Rahmenverbindung Multiplexleisten

luky

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Ich brauche mehrere Rahmen aus 18mm dicken und 60mm breiten Multiplexleisten. Ich bin mir jedoch bei den Eckverbindungen nicht ganz sicher. Sind Ecküberblattungen (mit oder ohne Gehrung?), eine Schlitz und Zapfen Verbindung oder doch eine andere Methode bei meinen Leistenabmessungen besser geeignet?
Der Rahmen ist später nicht sichtbar, daher sind mir Festigkeit und zuverlässige Herstellbarkeit wichtig.
 

Friederich

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Ecküberplattung mit Gehrung wäre unnötiger Aufwand der nichts bringt.
Ich würd Schlitz und Zapfen machen, und dann noch einen Dübel setzen.
 

uli2003

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Was soll die Verbindung denn aushalten? Am einfachsten ist die Überblattung - dazu brauchst du nicht mal die Maschine verstellen.

Grüße
Uli
 

Laudi

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Ich habe einen Rahmen für einen Spiegel in der Kinderkrippe aus 18mm Multiplex (jedoch 10cm breite Streifen) mit einfacher Überblattung gemacht. Das hält sehr gut und ist sehr stabil geworden.
 

Mitglied 42582

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Ich würde die auch auf Gehrung schneiden. Da brauchst du noch nicht einmal zu verschrauben, einfach Leim dran, Fertig.
 

luky

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Es gibt ja mehrere Möglichkeiten, eine Überplattung herzustellen. Welche würdet ihr empfehlen?
 

Laudi

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Ich habe damals das Sägeblatt auf die knapp halbe Materialhöhe (~ 8,9 mm) eingestellt und die Überblattung durch viele verdeckte Schnitte ausgeschnitten.
Anschließend die sägerauhe Oberfläche mit 80er Papier auf das richtige Maß plan und eben geschliffen und die Überblattungen dann miteinander verleimt.

Auf Youtube findet man viele Videos zum Thema "half lap joint". z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=ucisKew8CTQ

Gruß, Laudi
 

Mitglied 42582

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Der Rahmen ist einfach nur stumpf verleimt, möglicherweise auch gedübelt, so wie es aussieht.
 

Laudi

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Es ist eine einfache Überblattung (Ich weiß ja noch wie ich das gemacht habe).
Sorry, ich hatte nur die Handykamera dabei. Beim nachfolgenden Bild ist die Qualität etwas besser:

Foto.jpg
 

Mitglied 42582

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Lamellos sollten wahrscheinlich ausreichen.
Um ganz ehrlich zu sein sehe ich auch nicht wirklich den Sinn von klassischen Eckverbindungen für Plattenmaterial:confused: Das ist hier wieder mal so eine Diskussion um pseudo-klassisches-Handwerk:cool:

Aus optischen Gründen ist das ja durchaus noch nachvollziehbar, aber dann bitte MASSIVHOLZ. Ansonsten, wie schon gesagt den Rahmen einfach auf Gehrung schneiden, Spanngurt drum und verleimen. Meinetwegen für Paranoide noch mit Schraube, Dübel oder Lamellos.

Nur mal so als Denkanstoss, Fensterrahmen/flügel werden von dutzenden Fensterherstellern gedübelt, als Ausrichtungshilfe, und dann stumpf verleimt. Und ich gehe einfach mal davon aus das die wesentlich mehr aushalten müssen, als ein paar Rähmchen für den Innenbereich:rolleyes:
 

luky

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Ich wollte eine "klassiche" Rahmenverbindung, weil die Leisten doch recht dünn sind und die Gesamtbelastung nicht gering ist (ist eine Klappe).
Als Hobbybastler habe ich leider kein Werkzeug für die Lamellos.
 

Mitglied 42582

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Wenn das hinterher nicht mehr sichtbar ist, dann nimm doch einfach eine durchgehende Platte. Dann brauchst du dir keine Gedanken über die Belastbarkeit zu machen und hast dir auch noch Arbeit gespart:emoji_wink:
 

Laudi

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Hallo luky,

welches Werkzeug hast Du denn zur Verfügung? Wenn Du die Multiplex-Streifen im Baumarkt zuschneiden lassen willst, solltest Du beachten dass diese mindestens 7cm breit sein sollten. Schmäler schneidet es der Zuschnittservice in der Regel nicht.

Die Überblattung kannst Du auch mit einer Handsäge realisieren: Dazu am Übergang mehrfach bis zur Hälfte einsägen und das zu entfernende Material mit einem scharfen Stechbeitel vorsichtig abtragen. Die Schichten helfen sogar optisch beim Abtragen bis zur "Mittelschicht". Zum Verleimen kannst Du an jedem Eck bequem eine kleine Bastlerzwinge ansetzen.

Ich bin mir bewusst, dass Tischlermeister roostie das als "Pseudo-klassisches Handwerk" abtut, aber wenn Du die Zeit und den Spaß am Basteln hast, bekommst Du damit eine sehr stabile Verbindung. Ich habe hier meinen Spiegelrahmen gezeigt, weil es exakt dem entspricht, wonach hier gefragt wurde. Diese Verbindung ist für einen Hobbybastler sicher einfacher exakt zu realisieren als ein verleimter Gehrungsschnitt oder eine Dübelverbindung. Genau aus diesem Grund habe auch ich den Rahmen damals so gemacht.

Warum man als "paranoid" gilt wenn man eine Leimverbindung zur Absicherung zusätzlich mit Flach-/Dübeln oder Schrauben versieht, kann ich als Hobbybastler nicht nachvollziehen. Ich persönlich baue lieber stabiler als nötig, anstatt mich hinterher zu ärgern, dass etwas nicht hält wie erwartet.

@luky: Viel Spaß und Erfolg beim Basteln. Ich würde mich freuen, wenn Du uns Dein Ergebnis hier ebenfalls präsentierst.

Gruß, Laudi
 

Mitglied 42582

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Pseudo klassisches Handwerk bezieht sich hier auf die Kombination moderner Werkstoffe mit klassischen Techniken.
Als diese Techniken aufkammen gab es einen Grund für diese, nämlich die nicht ausreichende Haltbarkeit der Leime und Material das auch mal eben Sägenass verarbeitet wurde. Das waren keine Kunstformen sondern Notwendigkeiten!
Diese sind heute nicht mehr gegeben, worum es nur noch um die pure Form, ohne Einbindung der Erfordernisse geht, deshalb Pseudo-Klassisch. Ich kann Spannplatten auch mit Schwalbenschwänzen verbinden, eine Verbindung durch Flachdübel steht der Verbindung aber in nichts nach.
Wenn klassisch bauen, dann auch klassisch.

Es gibt kaum etwas das man einfacher realisieren kann als eine auf Gehrung verleimte Ecke, dazu braucht man noch nicht einmal Zwingen!

Anleitung Gehrungen verleimen

Eine Gehrungsverbindung wird durch Lamellos geschwächt! Durch Dübel ist sie nicht mehr sauber zu positionieren! Und schrauben kann man auch ohne Leim:eek:

Schmier mal Leim auf die "Hirnkante" einer MDF-Platte und stelle sie ohne jeglichen Druck auf eine andere MDF-Platte. Versuch das ganze mal nach einer Stunde auseinander zu bekommen. Dabei wird dir auffallen, das an der Stirnseite das Material abreisst. Heisst der Leim hält mehr als das Material.
Was gleichzeitig auch bedeutet, das du auf deinem Rahmen mit Schräubchen, die in ein paar mm Material greifen lediglich einen optischen Schaden anrichtest, aber zur stabilisierung deines Rahmens nichts beiträgst.
Verschraub so eine Verbindung mal ohne Leim und drehe die Teile gegeneinander, dabei wirst du feststellen, das deine Ecke ohne Kraftaufwand auseinandergeht und die Schrauben ausreissen. Mach das gleiche mal mit einer verleimten Ecke ohne Schrauben:emoji_wink:
 

fahe

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Coswig
...Heisst der Leim hält mehr als das Material.
Was gleichzeitig auch bedeutet, das du auf deinem Rahmen mit Schräubchen, die in ein paar mm Material greifen lediglich einen optischen Schaden anrichtest, aber zur stabilisierung deines Rahmens nichts beiträgst.

...abgesehen davon, dass das unbestritten so ist, halte ich es schon für ein wenig sträflich, dem offenbar unerfahrenen TE eine stumpfe Verleimung zu empfehlen, _ohne_ zu wissen, wie groß die Belastung nun wirklich sein wird.

Ich habe eben einen "kleinen" Bilderrahmen von ca. 100 x 120 cm in der Werkstatt zur Reparatur liegen. Zwei Lamellos je Ecke, verleimt mit D4 PUR-Leim und natürlich ordentlich gespannt beim verleimen. Nach vier Jahres drohte er dennoch, frewillig seinen Inhalt nach unten in die Freiheit zu entlassen...:emoji_wink:

Man glaubt gar nicht, wie viel eine Plexiglasscheibe in der Größe wiegt...:emoji_wink:
 

Mitglied 42582

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Deswegen habe ich ja auch noch eine einfache, durchgehende Platte, als unsichtbare Klappe, empfohlen:emoji_wink:
Meinetwegen mit Lichtausschnitt dann in Rahmenoptik, wenn es den unbedingt sein muss.
 
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