Vorweg: Ich habe eine Weile überlegt, ob ich hier schreibe, schließlich soll sich niemand auf den Schlips getreten fühlen. Daher betrachtet den Beitrag bitte als mit ganz viel Selbstironie und zum Spaße geschrieben!
Wir haben Montagabend. Morgen ist Silvester. Morgen ist Deutschland wieder geteilt. Vergesst Ost/West, den Weißwurstäquator und den Grünkohlkönig.
Morgen teilt sich das Land in Fondue und Raclette.
Während die eine Hälfte, wie
@fragnix , Fonduetöpfe verspeisen wird, glaubt
@yoghurt das
racelettieren das einzig Wahre ist.
@fahe möchte in der Frage gar die Guillotine auspacken (anders als
@husky 928 , der lieber über andere Dinge nachdenkt, die auf
ieren, enden).
Als wäre die Stimmung, kurz nach Weihnachten nicht geladen genug kommt
@andibarth Patenkind plötzlich mit einer bahnreichende Idee um die Ecke:
Dem Racelettetisch. @Johannes kennt ihn natürlich schon und
@Markus627 glaubt ihn sogar in Videos gesehen zu haben. Die Euphorie ist groß. Plötzlich möchte ein jeder den neuesten Scheiß zu Silvester haben.
@RüdigerS erkennt sofort die Vorteile und auch
@Mues_Lee Eltern wollen nicht mehr ohne sein.
Wie ein Lauffeuer greift der Trend um sich. Gelehrte wie
@Alceste sinnieren, ob dich
der Racelettetisch gendern ließe, die Kapitalisten um
@Mues_Lee sehen das Geld fließen und
@Bunjin verfasst zu Ehren der Erfindung die
Ode an die Sägeblätter .
Anders als
@wasmachen , der ignoranterweise die
Pfälzer-Kante nicht kennt, sind andere schon drei Schritte weiter und wollen Tische in Dubai-Schokoladen-Optik herstellen.
Es gibt zwar verhaltenen Widerstand, so fühlt sich
@bello an schlimmer wohnen erinnert, doch der Trend ist nicht mehr zu stoppen.
So rennen die Praktiker in ihre Werkstätten um mit ihren Liebsten am 31.12. "state of the art" zu sein.
Die
@schrauber-at-work haben natürlich das passende Holz, die Erfahrung, die Maschinen und das Wissen prompt zur Hand, um den Anforderungen, dieser neuen Welt, gerecht zu werden. Sie zaubern, in einer Geschwindigkeit, in der
@teluke sonst nur Küchen baut, einen Racelettetisch aufs Trapez, der, in bester Tupperwaren-Manier, auch als Bier und Chipsablage auf der Couch fungieren kann.
Aber wie bei allen Gesellschaftlichen Entwicklungen gibt's auch die andere Seite: Normalos, denen die o.g. Fähigkeiten fehlen. Die weder das passende Holz, noch die Maschinen, noch das Wissen haben, die sich, aus der Not heraus, aus unbesäumten und komplett verdrehten Lärchenresten, Überresten aus dem Zaunbau, etwas zusammenzimmern wollen, um gesellschaftlich nicht ganz abgehängt zu werden und hoffen, dass deren "Konstruktion" zumindest an Silvester, nach ausreichend Konsum von alkoholhaltigen Erfrischungsgetränken - zumindest geühlt - im Wasser steht.
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