Risse in Ölgemälde zusammenfügen

Krischu

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Ich habe ein Ölgemälde, das vom Maler auf eine Holzplatte gemalt wurde. Es scheint Massivholz zu sein.

Die Risse sind auch auf der Gemäldeseite als vertikale feine Streifen zu sehen. Breite der Risse ca. max. 0,3mm, vielleicht sogar weniger.

Ich überlege jetzt, ob ich die Risse vorsichtig mit einem Leim fülle - vorsichtig, nur von der Rückseite - und zusammenfüge durch Einspannen der Platte bei gleichzeitiger Stützung quer zuer Spannrichtung.

Oder einfach feuchten Lappen drauf und die Natur arbeiten lassen? Dann aber doch vorher Leim in die Rißfuge?

Ratschläge willkommen.

Gruß
Christoph
 

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Keilzink

ww-robinie
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... das würde ich vom vermuteten Wert und dem Alter des Gemäldes abhängig machen.
Grundsätzlich: das ist Spezialisten-Arbeit. Mit solchen Leineinspritzungen kann man die Malschicht unwiderruflich schädigen.
Wenn das Bild nachweislich keinen hohen Wert, aber ein gewisses Alter hat - die Rückseite lässt das ja vermuten - dann würde ich gar nichts machen: die Risse gehören dazu, das Gemälde wird auch nicht weiter zerstört, wenn es in Zukunft gut aufbewahrt wird. Gut aufbewahrt heisst von der Holzseite her gesehen: Abgeschattet aufhängen, nicht an einer Aussenwand, hinterlüftet in einer ausgeglichenen Luftfeuchte mit geringen Schwankungen.
Wenn es wertvoll ist, würde ich erst recht nichts machen, sondern es einem akademischen Restaurator vorstellen und hören, was er sagt.

Andreas
 

Krischu

ww-nussbaum
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Mal angenommen, der Wert des Bildes wäre unerheblich und es ginge nur darum, den Riß zu schließen, ohne daß Leim auf der Vorderseite austritt. Wie würde der Experte es anstellen?

Was für einen Leim nähme man? Es gibt doch diesesTitebond Translucent? Würde man eine Aufnahme bauen und mit 2 oder 3 Zwingen quer Kraft ausüben und zusammendrücken. Schraubzwingen (höhere Kraft) oder Klemmsia-Zwingen?

Wie würde der Experte es angehen, außer er kneift und gibt es weiter an den Experten?
 
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uli2003

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Ein bekannter Restaurator hat so etwas auf mehrere Arten gemacht, wenn ich mich richtig erinnere. Konnte man das Bild aus dem Rahmen nehmen, und sauber verleimen, war das eine Option. Manchmal wurden die Risse auch mit Spänen ausgefüllt und mit speziellem Spachtel aufgefüllt und nachgemalt. Oder auch nur gespachtelt, bzw. den Riss so gelassen wie er war.
Ich habe das immer nur am Rande verfolgt, leider lebt er aber nicht mehr und somit kann ich nicht mehr nachfragen..
 

Mitglied 30872

Gäste
Bin kein Experte, wird sich hier im Forum möglicherweise auch niemand finden.
Die Risse sind ja keine Risse, die ein Brett normalerweise so aufweisen kann, sondern es sind offene Leimfugen, da das Brett aus 4 Teilen miteinander verleimt ist. Da ist also bereits Leim drin, ob sich das mit anderem Leim verträgt?
Was mit einer offenen Verleimung bei einem Möbel zu tun ist, findest Du hier im Forum genug. Das ist nun bei diesem Bild alles andere als angezeigt.
 

dascello

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Als Leim wurde immer Hautleim verwendet. Das Holz fast immer radial gesägtes Pappel- oder Weidenholz. Ich kenne das von alten Cembali, deren Deckel oft innen ein Ölgemälde aufweist. Auch hier ist der Deckel immer aus Pappel.
Wie aber Risse gefüllt werden, das weiß ich auch nicht.
Werner!, wo bist du??
LG
Michael
 

welaloba

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Werner!, wo bist du?? LGMichael
Hallo Michael, ich bin hier.Und habe derzeit viel nachzuholen - einen Stock tiefer.
Zum Thema:
Auf allervorsichtigste Weise würde ich als erstes einen Trockenversuch machen, am besten nur von Hand ohne Zwinge. Dabei bzw. vorher die Planlage sicherstellen.
Kannst dann mal schauen, ob die Malerei zusammenkommt. Aber wie schon vorher gesagt: Wie sieht die Bildseite aus? Stört der Riss? Muss im Anschluss immer noch retuschiert werden? Traust du dir das zu?
Offtopic: Ich hatte neulich ein Gemälde aus dem fünfstelligen Euro - Bereich hier zum Rahmen reparieren und auffrischen. Das Bild hatte ein kleines Loch in der Leimwand, was nicht wirklich störte und irgendwie in die Landschaft passte. Hat sich niemand dran gestört.
Gruß Werner
 

Ottos Mops

ww-kastanie
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Ich überlege jetzt, ob ich die Risse vorsichtig mit einem Leim fülle - vorsichtig, nur von der Rückseite - und zusammenfüge durch Einspannen der Platte bei gleichzeitiger Stützung quer zuer Spannrichtung.

Oder einfach feuchten Lappen drauf und die Natur arbeiten lassen? Dann aber doch vorher Leim in die Rißfuge?

Christoph,

wie von den Vorrednern in der Tendenz bereits geschrieben: Das ist Murks. Entweder ist das Bild (pecuniär) wertvoll: dann ab zum Restaurator. Oder es ist so lá lá, dann würde ich nichts machen und der historischen Patina ihr Recht gewähren. Auch ich: die Vorderseite bitte!

Hans
 
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