Schönes Projekt: Indianische Flöte

SpiritFlute

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Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Bau von indianischen Flöten und habe vor kurzem eine Webseite erstellt, auf der ich den gesamten Prozess darstelle. Falls jemand Interesse am Nachbau hat, findet ihr die Seite hier: https://www.spirit-flute.com
Es würde mich auch sehr interessieren, ob jemand an dem beschriebenen Prozess hinsichtlich der Holzbearbeitung noch Verbesserungspotential sieht. Da sich hier bestimmt einige Wissende tummeln, wäre Feedback toll. Ich habe NULL kommerzielle Interessen und suche einfach nur Austausch und möchte teilen, was ich über den Flötenbau gelernt habe!

final_side.jpg

Viele Grüße

Kay
 
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flüsterholz

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Schön, dass hier auch mal wieder Instrumentenbau gezeigt wird. Habe mich vor ca. 14 Jahren auch mal ganz kurz mit Flötenbau beschöftigt. Wurden aber nur 3 Stück und auch keine richtigen Indianerflöten. Die Idee war damals eine Spielflöte mit einem Bordun zu kombinieren und dafür schien mir die Indianerflöte geeignet. Drechseln fiel dann aber flach. Ich habe dann ein Kantholz der Länge nach aufgesägt und die halben Bohrungen jeweils gefräst und dann beide Hälften wieder verleimt. Danach dann von außen bearbeitet. Auf dem Foto siehst du den Prototypen. Bei dem hat es mit der Stimmung nicht so ganz hingehauen. Deswegen blieb er bei mir. Ist aber spielbar. Gestimmt habe ich, wenn ich mich richtig erinnere mit einem Kegelbohrer. 20230816_072134.jpg 20230816_072217.jpg
 

SpiritFlute

ww-pappel
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Hallo Flüsterholz, das ist aber eine schönes Instrument geworden. Und dann gleich eine Doppelflöte ("Drone")!

Zum Stimmen verwende ich auch einen Kegel auf einem "Dremel". Wenn die initialen Lochpositionen stimmen, ist das Stimmen eigentlich ganz einfach. Allerdings habe ich lange gebraucht, die Positionen richtig zu berechnen. Dazu nutze ich jetzt eine kostenlose Software, die auch auf der Seite unter "Tuning" verlinkt ist.

Hab einen schönen Tag

Kay
 

flüsterholz

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Habe es mir damals mit der Anordnung der Grifflöcher recht einfach gemacht und sie von einer bestehenden Indianerflöte lediglich kopiert und dann übertragen. Hatte dann nur, wenn ich mich richtig erinnere, etwas Probleme beim 2. Loch von oben. Das wurde beim Stimmen etwas groß. Man bekommt es aber noch abgedeckt beim Spielen. Lag aber nur daran, dass ich beim bohren nicht so ganz exakt gearbeitet hatte. Die nächsten beiden Flöten haben dann gut funktioniert.
Dir auch einen schönen Tag und weiterhin viel Spaß beim Flötenbau.
Gruß Michael
 

SpiritFlute

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Mein größtes Problem beim Bau der Flöten ist das große (30mm Durchmesser), lange (>50 cm) Loch ("Bore"). Bisher habe ich keinen besseren Weg gefunden, als mit Hohlkehlfräsern in zwei Hälften zu arbeiten und wie von Flüsterholz beschrieben, dann wieder zu verkleben.
Das funktioniert, ist aber sehr aufwendig und hinterlässt oft sichtbare Klebefugen. Hat jemand eine Idee, wie man solche Löcher sinnvoll bohren kann? Es gibt einige Flötenbauer, die "Gun drills" verwenden aber bisher habe ich in Deutschland nichts Vergleichbares (und Bezahlbares) gefunden, was dann auch noch von der Größe in meine kleine Werkstatt passt. Eigentlich sollte es auf der Drechselbank irgendwie möglich sein aber auch dafür habe ich keine sinnvollen Vorrichtungen gefunden. Irgendeine Idee?
 

flüsterholz

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Lange Bohrungen mit dem Durchmesser bekomme ich am besten mit Forstnerbohrer incl. Verlängerung und dem Einsatz einer Lünette hin. Produzier aber auch damit immer mal wieder Ausschuß.
 

Steffen-Holzwurm

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Sehr schönes Ergebnis!


Mit welcher Fräse haben die Indianer denn die Innenbearbeitung gemacht? Schätze mit einer Yeti :emoji_joy:
Wenn es so präzise sein muss, würde ich bei deinem Weg bleiben und mit der Klebefuge leben.

Grüße Steffen
 

Manuel_

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Bei langen Bohrungen denke ich an einen Schlangenbohrer, wenn man das Schraubengewinde vorne rund schleift, damit er sich gefühlvoller ins Holz bohren lässt könnte das evtl mit so filigranen Rohren klappen.
Das ist aber nur eine Idee, getestet habe ich es nicht.

Viele Grüße
 

Mathis

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Hallo Kay Talmi, ich frage mich gerade, wieso du in einem deutschen Forum deine Seite bewirbst, die komplett auf Englisch ist??
Wenn die englischsprachige Welt dein Zielgebiet ist, solltest du vielleicht eher in einem englischsprachigen Forum dafür werben.
Vorher würd ich aber mal peinliche Fehler wie diesen hier korrigieren: Bildschirmfoto 2023-08-17 um 08.37.39.png
Es sei denn, du hast wirklich einen Feuerunterscheider statt eines Feuerlöschers griffbereit.

Eine deutsche Version deiner Seite wäre natürlich auch eine Möglichkeit...

Und falls jemand diesen Beitrag despektierlich findet: ich muss doch meinem Ruf gerecht werden!
 

joh.t.

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Drechselbank durch die Lünette bohren aber der DM ist schon heftig.
Würde wahrscheinlich auch halbieren, fräsen Verleimen.
 

SpiritFlute

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Hallo Kay Talmi, ich frage mich gerade, wieso du in einem deutschen Forum deine Seite bewirbst, die komplett auf Englisch ist??
Wenn die englischsprachige Welt dein Zielgebiet ist, solltest du vielleicht eher in einem englischsprachigen Forum dafür werben.
Vorher würd ich aber mal peinliche Fehler wie diesen hier korrigieren: Anhang anzeigen 152741
Es sei denn, du hast wirklich einen Feuerunterscheider statt eines Feuerlöschers griffbereit.

Eine deutsche Version deiner Seite wäre natürlich auch eine Möglichkeit...

Und falls jemand diesen Beitrag despektierlich findet: ich muss doch meinem Ruf gerecht werden!
Hallo Mathis,

zumindest Du scheinst des Englischen ja mächtig zu sein. Vielen Dank für den Hinweis. Der Fehler ist korrigiert. Viele Grüße, Kay
 

SpiritFlute

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Danke für die vielen Hinweise. Ich werde das mit dem Forstnerbohrer und der Lünette einmal ausprobieren. Aber vielleicht muss ich wohl bei dem Vorgehen mit den Hälften bleiben ...
 

SpiritFlute

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Sehr schönes Ergebnis!


Mit welcher Fräse haben die Indianer denn die Innenbearbeitung gemacht? Schätze mit einer Yeti :emoji_joy:
Wenn es so präzise sein muss, würde ich bei deinem Weg bleiben und mit der Klebefuge leben.

Grüße Steffen
Man kann die Flöten natürlich auch komplett mit sehr einfachen Werkzeugen herstellen ... Aber hätten die Indianer coole Elektro-Werkzeuge gehabt, hätten sie sie vielleicht auch benutzt.
 

Lorenzo

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Hey Kay,
ich hab auch mal eine gebaut. Allerdings nicht mit der Präzision die du an den Tag legst. Stimmung passt ganz gut, aber is nicht perfekt. Und ich muss die hohen Töne bisschen schärfer spielen, sonst werden die unsauber. Die tiefen kann gehen auch sehr sachte gespielt. Ich find keine Einstellung bei der alle Töne gleich zu spielen wären. Ich hab für die Grifflöcher ne Schablone gedruckt und mich dann an die gehalten. Grundsätzliche Herstellung aber ähnlich wie bei dir. 2 Hälften ausgehölt und wieder zusammengeleimt. Ich mag die Flöte gern, und ich kann sie überhaupt nicht gut spielen. Aber mit ner pentatonischen Stimmung krieg ich auch ab und zu was hin was nicht total furchtbar klingt. :emoji_wink: Ich hab sie jetzt aber auch seit 2-3 Jahren das erste mal wieder in der Hand gehabt. Ging mehr ums machen als ums dann spielen.
Der richtige Bohrer um das auf der Drechselmaschine zu machen wäre der Kanonenbohrer. Aber auch der kann verlaufen. Am besten mit nem wirklich schnurgeraden Stück Holz arbeiten. Ideal wäre ein starker sehr gerader Ast, und dann so dass das Mark wirklich im Zentrum ist.
PXL_20230817_082553208.jpg PXL_20230817_082634973.jpg PXL_20230817_082902581.jpg
 

flüsterholz

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Hey Kay,
ich hab auch mal eine gebaut. Allerdings nicht mit der Präzision die du an den Tag legst. Stimmung passt ganz gut, aber is nicht perfekt. Und ich muss die hohen Töne bisschen schärfer spielen, sonst werden die unsauber. Die tiefen kann gehen auch sehr sachte gespielt. Ich find keine Einstellung bei der alle Töne gleich zu spielen wären. Ich hab für die Grifflöcher ne Schablone gedruckt und mich dann an die gehalten. Grundsätzliche Herstellung aber ähnlich wie bei dir. 2 Hälften ausgehölt und wieder zusammengeleimt. Ich mag die Flöte gern, und ich kann sie überhaupt nicht gut spielen. Aber mit ner pentatonischen Stimmung krieg ich auch ab und zu was hin was nicht total furchtbar klingt. :emoji_wink: Ich hab sie jetzt aber auch seit 2-3 Jahren das erste mal wieder in der Hand gehabt. Ging mehr ums machen als ums dann spielen.
Der richtige Bohrer um das auf der Drechselmaschine zu machen wäre der Kanonenbohrer. Aber auch der kann verlaufen. Am besten mit nem wirklich schnurgeraden Stück Holz arbeiten. Ideal wäre ein starker sehr gerader Ast, und dann so dass das Mark wirklich im Zentrum ist.
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Gerade mal Kanonenbohrer gegoogelt. Kannte ich noch gar nicht. Stolzer Preis. Das muss sich rentieren. Aber Lünetten sind ja auch nicht ganz billig
 

SpiritFlute

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Hey Kay,
ich hab auch mal eine gebaut. Allerdings nicht mit der Präzision die du an den Tag legst. Stimmung passt ganz gut, aber is nicht perfekt. Und ich muss die hohen Töne bisschen schärfer spielen, sonst werden die unsauber. Die tiefen kann gehen auch sehr sachte gespielt. Ich find keine Einstellung bei der alle Töne gleich zu spielen wären. Ich hab für die Grifflöcher ne Schablone gedruckt und mich dann an die gehalten. Grundsätzliche Herstellung aber ähnlich wie bei dir. 2 Hälften ausgehölt und wieder zusammengeleimt. Ich mag die Flöte gern, und ich kann sie überhaupt nicht gut spielen. Aber mit ner pentatonischen Stimmung krieg ich auch ab und zu was hin was nicht total furchtbar klingt. :emoji_wink: Ich hab sie jetzt aber auch seit 2-3 Jahren das erste mal wieder in der Hand gehabt. Ging mehr ums machen als ums dann spielen.
Der richtige Bohrer um das auf der Drechselmaschine zu machen wäre der Kanonenbohrer. Aber auch der kann verlaufen. Am besten mit nem wirklich schnurgeraden Stück Holz arbeiten. Ideal wäre ein starker sehr gerader Ast, und dann so dass das Mark wirklich im Zentrum ist.
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Danke für das Stichwort "Kanonenbohrer". Auch ich werde mal recherchieren. Deine Flöte sieht sehr gut aus! Bezüglich Fingerlöcher habe ich erst durch die Berechnung mit der Software wirklich gute Ergebnisse bekommen.

Das mit dem Spielen geht mir auch so .Ich habe mich bisher mehr auf das Bauen konzentriert (habe > 50 Stück gebaut), fange aber jetzt hoffentlich an mehr zu spielen.
 

Lorenzo

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Wie klingt das ?
Spiele normale Flöte, c, Tenor

Link?
Die Flöte ist pentatonisch gestimmt, also eigentlich kann man wenig falsch machen. Aber viel richtig :emoji_slight_smile: Hört sich also selten ganz furchtbar an aber man kann es schon auch richtig gut beherrschen.
Ich hatte vor Jahren mal einen sehr guten Spieler gefunden, fällt mir aber gerade nicht ein. Native american flute Player und Google oder Youtube..

Meine damalige Mitbewohnerin ist sehr gute Klarinettistin. Die hat die Flöte in die Hand genommen und sofort richtig schön drauf gespielt. Ich denke das ginge dir ähnlich.
 

Alceste

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Google translate ist kindergarten gegen Deepl, glaub mir. Z.B.: Ich hab in meiner Promotion eine grammatische Regel des Deutschen gefunden, die in keiner Grammatik steht. Deepl kennt sie.
 

U.Tho

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