Restaurierung Tür Nachtschrank

FRoth5505

ww-nussbaum
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Hallo,

ich möchte demnächst mit der Restauierung eines Nachtschränkchens beginnen. Das Möbel hat vor dem Fund eine Zeit lang feucht gestanden, weshalb sich die Knochenleimverbindungen im unteren Bereich sowie Furnier im unteren Bereich teilweise gelöst hat.

Mein erste Frage bezieht sich auf die Tür mit der ich gerne anfangen würde. Wie auf den Bildern zu erkenne, hat sich der Keil gelöst und das Holz am dünnen Ende geworfen, aufgefächert. Wie gehe ich am besten vor beim verleimen? Meine laienhafte Idee ist, dass ich zuerst den Keil in die Nut presse und dann direkt Blindholz mit Furnier zusammenpresse (geleimt wird mit Knochenleim den ich mir besorgt habe). Durch den Druck und die Feuchtigkeit hoffe ich, dass sich das geworfene Holz fügt und nicht bricht. Das Furnier möchte ich ungern abnehmen, weil der Rest noch fest ist und ich nicht über die Möglichkeiten verfüge größere Flächen zu verleimen.

Kann man so vorgehen?

Grüße Frank
 

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FRoth5505

ww-nussbaum
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Hier noch ein Bild des Möbels.
 

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welaloba

ww-robinie
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Hallo Frank, wenn du mit Knochenleim arbeiten willst, solltest du Schritt für Schritt vorgehen, da der leim sehr schnell anzieht. Erst den Keil einleimen: Teil etwas anwärmen, Passung prüfen, mit nicht zu viel Leim reindrücken und etwas fixieren, evtl. Klemmsiazwinge, Klebstreifen kann auch reichen. Nächsten Tag allen Dreck, der sich unter den Furnieren angesammelt hat, rauskratzen und rausblasen. Passendes Werkzeug finden, um den Leim unters Furnier zu bringen. (Malpalette oä. nehme ich an der Stelle) Alle beteiligten Gegenstände anwärmen. Eine gut angewärmte Zulage - kann 19er Spanplatte sein - mit einigen Lagen Papier bereitlegen, sowie eine zweite Zulage für die andere Seite der Tür. Zwingen bereitlegen. Leimkonsistenz so einstellen, dass dieser leicht zu verteilen ist. Zügig arbeiten. Fehlendes Furnier im nächsten Arbeitsgang ergänzen. Rausgequollenen und fest gewordenen Leim kann man zB mit etwas Tapetenkleister und Geduld weichmachen. Spülschwamm mit warmem Wasser und Heißfön ist die rabiatere Methode. Wenn du noch nie was mit Knochenleim gemacht hat, empfehle ich, das vorher zu üben.
Ich persönlich arbeite an der Stelle lieber mit Fischleim, der hat offene Zeit wie Pnalplasticleim - ist aber reversibel wie Knochenleim.
Gruß Werner
 

FRoth5505

ww-nussbaum
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Hallo Werner,

danke für die Antwort. Das hilft mir schon weiter. Ich werde heute mal den Leim ansetzen und dann an den freien Tagen einen Probedurchgang starten.

Grüße Frank
 

FRoth5505

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Hallo,

ein kleines Update. Das Einleimen des Keils und das Zusammenleimen des Blindholzes hat wunderbar funktioniert. Heute habe ich versucht das Furnier festzuleimen, allerdings mit mäßigem Erfolg. Es ist nicht so einfach den Leim unter das nur zum Teil angehobene Furnier zu bekommen. Außerdem quillt überall was raus, inklusive durch die zwei drei Holzwurmlöcher. Das Papier klebt fest, insgesamt eine kleine Sauerrei.

Wenn ich was vorweisen kann stelle ich weitere Bilder ein.

Grüße Frank
 

welaloba

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Jetzt bewahre mal die Ruhe. Wahrscheinlich habe ich nicht so deutlich geschrieben, dass eigentlich sowieso Leim rausquillt. Man bringt immer etwas zu viel auf den Weg. Würde er nicht rausquellen, wär das auch nicht ideal. Wie ich schon sagte, überschüssigen Leim und auch das Papier mit Wasser einweichen und Geduld haben. Manch einer geht da auch schon mal mit dem Fön dran. Auf keinen Fall schleifen oder kratzen mit Stechbeiteln oä. Bügeleisen mit Teflon oder Papierunterlage nur im Notfall. Bügeleisen ist eher geeignet, verrutschte Furniere wieder zu lösen oder Blasen weich zu machen zum erneut pressen.
Wie schon weiter oben gesagt, auch Tapetenkleister kann zum Einsatz kommen, der trocknet nicht so schnell aus.
Viel Spaß weiterhin.
Gruß Werner
PS: Hast Knochenleim gewählt - da gibts meist keinen Beipackzettel mit Risiken und Nebenwirkungen. Wenns garnicht gehen will, kannst du immer noch eine kleine Menge Fischleim besorgen.
 
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