträge
379
Ort
Österreich
Die von dir geposteten Lacke sind Giess-Möbellacke für Innenanwendungen. Der EX74 wird als UV-Beständig ausgewiesen. Lediglich ein chem. Bestandteil, welcher aus dem Sicherheitsdatenblatt des Härters zu entnehmen war, deutet auf EP hin.

Diese Lacke sind keinesfalls wetterbeständig. Nur temporäres Eintauchen in Wasser und ab und zu an der Sonne verweilen unterliegt keinen Kriterien der Wetterbeständigkeit.

Die S-Klasse wird schon seit ca. 6 Jahren mit diesem "wundervollen" kratzfesten Nanolack mit Siliciumpartikel elektrostatisch per Hochrotationsglocke lackiert. Allerdings mit 2K-PUR-Lack.
Eine seltsame Entwicklung. Nano, das neue Wunderwort. Hatte es früher (vor ca. 15 Jahren) einfach Core-Shell-Technologie (Kern-Schale-Technologie) geheißen, ebenso lange spritzen wir unsere Acryl-Fensterlasur mit selbiger Technologie, ohne dass jemals ein Hehl daraus gemacht wurde.
 
Oben Unten