Regalboden mit Gratverbindung / Schwalbenschwanzvebindung

paul_pb

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Hallo Woodworker,

ich möchte einen Einlegeboden an der Seitenwand über eine Gratverbindung realisieren.
Tiefe des Regals: 45 cm
Boden und Wandstärke 22 mm

Einen Versuch habe ich schon hinter mir.
Zunächst hatte ich die Gratnuten erstellt und dann am Regalboden die Gratfeder. Den Boden konnte ich auch wunderbar in die Seite schieben. Es war etwas Druck notwendig, aber dann passte er. Dann Begann leider ein kleines Drama. Nachdem ich Leim auf der vollen Tiefe angeben hatte, schob ich den Boden ein. 2/3 habe ich geschafft und dann ging nichts mehr.
Ich habe nun hier schon einiges gelesen. Soweit ich verstanden habe, sollte ich die Gratverbindung konisch gestalten, damit mir das nicht noch einmal passiert. Das hatte ich nicht, sondern es war alles parallel.
Nun meine Fragen:
- Wie stark sollte es konisch sein? Ist es konisch auf der vollenlänge oder im vorderen Bereich nicht? Mache ich das auf beiden Seiten oder verläuft eine Seite "quasi gerade"?
- Wie realisiere ich das am besten? Ich habe sowohl eine Oberfräse als auch einen Frästisch.
- Wie macht Ihr das?

Vielen Dank im Voraus

Grüße Paul
 

carsten

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Hallo

Gratverbindungen werden NICHT geleimt. Deshalb wird die Verbindung ja "selbstklemmend" ausgeführt.
Konisch hab ich bis dato nur bei Gratleisten für Tische ausgeführt weil die unter Umständen länger sind.
Auf eine Tischbreite von 800 mm noch keinen mm, einseitig je Gratverbindung reicht.
Bei rein maschineller Herstellung die Gratnut eben leicht Konisch fräsen.
Wenn ein passender Grathobel zur Verfügung steht ist es meist einfacher die Gratfeder mit ein paar "Strichen" nachzuhobeln.
 

paul_pb

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Hallo Carsten,

vielen Dank für Deinen Hinwies. Ich hätte da noch eine Nachfrage.
Bei der angedachten Gratverbindung kommt ja Querholz an Querholz. Würdest Du da auch keinen Leim angeben? Oder evtl nur vorne?
Wie stramm passt Du denn die Verbindung ein?

Grüße Paul
 

Frank73

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Hallo Paul,
bin nicht Carsten, aber ich Versuchs mal.
So wie Du es beschrieben hast ist es gut.
Das sollte halt stramm zusammenpassen, ohne Spiel.
Ganz vorne kannst Du etwas Leim angeben, aber wenn dann nur da. So kann der Einlegeboden nach hinten arbeiten, bleibt aber immer vorne.
 

AhornBay

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Hallo Paul,
in dieser Konstellation würde ich keine (durchgehende) Gratverbindung machen - weil's sie es da nicht braucht. Die Fasern liegen in der gleichen Richtung. Ich würde da mit einer schlichten Nut arbeiten.

Wenn' aber doch so sein soll:
- nicht leimen
- konisch machen, dann schiebt es sich leichter rein (es muss sowohl die Gratnut als auch die Gratfeder konisch hergestellt werden - sonst passt's nicht...); auf 1 m hat bei mir rd. 1 mm gereicht. Die Herstellung ist keine Rakentwissenschaft, man muss aber schon genau arbeiten & wissen, was (und wie...) man tut

Hier noch ein Beispiel von anderen Varianten - das Titelbild sollte schon reichen für einen Eindruck:

https://www.finewoodworking.com/2019/06/05/276-strong-and-stylish-dovetailed-dividers

Viel Erfolg.

Herzliche Grüße

Tom
 

paul_pb

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Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Hinweise,
Ich werde nun eine neuen Einlegeboden machen und bei dem dann kurz vor Schluss, also nur vorne etwas Leim angeben. Die vorhandene Gratnut werde ich dann minamal größer fräsen, dann ist der alte Leim vom ersten Versuch auch weg und ich kann zumindest die Seitenwände wie gedacht weiter verwenden.

Grüße und danke nochmals

Paul
 

Dietrich

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Hallo,

solche Holzgelehrten wie Herr Ishitani machen die Verbindung auf Länge konisch, wie wir im SWR Fernsehbericht sehen konnten macht der hiesige Profi Herr Sommer aus dem Westerwald das auf der Leimpresse und im Leben nicht konisch.
Ansonsten gleichstarkes Probeholz immer wieder nachfräsen bis es genau passt, mit der Einstellung dann den Boden fräsen, bspw. auf der Tischfräse oder dem Frästisch, Beilegeholz und ein 1000g Schlosserhammer machen den Rest, Leim ist absolut unnötig.

Gruß Dietrich
 

IngoS

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Hallo,

ich habe drei Werkzeugschränke zusammengegratet, ohne Leim. Da hat sich seit 30 Jahren nichts dran bewegt. Gratverbindungen verleimt man nicht. Üblicher Weise werden Nut und Grat konisch so gefertigt, dass man sie bis auf die letzten 5 bis 10 cm (Hartholz - Weichholz) locker von Hand zusammenschieben kann. Der Rest wird dann gepresst (Zwinge). Mit Leim frisst sich eine stramm passende Gratleiste immer fest.

Gruß

Ingo
 

Carpenter Flo

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Hallo zusammen,
das Thema ist ja schon was älter, aber ich stehe bald vor dem gleichen Problem. Ich möchte Büromöbel aus Buche Leimholz bauen. In die Regalle solle eine Menge voller, und somit schwerer Ordner. Damit die Böden nicht rausbrechen, wollte ich die Böden in die Seiten einlassen.
Wie ich die Nut in die Seitewände einfräse, erschließt sich mir ja noch. Aber wie ich diese "Gratnut" (entschuldigt bitzte die Ausdruckweise, aber mir fällt es nicht anders ein) in die Böden bekomme, verstehe ich nicht.
Ich habe leider derzeit nur eine Oberfräse und keinen Frästisch.

Ich möchte gerne auf Schrauben oder Winkel verzichten. Lamellos und Holzdübeln traue ich an dieser Stelle nicht so wirklich.
Ich muss aber auch gestehen, dass ich nicht so ganz verstehe, was Ihr mit konischen meint? Meint Ihr damit die typische "Schwalbenschwanzform"?

Vielen Dank vorab und entschuldigt bitte meine Unwissenheit.

Gruß
Florian
 

SteffenH

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Aber wie ich diese "Gratnut" in die Böden bekomme, verstehe ich nicht.

Das heisst dann Gratfeder. Kann man auch fräsen, am Tisch oder mit Zulagen an der Kante, oder mit einem sog. Grathobel anhobeln.

Lamellos und Holzdübeln traue ich an dieser Stelle nicht so wirklich.
Selbst eingesteckte Bodenträger halten schwere Lasten.

Ich muss aber auch gestehen, dass ich nicht so ganz verstehe, was Ihr mit konischen meint?

Über die Länge der Feder (also der Breite des Brettes) wird sie von Hinter- zu Vorderkante etwas dünner. Die Nut sollte dieselbe Verjüngung haben. Beim Einschieben geht es dann erst leicht, und zum Ende hin schwerer.
 

agnoeo

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Hallo Florian,
ich würde annehmen, in dem Fall reicht eine normale Nut, in die die Böden eingelassen werden, die Gratverbindung ist vor allem nützlich um zu verhindern, dass ein Bauteil senkrecht zur Nut herausgezogen werden kann. Je nach Durchbiegung ist das aber auch nicht ganz ausgeschlossen.
Konisch bedeutet, die Gratfeder (und entsprechend die Gratnut) läuft zumindest auf einer Seite nicht parallel zur Brettoberfläche, hier auf dem Foto ganz gut erkennbar:
Bildschirmfoto 2022-02-15 um 11.09.51.png

Das ist aus einem Video, das ich zur Anfertigung von Gratverbindung von Hand gemacht habe: https://www.youtube.com/watch?v=FwXrGErYwr4 (deutsche/englische Untertitel mit Erläuterungen verfügbar).
Das ist so auch leimbar; gibt natürlich auch noch die Langholz auf Querholz Gratverbindung, da wird üblicherweise nur ein Ende verleimt oder eben gar nicht.

Gruß,
David
 

Carpenter Flo

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Hallo Steffen,
Hallo David,

vielen Dank für eure Hilfe. Durch die starke Last der Ordner, habe ich die Befürchtung, dass die normale Nut nicht ausreicht, weil sich durch das Gewicht die Böden so durchbiegen, dass der Boden oben rausknickt. Die Befürchtung hätte bei normalen, eingesteckten Bodenhaltern auch. Bzw. das hier der Boden runter rutscht. Holzdübel oder Lamellos würden nicht brechen?

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe

Gruß
Florian
 

Gelöscht stwe

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Wenn sich die Böden so stark durch biegen, dass sie aus der Nut rausfallen, solltest du die Böden verstärken oder nicht so viel draufstellen. Eine normale Nut reicht aus.
 
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Friederich

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Damit die Böden nicht rausbrechen
Diese Gefahr sehe ich nicht. Dübel oder Fachbodenträger genügen.
Tatsächliches Problem könnte nur die Durchbiegung sein.
Oberboden, Unterboden und Mittelboden würde ich fest verleimen, die Böden dazwischen auf verstellbare Fachbodenträger legen.
 
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