Schadhafte Stelle im Nuss-Holz

Steve87

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Guten Tag zusammen,

Ich möchte einen Walnuss Tisch bauen und habe nach 3 Jahren Trocknungszeit endlich damit begonnen.
Nach dem ersten schleifen ist mir diese dunkle Stelle aufgefallen die mich ehrlich gesagt schon stört, und bei weiterem schleifen nicht kleiner wird.
Ist dies an der Stirnseite Schimmel der sich anhand Kapillar Wirkung Richtung innen eingesaugt hat? Muss ich mit der Oberfräse weiter abtragen?
Wie würdet ihr weiter vorgehen?

Danke
 

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derdad

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Das ist eine ganz normale Verfärbung wie sie in jedem Holz vorkommen kann. Weder ein gefährlicher Schimmel noch sonst wie gefährlich. Wodurch die Verfärbung entstanden ist lässt sich schwer sagen. Es kann schon am lebenden Baum gewesen sein, oder während der Trocknung entstanden.
Wenn man mit dem natürlichen Werkstoff Holz arbeitet erlebt man immer solche Überraschungen.
LG Gerhard
 

dascello

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Wenn du tatsächlich den Nussbaum-Splint mitverarbeiten willst, dann muss das drin bleiben. Ist aber eher unüblich.
 

derdad

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Wo der dunkle Streifen etwas schräg über die Maserung geht, am Stammende, sieht man deutlich einen Riss. Der wird beim Fällen oder Aufarbeiten entstanden sein. So etwas wird weggeschnitten. Und normalerweise ist zu diesem Zweck eine Bohle auch länger als das Nennmaß. Genauso wird ein Kern herausgerechnet.
LG Gerhard
 

Steve87

ww-birke
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Wenn du tatsächlich den Nussbaum-Splint mitverarbeiten willst, dann muss das drin bleiben. Ist aber eher unüblich.

Kläre mich als Anfänger bitte auf. Ich lerne gerne dazu.
Warum ist es unüblich? Bei Nuss-Holz ist der splint doch relativ hart?
Oder gibt es hier zu viel Verzug auch noch nach Jahren?

Ja, eigentlich hatte ich das vor so weiter zu verarbeiten.
 

Steve87

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Wo der dunkle Streifen etwas schräg über die Maserung geht, am Stammende, sieht man deutlich einen Riss. Der wird beim Fällen oder Aufarbeiten entstanden sein. So etwas wird weggeschnitten. Und normalerweise ist zu diesem Zweck eine Bohle auch länger als das Nennmaß. Genauso wird ein Kern herausgerechnet.
LG Gerhard

Ich hatte von der Bohle stirnseitig ca 50mm entfernt, generell zu wenig?
 

WinfriedM

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Splint kannst du bei Nuss problemlos mitnutzen. Ist etwas weicher, aber immer noch recht hart.

Nachtrag: Wenn jetzt keine Schädlinge drin sind, passiert da in der Wohnung auch nichts mehr.
 
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Splintholz ist i.d.R. viel anfälliger für Schädlinge, da deutlich eiweiß- und nährstoffreicher und dadurch "schmackhafter", für alles was da kreucht und fleucht...
Ich habe bei mehreren Projekten bei amerikanischem Nussbaum den Splint mitverarbeitet. Das Holz ist kammergetrocknet und es waren keine Spuren von Schädlingen zu sehen. Ich finde den Farbkontrast sehr schön und kann von keinen Problemen berichten.
 

wirdelprumpft

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Kläre mich als Anfänger bitte auf. Ich lerne gerne dazu.
Warum ist es unüblich? Bei Nuss-Holz ist der splint doch relativ hart?
Oder gibt es hier zu viel Verzug auch noch nach Jahren?
Ja, eigentlich hatte ich das vor so weiter zu verarbeiten.

Kommt darauf an wann man seine Ausbildung gemacht hat
zu meiner Zeit war Splitholz immer Abfall ebenso Braunkern bei Buche / Esche sofern nicht mit Farblack deckend lackiert wurde
auch Äste wurden herausgesägt - irgenwann hat die Industrie festgestellt das da unmengen an Holz verschwendet werden und hat angefangen
das Kreativ zu Bewerben - Kernbuch, Wildeiche etc. und schwupps war das eigentliche Brennholz tolles Nutzholz...
Manche tun sich schwer da umzudenken geht bei mir auch nur sehr langsam
 

Steve87

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Kommt darauf an wann man seine Ausbildung gemacht hat
zu meiner Zeit war Splitholz immer Abfall ebenso Braunkern bei Buche / Esche sofern nicht mit Farblack deckend lackiert wurde
auch Äste wurden herausgesägt - irgenwann hat die Industrie festgestellt das da unmengen an Holz verschwendet werden und hat angefangen
das Kreativ zu Bewerben - Kernbuch, Wildeiche etc. und schwupps war das eigentliche Brennholz tolles Nutzholz...
Manche tun sich schwer da umzudenken geht bei mir auch nur sehr langsam

Danke.
Ja das kommt ja noch dazu, wenn ich von meinem Nuss Tisch den Splint entferne, reicht der Platz am Ende für zwei Gläser und gleicht einem Regal :emoji_wink:
 

Pringles87

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Kommt darauf an wann man seine Ausbildung gemacht hat
zu meiner Zeit war Splitholz immer Abfall ebenso Braunkern bei Buche / Esche sofern nicht mit Farblack deckend lackiert wurde
auch Äste wurden herausgesägt - irgenwann hat die Industrie festgestellt das da unmengen an Holz verschwendet werden und hat angefangen
das Kreativ zu Bewerben - Kernbuch, Wildeiche etc. und schwupps war das eigentliche Brennholz tolles Nutzholz...
Manche tun sich schwer da umzudenken geht bei mir auch nur sehr langsam
Woher kommt das eigentlich? Ich meine man war früher ja eigentlich weniger verschwenderisch als heute in den meisten Bereichen. War das früher beim Wohnklima mehr ein Thema, dass es Probleme mit dem Splint gab? Oder weil es noch keine Kammertrocknung gab?
 

Steve87

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Ich bin gespannt, ob ich mein Projekt überhaupt befriedigend zu Ende bringe.
Leider hat sich die Astgabel beim trocknen schon sehr geschüsselt. Die Oberseite habe ich plangefräst, unten möchte ich es "krumm" lassen, da mir sonst von den ehemals 5cm Stärke nichts mehr übrig bleibt. (Bohlenstärke so gekauft, ich weiß zu wenig).

Die Füße gestalte ich mit Temperguss Rohrprofielen und die 3 Flansche werde ich im Durchmesser plan ausfräsen.
 
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zu meiner Zeit war Splitholz immer Abfall ebenso Braunkern bei Buche / Esche sofern nicht mit Farblack deckend lackiert wurde
auch Äste wurden herausgesägt - irgenwann hat die Industrie festgestellt das da unmengen an Holz verschwendet werden und hat angefangen
das Kreativ zu Bewerben - Kernbuch, Wildeiche etc. und schwupps war das eigentliche Brennholz tolles Nutzholz...
Manche tun sich schwer da umzudenken geht bei mir auch nur sehr langsam
Ich möchte an die sterilen Buchenholzmöbel der 90er Jahre erinnern, komplett strukturlos mit einem leichten Farbstich ins schweinchenrosa. Das dann ohne Anfeuerung klarlackiert - scheußlich! Sieht mir nach seelenlosem Industrieprodukt aus.

Am anderen Ende der Skala sieht man dann im Baumarkt Klötzchenleimholz der Sortierung B/C. Da sieht mein Kaminholz schöner aus. Der Mittelweg ist manchmal nicht so einfach.
 

dascello

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Ihr habt ja recht. Auch mein Schreinerkumpel Klaus sagt, auch Splintholz sei Holz.
Unter "Nussbaumtischplatte " stelle ich mir hat eher was Edles und nicht so sehr ein Streifenhörnchen vor.Trotzdem kann das schön werden, bin gespannt.
 

derdad

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Ich bin gespannt, ob ich mein Projekt überhaupt befriedigend zu Ende bringe.
Leider hat sich die Astgabel beim trocknen schon sehr geschüsselt. Die Oberseite habe ich plangefräst, unten möchte ich es "krumm" lassen, da mir sonst von den ehemals 5cm Stärke nichts mehr übrig bleibt. (Bohlenstärke so gekauft, ich weiß zu wenig).

Die Füße gestalte ich mit Temperguss Rohrprofielen und die 3 Flansche werde ich im Durchmesser plan ausfräsen.
Gerade bei Astgabeln, Ästen im Holz, und allen anderen Stellen bei denen die Holzfaser nicht gerade verläuft verzieht sich das Holz besonders stark. "Arbeiten des Holzes", d.h. Schwinden und Quellen durch Feuchteverlust und Feuchteaufnahme, und der daraus resultierende Verzug in alle Richtungen, ist ein riesen Thema in der Massivholzverarbeitung. Und nur wenn man diese Materie kennt ist es möglich halbwegs problemlos Massivholz zu verarbeiten. Eine Bohle ist keine Spanplatte. Deshalb haben sicht im Laufe der Jahrtausende der Holzverarbeitung solche Dinge wie Rahmentüren, Grat, und vieles mehr entwickelt.
Während meiner 4jährigen Fachschulausbildung war das "Arbeiten des Holzes" das Hauptthema im 1. Jahr. Also im Prinzip ¼ der Ausbildung.
LG Gerhard
 

wirdelprumpft

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Woher kommt das eigentlich? Ich meine man war früher ja eigentlich weniger verschwenderisch als heute in den meisten Bereichen. War das früher beim Wohnklima mehr ein Thema, dass es Probleme mit dem Splint gab? Oder weil es noch keine Kammertrocknung gab?
Diese denkweise Äste/Braunkern etc. als Abfall zu betrachten kam erst auf als das Material billiger war als die Arbeitszeit und das Material im Überfluss vorhanden- Risse und Splitholz waren vermutlich die meiste Zeit ein Mangel zumindest bei Holzarten wo der Splint schlechtere Eigenschaften hat als das Kernholz (z.B. bei Eiche)
das man Holz mit Rissen verkaufsfähig macht ist eher in den letzten 10-15 Jahren in Mode gekommen
 
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