Riss am Kamin

IceTea

ww-birnbaum
Registriert
23. Februar 2015
Beiträge
220
Ort
Mainz
Hallo,
ich war am WE bei meinen Elter und habe gesehen, dass sich am Kamin ein Riss gebildet hat. An der Stelle ist ein zweizügiger Schornstein hochgemauert, der mit 5cm Ytogsteinen verkleidet ist. Die haben sich jetzt nach 30 Jahren anscheinend gelöst.
Ich bin jetzt am überlegen, wie ich das wieder in Ordnung bringen kann. Meine Idee bis jetzt Gewindestangen mit Verbundmörtel einzukleben um die Wand wieder etwas heran zu ziehen. Der eigentlich Schonstein mit den beiden Zügen beginnt erst deutlich weiter rechts. Die werde ich also nicht versehentlich anbohren. Oder gibt es bessere Ideen?
 

Anhänge

  • IMG_1911.JPEG
    IMG_1911.JPEG
    245,5 KB · Aufrufe: 111

Roterbischof

ww-robinie
Registriert
5. November 2019
Beiträge
933
Ort
Ludwigshafen
Hallo, ich würde hier mit einem multimaster den Riß etwas weg von der Ecke gerade abschneiden, dann den Edelputz bis zur Ecke weg nehmen und mit einem Anschlussprofil an den Schnitt wieder anstoßen und die 5 cm mit neuem Kratzputz wieder ansetzen. Denn Spalt zwischen Schnitt und Anschlussleiste mit rapogryl versiegelt. MFG
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.698
Ort
Pécs
Wird der Schornstein benutzt?
Was für ein Schornstein ist das, gemauert aus Ziegelsteinen oder 3-schalig gedämmt?

Wird der Schornstein genutzt und ist es ein alter gemauerter Schornstein wird der, je nachdem was für ein Ofen da dranhängt, im Betrieb ganz schön warm.
Dadurch dehnt er sich anders als die angeflickten 5er Ytong.
Dadurch sind Abrisse zu erwarten.
 

K2H

ww-robinie
Registriert
21. Oktober 2009
Beiträge
884
Ort
Rheinhessen
Wird der Schornstein genutzt und ist es ein alter gemauerter Schornstein wird der, je nachdem was für ein Ofen da dranhängt, im Betrieb ganz schön warm.
Dadurch dehnt er sich anders als die angeflickten 5er Ytong.
Dadurch sind Abrisse zu erwarten.
Das ist bei meinem Kamin genau so. An dem hängt der Kachelofen. Ab der Höhe des Ofenrohrfutters ist seit Jahren ein Riss im Putz. Im Winter, wenn der Ofen an ist, geht der Riss auf, im Sommer ist er zu. Ich lasse es so, es guckt sich weg....

@IceTea Wenn du versuchst die Ytong-Vormauerung bei zu ziehen, wird sie wahrscheinlich in sich brechen/zerreißen. Du wirst u. U. noch mehr Risse produzieren. Lasse die Schale besser stehen wo ist ist, hinterfülle sie (den Spalt) so weit es geht mit einem dünnflüssigen Klebemörtel, verspachtle/repariere den Riss mit dem Reibeputz, sofern noch Reste vorhanden sind, fertig. Sollte der Riss wieder auf gehen, kannst du die Scheibe immer noch sicherheitshalber mit ein paar Schrauben und Dämmstoffteller od. großen Karosseriescheiben am Kamin fixieren, aber nicht versuchen sie beizuziehen.
 

IceTea

ww-birnbaum
Registriert
23. Februar 2015
Beiträge
220
Ort
Mainz
Wird der Schornstein benutzt?
Was für ein Schornstein ist das, gemauert aus Ziegelsteinen oder 3-schalig gedämmt?

Wird der Schornstein genutzt und ist es ein alter gemauerter Schornstein wird der, je nachdem was für ein Ofen da dranhängt, im Betrieb ganz schön warm.
Dadurch dehnt er sich anders als die angeflickten 5er Ytong.
Dadurch sind Abrisse zu erwarten.
Wird noch benutzt und besteht, soweit ich mich erinnere (war beim Bau noch recht klein) aus einem großen Block Gasbeton mit zwei eingesetzten Zügen.

Das ist bei meinem Kamin genau so. An dem hängt der Kachelofen. Ab der Höhe des Ofenrohrfutters ist seit Jahren ein Riss im Putz. Im Winter, wenn der Ofen an ist, geht der Riss auf, im Sommer ist er zu. Ich lasse es so, es guckt sich weg....

@IceTea Wenn du versuchst die Ytong-Vormauerung bei zu ziehen, wird sie wahrscheinlich in sich brechen/zerreißen. Du wirst u. U. noch mehr Risse produzieren. Lasse die Schale besser stehen wo ist ist, hinterfülle sie (den Spalt) so weit es geht mit einem dünnflüssigen Klebemörtel, verspachtle/repariere den Riss mit dem Reibeputz, sofern noch Reste vorhanden sind, fertig. Sollte der Riss wieder auf gehen, kannst du die Scheibe immer noch sicherheitshalber mit ein paar Schrauben und Dämmstoffteller od. großen Karosseriescheiben am Kamin fixieren, aber nicht versuchen sie beizuziehen.
Ich denke so werde ichs machen. Mit Dübeln stabilisieren und verfüllen soweit ich komme. Das Ende werde ich wohl mit Silikon schließen. Das macht zumindest kleine Bewegungen mit.
Hast Du einen tip, was ich zum Füllen nehmen kann?
 

K2H

ww-robinie
Registriert
21. Oktober 2009
Beiträge
884
Ort
Rheinhessen
Hast Du einen tip, was ich zum Füllen nehmen kann?
In der Restaurierung wird loser historischer Putz mit dünnflüssigem Sumpfkalk hinterspritzt, um ihn wieder zu fixieren.
Das würde ich in dem Fall auch machen. Auch wenn hier viel mehr injiziert werden muss.
Guter Sumpfkalk ist so fein, dass er sogar mit einer "gewöhnlichen" (med.) Spritze injiziert werden kann. Will sagen, mangels Körnung "flutscht" er gut durch dünne Röhrchen.
D. h., z. B. mit einer leeren Silikonkartusche, Sahne-/Tortenspritze, o. ä. und evtl. einem dünnen Schlauch von unten nach oben so lange, bzw. so viel dünnflüssigen Sumpfkalk rein spritzen bis nix mehr rein geht, bzw. die Brühe vorne raus läuft. Das Mauerwerk saugt das Wasser direkt auf. Durch den Wasserverlust erstarrt der Sumpfkalk recht schnell, braucht dann aber sehr lange bis er völlig ausgehärtet (carbonatisiert) ist. Wenn du zusätzliche Dübel/Schrauben setzen willst, setze sie entweder sofort, bevor der "Abbindeprozess" beginnt, oder warte ein paar Wochen, bis er einigermaßen beendet ist. Damit die "Verklebung" durch die Erschütterungen/Vibrationen beim Bohren und/oder Klopfen nicht gleich wieder abreißt.

Die quick&dirty-Version wäre nicht zu stark quellender/drückender Montageschaum (Zargenschaum?). Was der Schronsteinfeger dazu sagt, wenn er es mitkriegt, ist dann die nächste Frage....
 

andama

ww-robinie
Registriert
13. Dezember 2007
Beiträge
3.792
Ort
Leipzig
Mach es so wie @K2H empfiehlt, Silikonhalte ich für das falsche Mittel, wird auch abreißen und ist nicht überstreichbar
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.897
Alter
62
Ort
Thüringen
Eine Reparatur ist halt nur eine temporäre Lösung - kann halten, muss aber nicht. Regulär schafft es die oben genannten Ursachen nicht ab, d.h. die angeklebten Steine gehören eigentlich ersetzt durch z.B. Trockenbauvorsatzschale.
Das ist halt ein Aufwand in ganz anderer Dimension.
Wenn der Schornstein weiter hinten ist, würde ich annehmen, die ganze angeklebte Wand ist bis hinten locker (Klopfprobe). Dann ist die eventuell auch einsturzgefährdet?
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.698
Ort
Pécs
Dübellöcher im Schornstein gehen gar nicht.
Eine Trockenbauvorsatzschale darf keine brennbaren Bestandteile enthalten.
 

Heener

ww-robinie
Registriert
19. September 2021
Beiträge
2.540
Alter
53
Ort
Thüringen, Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Der Fehler war eben, den Schornstein kraftschlüssig mit der Vormauerung zu verbinden.
Ein Schornstein muss sich eigenständig dehnen und setzen können. Auch sind keine Befestigungen von Möbeln, Trägern oder sonstigen Bauten möglich. Also keinerlei Dübel, auch nicht dübellos....
Zwei Möglichkeiten:
1. Riss dauerelastisch verfügen, da der Schornstein sich ja eh schon "befreit" hat. Übrigens gibt es überstreichbares Silikon.
2. Riss fest ausmörteln. Dafür müsste aber der Decken- und Bodenabschluss sowie die andere Seite des Schornsteines als Setzungsfuge ausgebildet werden.
Grüße
 
Oben Unten