recticel: Kerndämmung für zweischaliges Mauerwerk

ClintNorthwood

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Moin, hat jemand so etwas einbauen lassen die letzten Jahre?
Geht bei und um eine neue vorgehängte Fassade, die wegen dem Energiespargesetz und den 16 mm Dämmung gefährlich weit nach außen rückt.
Wir kämpfen um jeden mm, der die vorgenängte Fassade dann nicht so weit über die Bodenplatte ragen lässt.
Ist halt ein statisches Problem, dass mit Mauerwerkskonsolen zusammen dann ein kleineres Problem ist.

Das Produkt habe ich in Ausschreibungstexten gefunden, dass als Alternative zu Stein- oder Weichholzfaserplatten alternativ eingesetzt werden kann.

VG
 

Martin45

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Ich persönlich bin kein Freund von weitgehend luftundurchlässiger großflächiger Dämmung. Und wie es brandtechnisch ausschaut, solltest du auch schauen. Styropor ist da z.B. eine Katastrophe.
 

tomkaes

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Moin, hat jemand so etwas einbauen lassen die letzten Jahre?
Geht bei und um eine neue vorgehängte Fassade, die wegen dem Energiespargesetz und den 16 mm Dämmung gefährlich weit nach außen rückt.
PUR/PIR als Fassadendämmung habe ich das letzte mal im Neubau an ein paar Passivhäusern im Raum Trier (?) im Ingenieurblatt gesehen.
Der Architekt hätte mal besser einen vernünftigen Planer drangelassen, als das Geld der Kunden sinnfrei zu verbrennen.

"Eine neue vorgehängte Fassade" -> bauen / Sanierung im Bestand?
Nur Teilflächen des Gebäudes?
Dann bitte vor Material- und Kostenschlacht das GEG2024 komplett lesen und korrekt anwenden. :emoji_wink:
 

brubu

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Hallo zusammen
Ist es nun eine vorgehängte Fassade oder ein 2 schaliges Mauerwerk?
Bei uns sind wir in beiden Fällen eher bei Steinwolle, dann gibt es mit dem Brandschutz kein Problem.
Reticel gehört mittlerweile der amerikanischen Carpenter Gruppe und schäumt aus PU alles von der Matratze bis weiss ich was.
Gruss brubu
 

ClintNorthwood

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Ich persönlich bin kein Freund von weitgehend luftundurchlässiger großflächiger Dämmung. Und wie es brandtechnisch ausschaut, solltest du auch schauen. Styropor ist da z.B. eine Katastrophe.
Brennbare Wärmeverbundsysteme sind schon lange kein Thema mehr, weshalb ich das Thema Brandschutz überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Ist ja nicht mein Kerngeschäft und ich kenne niemanden, der eine intakte vorgehängte Fassade abreißt und sich nur wegen der netteren Optik und der Dämmung so was antut.

PUR/PIR als Fassadendämmung habe ich das letzte mal im Neubau an ein paar Passivhäusern im Raum Trier (?) im Ingenieurblatt gesehen.
Der Architekt hätte mal besser einen vernünftigen Planer drangelassen, als das Geld der Kunden sinnfrei zu verbrennen.

"Eine neue vorgehängte Fassade" -> bauen / Sanierung im Bestand?
Nur Teilflächen des Gebäudes?
Dann bitte vor Material- und Kostenschlacht das GEG2024 komplett lesen und korrekt anwenden. :emoji_wink:

Meine Lebenspartnerin war sowieso nicht davon angetan, Plastik in seiner reinsten Form als Dämmung einzubauen.
Ich hingegen war vom Wärmewert (nur 12 cm Dämmung statt 16 mm Dämmung gleich so begeistert, dass ich nicht gleich die Begeisterung von den Nachteilen totschlagen lassen wollte. Für die Tragwerksplanung wäre das eine enorme Erleichterung.

Nebenbei bemerkt:
Mir dagegen erschließt sich nicht der Nachteil einer dampf- und diffusionsdichten Dämmung. Die geplante Steinwollvariante von Rockwool (Kernrock 035) ist ja auch auf der Außenseite nicht gerade atmungsaktiv, wenn der Hersteller es für unbedenklich hält, diese 3 Monate lang außen voll bewittert auf die neue Fassade warten zu lassen.
Da ich innen auf alle Wände eine Lehmwandheizung montiert/bzw. es noch ausführen werde, ist allerdings eine vernünftige Außendämmung ein Muss.

@tomkaes , wie ermittelt man eigentlich die Schlagregenbeanspruchung? Aufgrund der kleinen Auflagefläche der Verblender auf der Bodenplatte des Erdgeschosses werden wir wohl oder übel auf eine Luftschicht verzichten müssen.
Die technischen Daten der Backsteine, für die wir uns nach mehrjährigem Hin und Her entschieden haben kommen nächste Woche.
Habe nur Angst vor Ausblühungen. Obwohl ich etliche Gründe kenne die diese ermöglichen und die ich verhindern möchte.

Übrigens habe ich die Info über die Plastikdämmung in Ausscheibungsunterlagen gesehen, die aus dem Jahre 2010 waren.

Und wenn das Zeuch wirklich so gut/unbedenklich wäre, dann wär das ja in aller Munde und nicht so ein Exot.
Trotzdem weiß ich irgendwoher, dass es feuchte Gegenden gibt wo es immer eine Luftschicht geben muss. Trotz großem Dachüberstand.

Vielen Dank für die Antworten. So ein Forum mit seiner Vielfältigkeit ist in der Praxis oft mehr wert, als wenn man die Meinung von 4 Maurermeistern sortiert!

Bei meiner jetztigen Baustelle ist das Nachbarhaus endlich fertig. Echt schön geworden. Mittelgroße Wohnungen für 2000 € Miete.
Wenn nur die ganzen Ausblühungen der Außenfassade nicht wären. Das ist momentan das Thema aller Nachbarn.
Vielleicht hätte der GU vorher ein Forum zu Rate ziehen sollen...
 

Martin45

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Deine Worte zur Brennbarkeit in Gottes Ohr. Ich habe das nie in Erwägung gezogen.
Aber wir sind hier eine traditionelle Klinkerregion.
Ausblühungen sieht man ganz ganz selten an den Fassaden. Da muss schon ordentlich was schief laufen.
 

Martin45

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Hier wird aber immer auch 1cm Luftschicht gelassen. Da der Klinker nicht schlagregendicht ist, muss davon ausgegangen werden, dass innen Wasser runter läuft. Selbst bei hartgebranntem Klinkdr kenne ich das nur so.
Einen Fachplaner mit Erfahrung hast du nicht?
 

ClintNorthwood

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Wir haben einen Bauingenieur der die Abnahme macht, damit das ganze förderfähig ist.

Ansonsten ist die Hauptfrage beantwortet.

Danke für die Beiträge!
 

tomkaes

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@tomkaes , wie ermittelt man eigentlich die Schlagregenbeanspruchung? Aufgrund der kleinen Auflagefläche der Verblender auf der Bodenplatte des Erdgeschosses werden wir wohl oder übel auf eine Luftschicht verzichten müssen.
Die technischen Daten der Backsteine, für die wir uns nach mehrjährigem Hin und Her entschieden haben kommen nächste Woche.
Habe nur Angst vor Ausblühungen. Obwohl ich etliche Gründe kenne die diese ermöglichen und die ich verhindern möchte.
Schau dir mal eine Alternative zur Verblendschale mit Luftschicht an.
In der Sanierung durch die Auflagerung kosten- und aufwandstechnisch kaum umsetzbar,
und vom energetischen Ergebniss mehr wie fragwürdig.

In Regionen, wo Klinkerfassaden erforderlich / vorgeschrieben sind, setzen wir seit Jahren dieses System ein:
https://kamphausen-klinkersysteme.de/
 

tomkaes

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Vielleicht mal ein Wort zur Abschätzung der "Verbesserung": :emoji_wink:

wenn ich 2 Systeme beurteilen möchte, ohne groß zu rechnen, mache ich mir das aktuelle Beiblatt 2 zur DIN 4108 auf,
und vergleiche die Wärmebrücken der beiden Konstuktionen.
(Sockel/Ecke/Fenster-Laibung-Brüstung-Sturz/Deckenauflager/Ringanker/Schalenanker etc.)
Wenn ich feststelle, das der Gewinn in der Fläche durch die Wärmebrücken aufgefressen wird,
und die Kosten zusätzlich in einem ungesunden Verhältniss stehen, fällt die Entscheidung leichter.
 

ClintNorthwood

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Die Alternative Riemchen schwebt seit Anfang an in unseren Köpfen herum, seufz...
Viel einfacher in der Umsetzung, hinterher sieht man so gut wie keine Unterschiede, sehr viel günstiger und wenn ich in der eingesparten Zeit arbeiten würde, wäre eine Erdwärmepumpe nebenbei drin selbst installiert. Auf jeden Fall fast.

Nebenbei stellt sich noch die Frage, wo man so ein Beiblatt kostenfrei herunterladen kann. Früher bin ich immer in die Bücherhalle Hamburg gewandert zu dem Riesenregal mit den DIN-Normen.
Im Netz gibt es dazu nur kostenpflichtiges Downloads mit anschließender Spam-Flut.

Heute bekommt der Energieberater einige Scheine dafür, damit er mit einem 08/15 Programm die Schwachstellen aufzeigt.
Nebenbei gesagt ist es ja nur wichtig, dass es Förderung gibt.
Durch das neue Dach haben wir um die 40 - 45 % Heizkosten gespart. Noch einmal verringert sich das bestimmt um 20 %, nachdem die Außenwände gedämmt sind. Fenster sind alle 3-fach verglast.

Die Unterschiede bei Wärmebrücken bei einem Klinkerriemchensystem im Vergleich zu einer richtige gedämmten Fassade hingegen erschließen sich mir leider nicht.
 
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tomkaes

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Diese Alternative schwebt seit Anfang an in unseren Köpfen herum, seufz...
Viel einfacher in der Umsetzung, hinterher sieht man so gut wie keine Unterschiede, sehr viel günstiger und wenn ich in der eingesparten Zeit arbeiten würde...
... die Unterschiede (bei gleicher Schichtstärke!) fühlst du jährlich beim Kontostand.
Geringere Heizkosten und geringere Sanierungskosten.

Das die Oberflächentemperaturen an den Wärmebrücken deutlich höher liegen, verstehen viele
(haben wird schon immer so gemacht ...) erst auf den zweiten Blick.

Du bist der Bauherr, du entscheidest. :emoji_wink:
 

ClintNorthwood

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Wenn ich alleine nur rational entscheiden würde und es nur um´s Geld gehen würde wären es grundsätzlich Riemchen geworden.
Wir freuen uns halt auf ein bisschen Schnickschnack wie Ziermauerwerk usw.
Das eine gemauerte Klinkerfassade bezüglich der Kosten und Fehlermöglichkeiten einer von Kamphausen um etliches unterlegen ist, ist mir leider bekannt.
Im Prinzip das gleiche wie die dramatisch höheren Kosten und Nachfolgekosten und weitere Nachteile von Alufelgen im Vergleich zu Stahlfelgen.

Die Heizkosten sind jetzt schon dramatisch gefallen durch ein neues Dach.
Mehrkosten durch Wärmebrücken würden wir wahrscheinlich nicht so merken wie die Ankündigung von Netflix mit 2 € mehr pro Monat.

VG
 

Martin45

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Wärmebrücken sind nicht nur wegen Kosten doof, sondern auch wegen Schimmel etc. Finde ich noch viel wichtiger.
 
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