Roubo Hobelbank nach Guido Henn

Flowflow

ww-pappel
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Hi,

Da ich denke das der andere aktuelle Thread doch sehr unübersichtlich werden könnte
wenn ich dazwischen frage hoffe ich das ein neuer Thread in Ordnung ist.

Nachdem meine Werkstatt langsam Gestalt annimmt (Strom und Boden sind gelegt,
der nutzbare Stauraum für typischen Kellerkram auf das nötige Minimum reduziert)
ist beginnt die Planungsphase für das nächste Projekt: eine Hobelbank!

Da die Werkstatt derzeit eher ein Selbstzweck ist
(und ich persönlich nichts von Buche halte) wollte ich mir diese selbst bauen.

In der Planung bin ich jetzt aber etwas ratlos:

Die Bank soll nur 1,5m lang werden wobei der Überstand der Platten über das Gestell
rechtsseitig 30cm betragen soll.

Da ich derzeit mit 40mm Blockware rechne (mit Waldkante, entrindet) rechne
ich mit einer nutzbaren Stärke von 30mm,
d.h. würde die Schwingen und Zargen aufdoppeln (auf 60*100mm) und hätte einen Beinquerschnitt von 90*130mm.

erste Frage - Die Anleitung gibt als Maß für die Schwingen und Zargen aber 45*110 bzw 45*90 (oben) an,
spricht etwas dagegen einfach alles mit 60*100mm anzufertigen?
Die Zapfen würde ich dann gerne alle mit 25*65mm, 50mm Länge, anfertigen, in der Anleitung sind die Zapfen
für die Schwingen aber mit 25*84mm (hinten,50mm lang) bzw. 50*80mm (vorne, nur 20mm lang) angegeben. Ist das problematisch?

Mit Zapfen von 50mm (nach Anleitung) und unter Verzicht auf die Demontagemöglichkeit des Untergestells könnte ich alle Schwingen und Zargen
an der jeweiligen Seite der Beine mittig montieren und hätte trotzdem keinen
Konflikt mit der Schere der Beinzange.

zweite Frage - Spricht etwas dagegen?

Das vorletzte Problem bereitet mir die Frage ob eine Hirnleiste nötig ist oder nicht,
in der Anleitung wird in der vorderen Platte einseitig eine eingesetzt, aber wohl eher
um die Hinterzange abzudecken, in der hinteren Platte wird keine eingesetzt.

dritte Frage - Hirnleiste ja oder nein?

Das allerletzte Problem ist eher eins der Machbarkeit:
Ich habe die Möglichkeit bei meinem Schwiegervater das Holz zuzuschneiden, abzurichten, auf Dicke zu Hobeln und zu verleimen.

Alles an Verbindungen und der Zusammenbau wird aber hier in der heimischen Werkstatt passieren. Zwischen beiden Orten liegen rund 300km und die
Luftfeuchtigkeit ist ziemlich verschieden.

vierte Frage - Wie ist das Risiko das sich die doppelt (Zargen,Schwingen), dreifach (Beine) und zehnfach (Bankplatten) aufgeleimten Einzelteile sich großartig
verziehen bei Ahorn zu bewerten?

Ich hoffe Ihr könnt mir ein wenig auf die Sprünge helfen,
das finanzielle Risiko ist ja auch nicht ganz ohne.

Vielen Dank,
Florian
 

joh.t.

ww-robinie
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Hallo,


wieso ne Roubo?

ich muste daran arbeiten ... Schrecklich !!!

da du in Bonn bist und ich bei den Zwergen wohne könnte ich dir eine Gebrauchte vermitteln.

Dann kannst du direkt richtig loslegen . Und keinen Krampf mit dieser seltsamen Vorderzange und der benchcraft Hinterzange. Die sehen toll aus sind aber nicht so vielseitig wie eine normale Vorder-und Hinterzange.

Alle möglichen Löcher für andere Bankhaken kann man selber in die Bank bohren. s. zB. die Epple Hobelbänke.
Ich habe ne große Ulmia, aber meine Bedürfnisse sind anders als die Euren.

Und wieso keine Buche? Hart, ordentlich, günstig. Es gibt kein härteres einheimisches Holz.

Man kann sie auch auseinandernehmen und besser in enge Kellerräume bringen als diesen umbauten Raum von Roubo.

VG Johannes
 

Mitglied 30872

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...Man kann sie auch auseinandernehmen und besser in enge Kellerräume bringen als diesen umbauten Raum von Roubo...

220cm sind 220cm, egal, was das für eine Bank ist. Die Roubo nach Henn hat aber einer konventionellen Bank gegenüber den Vorteil, dass sie eben leichter in einen anderen Raum verbracht werden kann, da die Platte geteilt ist und auch so transportiert werden kann. Auch das Gestell kann zerlegbar konstruiert werden. Oder?:rolleyes:
 

Georg L.

ww-robinie
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Meines Wissens sind bei einer echten Roubo die Beine in die Tischplatte eingezapft/gegratet. Also nichts mit mal für den Transport zerlegen.
 

Tom70

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Meines Wissens sind bei einer echten Roubo die Beine in die Tischplatte eingezapft/gegratet. Also nichts mit mal für den Transport zerlegen.
aber nicht geleimt, also doch zerlegbar.

Ich habe das Roubo-Modell von Guido Henn nachgebaut, und bin nach wie vor begeistert. Die ist innerhalb von ein paar Minuten zerlegt, und alle Teile können alleine(!) von A nach B getragen werden.
 

Mitglied 30872

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... und alle Teile können alleine(!) von A nach B getragen werden.

Na klar. Das würde ich mir bei Johannes gerne anschauen, unter der Voraussetzung, dass seine Bankplatte genauso lang ist.
Aber das alleine Zerlegen und Transportieren ist in meinen Augen nicht so das Kriterium, im Regelfall jedenfalls nicht.
 

joh.t.

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Na klar. Das würde ich mir bei Johannes gerne anschauen, unter der Voraussetzung, dass seine Bankplatte genauso lang ist.
Aber das alleine Zerlegen und Transportieren ist in meinen Augen nicht so das Kriterium, im Regelfall jedenfalls nicht.

Ich hab ne große Ulmia 2500 lang . Sie steht komplett auf Rollen, aber wir Professionellen arbeiten ja sowieso anders als ihr Hobbyisten. Sie ist eine wunderbare Montageplatte und zum Halten von allen Werkstücken sehr gut geeignet. Übrigens auch zum Verleimen.

Das Gestell wird irgendwann durch so eins ausgetauscht:

https://www.dds-online.de/technik/maschinen-werkzeuge/scherenhubtisch/

Dann kann man sich die Werkstücke passend für den Rücken in der Höhe rauf und runterfahren.

Das ist übrigens auch interessant:

https://www.dds-online.de/technik/maschinen-werkzeuge/ein-lastesel/

Meiner Ansicht nach ist der Roubo Hype durch Christopher Schwarz ausgelöst.

Da die Amis keine Ordentlichen haben ist er auf Roubo gekommen, ist ja auch nicht schlecht vom alten Kontinent, aber die lange Vorderzange war mir immer im Weg, hat zu 50% nie funktioniert und war nie richtig geschmiert, teilweise noch mit Holzgewinde....

Da ist man froh wenn man eine a la Ulmia o.ä. hat die einfach macht was sie soll, vor allem wenn man daran gelernt hat.

Das Thema Hobelbank ist endlos. Ich hab mich in anderen Freds dazu schon geäußert.

Wer sich eine selber bauen will kann man nicht davon abhalten.

Ich finde bloß nach Auto und Designerküche, Grill wird demnächst die Werkstatt das neue Statussymbol...

Mit Schränken, Hobelbank, das ist nicht mein Wohnzimmer, das IST EINE WERKSTATT !!!

Scheinbar der letzte Rückzugsort des Mannes.

Ich baue lieber sowas:

https://www.woodworker.de/forum/schaukelstuhl-sam-maloof-hal-tylor-t103463.html

VG Johannes
 

Mitglied 30872

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Hallo Johannes,

ich bezog mich schlicht auf

"Man kann sie auch auseinandernehmen und besser in enge Kellerräume bringen als diesen umbauten Raum von Roubo." Zitat Johannes

Mehr nicht. Und in diesem Punkt hast Du einfach Unrecht. Mehr nicht.

Florian hat auch geschrieben, was er bauen möchte. Da ist Deine Aussage, eine übliche Hobelbank sei leichter zu zerlegen und an einem anderen Ort aufzustellen, schlicht falsch.

Lies Dir das einfach alles nochmal durch und alles ist fein.

In den anderen Punkten Deines vorletzten Beitrages hast Du einfach Recht. Die Dinge sind natürlich auch dem Unterschied zwischen Hobbyisten und Profis geschuldet. Keine Frage.

Grundsätzlich: Es gibt keine Roubo-Hobelbank außer denen, die dieser Herr selbst gebaut hat. Und die werden auch alle etwas anders gewesen sein. Das ist ja das Schöne am Selbstbau. Man baut nach den eigenen Vorstellungen und Ansprüchen. Und da tischlert das Auge eben auch mit. Dabei denke ich, dass der Bau einer "konventionellen" Hobelbank sehr viel aufwändiger ist. Meine steht nun zerlegt im Kellerflur und wartet auf den nächsten Besitzer. Die Platte müssen wir zu zweit heraustragen, 220cm.

Ach so, Statussymbol ist natürlich Unsinn, weil eine Hobelbank in der Werkstatt kaum einer mitbekommt.
 

joh.t.

ww-robinie
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Hallo Stefan,

vielleicht muste ich auch in Frankreich auch nur an zu vielen schlechten von den Dingern arbeiten.

Mir geht der Amihype auf den Keks. Die jagen alle paar Monate ne neue Kuh durchs Dorf und die die es wissen schütteln mit dem Kopf, aber Ihr Hobbyisten denkt oft das Rad wird gerade neu erfunden.

Ich äußer mich ja auch nur betont als Laie zu Waldwirtschaft und das nur mit großer Vorsicht. Und auf unserem Fachgebiet. Originalzitat eines Kunden zu einem wirklich guten, großen und nicht billigen Einbauschrank: Mit ein bißchen Zeit hätte mein Mann das auch gekonnt.

Ich käme nie auf die Idee mir meine Hobelbank selber zu bauen, modifizieren schon aber nie bauen. Produktionsmittel sind möglichst günstig zu beschaffen.

Für nen Hobby baue ich mir demnächst ne Schnitzbank, aber wenns billiger oder schneller zu kaufen gehe ich immer den leichteren schnellen Weg.

VG Johannes
 

ChrisOL

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Mit ein bißchen Zeit hätte mein Mann das auch gekonnt.

VG Johannes

3 Jahre Ausbildung, ein paar Jahre als Geselle und Zugang zu einer Werkstatt :emoji_grin: dann kann das mit ein bisschen Zeit schon gehen. Lass den Leuten doch ihre Überheblichkeit, solange sie Aufträge verteilen.

Wertschätzung für viele Arbeiten bekommt man selbst häufig nur wenn man etwas selbst ausprobiert.
 

Mitglied 30872

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...Ich käme nie auf die Idee mir meine Hobelbank selber zu bauen, modifizieren schon aber nie bauen. Produktionsmittel sind möglichst günstig zu beschaffen...

Das würde ich als Profi wahrscheinlich genauso handhaben.
Aber dem Florian haben wir seine Fragen immer noch nicht beantwortet. Das kannst Du ggf. auch besser, da er ja u. a. nach Dimensionen und Verarbeitung fragt.
 

joh.t.

ww-robinie
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Hallo Florian ,

sorry das wir den Fred zerschießen.

Wo ist dein Plan, dann äußere ich mich auch mal kontruktiv. Ein Bild/ Plan sagt mehr als 10 Seiten Text...

bzw da der Plan nicht öffentlich zugängig ist müssen wir uns was überlegen. Hab gerade versucht den Plan zu finden. War nix, kann ich auch verstehen. Herr Henn hat da ja auch jede Menge Arbeit investiert.

Wo hast du Ihn denn her ?



VG Johannes
 

Flowflow

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Hi,

Wow, mit so vielen Antworten hatte ich nicht gerechnet, Wahnsinn!

Also, zunächst einmal (um die Grundsatzdiskussion die ich wohl losgetreten habe etwas abzukürzen),
das Angebot eine gebrauchte Bank zu vermitteln ist super nett!
Aber: Ich habe eine Werkstatt mit 2,5*3,8m, mehr wird das in absehbarer Zeit einfach nicht.

Daher ist eine Bankplatte von 1,5*0,65m schon das Maximum was hineinpasst und die Tiefe
ist bereits mit 5cm Überhang auf ein in 40cm "Höhe" laufendes Rohr kalkuliert.
Rechts von der Bank habe ich nur wenige cm zu einer Säule die die Werkstattfläche begrenzt,
daher soll keine richtige Hinterzange sondern nur ein Veritas Inset Vice montiert werden um mal
Flächen an Brettern bearbeiten zu können.
Auch würde eine normale Vorderzange die Tiefe auf zu viel Breite erhöhen, ich würde ständig
daran hängen bleiben, daher kommt auch keine fertige Beinzange zum Einsatz,
sondern eine selbst gebaute mit flachem Rad, das schafft ein klein wenig mehr Bewegungsraum.

Bei den ganzen Einschränkungen was fertiges, bezahlbares, zu finden ist ziemlich schwierig bis unmöglich und schlussendlich:
Es wäre mein erstes Projekt bei dem ich keine Plattenware aus dem Baumarkt einsetze. Wenn hier und da etwas nicht perfekt wird lerne ich zumindest, und am Ende
interessiert eine nicht perfekt geschlossene Leimfuge bei der Hobelbank wohl am aller wenigsten (sofern das Ding am Ende nicht zusammenklappt...).

Zur Holzwahl: Ich finde den Preisunterschied zwischen gedämpfter Buche und Ahorn nicht
so dramatisch und dann finde ich in einer kleinen engen Kellerwerkstatt den Ahorn einfach hübscher.
Also eine rein subjektive Entscheidung gegen die objektiv doch nach allem was ich
gelesen habe nichts spricht, oder?

Das Grundgestell muss ich nicht zerlegen können um es aus dem Keller bei Umzug raus zu bekommen,
hochkant auf die Sackkare komm ich damit um alle Kurven gut rum, nur sollte die Bank mit
2 Mann zu tragen sein, sonst bekomme ich auf der Treppe irgendwann ein Problem.
Daher müssen nur die Platten runter kommen können, der Rest einfachheitshalber am Stück.

Und zum Thema AmiHype, ich will mir das Ding ja nicht aus KVH zusammen basteln :emoji_wink:

Im Anhang habe ich mal den derzeitigem Planungsstand hinterlegt,
einmal die Ansicht von unten auf die Lage der Zapfen im Bein und einmal die Totale.
Leider noch ohne Texturen, da knickt mein Rechner ein, ich hoffe das macht nichts.
Auch sind die anderen Zapfen noch nicht eingebaut da ich erst nachfragen wollte
ob der Ansatz ein grundlegendes Problem birgt.

Das Dritte Bild im Anhang ist eine frühere Planung, hier bin ich aber noch davon
ausgegangen Leimholz zu verwenden, die Platte fest mit dem Gestell zu verleimen
und die Platte mit Löchern zu malträtieren, die Details also bitte nicht beachten..
Dafür bekommt man aber von der Beinzange/dem Bankknecht eine bessere Idee,
daher lad ichs einfach mal auch hoch.

Der Plan ist übrigens bei feinewerkzeuge zu finden, öffentlich zugänglich als PDF.
Der Link führt zu der Übersichtsseite wo die PDF zu finden ist.

Aber wie gesagt: die Hinterzange spare ich mir quasi komplett, daher die Idee
auch komplett auf Hirnleisten zu verzichten. Die Anpassung der Zapfen und Zargenmaße ruht eben von dünnerem Rohmaterial her aus dem ich natürlich das
Maximum heraus holen möchte.

Vielen Dank für die Hilfe!
Florian
 

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