Rauhbank Eisen von Engelke - Aufbau aus 2 Stahlsorten normal?

XXL-DD

ww-pappel
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Die Linie in der Mitte stammt vom schärfen, als ich den Winkel von etwas flacher als 25° auf etwas mehr als 25° geändert habe. Man kann ein paar Millimeter von der Schneide entfernt eine Linie im Material erkennen, direkt nach dem Schliff war auch eine deutlich unterschiedliche Farbe erkennbar.

Das Material der eigentlichen Schneide war deutlich blauer und hat mir beim Schärfen auch sehr deutlich gezeigt wie viel härter es ist - deshalb auch der Wechsel beim Winkel.

Das Eisen stammt aus einer in der Bucht erstandenen Gruppe von 3 Rauhbänken, diese war die am besten erhaltene und der Plan war mit dem augenscheinlich geringsten Aufwand bei der Instandsetzung zu starten, leider sind in allen 3 Hobeln die Eisen in einem eher traurigen Zustand.

Die Kennzeichnung lautet "EXTRA QUALITÄT" und "GARANTIE" in der Mitte steht "Engelke".

Ist dieser Material Aufbau für solche Eisen der Standard? Wie alt solch ein Eisen mindestens ist wäre auch noch interessant - habe den Eindruck das aktuelle Angebote mit neuen Messern nicht mehr so aufgebaut sind.

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Johannes

ww-robinie
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Hallo,
solche laminierten Eisen gab es früher oft. Bis vor ca. 70 Jahren war das Verhältnis zwischen Material und Arbeitsaufwand noch deutlich anders und es machte Sinn einen einfachen Werkzeugstahl mit einem hochwertigen Schneidenstahl zu verbinden. Die Eisen dieser Machart sind meist gut zu Schärfen und trotzdem sehr Schnitthaltig. Ich mag diese Eisen sehr.

Es grüßt Johannes
 

rafikus

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Laminierte Eisen, denn so heißen solche aus zwei Stahlsorten, waren vor einiger Zeit Standard.
Ich habe solche Eisen von Kirschen, Ulmia, Steiner, Famos und noch einigen anderen Herstellern.
Heutzutage wird nur noch eine Stahlsorte genommen, was wohl durch gefallenen Preis für guten Stahl und gestiegene Herstellungskosten für die Verschweißung bedingt ist.
Es gab aber auch früher schon unterschiede in der Qualität des Schneidenstahls bei solchen, laminierten Eisen.
Eines der Kirschen-Eisen benutze ich sehr gerne und habe immer wieder das Gefühl, dass ich damit die schärfste Schneide hin bekomme.
Howal hatte wohl sehr lange Zeit Eisen aus Blechkörper mit laminierten Schneidenbereich hergestellt. Der Schneidenstahl gehört bei diesen Eisen zu den härtesten, die ich bei solchen Eisen kenne.
 

XXL-DD

ww-pappel
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Vielen Dank für die Informationen!

Komposit aus der Vergangenheit also, weich plus hart kombiniert ja auch durchaus interessante Eigenschaften, die sonst nur schwer zu erreichen sind. Materialkosten sind natürlich der einfachste Ansatz :emoji_slight_smile:

Meine idealistische Vorstellung ist mit den alten Werkzeugen neue Dinge zu schaffen, im Gegensatz zu vielen der heutzutage propagierten Lösungsansätze ist ihr Reparatur und Pflege für mich deutlich einfacher zu handhaben - die Alterung von Holz ist deutlich angenehmer als die von vielen Kunststoffen und die Beschaffung von Ersatzteilen deren Herstellung man nicht im Hausgebrauch bewerkstelligen kann.

Mal sehen was noch für Überraschungen auf mich warten, wenn ich die gesammelten Werke aus Werkstattauflösungen wieder gangbar mache.
 
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