Reparatur einer Werkbank aus Buche

Edgar X

ww-birnbaum
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Guten Morgen,

vor einigen Monaten habe ich eine gebrauchte Werkbank bekommen, die ich nun instand setzen will. Das Problem ist, dass die Tischplatte anscheinend mal nass geworden war und jetzt in der Breite ca. 4mm über die ursprünglichen 60cm "gewachsen" ist. Da aber die beiden Seitenteile nicht "mitgewachsen" sind, schaut das Ganze jetzt so aus:
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Die Werkbank steht bei mir seit einpaar Monaten im trockenen Keller (wo sie später auch verwendet wird) und ich stelle keine Veränderung fest. Beim Vorbesitzer stand die ebenfalls "die letzten Jahre" im trockenen Keller. Ich nehme an, das Holz schwindet wohl nicht mehr auf die ursprünglich Breite.

Hat jemand eine Idee, wie ich die Platte jetzt dazu bringe, wieder auf's ursprüngliche Maß zu kommen, sodass die Löcher für Bankhaken wieder normal nutzbar sind?
Die Platte lässt sich aktuell nicht von dem Rahmen lösen...

Vielen Dank schon mal für eure Ideen und Anregungen!

Grüße
Edgar
 

wirdelprumpft

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Welchen Durchmesser haben die Löcher ?
Gibt ja Bankhaken in verschiedenen Durchmessern -
würde vermutlich die Löcher mit Schablone größer Aufbohren und beim Dreher mir welche aus Metall machen lassen sofern es keine fertigen gibt oder ein Buchedübel + große Unterlagsscheibe zum Bankhaken umfunktionieren -
 

teluke

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So schlau, dass er die Bohrungen nicht zwischen zwei unterschiedliche Holzrichtungen setzen kann, hätte der ursprüngliche Erbauer sein müssen.

Ich würde da einfach ein paar neue Bohrungen machen. Diesmal aber entweder in der Seitenleiste oder der Platte.
So viele Bohrungen brauchst Du eh nicht.
 

Edgar X

ww-birnbaum
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Welchen Durchmesser haben die Löcher ?
Gibt ja Bankhaken in verschiedenen Durchmessern -
würde vermutlich die Löcher mit Schablone größer Aufbohren und beim Dreher mir welche aus Metall machen lassen sofern es keine fertigen gibt oder ein Buchedübel + große Unterlagsscheibe zum Bankhaken umfunktionieren -
Die Bohrungen sind 25mm groß.
Danke für den Tipp, ist eine Überlegung wert.
 

Edgar X

ww-birnbaum
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So schlau, dass er die Bohrungen nicht zwischen zwei unterschiedliche Holzrichtungen setzen kann, hätte der ursprüngliche Erbauer sein müssen.

Ich würde da einfach ein paar neue Bohrungen machen. Diesmal aber entweder in der Seitenleiste oder der Platte.
So viele Bohrungen brauchst Du eh nicht.
Da hast du absolut Recht. Ich sehe da leider auch keine Herstellerangaben oder sonstiges in der Richtung. Nach einem Eigenbau sieht die aber auch nicht aus...
Auch besten Dank für den Tipp, ist auf jeden Fall eine Option.
 

Edgar X

ww-birnbaum
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... Ich hatte noch die Überlegung, die Werkbank mehrmals bei trockenem sonnigen Wetter "zum Trocknen" rauszustellen bis das Holz auf gewünschte Breite schwindet, dann mit Gewindestangen zusammenzuspannen und diese auch drin belassen. Was meint Ihr, würde das funktionieren?
 

wirdelprumpft

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Die Platte ist ja nur im hinteren Bereich gequollen - zumindest sind nur da die Löcher versetzt.
Einseitige Blitztrocknung durch Sonnenlicht könnte sich auch nachteilig auswirken - würde ich eher nicht machen
Bankhaken von Ulmia haben 30 mm

Alternativ könnte man auch die Leiste auf der linken Seite absägen mit samt der Löcher in der Platte und eine neu Leiste fertigen und anleimen
hätte den Vorteil das man wie Teluke geschrieben hat die Löcher in die neue Leiste setzen könnte
allerdings setzt das eine Formatkreissäge voraus die im Hobbybereich wohl eher selten zu finden ist
 

pedder

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Weil Holz arbeitet, und sich nicht dran hindern lässt. Wenn Du das Arbeiten in eine Richtung verhinderst, geht es in eine andere.
 

NiklasAG

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Du kannst auch einfach der Teil von der verzogenen Leiste absägen und ersetzen.
Oder einfach so lassen. Stört das denn praktisch?
 

teluke

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... Ich hatte noch die Überlegung, die Werkbank mehrmals bei trockenem sonnigen Wetter "zum Trocknen" rauszustellen bis das Holz auf gewünschte Breite schwindet, dann mit Gewindestangen zusammenzuspannen und diese auch drin belassen. Was meint Ihr, würde das funktionieren?
Nein, das ist keine Lösung außer Du kannst absolut sicherstellen dass sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit am Aufstellort nicht mehr bewegen.
 

Edgar X

ww-birnbaum
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Ich danke allen für die Tipps und auch dafür, dass ihr mich von den nicht zielführenden Experimenten abgehalten habt :emoji_slight_smile:
Ich tendiere nun dazu, die Werkbank noch einige Monate im Keller stehen zu lassen und erstmal so zu nutzen. Wenn sich in der Zeit kein merkbares Quell- und Schwindverhalten feststellen lässt, werde ich die Löcher einfach aufbohren. Das scheint mir die einfachste Lösung zu sein. Auch wenn dann trotzdem das Risiko besteht, dass irgendwann mal wieder ein Versatz entsteht (Klimawandel in meiner Kellerwerkstatt o.Ä :emoji_wink:)
Sollte jemand noch andere Vorschläge haben, immer her damit! :emoji_slight_smile:

Grüße
Edgar
 

teluke

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Zumindest in geringem Maß wirst Du an der Stelle immer Breitenänderungen der Platte haben.
Daran machst Du garantiert nichts.

Wenn du es ganz gut machen willst dann bau das Längsholz aus und schließe die Löcher mit entsprechendem Halbrundmaterial.
Das sollte kein Problem sein.
Dann bohrst Du neue Löcher in das Längsholz. Dann hast Du Deine Ruhe.
 

NiklasAG

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Wenn du es ganz gut machen willst dann bau das Längsholz aus und schließe die Löcher mit entsprechendem Halbrundmaterial.
Das sollte kein Problem sein.
Dann bohrst Du neue Löcher in das Längsholz. Dann hast Du Deine Ruhe.
er könnte die Löcher auch mit Epoxy ausgiessen und dann daneben neue Löcher bohren. Oder erst die Löcher bohren und dann den Staub in das Harz mischen, dann verschwinden die:emoji_innocent:
 

Edgar X

ww-birnbaum
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Zumindest in geringem Maß wirst Du an der Stelle immer Breitenänderungen der Platte haben.
Daran machst Du garantiert nichts.

Wenn du es ganz gut machen willst dann bau das Längsholz aus und schließe die Löcher mit entsprechendem Halbrundmaterial.
Das sollte kein Problem sein.
Dann bohrst Du neue Löcher in das Längsholz. Dann hast Du Deine Ruhe.
Das Längsholz (Kurze Seite der Werkbank) kann leider nicht ohne weiteres ausgebaut werden, da es mit der Vorderkante der Bank verleimt ist (Feder-Nut-Verbindung).
Das bringt mich aber auf folgende Idee: Mit einem geringen Mehraufwand wäre es sogar denkbar, das Längsholz plus ca. 20 mm von der eigentlichen Platte einfach abzusägen und durch ein 20mm breiteres Längsholz zu ersetzen. Dann sind die alten Löcher weg und die neuen können komplett in das Längsholz gebohrt werden. Die Fuge zwischen Längs- und Querholz liegt dann rechts neben den Löchern.
Ich schau mal, ob ich das in einpaar Monaten in Angriff nehmen will, oder nicht. Aktuell steht die Wekbank auf der Prio-Liste nicht ganz oben, deswegen dachte ich zuerst an eine einfache/schnelle Lösung.
 

Lorenzo

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Deine neue Lösung ist genau das was ich auch machen würde, dann ist Ruhe. Alles was jetzt die Löcher zu macht stört ja wieder das Arbeiten der Platte.
 

yoghurt

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Hallo,
die letzte Lösung ist die richtige! Bitte leime die neue Leiste nicht auf! Die Leiste kann nur auf einer Feder stecken und entweder am einem Ende oder in der Mitte geleimt werden. Wenn Dir das nicht fest genug erschein, kannst dDu die Leiste auch mit Arbeitsplattenverbindern zusätzlich an die Platte ziehen. Dabei darauf achten, dass die Bolzen der Verbinder genug Luft haben um der Platte das Arbeiten in der Breite zu erlauben.
 
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Edgar X

ww-birnbaum
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Perfekt! Dann habe ich jetzt eine gute Lösung, besten Dank!
Danke @yoghurt für den Hinweis mit dem Anleimen der Leiste. Das erscheint auch plausibel, wenn man sich das aktuelle Verhalten des Holzes anschaut. Der Hersteller hat das vermutlich genauso gemacht: Die Leiste ist anscheinend nur vorne angeleimt, hinten sieht man keine Leimreste im Bereich, wo jetzt der Versatz am deutlichsten zu sehen ist.

OT: Ich bin noch recht neu hier im Forum, es macht aber richtig Spaß, sich hier auszutauschen und wertvolle Informationen und Ratschläge zu bekommen. Ich hoffe, irgendwann auch selbst etwas beitragen zu können. Vielen Dank an alle!
 
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