Raclettiertisch (Oder: der neue heiße Scheiß) dual use

schrauber-at-work

ww-robinie
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Zu Beginn habe ich erst einmal das Raclette-Gerät hervorgekramt um mir Gedanken über die Abmessungen zu machen. Daraus habe ich die Größe der Platte abgeleitet (300x500).
Dann Mal kurz in den Keller und ein paar Kanthölzer und Bretter (Abschnitte) mit nach oben genommen um ein "Mokup" zur Bestimmung einer sinnvollen Höhe zu machen.
Daraus ist dann eine Handskizze entstanden (nicht sehenswert).
Meine Freundin meinte (bevor Sie das Haus verließ): "Da sind doch noch so ein paar alte Regalbretter im Keller".......Nee, Fichte/Tanne Keilgezinkt geht Mal gar nicht.
Also in den Resten gekruschtelt, siehe da noch ein paar fertig ausgehobelte (40x20) Leisten liegen und aus der selben Bohle Zuschnitte.
Kurz kalkuliert, sollte reichen.
Also bisschen gehobelt, formatiert, gefügt (dummerweise die bereits gehobelten nicht mehr).
Lange Rede kurzer Sinn, erst einmal ne Platte zusammengeleimt.
Nach dem groben Schliff mit dem Bandschleifer sah das so aus.

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Als nächstes habe ich die Einzelteile für das Zargen Gestell angefertigt.
Zargen
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Gebohrt (16-er Forstner, 7mm Durchgangsloch)
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Beine, da verjüngt q&d ne kleine Vorrichtung "zusammengebappt".
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Dominos zuvor gefräst, da mehr Anlage.
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Fortsetzung folgt, Öl überstand will abgenommen werden werden.
 

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Fortsetzung
Im nächsten Schritt die Beine mit den Längszargen verleimt. Sah dann nach grobem Schliff (K60) so aus.
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In der Zwischenzeit (während die Beine zwischen den Zwingen waren) habe ich die Platte formatiert und die "Pfälzer Kante" angeschnitten. Nach grobem Schliff.
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Danach wurde das Gestell mit den Querzargen verleimt.
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Im nächsten Schritt alles bis K180 geschliffen und die Kanten gebrochen.
Erstes "Probeliegen".
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Im Anschluss geölt (Festool HD).
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Soweit für heute, morgen kann dann montiert werden.

Gruß SAW
 

schrauber-at-work

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Fast zu schade, um es mit Raclette einzusauen :emoji_slight_smile:
Nee, keine Sorge. Das "dual use" in der Überschrift hab ich noch gar nicht erklärt.
Wie es der Zufall so will ist mir, als ich meiner besseren Hälfte die Längszarge mit den Beinen dran gezeigt habe, aufgefallen dass diese perfekt auf die Couchlehne passen. Daher Zweitnutzung als Ablage für Bier und Chips bei Filmabenden :emoji_hugging:
 

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Finaler Teil: Endmontage.
So sieht das ganze nach dem trocknen (ist natürlich noch nicht vollständig ausgehärtet) aus.
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Hier noch die "dual use" Funktion, zufällig passt das wie angegossen (war in der Planung nicht vorgesehen, s.o.)
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Kippelt nicht und klemmt nicht :emoji_grin:

Um es einfach zu halten (war ja sehr spontan) und mir es zu ersparen Nuten zu fräsen und Nutklötze herzustellen wird verschraubt mit DIN 125 A6,4 Scheibe und 3,5x35 Spax. Somit sollte in der 7-er Bohrung ausreichend Platz sein für diese Dimension. Mittig in der Längszarge fest, alle andern nur angelegt.

Ausrichten und "Körnen" , dann mit 2mm vorgebohrt.
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Verschraubt, nun noch vier Filzgleiter drunter um den Tisch zu schonen und gut.
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So in etwa sieht es dann im Einsatz aus.
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Gruß SAW
 

Markus627

ww-buche
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Finde ich sehr gut. Auch die Zweitverwendung macht Sinn. Habe auch eins dieses Jahr für Sylvester gebaut. Aber sehr viel profaner. Schon lustig, wie so ein kleines Video im Internet reale Auswirkungen hat.
 

yoghurt

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Hallo,
ich hatte schon vermutet, es handele sich um einen Bruder meines Ikea-Tischs aus den 70ern. Den sollte ich hier mal zeigen in seiner ganzen Pracht: unaufgeräumt, verkratzt und verkritzelt wie ein Gangsta-Rapper im Gesicht….. Allerdings ohne Raclette-dual-use-Dingsbums - dabei habe ich gerade die Zutaten fürs Raclettieren herbeigeschleppt!
 

schrauber-at-work

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Ikea-Tischs aus den 70ern
Eher nicht. Kam wohl ursprünglich aus nem Möbelhaus für "Landhausstil".
Habe alles was unnötige Schnörkel und Staubsammler sind abgesägt, gefräst und geschliffen.
Alles etwas Kinderfreundlicher gemacht halt.
Den sollte ich hier mal zeigen in seiner ganzen Pracht: unaufgeräumt, verkratzt und verkritzelt wie ein Gangsta-Rapper im Gesicht…..
Kenne ich gut, Platte gehört auch Mal wieder überarbeitet. Dient ja auch als bastel/ maltisch, daher bleiben Gebrauchsspuren nicht aus.
Aber insgesamt geiler, massiver Tisch. Lässt sich noch um knapp 80 cm erweitern.
 

DerCo

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Vorweg: Ich habe eine Weile überlegt, ob ich hier schreibe, schließlich soll sich niemand auf den Schlips getreten fühlen. Daher betrachtet den Beitrag bitte als mit ganz viel Selbstironie und zum Spaße geschrieben!

Wir haben Montagabend. Morgen ist Silvester. Morgen ist Deutschland wieder geteilt. Vergesst Ost/West, den Weißwurstäquator und den Grünkohlkönig.
Morgen teilt sich das Land in Fondue und Raclette.

Während die eine Hälfte, wie @fragnix , Fonduetöpfe verspeisen wird, glaubt @yoghurt das racelettieren das einzig Wahre ist. @fahe möchte in der Frage gar die Guillotine auspacken (anders als @husky 928 , der lieber über andere Dinge nachdenkt, die auf ieren, enden).

Als wäre die Stimmung, kurz nach Weihnachten nicht geladen genug kommt @andibarth Patenkind plötzlich mit einer bahnreichende Idee um die Ecke: Dem Racelettetisch. @Johannes kennt ihn natürlich schon und @Markus627 glaubt ihn sogar in Videos gesehen zu haben. Die Euphorie ist groß. Plötzlich möchte ein jeder den neuesten Scheiß zu Silvester haben. @RüdigerS erkennt sofort die Vorteile und auch @Mues_Lee Eltern wollen nicht mehr ohne sein.

Wie ein Lauffeuer greift der Trend um sich. Gelehrte wie @Alceste sinnieren, ob dich der Racelettetisch gendern ließe, die Kapitalisten um @Mues_Lee sehen das Geld fließen und @Bunjin verfasst zu Ehren der Erfindung die Ode an die Sägeblätter .
Anders als @wasmachen , der ignoranterweise die Pfälzer-Kante nicht kennt, sind andere schon drei Schritte weiter und wollen Tische in Dubai-Schokoladen-Optik herstellen.
Es gibt zwar verhaltenen Widerstand, so fühlt sich @bello an schlimmer wohnen erinnert, doch der Trend ist nicht mehr zu stoppen.
So rennen die Praktiker in ihre Werkstätten um mit ihren Liebsten am 31.12. "state of the art" zu sein.

Die @schrauber-at-work haben natürlich das passende Holz, die Erfahrung, die Maschinen und das Wissen prompt zur Hand, um den Anforderungen, dieser neuen Welt, gerecht zu werden. Sie zaubern, in einer Geschwindigkeit, in der @teluke sonst nur Küchen baut, einen Racelettetisch aufs Trapez, der, in bester Tupperwaren-Manier, auch als Bier und Chipsablage auf der Couch fungieren kann.

Aber wie bei allen Gesellschaftlichen Entwicklungen gibt's auch die andere Seite: Normalos, denen die o.g. Fähigkeiten fehlen. Die weder das passende Holz, noch die Maschinen, noch das Wissen haben, die sich, aus der Not heraus, aus unbesäumten und komplett verdrehten Lärchenresten, Überresten aus dem Zaunbau, etwas zusammenzimmern wollen, um gesellschaftlich nicht ganz abgehängt zu werden und hoffen, dass deren "Konstruktion" zumindest an Silvester, nach ausreichend Konsum von alkoholhaltigen Erfrischungsgetränken - zumindest geühlt - im Wasser steht.

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