Rigips verspachteln

deschreiner

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Hallo alle zusammen,

ich verkleide gerade mein WC mit Rigipsplatten unbin eigentlich davon ausgegangen das ich nun die Stöße verspachtle und fertig.
Nun habe ich aber gelesen das man die Kanten ohne Karton erst mit Tiefengrund behandeln soll, sprich die selbst angefaßten Plattenkanten und bei Außenecken.
ist das wirklich nötig?
Habe ich bisher noch nie gehört, bin allerdings, wie unschwer zu erkennen, kein Trockenbauprofi

Freue mich auf eure Antworten

Danke schon mal
 

Sägenbremser

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Hallo schreiner
denke mir ,daß es auf die paar Cent für Tiefgrund nicht wirklich drauf ankommt bei einem Umbau.
Ich habe die Empfehlung von einem alten Stuckateur erhalten und bin damit bei meinen privaten
Umbauten immer sehr gut gefahren. Als nächste Frage kommt bestimmt wieder das Fugenband.
Ist aber schon umfassend hier diskutiert worden, vor nicht sehr langer Zeit. Das so eine offene Gips-
kante schon verdammt viel Wasser aus dem Spachtel ziehen kann, scheint mir persönlich nicht so
ganz unwahrscheinlich zu sein. Viel Erfolg bei deinem Umbau und liebe Grüsse,Harald.
 

uli2003

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Ist mir unbekannt, hab ich auch noch nie gesehen oder gemacht.
Gerissen ist noch nie etwas.

Grüße
Uli
 

Sägenbremser

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Lieber Uli
wenn ich Metall bearbeite frage ich meinen Werkstattnachbarn, bei Holz frage ich mich erst einmal
selber und dann hier nach, bei Gipswerkstoffen frage ich einen Stukateurmeister. Ob ich es danach
auch so ausführe ist eine Glaubensfrage. Liebe Grüsse, Harald.
 

uli2003

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Ich habe nicht erst einen Trockenbaulehrgang besucht. Der Gazestreifen ist eine Glaubensfrage, es gibt Spachtelmassen da muss er hinein, es gibt welche da nicht.
Tiefengrund ist mir da noch nie begegnet.

Und wenn ich sehe, dass es heute Firmen gibt die eine abgehängte, Q3 gespachtelte Decke für 23 Euro anbieten, dann erst recht nicht :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Sägenbremser

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Bin ich ganz bei dir, was das Angebot einer Q3 gespachtelten Decke/Wand angeht. Glaube das die
meisten ausführenden Firmen das etwas "schwimmend" betrachten und glauben, daß die am Bau abnehmenden Beteiligten eine sehr herabgesetzte Sehstärke besitzen. Nach der ersten Heizperiode
führt das auch regelmässig zu einem netten Eiertanz. Nur die Sicherheit, einer gut haftenden, auch in
der Fläche nicht sichtbaren Querfuge kann doch nicht an ein wenig Haftgrundierung/Tiefgrund stehen.
Muss ich mir wirklich über eine Arbeitsgang, der nur Minuten benötigt, Gedanken machen?
Liebe Grüsse, Harald.
 

uli2003

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Das Problem liegt eher da, dass die Decke aufgrund des Preises später als 'ausreichend' qualifiziert wird. Wie das nachher aussieht ist klar :emoji_grin:

Ob eine Querfuge durch den Einsatz von Tiefengrund stabiler wird, oder vielleicht exakt das Gegenteil passiert, mag ich nicht beurteilen wollen. Das müsste man testen. Die Spachtelmassen sind mitterweile sehr speziell, und auf die jeweiligen Untergründe abgestimmt - ich denke nicht, dass da noch eigendynamische Zwischenschritte gewünscht sind. :emoji_slight_smile:

Mir ist jedenfalls noch keine Decke oder Wand gerissen, die Gründe dafür sind auch in den seltensten Fällen Materialfehler.

Grüße
Uli
 

Eddy

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Hab ich noch nie gesehen das die Stöße mit Tiefengrund gestrichen werden.
Tiefengrund lediglich beim Tapezieren,Fliesen,Rigips verputzen,oder sonstiegen Sachen die eine Haftverbesserung brauchen.

Da wo gefließt wird braucht gar nicht gespachtelt werden,da der Kleber eh bis in die Fuge geht.
 

ölfisch

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Da wo gefließt wird braucht gar nicht gespachtelt werden,da der Kleber eh bis in die Fuge geht.

Mit Sicherheit geht das, erlaubt ist es natürlich nicht. (Q1)
(Hinter den Fliesen müssen ja sogar alle Schraublöcher verschlossen werden.)

Übrigens gibt es ja noch "andere Gründe" warum Fugen verspachtelt werden sollen/müssen.


Hab ich noch nie gesehen das die Stöße mit Tiefengrund gestrichen werden.

Ich nutze in manchen Fällen Tiefgrund (stark verdünnt).
Natürlich nicht an der HRAK.

Besten Gruß

M.
 

civil engineer

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Hallo,

geb ich auch noch meinen Senf dazu: Ich bin mir sicher, dass das Behandeln von Schnittkanten mit Grundiermittel bei kernimpränierten Gipskartonfeuchtraumplatten in den späten 1990iger Jahren in den Technischen Blättern bei Knauf gefordert war. Auch in den Ausschreibungstexten von Knauf gab es eine Zulageposition mit etwa folgenden Wortlaut:

"Zulage zu den vorbeschriebenen Montagewänden bzw. Vorsatzschalen für die Ausführung einer Beplankungslage mit 12.5 mm starken, kernimpränierten Gipskartonfeuchraumplatten, Schnittkanten vor der Montage mit entsprechenden Grundiermittel nachbehandelt."

Ich habe leider die Technischen Blätter immer wieder durch die jeweils aktuellen ersetzt. In der letzten mir vorliegenden Fassung finde ich das nach kurzer Durchsicht nicht mehr.

Gruß
Jochen
 

ARON

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(...) Das so eine offene Gips-
kante schon verdammt viel Wasser aus dem Spachtel ziehen kann, scheint mir persönlich nicht so
ganz unwahrscheinlich zu sein. (...)

Moin Harald,

eine Frage zum Verständnis. Ich verstehe nicht, weshalb der freiliegende Gips mehr oder schneller das Wasser aus dem Spachtel ziehen soll, als Papier auf Gips. Kannst Du mich aufklären?
 

Sägenbremser

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Hallo Aron
denke, daß die Papiere auf Gipskartonplatten schon in irgendeiner Form leicht imprägniert sind.
Wasser zieht auf dem Papier nicht so schnell ein wie auf dem reinem "Gipskern". Da das Wasser
aber bestimmt für die Reaktionzeit der Spachtelmasse, bestimmt kein Gips, zuständig ist grundiere
ich meine offenen Kanten und das schon einige Palettenweise in meinem Haus. Mag eine Glaubens-
frage sein, aber es hat bisher immer funktioniert und bei den Mengen an Tiefgrund die ich in dem
über 100 Jahren alten Haus auf den Wänden brauche, sind das Restmengen.
Liebe Grüsse aus Köln,Harald.
 

Domi

ww-ulme
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Ich würde davon abraten, das WC mit Rigips zu verkleiden.
Dann hast du nix mehr von der Schüssel : )

Sorry das musste jetzt sein. Ich weiß nat. was gemeint ist,
aber die bildliche Vorstellung hat mir den Tag versüßt.
 

ölfisch

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Evt. noch etwas zum Verständnis:

GANZ grob Vereinfacht:

Gips bindet beim abbinden Wasser. Sobald der Gips hart ist, haben sich alle Gipsmoleküle mit Wasser verbunden. Bzw. durch die Verbindung mit H2O wird der Gips fest.

Nimmt man zu viel Wasser beim anrühren sitzen (zu) viele ungebundene H2O "zwischen" den erhärteten Gipsteilchen. Das Wasser verdunstet später, folge der Gips ist "Porös".
Nimmt man zu wenig Wasser gibt es Gipsteilchen die keine Bindung eingehen können. Folge ist quasi ausgehärteter Gips mit nicht erhärtetem/schlecht vernetztem Gipspulver.


Da die GK Platten mit Schnittkante hydrophil sind wird der Spachtelmasse Wasser entzogen bevor alle Gipsteilchen ihre H2O Partner gefunden haben.

Spachtelmassen wie Uniflott, Vario, ect. haben allerdings auch noch eine Handvoll Zusätze die diesen "Missstand" kompensieren (sollen).




Gruß M.
 

narrhallamarsch

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ich habe seinerzeit alle gipskartonplatten mit uniflott ohne bewehrungsstreifen verspachtelt und bis dato ist mir nichts gerissen.

die schnittkanten habe ich weder gewässert, noch grundiert. der fugenspachtel macht den unterschied, wie ölfisch schon angedeutet hat.
 
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