Räuchern

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nach Stunden langer Suche gebe ich mich <br>geschlagen und wende mich nun an Sie.<br>Mein Problem ist es einen Tisch in Eiche zu <br>fertigen. Oberfläche geräuchert. <br>Frage:<br>wie geht räuchern von Eichenmöbeln exakt von statten? Mich intressieren Bedarf an <br>Amoniak pro m“ Luft und Vorgehensweise. <br>Über Ihre Mithilfe bedanke ich mich im voraus<br>und verbleibe mit freundlichen Grüßen Ihr <br><br>Jörg Kandlbinder<br>
 

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Hallo Jörg,<br><br>im «Der Möbelbau» von Fritz Spannagel<br>(Link zum Buch bei Amazon) findet sich dazu folgendes:<br>Zitat: <br>Das Räuchern geschieht auf folgende Weise:<br> Die fertigen Möbelstücke müssen (nachdem<br> alle Metallteile ab- geschraubt sind und die <br>inneren Teile, nicht geräuchert wer den sollen,<br> vorher abgedichtet oder mit Mattierung oder <br>dgl. überzogen sind) in einem dichten, <br>schließbaren Raum freistehend aufgestellt <br>werden, in dem sich flache Schalen mit <br>Salmiakgeist befinden. Dieses &quot;Räuchern' <br>kommt der natürlichen Verbräunung, die im <br>Lauf der Zeit durch die Atmosphäre entsteht, <br>am nächsten. Je nach der Dauer des <br>Räucherns erzielt man eine hellere oder <br>dunklere Bräunung. Nach dem Räuchern <br>müssen die Möbelstücke noch einige <br>Stunden der Luft ausgesetzt werden, wodurch<br> sich der endgültige Farbton bildet. Bei dem <br>Räuchern besteht lediglich die Gefahr, daß <br>sich Massiv- holz und Furnier ungleich tönen. <br>Dem kann abgeholfen werden, indem die <br>betreffenden dunklen Stellen mit einer <br>3prozentigen eisenfreien Salzsäurelösung <br>aufgehellt werden -und umgekehrt können <br>hellere Stellen, und zwar gleich, nachdem das<br> Möbel aus der Räucherkammer <br>herausgekommen ist, mit einer Tanninlösung<br> gebeizt werden. Der Gefahr einer <br>unterschiedlichen Tönung kann (wenn ein<br> stark unterschiedlicher Gerbsäuregehalt <br>festgestellt worden ist) auch dadurch <br>begegnet werden, daß man die Möbel vor <br>dem Räuchern so stark mit Gerbsäure <br>behandelt, daß die Gewähr für eine <br>gleichmäßige Tönung gegeben ist. Man nennt<br> diese aufgestrichene Gerbsäure auch <br>&quot;Ausgleichbeize&quot;. Für zusammengehörende <br>Möbel sollte das Material aus ein und <br>demselben Stamm sein. Besonders schön <br>und vorteilhaft läßt sich Eichenholz räuchern, <br>da es von Natur viel Gerbsäure enthält. Im <br>übrigen ist das Räuchern von Eichenmöbeln <br>zu vermeiden, wenn zu dünne Furniere <br>verwendet werden, da sonst die Gefahr <br>besteht, daß der Salmiak bis zur Leimschicht <br>durchdringt.<br>Zitat Ende<br><br>über die zu verwendene Menge pro QM habe <br>ich leider nichts gefunden.<br>Vielleicht wissen die anderen noch etwas.
 

khr

ww-esche
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Keine Ahnung, welche Menge man benötigt. Meines Wissens baut man ein zeltähnliches Gebilde, stellt das zu räuchernde Möbel da rein und eine Schale mit der Lösung. Dann wartet man ab bis einem der Farbton zusagt, da dieser ja in erster Linie abhängig ist von der Art des Holzes, sprich dem Gerbsäuregehalt. Ich denke, nicht die Menge der Lösung sondern die Dauer der Einwirkzeit ist das ausschlaggebende Kriterium. Man sagt, alernativ könne man das Möbel auch in den Schweinestall stellen, dauert ein bißchen länger wiel die Konzentration nicht ganz so hoch ist, <br>klappt aber auch. <br>Dann gibt es auch noch Räucherbeize: Beize, wie man sie kennt, die aber den Ton des geräucherten Holzes mehr oder weniger gut nachahmt.<br>Schöne Grüße! Klaus-Hermann Ries
 
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