Raster 32 und Spanplatten

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Liebe Profis,<br><br>könnt ihr mir bitte genau erklären, wie das Raster 32 funktioniert!<br>Bis jetzt weiß ich, dass der Abstand von von Bohrloch zu Bohrloch bei Lochreihen 32 mm und der Abstand Lochreihe - Vorderkante 37 mm beträgt.<br>Gibt es auch einen genormten Wert für den Abstand der hinteren Lochreihe zur Kante?<br>Gibt es dabei Unterschiede abhängig davon, wie man die Rückwand eines Kastens anbringt (zB eingenutet oder einfach nur hinten aufgenagelt)?<br>Soll die Tiefe eines Schrankes Vielfache von 37 betragen oder ist das eher nicht notwendig? Was wäre der Vorteil von dieser Vorgangsweise zB hinsichtlich Schubladenauszügen?<br><br>Gibt es eine Faustregel für die Breite von Auszügen, damit ich weiß, wie &nbsp;viel die Differenz Schublade und Korpus des Kastens ausmacht oder ist das von Hersteller zu Hersteller bzw. Beschlagsystem zu Beschlagsystem unterschiedlich?<br><br>Wenn ich einen Schrank aus beschichteten Spanplatten baue (Verbindung mittels Dübeln), gibt es dafür einen brauchbaren Klebstoff (Leim), um das ganze dauerhaft zu verbinden?<br>Normaler Leim wird ja vermutlich auf der Beschichtung nicht halten.<br><br>Herzlichen Dank für eure Mühe und Geduld!<br><br>Christian
 

carsten

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Hallo<br><br>warum der Abstand gerade 32 mm beträgt kannst DU hier nachlesen http://www.tischlerlinks.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=Holz&amp;action=display&amp;num=457<br>Funktionieren tut das ganze weil eine vielzahl von Beschlägen in ihrer Befestigung auf diesem ratser aufbauen.<br>Ein genormter Wert für den Abstand zur Hinterkante ist mir nicht bekannt, unsere Lochreihenbohrmaschine rastet glaube bei 60mm ein, nehme ich dann meist für die Hinterkante (Rückwandfalz 10mm /Unterschrank) bzw 20 mm/ Oberschrank wegen Schrankaufhänger) so liegt ein Einlegeboden auch dann noch gut auf wenn er durch Bewegung ausversehen ein wenig nach vorn rutscht.<br>Die Tiefe zumindest bei Küchenschränken richtet sich nach der Arbeitsplattentiefe 600mm,&gt; Korpustiefe 550mm bei 19-23 mm Frontenstärke.<br>Oberschrank 350 mm Korpustiefe.<br>Hat also nix mit einem Vielfachen von 37 zu tun.<br>Schubauszüge gibt es z.B. von Blum ab 350mm aufsteigend in 50 mm Schritten bis glaube 650mm Zargenlänge (bei der Tandembox). Der Korpus muss hierfür geringfügig glaube ca 3mm &nbsp;tiefer sein.<br>Die Löcher der Befestigungsschienen sind im 32 mm rstser angeordnet, wobei eine der hinteren Bohrungen tatsächlich wieder 37 mm von der Hinterkante des Korpus entfernt ist (passt aber nur wenn man exact die zu diesem Lochrater passende Korpustiefe wählt). Bei Vorbereietung der Bohrungen durch CNC sicher von Vorteil, wir Bohren die passenden Löcher bei der Montage der Auszüge. (für was hat man denn nen Lehrling)<br>Eine Faustregel für die Breite von Auszügen bei verwendung irgendeines Auszugssystems gibt es sicher nicht. Die Zuschnittmaße bzw . Planungsmasße kannst du für das Auszugssystem deiner Wahl den einschlägigen Katalogen entnehmen<br>Ausreichend Stabilität bekommt man bei 6 Dübeln bei einem 550 mm tiefem Korpus auch schon über die Dübel (normaler Weißleim), solls besser halten kann man an den Kantenflächen zusätzlich &nbsp;Lackleim(gibt es im Fachhandel) angeben. Herausquellende Überreste sollten sofort mit etwas Wasser entfernt werden, da der Lackleim insbesondere auf dunkleren Beschichtungen deutliche Spuren hinterläßt. Randnah läßt sich der Leim gut mit einer alten Zahnbürtse entfernen, danach ausgiebig mit saugfähigen Tüchern (z.B. Haushaltspapier) nachwischen. Wasser öfter wechseln da selbst die im Wasser gelösten Leimreste zu Schlieren führen können.<br><br>Sollten Fragen offen gebleiben sein, erneut melden.<br><br> <br>
 

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Hallo Carsten,<br><br>vielen Dank für deine umfangreiche Hilfestellung!<br>CNC, Minipress oder sonstige Gerätschaften habe ich nicht. Ich überlege für den gelgentlichen Gebrauch die Anschaffung einer Festool Fräse mit Lochreihenbohrsystem. <br>Was hältst du davon?<br><br>Verwendet ihr also für die Montage der Auszüge eine Bohrschablone, wie sie zB von Blum angeboten wird?<br>Die Blum Tandem Auszüge sind ja wirklich toll und am Korpus auch für meinen Begriff relativ einfach zu befestigen. <br>Wie allerdings kann man die Bohrlöcher für die Auszüge an den Schubladen exakt bohren, wenn man nicht die technischen Mittel einer professionellem Werkstatt zur Verfügung hat?<br><br>Herzlichen Dank für deine Bemühungen!<br><br>Christian
 

carsten

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Hallo<br><br>nun die festofräse mit der Schiene ist sicher für Lochreihen eine gute Wahl, für gelegentlichen Hobbymässigen Einsatz nur als Lochreihenbohrsystem ist die Fräse sicher zu teuer. Wenn man noch keine Oberfräse hat ist die zusätzliche Investition in das Lochreihenbohrsystem eine gute und auch passende Ergänzung. Alternativ gibt es z.B. von Hettich einen ca 1 m langen Bohrbalken mit gehärteten Bohrbuchsen, wir setzen den selbst ein, wenn die Ausladung der Lochreihenbohrmaschine nicht ausreicht.<br><br>Wir nutzen die Bohrschablone von Blum nur für das erste Loch. Da wir die Schienen immer auf eine Traverse (oder Korpusboden) aufsetzten nutze ich zum passenden ausrichten eine passende Stütze in gleicher Höhe wie die oberkante der Traverse zum ausreichten der Schiene. Als Bohrer gibt es entsprechende Hülsen oder Zentrierbohrer der einschlägigen Hersteller. Die Schienen werden ja nur angeschraubt Spax 3,5*16 <br>Für dieses erste Loch kann man sich auch leicht eine eigene Schablone bauen (das entsprechende Bohrbild kann man den Planungsunterlagen entweder der Kataloge oder auch der Beipackzettel entnehmen), da die Bohrschablonen meist recht teuer sind. Weiterer spezieller Ausrüstung bedarf es nicht wenn man mal von einem Akkuschrauber bzw. einer kleinen leichten Bohrmaschine absieht.
 
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