Qualität von Holzkraft Bandsägen

matthiassc

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Hallo,

Kurzfassung: Hat jemand von euch eine aktuelle Holzkraft Bandsäge und kann etwas zur Qualität und eventuellen Mängeln sagen?

Erklärung zur Frage:
Ich war letztes Wochenende auf der Holzhandwerk in Nürnberg und hab mir dort eine HBS 431 angeschaut und mich etwas mit den Leuten am Stand unterhalten.

Für mich als Besitzer einer Metabo BAS-317, schaut die Holzkraft Säge recht gut aus. Anschlag wackelt nicht und löst sich vmtl. nicht im falschen Moment selbst. Die Führungsrollen treffen plan auf das Sägeblatt, statt leicht schräg zulaufend. Keine Plastikgriffe an den falschen Stellen. Keine wackeliges Gestänge, das die obere Führung halten. Alles "Features" mit denen die BAS-317 dienen kann.

Nur eine Frage könnte man mir am Stand nicht beantworten: Warum kostet die Holzkraft Säge dann nur 1400€, wo Panhans und Hema bei gleicher Größe (400mm Rand) mehr als das Doppelte kosten?
Am Stand hat man mir eher ausweichend geantwortet. Mir selbst ist schon aufgefallen, dass bei Panhans und Hema alles noch mal stabiler/schöner/besser wirkt, aber ist der doppelte Preis wirklich gerechtfertigt?


Lg,
Matthias
 

tomkaes

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Nur eine Frage könnte man mir am Stand nicht beantworten: Warum kostet die Holzkraft Säge dann nur 1400€, wo Panhans und Hema bei gleicher Größe (400mm Rand) mehr als das Doppelte kosten?
Am Stand hat man mir eher ausweichend geantwortet. Mir selbst ist schon aufgefallen, dass bei Panhans und Hema alles noch mal stabiler/schöner/besser wirkt, aber ist der doppelte Preis wirklich gerechtfertigt? [/I]

Die Teile die bei Holzkraft aus Alu-Strangpressprofilen gefertigt sind,
findest du bei Hema etc, in Stahl, tlw. Vollstahlausführung.
Wenn du dir die Rollenführungen anschaust, und in die Preisliste blickst, wirst du feststellen, das die kompletten Panhans/Hema Führungen ca. 1/3 des Preises der Holzkraft ausmachen (und es wert sind!).

Gewicht Holzkraft 431 130 kg - Hema SR 400 160 kg - UH 400 240 kg?
Man macht die Bleche vom Ständer einfach dünner, sieht ja keiner:
Bei Hema / Panhans passt ein 25 mm breites Band nicht nur geometrisch in die Maschine, die bekommen es auch auf die erforderliche Bandspannung ohne das sich der Rahmen in alle Richtungen verzieht, oder die Bandspannung nicht ausreicht.

Das lässt sich fast beliebig fortsetzen mit Auslegung für gewerblichen Einsatz, langfristiger Ersatzteilversorgung, hohem Widerverkaufswert etc.

Du musst letzendlich entscheiden was es dir wert ist, und was du dafür erwartest.
Ich würde privat eine gute, gebrauchte Markenmaschine jeder neuen "preiswerten (billigen?)" vorziehen.
Es hat keiner was zu verschenken.
 

matthiassc

ww-nussbaum
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Ha!

Vielen Dank für die interessante Auflistung, diese Unterschiede sieht man als Leihe natürlich nicht auf den ersten Blick. Verständlich, dass ich keine einleuchtende Anwort von Holzkraft bekommen habe. Vielleicht hätte ich bei Hema fragen sollen warum Holzkraft so billig ist, anstatt umgekehrt :emoji_wink:

Wie alt darf denn eine Gebrauchte sinnvoll sein, kann man auch 15-20 Jahre oder noch ältere Maschinen bedenkenlos kaufen, oder gibts da irgendwo eine Grenze?

Lg,
Matthias
 

tomkaes

ww-robinie
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Ha!
Wie alt darf denn eine Gebrauchte sinnvoll sein, kann man auch 15-20 Jahre oder noch ältere Maschinen bedenkenlos kaufen, oder gibts da irgendwo eine Grenze?
Matthias

Meine älteste Maschine (deutscher Hersteller, überwiegend Normteile, wird heute noch gebaut) ist jetzt ca. 40 Jahre alt, Reparaturen abgesehen von Verschleissteilen: keine.

Bänder kannst du für jede Maschine bekommen,
Keilriemen und Normlager auch.
Für eine APA - Bandführung sind auch nach Jahrzenten
passende Ersatzteile beschaffbar.

Das kommt wohl darauf an, ob du eine gut gewartete und gepflegte ev. für ein etwas höheren Preis erwirbst; oder von "privat" eine völlig fertige.
Das meiste ist mit 2 rechten Händen machbar, solage die Grundsubstanz stimmt.
Da hätte ich bei z.B. Hema / Panhans / Bäuerle etc. z.B. aus einer Lehrwerkstatt / Schule / Hobbyschreiner etc. wenig Bedenken aufgrund des Alters.

Neupreis in Mark ist schon lange Neupreis in €.
Der Gegenwert unterliegt einem immer größeren Preiskampf.

Falls dir bei Besichtigung Rost/Dreck in Massen entgegenfällt und die Lager von Rollen / Blattführungen defekt sind, lässt das auch auf die Behandlung / Pflege Rückschlüsse zu.
"Sägt prima Brennholz", steht gerne im Freien, schneidet prima Ytong, Parallelanschlag braucht sowieso keiner etc. lassen nachdenklich werden.

Lass dir Zeit, verfolge Kleinanzeigen, und fahr lieber etwas weiter, es lohnt sich.

Vielleicht etwas übertrieben vom seinem eigenen Anspruch ans Ergebniss,
aber vorher - nachher sind trotzdem sehr überzeugend (33 Jahre alte Maschine):
Bandsäge, kleine Dokumentation *LINK*

Schau dir die Details an, und frag dich, ob die so an der von dir angesehenen Neumaschine (!) vorhanden waren...
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich habe vor Jahren mit sehr viel Aufwand eine neue EB BAS450 soweit bekommen, daß damit gerade gesägt werden konnte.
Die dann erworbene alte HEMA mit RollenØ 400 konnte das von hause aus, obwohl nur oben APA-Führung und unten Klötze sind.
1mm Sägefurnier sind damit selbstverständlich.
Ich kann die Bänder einfach so hoch spannen, wie ich es für richtig halte.

Gruß Fritz
 

Dietrich

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Hallo,

vorweg zu Hema, die 400er Garant wiegt 160kg, die SR 400 die seit einigen Monaten nicht mehr angeboten wird, wog 210kg, UH´s beginnen erst ab 630mm Raddurchmesser.

Die Preise für die Garant habe ich nicht mehr drauf, die SR 400 begann bei rund 5000€.
Optional gab es die SR 400 mit 2,2 KW statt 1,5 KW, und es gab auf Wunsch einen FU.
Die absolut ideale Maschine für die kleine bis mittlere Werkstatt...ja wenn das Budget es hergibt.

Gemessen an dem was so bei den Importmaschinen in der Größe geboten wird ist aber auch die 400er Garant eine super Maschine. Einzig die 1,1KW sind ein wenig knapp.
Aber das dürfte bei Hema auf Wunsch geändert werden können.

Zu Holzkraft, zunächst einmal verwundert bin ich das man beim Drechselzentrum-Erzgebirge Steinert eben die Holzkraft Bandsägen anbietet, denn eigentlich vermutet man dort solide Qualität.
Ich hab dort nach den Holzkraft Maschinen geschaut und mir fiel auf das es dort 431er Modelle gibt die deutlich unter 2000€ kosten und unter 150kg wiegen, es aber auch eine 450er Maschine gibt die um 2400€ kostet und 200kg wiegt, bei praktisch gleichem Raddurchmesser, seltsam.
Dann gibt es eine 533er für über 3000€ die wiegt gleich mal 305kg.
Ich vermute mal das die Maschinen nicht alle aus der selben Fabrik stammen, man bietet für "jeden" Geldbeutel etwas an, und kauft hierzu passende Maschine bzw. lässt sie eben in Fernost für den kleinen Geldbeutel und in Italien für den gehobenen Anspruch bauen.

Nimmt man eine ältere Maschine vom deutschen Hersteller sind 200kg für eine 400er Bandsäge Normalität, auch wenn der Deutsche die Maschine in Italien ganz oder in Teilen zu gekauft hat. Ausnahme sind hier wohl Bäuerle, Kölle und Zimmermann Maschinen, da wogen und wiegen selbst 400er Maschinen nahe an 400kg.

Wie ich auch in meiner kleinen Bandsäge Doku geschrieben habe, hatte mir ein Maschinenschlosser, der regelmäßig auch Bandsägen instand setzt, gesagt das ich unbedingt auf vor 1990 gebaut achten sollte, beim Gebrauchtkauf.
So habe ich dann bei der 1981er Maschine zu geschlagen.
Die Gründe hierfür, die Maschine entsprach in Ausführung und Bauart bis auf die reduzierte Größe einer 800er Maschine des ehem. Herstellers Schleicher.
Viele Details der Maschine fand ich bei intensiver Suche im Netz und bei Gebrauchthändlern vor Ort an etwa gleichaltrigen Garant und Meber Modellen.
Dies wurde auf der Holz-Handwerk vergangenen Samstag auch am Hema Stand bestätigt.
Die Schleicher hätte zum Arbeiten nur neue Sägebänder benötigt, sie funktionierte bei Abholung beim Gebrauchtmaschinenhändler einwandfrei. Als dann die 4 Hauptlager gewechselt waren kam eben der Wunsch nach einer Rundum-Erneuerung, nötig war es aber nicht zwingend.
Dennoch möchte ich das Gefühl nicht missen, jede Schraube zu kennen und in diesem Zustand zu arbeiten, keine der nahezu 100 Stunden tut mehr weh:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich

http://www.holz-seite.de/zyQdPhlzXM6giXbzs6PB/gallery/zusatzausstattung/l1020052.jpg
 

matthiassc

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Hallo,

Danke für eure aufschlussreichen Erklärungen! Jetzt ist mir wirklich klar wo der Unterschied zwischen der Top-Liga und der preislichen Mittelklasse liegt.

Na dann werd ich mal anfangen die Gebrauchtmachinen Seite zu beobachten... :emoji_slight_smile:

Lg,
Matthias
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich habe mir den Spaß gemacht, gegen jegliche Regel einen frischen Roteiche-Stammabschnitt, Schnitthöhe 27 cm,

statt mit einem breiten B-Band mit grober Verzahnung,
mit einem Metallband, 6mm breit, 6 ZZ, 0,65mm dick, Klauenzahn,
auf der Bandsäge aufzutrennen.
Das Ergebnis habe ich selbst nicht erwartet:
30mm-Dielen ohne jeglichen Verlauf.

Ein Blick auf das Typenschild der 400er HEMA hat mich auch überrascht: Sie ist inzwischen 42 Jahre alt und bekommt außer Öl an die richtigen Stellen, einen neuen Klotz in die Arbeitsplatte, Pockholzklötze auf die Untertisch-Klotzführung und ein paar kW Strom nichts.

Einen FU habe ich noch angebaut, der sie in 2-3 sek. nach dem Abschalten stehen und sie mit 60 Hz. 20% schneller laufen läßt..
Und ich spanne das Band sehr hoch.

Seht Euch das Ergebnis an:

Gruß Fritz
 

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MysteriumHolz

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Ein Blick auf das Typenschild der 400er HEMA hat mich auch überrascht: Sie ist inzwischen 42 Jahre alt und bekommt außer Öl an die richtigen Stellen, einen neuen Klotz in die Arbeitsplatte, Pockholzklötze auf die Untertisch-Klotzführung und ein paar kW Strom nichts.

Danke für die Infos und die Bilder! Solche Erfahrungsberichte frei im Internet sind bestimmt ein Alptraum für die Marketingabteilungen aktueller Hersteller...
 

Dietrich

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Hallo Fritz,

hätte bei dem Band mit mehr Verlauf gerechnet.

Handelt es sich um eine SR 400 oder hatten die Hema´s ´71 noch keine Buchstaben-Kennung?

Ich hatte kürzlich nochmal Glück, zum bereits verbauten 2,2KW Motor konnte ich einen funktionsfähigen, nicht mal alten FU vor der Entsorgung retten, der bis 4KW geeignet ist.
Auf meinem Motor steht 2,2KW....50Hz/2,65KW....60Hz und auch die Drehzahl liegt entsprechend höher bei 60 Hz.
Ist der Vorteil mit FU wirklich so groß an der Bandsäge?
Kann man denn bedenkenlos die Bandgeschwindigkeit von knapp 1400 m/min auf vllt. 1650 m/min
erhöhen?
An den neu verbauten Lagern soll es ja nicht liegen, die vertragen wohl viel mehr.

Gruß Dietrich
 

Herr Dalbergia

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Ach ja, mein Chef hat eine neue Holzkraft bandsäge in der schreinerei, glaube 63cm raddurchmesser, schon was größeres,....halt eine blechkiste, schlechte führungen, nix tolles, für das geld hätte ich mir was anderes gekauft.....
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Hallo Fritz,

hätte bei dem Band mit mehr Verlauf gerechnet.

Handelt es sich um eine SR 400 oder hatten die Hema´s ´71 noch keine Buchstaben-Kennung?

Ich hatte kürzlich nochmal Glück, zum bereits verbauten 2,2KW Motor konnte ich einen funktionsfähigen, nicht mal alten FU vor der Entsorgung retten, der bis 4KW geeignet ist.
Auf meinem Motor steht 2,2KW....50Hz/2,65KW....60Hz und auch die Drehzahl liegt entsprechend höher bei 60 Hz.
Ist der Vorteil mit FU wirklich so groß an der Bandsäge?
Kann man denn bedenkenlos die Bandgeschwindigkeit von knapp 1400 m/min auf vllt. 1650 m/min
erhöhen?
An den neu verbauten Lagern soll es ja nicht liegen, die vertragen wohl viel mehr.

Gruß Dietrich

Dietrich, Deine Frage zur Buchstabenkennzeichnung kann ich nicht beantworten. Der FU hängt jetzt davor.
Die 60 Hz. sind einfach 20% mehr an Umdrehung.
Die meisten Motore können soviel und auch mehr.
An der Drechselbank fahre ich bis 110 Hz, und das ist eine werksseitige Vorgabe.
Meine Säge war eine wg. fehlendem Bremsmotor von der BG verworfene Säge aus einem Schulwerkraum.
Den FU habe ich aus mehreren Gründen angebaut:
Er bremst mir die Säge in 2-3 sek. auf 0 ab.
Ich kann damit auch langsam sägen, wenn ALU oder Kunststoff, z.B. POM geschnitten wird. Das Material würde bei schnellem Schnitt schmieren und das Band verkleben.
Die meisten Sägebänder, siehe Uddeholm, sind mit 1/1000 des RollenØ einfach zu instabil. Außerdem gefällt mir die Uh-Stahlqualität nicht.
Ich lasse mir deshalb Metallsägebänder mit 0,65 mm Stärke mit 4 oder 6 ZZ und Klauenzahn herstellen, die eine große Standzeit und exzellenten Geradelauf haben.
Metallbandsägen verwenden auch bei kleinem RollenØ dickere Bänder, als 1/1000 RØ. Warum soll das bei Holz nicht gehen?
Da die Bänder zudem weniger kosten, als sie schleifen zu lassen, verwende ich nur neue B.

Gruß Fritz
 

Dietrich

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Hallo Fritz,

vielen Dank für Deine Antwort!
Ich habe aktuell einen Motor, eben den mit 2,2 KW, drauf, der per Elektronik im Schalterblock in etwa 4-5sek. abgebremst wird.
Die niedrigen Geschwindigkeiten wären natürlich mit dem FU möglich, besonders interessant erscheint mir jedoch die Möglichkeit bei besonders starkem Holz die Bandgeschwindigkeit noch mal um 10 oder 20 % zu erhöhen und so ein 24cm Kantholz mit dem Sägefortschritt eines 20cm Holzes zu bearbeiten.
Eine ähnliche Wirkung also wie bei groberer Zahnteilung.
Allerdings müßte ich den FU auf die Bandsäge einstellen und anschliessen lassen, und ob dann die E-Bremse noch geht?

Gruß Dietrich
 
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