Robinie im Bad - als Leimholzplatte oder im Stück mit Gratleisten arbeiten?

diem

ww-pappel
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Hallo Woodworker,

ich plane gerade den Bau eines Waschtisches und eines Hängeschrankes fürs neue Bad.
dafür möchte ich Robinie verwenden, da hatte ich im Herbst wunderschöne Bretter (etwa 30er, Mittel- und Seitenbretter) bekommen. Ein wenig(!) Erfahrung mit Holzarbeiten hätte ich, Zugang zu einer professionellen Werkstatt habe ich, ein "Prototyp" des Waschtisches aus Pressspan passt eigentlich auch ganz gut.
In der Verarbeitung solcher Bretter bin ich aber völlig nackt, da möchte ich um eure Erfahrung bitten :emoji_wink:

Ursprünglich war mein Plan, aus den Bretter eine Leimholzplatte zu machen, ca. 70er-Lamellen samt den Verleimregeln. Allerdings geht mir da dann die schöne Maserung verloren.

"eigentlich" möchte ich - wo es geht, zB die Schubladenvorderwand (25 hoch) - die Teile aus einem Stück machen. Bzw. aus zwei/drei "Lamellen" mit jeweils etwa 20/25cm Breite für die Seitenwände. In der Endstärke von etwa 20/25mm. Da getraue ich mich aber nicht ganz drüber aufgrund der Angst vorm verziehen, speziell im Bad.
Nun die Frage an euch Wissenden:
.] wie sehr seht ihr die Gefahr des verziehens?
.] würde eine Gratleiste aus Alu helfen, aufgrund der Stärke des Endmaterials hätte ich diese hier im Auge: https://gratleiste.de/produkt/gratleiste-29mm-660mm-lang-alu-roh-pressblank/

was meint ihr? Leimholzplatte bauen oder mit Gratleisten arbeiten?

Vielen lieben Dank im Voraus für eure Hilfe

Dieter
 

carsten

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Hallo

Robinie arbeitet nur gering und Bad oder Wohnzimmer ist egal. Es braucht Wochen/ Monate bis sich Holz auf die Umgebungsfeuchte einstellt. Was zählt ist viel mehr die Jahreszeitlich bedingt Schwankung als die für 2 Stunden erhöhte Luftfeuchte am Samstag nachmittag. Fenster auf und das Thema ist erledigt.
Als Korpusmaterial sehe ich keinerlei Probleme. Passend verarbeitet halten Boden und Deckel die Seiten so gerade das nix passiert. Mit Mittel / Konstruktionsboden gaaanz entspannt. Schubkastenvorderstück auch ohne Bedenken. Als Blende würde ich auch keine echten Probleme erwarten. Evtl oben oder unten die Befestigung als Langloch.
Einzig als großflächige Tür würde ich über eine sichernde Gratleiste nachdenken.
 

teluke

ww-robinie
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Ursprünglich war mein Plan, aus den Bretter eine Leimholzplatte zu machen, ca. 70er-Lamellen samt den Verleimregeln. Allerdings geht mir da dann die schöne Maserung verloren.

Es ist völlig überflüssig dass Du schmale Leisten schneidest und dann wieder verleimst.

Du längst als erstes die Bohlen mit Übermaß ab.
Dann besäumst Du sie.
Die einzelnen Bohlen musst Du einmal in der Mitte auftrennen, mehr nicht.
Dann alle Teile abrichten, fügen und dickenhobeln.
Dann zusammensortieren, kennzeichnen und dann verleimen.

Das ist alles.
Das Holzbild bleibt erhalten.
 

diem

ww-pappel
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danke euch

@magmog
die Bohlen sind etwa 2,2m lang bei zw. 20 und 30cm Nutzbreite, etwa 3cm stark, sind lt. Händler unter 15% (luftgetrocknet), nachgemessen hab ich es nicht. Die Bohlen lagern seit Oktober im derzeitigen trockenen Lager.

@teluke
wie meinst du es mit "auftrennen und wieder verleimen"? mit stürzen hätte ich dann das Gesamtbild nicht mehr, ohne stürzen zwar das Bild samt Schlitz, aber würde das bringen?

danke euch
 
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teluke

ww-robinie
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Normalweise schüsselt Holz in der Mitte der Bohle mehr oder weniger.
Daher auftrennen in der Mitte.

Für Sichtflächen dann so verleimen dass das optisch passt, also nicht stürzen.
Optik geht in dem Fall vor.
 

diem

ww-pappel
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verstehe, danke @teluke
sind die Gratleisten dennoch zu empfehlen oder würde so ein auftrennen/verleimen ausreichen sofern die Bohlen schüsseln??
 

Besserwisser

ww-robinie
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Die Idee, ein 30cm breites Brett "einfach so" zu hobeln und zu verarbeiten ist gegen jede fachliche Regel. Bild hin oder her. Ob mit oder ohne Gratleisten.
kannste machen, aber sei dir bewusst, dass es zu 95% sche!$$e werden wird.
 
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