Risse an Putzfassade Holzständergarage an der Ecke

world-e

ww-ulme
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Hallo zusammen,

hat zwar nur teilweise etwas mit Holz zu tun, aber evtl. kennt sich hier jemand aus bzw. hat Erfahrung damit.

Ich habe schon länger Probleme mit Rissen im Außenputz am Eck meiner Holzständergarage.
  • Die Garage wurde 2017 aufgestellt und auch verputzt.
  • Der Putz wurde auf eine Holzfaser-Putzträgerplatte aufgebracht.
  • Irgendwann haben sich Risse im Putz an einer Ecke gebildet.
  • Vor knapp einem Jahr war der Stuckateur da, der auch verputzt hatte. Dabei hat er die Risse mit Acryl verschlossen und am Eck neu gestrichen.
  • Leider sind die Risse nun wieder da. Deswegen glaube ich kaum, dass es Verbesserung bringt, wenn der Stuckateur nochmals kommt. Auf meine Anfragen hat er bisher auch nicht reagiert.

Für mein Empfinden war diese Ecke von Anfang an nicht richtig ausgeführt, da der Putz zum Eck dünner wird ist und somit auch keine 90° mehr hat. Folgend eine (übertriebene) Skizze als Draufsicht:
eck.png

20230504_164821.jpg 20230504_164826.jpg 20230504_164829.jpg 20230504_164832.jpg 20230504_164845.jpg


Nun meine Fragen:

Was kann man hier machen, um das Problem zu lösen? Den Stuckateur herzitieren wird wohl nicht den gewünschten Effekt haben, da wohl auch die Gewährleistung schon vorbei ist.

Kann man hier ein L-Blech mit Schenkelmaß ca. 150x150mm (oder größer) auf die gesamte Höhe aufkleben, welches farblich zum Attikablech passt? Sodass kein Wasser in den Riss eindringt. Optisch könnte ich mit der Lösung leben. Den Putz abschlagen und das Eck neu verputzen fällt optisch sicher auch auf.

Oder welche Lösungen würdet ihr vorschlagen?

Vielen Dank
 

sailingalex

ww-kiefer
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Vom Verlauf des Risses könnte das gut die Stelle der stumpf gestoßenen Holzfaserplatten der beiden Flächen sein. Ist da überhaupt Gewebe mit eingeputzt worden? Ich kenne es so dass auf Holzfaserplatte auf jeden Fall Gewebeeckwinkel und auch in der Fläche ein Armierungsgewebe mit eingeputzt wird. Falls das bei dir komplett "vergessen" wurde wird das wahrscheinlich nicht die letzte Stelle sein an der Risse auftreten werden.
 

Heener

ww-robinie
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Für mich sieht es so aus, dass die Dämmplatten nicht über Eck im Verband verzahnt montiert wurden. Aus Bequemlichkeit wird dies manchmal unterlassen.
Das hält dann das Gewebe auch nicht.
Sind Fotos des Bauablaufes da, um Ursachen erkennen zu können?
Was ist die Rohbaukonstruktion, Mauerwerk oder Holzbau?
Dringt vielleicht Feuchtigkeit vom Dach eventuell ein?
Wie groß ist der Dachüberstand?
Grüße
 

world-e

ww-ulme
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Also ich kann folgende Informationen nachreichen:

  • Im Eckbereich wurde eine Eckschiene bzw. Gewebe eingearbeitet
  • Die Holzfaserplatten wurden nicht verzahnt eingebaut, ich meine auch gelesen zu haben, dass das nicht zwingend nötig ist.
  • Die Konstruktion ist: Betonfertigteile auf Streifenfundament aufgesetzt und vergossen. Darauf Holzständerkonstruktion, außen mit OSB versteift und auf die OSB-Platte die Holzfaserplatte als Putzträger. Dass sich die Betonfertigteile im Stoß setzen, kann ich mir schwer vorstellen, sonst wäre es auch ein sehr massives Problem.
  • Einen Dachüberstand gibt es nicht, da es sich um ein Flachdach mit leichtem Gefälle handelt. Die Attika ist mit Blech verkleidet
  • Ein Eindringen von Wasser vom Dach kann ich ziemlich ausschließen
  • Die anderen Ecken sind in Ordnung, wie ich schon geschrieben habe, vermute ich, dass es daran liegt, dass gerade im Eckbereich der Putz dünner wird.
Anbei noch ältere Bilder
2020-06-30 19-15-25_SM-G970F.jpg 2017-05-09 16-22-20_M8.jpg 2017-06-26 15-10-40_M8.jpg
 

world-e

ww-ulme
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Das Gewebe geht doch dort nicht um die Ecke. Aufmachen und neu.
Ich glaube nicht, dass man das aufgrund des Bildes eindeutig sagen kann. Ich meine, dass damals erst die Ecken gemacht worden sind, also dass dort Eckschienen mit Gewebe eingebracht worden sind.

Klar wäre neu verputzen das Beste, aber denke nicht, dass der Stuckateur dies machen wird. Deswegen suche ich ja nach einer anderen Lösung.
 

Heener

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Danke für Infos und Bilder!
"Die Attika ist mit Blech verkleidet
Ein Eindringen von Wasser vom Dach kann ich ziemlich ausschließen."
....auf dem Bau kann man eigentlich gar nix ausschließen....
Zu konstatieren ist, dass die südländischen Bauweisen wie z.B. fugenloses Verlegen von Platten in Mörtelbett auf Terassen oder Flachdach mit Minidachüberstand sich in manchen Gegenden in Deutschland nicht bewährt haben. Dies kann ich aufgrund von Gutachten zu Schäden sagen, die wir beheben mussten.
Hier sehe ich bei den Bildern nur das eingespachtelte Eckgewebe, das Flächengewebe wurde anscheinend wirklich eingespart. Oder, der aufgezahnte Kleber war noch frisch und das Gewebe wurde noch eingelegt. Allerdings haben wir so nicht gearbeitet, eher Bahn für Bahn seitlich eingebettet.
Es sieht so aus, dass die Fläche mit dem Gewebekleber nur verspachtelt und mit Zahntraufel aufgeraut und später mit anderem Putz überarbeitet wurde.
Jede Dämmung sollte an der Fassade vollflächig und überlappend mit Armierungsputz überzogen werden. Alle Einsparungen rächen sich.
Es kann ja sein, dass der Hersteller keine Verzahnung an der Ecke verlangt. Vorteile hat dies trotzdem, wie man sieht.
Der Blechüberstand ist sehr wenig, bei Wind und Regen könnte mit der Zeit Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen. Der Riss und dessen Ursache muss entfernt werden.
Die Schwelle des Holzbaues über die Betonfuge hinweg hätte vielleicht noch etwas Bewegung weggenommen, ab das muss ja so bleiben....
Mein Vorschlag:
1. Schau bitte mal, wie unter dem Blechüberstand angearbeitet wurde. Der Oberputz mit Farbe sollte bis ans Blech reichen, dann sollte wenigstens noch 30mm horizontal bis Abtropfkante sein.
2. Den Putz von der Ecke bis 20cm links vom Riss auf der ganzen Höhe entfernen, abschleifen, Gewebe mit Armierungskleber bis 2cm an die Ecke(aber überlappend beim Eckgewebe!) einbetten. Die Anschlüsse nicht schnurgerade aufflexen, sondern eher eckig/brüchig, um die Anschluss besser zu "verstecken". Nachputzen und nachstreichen.
Das wäre die günstige Variante.
- -
Was die Gewährleistung angeht. Bei nachgewiesenen Pfusch=nicht sachgerechter Ausführung haftet die Firma länger. Kommt auf den Vertrag an. Deine Fotos sind gut dafür geeignet, die Arbeit nachzuweisen.
Grüße
Hattest Du einen Architekten?
Wie lange ist die Ausführung her?
 
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world-e

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Danke für Infos und Bilder!
"Die Attika ist mit Blech verkleidet
Ein Eindringen von Wasser vom Dach kann ich ziemlich ausschließen."
....auf dem Bau kann man eigentlich gar nix ausschließen....
Zu konstatieren ist, dass die südländischen Bauweisen wie z.B. fugenloses Verlegen von Platten in Mörtelbett auf Terassen oder Flachdach mit Minidachüberstand sich in manchen Gegenden in Deutschland nicht bewährt haben. Dies kann ich aufgrund von Gutachten zu Schäden sagen, die wir beheben mussten.
Hier sehe ich bei den Bildern nur das eingespachtelte Eckgewebe, das Flächengewebe wurde anscheinend wirklich eingespart. Oder, der aufgezahnte Kleber war noch frisch und das Gewebe wurde noch eingelegt. Allerdings haben wir so nicht gearbeitet, eher Bahn für Bahn seitlich eingebettet.
Es sieht so aus, dass die Fläche mit dem Gewebekleber nur verspachtelt und mit Zahntraufel aufgeraut und später mit anderem Putz überarbeitet wurde.
Jede Dämmung sollte an der Fassade vollflächig und überlappend mit Armierungsputz überzogen werden. Alle Einsparungen rächen sich.
Es kann ja sein, dass der Hersteller keine Verzahnung an der Ecke verlangt. Vorteile hat dies trotzdem, wie man sieht.
Der Blechüberstand ist sehr wenig, bei Wind und Regen könnte mit der Zeit Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen. Der Riss und dessen Ursache muss entfernt werden.
Mein Vorschlag:
1. Schau bitte mal, wie unter dem Blechüberstand angearbeitet wurde. Der Oberputz mit Farbe sollte bis ans Blech reichen, dann sollte wenigstens noch 30mm horizontal bis Abtropfkante sein.
2. Den Putz von der Ecke bis 20cm links vom Riss auf der ganzen Höhe entfernen, abschleifen, Gewebe mit Armierungskleber bis 2cm an die Ecke(aber überlappend beim Eckgewebe!) einbetten. Die Anschlüsse nicht schnurgerade aufflexen, sondern eher eckig/brüchig, um die Anschluss besser zu "verstecken". Nachputzen und nachstreichen.
- -
was die Gewährleistung angeht. Bei nachgewiesenen Pfusch=nicht sachgerechter Ausführung haftet die Firma länger. Kommt auf den Vertrag an. Deine Fotos sind gut dafür geeignet, die Arbeit nachzuweisen.
Grüße
Hattest Du einen Architekten?
Wie lange ist die Ausführung her?
Werde die aufgeführten Punkte nachschauen.

Hatte keinen Architekten, der Bau lief über einen GU, die Verputzarbeiten wurden extra vergeben. Allerdings arbeitet der GU mit dem Verputzer oft zusammen.
Die Ausführung war Ende Juni 2017
 

Heener

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Werde die aufgeführten Punkte nachschauen.

Hatte keinen Architekten, der Bau lief über einen GU, die Verputzarbeiten wurden extra vergeben. Allerdings arbeitet der GU mit dem Verputzer oft zusammen.
Die Ausführung war Ende Juni 2017
Gut, ja sieh mal, was Du erreichen kannst. Der GU wäre dann Dein Ansprechpartner.
Viel Erfolg!
 

world-e

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Also ich kann folgenden Zwischenstand geben:

Habe den Stuckateur doch noch erreicht. Er hat sich nicht zurück gemeldet, weil er noch keine Lösung für das Problem hat, hat er gesagt. Hab ihn nochmals darauf hingewiesen, dass wir hier eine Lösung brauchen. Er möchte sich etwas überlegen. Aber ich gehe davon aus, dass er vermutlich dann auch in die Handwerkerferien geht. Also werde ich Ende August nochmals nachfragen, wie es aussieht. Außer ich bin dann selbst im Urlaub, dann würde es auch nichts bringen, wenn er vorbeikommen würde, sich das Problem anschauen.

Wie der Blechüberstand oben ist, habe ich leider immer noch nicht nachgeschaut.
 

world-e

ww-ulme
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Möchte hier nach langer Zeit Rückmeldung geben.

Das Hauptproblem war nicht der Putz, sondern das Attikablech, welches nicht korrekt ausgeführt worden ist. Und zwar wurden die Ecken nur Stumpf gestoßen und Wasser lief rein, so dass es zu dem Putzriss gekommen ist.
Die Ecken wurden nun richtig ausgeführt, sodass sich die Bleche richtig ausdehnen können und trotzdem dicht ist. Hier wurden "Eckbleche" benutzt. Wie die richtig heißen, weiß ich leider nicht. Es war auf jeden Fall auch ein Gutachter da und hat sich die Arbeit angeschaut.

Was nun mit dem Putz passiert, muss erst noch geklärt werden.
 
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