Sanierung Haus 1930 - hier Kellergeschoß

gerry8875

ww-pappel
Registriert
26. Mai 2011
Beiträge
12
Ort
Duisburg
Hallo zusammen,

nachdem man mir in diesem Forum letztes Jahr mit dem Gussasphaltestrich super weitergeholfen hat wende ich mich mit der nächsten Fragestellung an euch in der Hoffnung ein paar Infos zu bekommen, auch wenn es sich nicht um Holz handelt.

Da das Haus von ca. 1930 ist und wir Luftlinie 400 Meter zum Rhein liegen haben wir nun sehr häufig einen feuchten Boden im Keller. Dazu sind die Wände in einer Höhe von 20 cm gelegentlich spürbar und sichtlich Feucht – da die Wände weiß sind kann man die Feuchtigkeitslinie erkennen.

Nun hat der Bauträger im Rahmen der Sanierung, zwar das Gebäude gedämmt, aber nicht den Keller ausgeschachtet und Trockengelegt. Darüber gibt es nun einen heftigen Streit mit dem Bauträger, weil einigen Käufern beim Kauf der sanierten Wohnungen das Problem nicht bewusst war.

Wahrscheinlich müssen wir Eigentümer aber auf eigene Kosten Abhilfe schaffen. Aber wie?

Als Verwaltungsbeirat versuche ich mich gerade in diesen Thema einzuarbeiten und möchte mich bei meiner Meinungsbildung nicht allein von Sachverständigen und Firmen wie Isotec abhängig machen.

1. Es gibt Meinungen die sagen, weniger ist mehr und man müsse bei so einem alten Haus aufgrund der fehlenden Wanne mit dieser Feuchtigkeit leben – weniger ist manchmal mehr und einige Eigentümer möchten auf gar keinen Fall eine Lösung á la Isotec Horizontalsperre mit Bohrungen, weil es teuer sein soll und nicht nachhaltig das Problem löst. Ein Angebot haben wir allerdings noch nicht eingeholt. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Verfahren gemacht? Wieviel Euro kostest wohl so ein Verfahren?
2. Ist ein Sperre von Außen und das legen einer Drainage ratsam? Mit wieviel € ist bei dieser Maßnahme zu rechnen? Es gibt hier vorbehalte einiger Eigentümer, weil sie Angst haben ans Fundament zu gehen. Außerdem würden die Maßnahme bei innen liegenden Kellerwände nichts bewirken.
3. Die vom Bauträger aufgebrachte Farbe am Kellerboden löst sich durch die Feuchtigkeit, obwohl sie Feuchtigkeitsresistent sein soll – ich denke mal bei Feuchtigkeit von unten löst sich jede Farbe!?
4. Inwiefern kann das aufsteigende Grundwasser langfristig die Bausubstanz schädigen? Bisher hat das Haus damit anscheinend viele Jahre ganz gut leben können!?
5. Ist ein Luftentfeuchter ratsam, damit es wenigstens nicht mehr so muffelt?

Ich für meinen Teil überlege mir zumindest eine Wasserpumpe in den Kellerraum zu stellen, da zu befürchten ist, dass bei einem sehr hohem Wasserstand des Rheins es ein wenig nasser werden wird im Keller. Was für eine Pumpe ist empfehlenswert?

Grüße
gerry8875
 

Razzo.P

ww-nussbaum
Registriert
24. Januar 2005
Beiträge
81
Ort
Wien/At
hallo gerry!

aufsteigende bodenfeuchte in rhein nähe, haus aus 1930 - vergiss es.

man könnte das mauerwerk mit injektionen plastifizieren - extrem teuer, keine dauerhafte lösung.

komplett herum bis zur fundamentplatte (falls es eine gibt) abgraben und dort eine drainage machen bringt es auch nur begrenzt, da die sockelplatte selbst nicht isoliert werden kann.

man kann maximal die mauer horizontal komplett durchschneiden (stück für stück natürlich) und dann mit dachpappe oder ähnlichem abdichten. obwohl dann das erdgeschoß auch ein wenig feucht sein wird, sehe ich darin die einzige brauchbare lösung.

muß aber noch anfügen, daß ich kein bauexperte bin :emoji_wink:


lg

razzo
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
Registriert
12. Februar 2012
Beiträge
3.194
In dem alten Bauerhof in dem ich wohne hatten wir über Jahre Wasserprobleme im Keller, es war so arg dass wir die Kellertreppe einfach geschlossen hatten und dann dort unsere Voräte lagerten. Im Keller selber hatten wir immer 20 bis 40 cm Wasser stehen.
Nachdem die Feuchtigkeit sich dann bis zur halben Höhe der Wände um die Kellertreppe hochgesogen hatte, mussten wir Massnahmen ergreifen. Der Eigentümer weigerte pertinent etwas an diesem Problem zu tun.
Ursache war ein Steigen des Grundwasserspiegels bis über die Höhe der Druckausgleichsrohre.
Erste Massnahme war ein "Erhöhen" dieser Ausgleichsrohre, Gartenschlauch rein, ausspritzen mit PU-Schaum und dann die Oberseite abdichten mit wasserdichtem Zement.
Dies hilf ein bisschen, aber die Wände liessen auch Wasser durch.
Wir haben dann diese mit einem 2K-Produkt von der Innenseite behandelt, frag mich aber bitte nicht mehr nach dem Namen, aber diese Produkt reagierte mit der Bausubstanz, bildete eine weisse, wasserundurchlässige Schicht und der Keller kann durch uns wieder als Keller benützt werden.
An der Treppe haben wir am Übergang Kellerwand-Bodenplatte injektiert, damit ist auch die aufsteigende Feuchtigkeit bezwungen.
Inzwischen sind wir 2 Jahre weiter, der Keller hat eine normale Feuchtigkeit und die Wände im EG sind inzwischen ausgetrocknet.
Die Gesamtkosten beliefen sich bei uns auf etwas mehr als 300€ für einen Kellerraum von 10 m², allerdings alles in Eigenregie.


Eine empfehlenswerte Pumpe ist eine Tauchpumpe die bis auf wenige mm absaugen kann, ich habe hier welche von PowerPlus. 2 davon sitzen in den beiden Brunnen auf unserem Grundstück um den Grundwasserspiegel in Grenzen zu halten und arbeiten jetzt schon einige Jahre ohne Probleme.
 

Raumteil

ww-birnbaum
Registriert
26. Januar 2009
Beiträge
245
Hi Gerry

2. Ist ein Sperre von Außen und das legen einer Drainage ratsam? Mit wieviel € ist bei dieser Maßnahme zu rechnen?

Es gibt' entsprechende Systeme gegen "drückendes Wasser" bestehend aus Bitumendickbeschichtung und Glasfasernetz. Wir haben das bei uns an den Kellerwänden gemacht und haben seitdem Ruhe. Sofern man rundrum graben kann, ist das eigentlich keine große Sache (wobei man bei dem Baujahr das sicherlich prüfen sollte).

Problem dürfte bei Euch dann aber immer noch die Bodenplatte sein.

5. Ist ein Luftentfeuchter ratsam, damit es wenigstens nicht mehr so muffelt?

Falls ihr sowieso an der Sanierung seid und auch die Warmwasser-Erzeugung ein Thema ist, könntet ihr Euch mal Brauchwasserwärmepumpen anschauen. Damit könntet Ihr zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Luft entfeuchten und mit der freiwerdenden Energie das Warmwasser aufwärmen. (Da so ein Gerät aber einen ordentlichen Luftdurchsatz hat, muss man bzgl. der Geräuschdämmung ein bisschen aufpassen.)

In jedem Fall sollte man feuchte Wände nicht mit Farbe, Fliesen, etc. zukleistern.

Grüße,
Markus
 

netzlast

ww-birke
Registriert
13. Januar 2008
Beiträge
74
Ort
Donau-Ries
Hallo, ich habe leider auch einen feuchten Keller und habe mir schon mal überlegt, ob vielleicht eine dezentrale Wohnraumlüftung eine Verbesserung schaffen könnte.
Der Keller ist nicht übermäßig feucht, aber eingelagerte Kartons ziehen die Feuchtigkeit und fangen dann nach einiger Zeit zu müffeln an.
Bringt das was oder hat vielleicht schon jemand Erfahrung damit?

Wasserpumpe habe ich eine Metabo TPS 16000 S Combi. (Hatte zwei mal eine Überschwemmung durch Starkregen und beim zweiten Mal brauchte ich keine Feuerwehr mehr, da ich mir die Metabo gekauft hatte :emoji_slight_smile:
Die Pumpe fördert bis zu 16000 Liter/h (dicker Schlauch vorrausgesetzt), kann 30mm Korngrösse verdauen und ist umstellbar auf 1mm flachansaugend.
Bin sehr zufrieden damit.

Gruß Roland
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Du hast aber schon gesehen, dass das ganze vier Jahre her ist.

Hmm schon gelöscht.......................:emoji_slight_smile:
 

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.435
Ort
Sauerland
Hi,
möchte hier jemand etwa in eine mvier Jahre alten Thread Werbung plazieren?
Gruß Reimund
Edit, zu spät. Post ist bereits gelöscht.
 
Oben Unten