"Reaktionsholz" aufsägen

Spannemann

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Servus!

Es steht wieder an, Schnittholz zu machen.

Uns stehen hier Kiefern vom Seeufer zur Verfügung, die sicherlich durch den einseitigen Wind im Holz Spannungen haben. Hat jemand Erfahrung, wie herum man die besser aufsägen sollte, um hinterher weniger Bewegung zu haben?

Legt man die Schnittfuge quer zur Windrichtung, dürfte sich das Brett in der Fläche krümmen. Legt man sie mit der Windrichtung, könnte das Brett sich in den Kanten krümmen (aber ebener bleiben).
Stimmt das oder kann man es so einfach nicht sagen?

Beste Grüße!
Spannemann
 

schorsch

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Hallo,
Spannagel hat sich in seinem Buch der Möbelbau zu diesem Thema geäußert. Schau da mal nach.
Gruß Georg
 

Spannemann

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Ich schaue nach, wenn ich wieder an den Bücherschrank komme.
Hoffentlich steht da nicht drin: "nur verheizen". Aber das könnte der Kenner auch hier schon verraten.

Beste Grüße!
Spannemann
 

Holz-Christian

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Hallo Spannemann.

Am besten gleich verheizen, denn wenn du was draus gemacht hast, wirds mit grosser wahrscheinlichkeit Edelbrennholz inclusive Ärger mit der Kundschaft.
Reaktionsholz ( bei Kiefer Druckholz) arbeitet extrem stark und ist sehr anfällig gegenüber Schadpilzen und Insekten.

Gruss Christian
 

Spannemann

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Servus!

Habe jetzt mal im Spannagel nachgeschaut, aber zu der Frage nichts gefunden.
Immerhin erwähnt er, daß man nicht Holz von der Nord- und Südseite zugleich in einem Brett haben möchte. Na, wenn man die immer erkennt? Und woher rührt dieser Wunsch?

Beste Grüße!
Spannemann
 

hutch

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Was möchtest du denn daraus bauen?

Reaktionsholz der Kiefer ist auch rel. gutes Bogenholz.
 

Holz-Christian

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@Flasche Wasser,

Druckholz( wird bei Nadelholz ausgebildet) lagert übermässig Lignin ein, anstatt Harz, ätherischen Ölen, Säuren usw.
Dadurch ist es anfälliger gegen Schadpilze und Insekten.
Laubholz bildet dagegen Interessanterweise ZUGholz als Reaktionsholz aus.
Dabei wird übermässig Cellulose eingelagert, mit den gleichen Folgen wie bei Nadelholz
Extreme Spannungen und erhöhte Anfälligkeit gegen Schädlinge.

Gruss Christian.
 

Spannemann

ww-buche
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Es soll nicht als Undank gegen Eure bisherigen Beiträge verstanden werden, aber was ich bisher vernommen habe, dreht sich als ziemlich theoretisches Wissen im Kreis.
Außerhalb steht die praktische Frage, wie man mit dem Holz umgeht und was man von ihm Erwarten kann. Anscheinend fehlen da die Erfahrungen.

Weil es halt einige Stämme sind, die zwar äußerlich ziemlich grade, aber innerlich doch durch dauernden Wind Spannungen haben werden, wollte ich gern vorab abschätzen, wie man damit umgehen kann. Für Bauholz (Bretter) ist es mir schon wurscht, aber es soll aus einem Teil auch geschreinert werden. Wenn auch eher ländliche Möbel und zum Teil für den Eigengebrauch, also mit wenig Garantienörgelei.
 

magmog

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guude,

alles was ich bisher vernommen habe deckt sich mit meinem wissen, BRENNHOLZ!

der unterste meter ist selbst für dachlatten zu schlecht, von da an kannst Du dann abwarten wie es bein trocknen krumm wird.

einschneiden auf alle fälle quer zur Windrichtung.
 

schorsch

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Hallo,
die besondere Problematik bei Reaktionsholz liegt darin, das dieses ein anderes Schwund- und Quellverhalten in Längsrichtung besitzt wie gesundes Holz. Da der Bearbeiter nie ganz ausschließen kann, dass sich in einem Querschnitt Reaktionsholz und gesundes Holz findet, stellt sich ein Bimetall-Effekt ein. Dieses Holz ist meiner Ansicht nach für jemanden, der darauf angewiesen ist, dass sein Werkstück formstabil bleibt völlig ungeeignet. Leider findet man es z.B. oft in 3-Schicht-Plattten, mit der der Folge, dass sich diese spätesten beim Auftrennen oder bei einer späteren Feuchteänderung stark verzieht, siehe z.B. windschiefe Fronten.
Gruß Georg
 

koala

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Hallo,
bin etwas erschrocken über das hier:
Leider findet man es z.B. oft in 3-Schicht-Plattten
Woran erkennt man das? Bemerkt man das beim sägen?? Kann man das irgendwie nachvollziehen, ob da sowas drin ist???
Ich habe bei unserem Küchenbau Dreischichtplatten in Erle als Fronten verbaut...
Woher hast du diese Info?
 

schorsch

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Hallo,
bin etwas erschrocken über das hier:

Woran erkennt man das? Bemerkt man das beim sägen?? Kann man das irgendwie nachvollziehen, ob da sowas drin ist???
Ich habe bei unserem Küchenbau Dreischichtplatten in Erle als Fronten verbaut...
Woher hast du diese Info?

Hallo,
In der Regel sieht man das nicht. Befindet sich auch überwiegend in der Mittellage und es reichen auch schon wenige Stücke aus um freistehende Flächen zu verziehen. Vielleicht hast du auch unverschämtes Glück und eine Fronten bleiben eben. Bei kurzen schmalen Fronten, breiten Fugen und stark gerundeten Kanten läßt sich ein Verzug auch gut kaschieren. Problemtisch sind breite Fronten über 2 m Höhe bei bei schmalen Fugen schwach gerundeten Kanten und uneinsichtigen Kunden die du nicht schriftlich auf diese Problematik hingewiesen hast.
Gruß Georg
 

Ernst Werner

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Hallo Spannemann,
ich schneide Spannungsholz, wenn bekannt, in/mit Windrichtung auf.
Da derart Stämme meistens krumm sind, lege ich die flach auf den Wagen ( Horizontalgatter)
Im Vollgatter hängt der Stamm durch o. macht einen Buckel.
Das festspannen der Stämme wird sonst nix und der Verschnitt geht ins bodenlose.
Das wird auch in den Sägewerken nicht anders sein.
Wichtig, vor dem aufstapeln Bretter und Bohlen im Kern trennen.

Gruß
EW
 

RalphSchlimm

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Also meine Vorfahren in Haithabu haben das ja früher nicht gesägt, sondern gespalten. Das Holz spaltet automatisch da, wo es will. Daher sind die dann entstandenen Stücke sehr formstabil. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass Du ein Boot bauen willst, dafür könnte man es dann nutzen.
 
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