Schadstoffanalyse im Altbau

RaRoKa

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Hallo,
wir planen ein Haus aus den 60er Jahren zu renovieren. Ich will einiges in Eigenregie erledigen, mich aber nicht problematischen Stoffen aussetzen. Zunächst würde ich gerne die bestehenden Böden abbauen (neuer Estrich, Fußbodenheizung), will aber vorher einige Materialproben zur Analyse auf Asbest und PAK einschlicken lassen.
Mir gehts erstmal um Kleber unterm bestehenden Parkett, sowie Fliesenkleber.

Hat jemand eine gute Erfahrungen mit einem bestimmten Anbieter gemacht und kann mir diesen empfehlen?

Vielen Dank!
 

hlzbt

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Ich habe im Netz nach einem Baubiologen gesucht. Die analytischen Verfahren sind in der Regel standardisiert.
 

Konzertheld

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Laura Kampf (Youtuberin, die gerade ein altes Haus saniert) hat ihre Proben (Verdacht auf Asbest) zum TÜV geschickt, die waren wohl zumindest gründlich und schnell.
 

moriko

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Hat jemand eine gute Erfahrungen mit einem bestimmten Anbieter gemacht und kann mir diesen empfehlen?
Hallo …,

regional kann ich Dir nicht weiterhelfen … aber ich bin in diesem Bereich tätig…. Ich würde zu einem örtlichen Entsorger gehen, der kann zuverlässige, zugelassene und unabhängige Prüfinstitute vermitteln, die das Zeug beproben. Auch geben die Dir wirklich Hilfestellung zur Probenahme, Probeumfang und zum Prüfumfang. Es gibt dort wirklich unüberschaubare Vorschriften bzgl. Zuordnung etc.

Dann hast Du ein zutreffendes Ergebnis und gleich jemand, der das Zeug auch im Falle einer Belastung annimmt. Ansonsten kann es schnell Diskussionen über das Prüfzeugnis/Prüfinhalt/Prüfumfang geben.
Und glaube mir, da hat keiner Interesse Dich zu “beschummeln“.

Gruss Marco
 

inselino

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Ich habe im Netz nach einem Baubiologen gesucht
Sorry aber der Begriff triggert mich immer hart. Da soll ein Anschein von Seriösität erlangt werden, den dieser Berufszweig an vielen Stellen nicht hat. Wenn man sich die Websites vieler "Baubiologen" anschaut dann suchen die nach Wasseradern, Elektrosmog und sonstigem pseudowissenschaftlichem Unfug.

Allgemeiner Tip: Wenn ein Schlagwort bei Psiram afutacht (das ist das Wiki über Esoterik und Pseudowissenschaft) dann würde ich davon die Finger lassen.
https://www.psiram.com/de/index.php/Baubiologe

Soetwas wie den TÜV oder andere offiziell zertifizierte Teststellen halte ich da für sinnvoller.
 

hlzbt

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Ach, hinsichtlich Esoterik bin ich unverdächtig. Allerdings ist es vermutlich schwierig, den TÜV oder DEKRA *direkt* in das kleine Siedlungshäuschen zu holen. Dafür bilden die Institutionen ja auch aus, prüfen und zertifizieren. Auch Labore selbst arbeiten gerne mit Externen zusammne. Und solche Leute findet man dann tatächlich auch unter dem Begriff "Baubiologen". Nicht alle sind aus der komischen Ecke. Nachdenken sollte man natürlich bei der Auswahl schon.

Nachtrag: Auf den Webseiten etc. der Leute findet man dann in der Regel auch Hinweise auf Ausbildung, Zertifizierungen. Das hilft schon mal weiter. Da wäre ein Studium bspw. der Umwelttechnik in Verbindung mit Zertifikaten schon ein gutes Indiz.
 
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Mitglied 59145

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Jetzt ist halt die Frage was man möchte.

Gerichtsfestes Gutachten oder selber die Gewissheit was da los ist?

Man kriegt es schon hin Proben zu nehmen und Ergebnisse zu bekommen ohne Hunderte von €s zu investieren. Klar, ein bisschen mit der Marterie muss man sich auseinander setzen.......
 

moriko

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Man kriegt es schon hin Proben zu nehmen und Ergebnisse zu bekommen ohne Hunderte von €s zu investieren. Klar, ein bisschen mit der Marterie muss man sich auseinander setzen.......
Na da bin ich aber gespannt, wie Du eine stoffliche Zusammensetzung bei PAK und Asbest ermittelst und dann damit zu Deinem Entsorger gehst und um die Annahme bittest. (@benben ... bitte nicht böse sein ... ich habe sonst höchsten Respekt vor Deinen Meinungen ...)

Bitte akzeptiert doch, das andere Fachbereiche doch auch eine gewisse Kompetenz und Daseinsberechtigung haben.

Bei Rückbau von Altbaustoffen gibt m. E. nur drei Möglichkeiten bzgl. Schadstoffbelastung:

A) ich selbst und die annehmende Stelle kann sicher erkennen, dass keine Belastung vorliegt - unbehandeltes Holz, Mauerwerk aus Privathaushalt, Trockenbaureste, Steine, Kies in kleinen Mengen etc. ... und es reicht nicht, wenn ich davon überzeugt bin ... auch die annehmende Stelle muss davon überzeugt sein/werden... Dann kann eine Beprobung entfallen.

b) Man weiß genau, welche Materialien es sind, die entsorgt werden müssen und man kann die Schadstoffe oder die Schadstofffreiheit exakt angeben. Datenblätter, Herstellerangaben sind dafür geeignet ... oder eine Asbest-Dachplatte muss nicht mehr auf Asbest untersucht werden...
Auch hier muss die annehmende Stelle davon überzeugt sein, dass es stimmt. Dann kann auch eine Beprobung entfallen und man sortiert und entsorgt nach Aktenlage.

C) Wenn man unspezifischen Verdacht hat, spezielle Gerüche, Ölverschmutzungen oder etc. darauf schließen lassen, dann ist eine Beprobung bei größeren Mengen sinnvoll ... je Einzelprobe kostet sowas zwischen 300 - 500 Euro. Das hat mit einem "Gerichtsfesten Gutachten" erstmal gar nichts zu tun. Dann hat man eine Grundlage zu Entsorgung für beide Seiten. Bei Kleinmengen mit Verdacht kann man sich aber ggf. die Beprobung schenken und das Material einem hohen Schadstoffgehalt zuordnen und dann z.Bsp. einer "thermischen Verwertung" zu führen lassen ... das muss auch mit dem Entsorger abstimmen --- und wäre eine rein wirtschaftliche Abwägung im Anbetracht der Beprobungskosten.

Damit bin ich mit meinem "Latein" am Ende. Zu weiteren Alternativ-Vorschlägen werde ich nicht Stellung nehmen.
Ich habe nur den normalen Werdegang in Deutschland beschrieben.

Alternativen .... Baubiologen, TÜV, Youtube, Selbstuntersuchung, Verbrennung, Verbringung in der Natur, weil mein Selbstversuch kein Schadstoff ergab ...

Kann jeder selbst entscheiden ... :emoji_slight_smile:

Gruß Marco
 

Mitglied 59145

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Zu allerserst geht es doch darum festzustellen ob <ber Haupt was ist. Das kriegt man für ca. 100€ hin, ist jedenfalls mein Eindruck. Wenn positiv, fange ich an nachzudenken. Wenn negativ, dann mache ich mit der normalen Umsicht weiter. Klar muss ich gucken wo überhaupt Verdacht besteht und mich etwas mit der Thematik auseinander setzen.

Aber hier geht es um 2 Sorten Kleber, wenn ich das richtig sehe, muss ich wissen ob PAK oder Asbest drinnen ist.

Kann auch sein, dass ich voll auf dem Holzweg bin. Wenn ich aber negativ beprobe ist ein Verdacht doch ausgeräumt?
 

inselino

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Bei Kleinmengen mit Verdacht kann man sich aber ggf. die Beprobung schenken und das Material einem hohen Schadstoffgehalt zuordnen und dann z.Bsp. einer "thermischen Verwertung" zu führen lassen ... das muss auch mit dem Entsorger abstimmen --- und wäre eine rein wirtschaftliche Abwägung im Anbetracht der Beprobungskosten.
Ich stimme dir in allen Punkten zu aber wenn ich die originale Frage richtig verstehe geht es weniger um die Entsorgung sondern viel mehr um das "sich den Stoffen aussetzen". Und da reicht "hochklassifizieren" nicht denn abreißen muss man ja trotzdem.
 

Mitglied 59145

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@moriko Ich möchte einfach nochmal darauf hinweisen, dass es dem TE wahrscheinlich und mir insbesonderen bei solchen Sachen erstmal darum geht, ob eine Belastung vorliegt. Wenn man etwas belastetes hat, wendet man sich natürlich an den Entsorger und klärt wie das weiter zu handhaben ist. Vorher müsste ich für mich allerdings klären ob ich das überhaupt selber sicher leisten kann.

Asbest auf dem Anbau eines Daches habe ich mit einem bekannten besprochen und von ihm die nötige Ausrüstung bekommen. War dann nicht viel, aber ich wusste einfach nicht wie der Umgang ist.

Entsorgung war dann eigentlich auch kein großes Thema, jedenfalls wenn das in de rrichtigen Verpackung ist.

Edit: Das betrifft ausdrücklich den privaten Bereich, gewerblich habe ich mit der Thematik nichts zu tun.
 
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Martin45

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Na da bin ich aber gespannt, wie Du eine stoffliche Zusammensetzung bei PAK und Asbest ermittelst und dann damit zu Deinem Entsorger gehst und um die Annahme bittest. (@benben ... bitte nicht böse sein ... ich habe sonst höchsten Respekt vor Deinen Meinungen ...)

Bitte akzeptiert doch, das andere Fachbereiche doch auch eine gewisse Kompetenz und Daseinsberechtigung haben.

Bei Rückbau von Altbaustoffen gibt m. E. nur drei Möglichkeiten bzgl. Schadstoffbelastung:

A) ich selbst und die annehmende Stelle kann sicher erkennen, dass keine Belastung vorliegt - unbehandeltes Holz, Mauerwerk aus Privathaushalt, Trockenbaureste, Steine, Kies in kleinen Mengen etc. ... und es reicht nicht, wenn ich davon überzeugt bin ... auch die annehmende Stelle muss davon überzeugt sein/werden... Dann kann eine Beprobung entfallen.

b) Man weiß genau, welche Materialien es sind, die entsorgt werden müssen und man kann die Schadstoffe oder die Schadstofffreiheit exakt angeben. Datenblätter, Herstellerangaben sind dafür geeignet ... oder eine Asbest-Dachplatte muss nicht mehr auf Asbest untersucht werden...
Auch hier muss die annehmende Stelle davon überzeugt sein, dass es stimmt. Dann kann auch eine Beprobung entfallen und man sortiert und entsorgt nach Aktenlage.

C) Wenn man unspezifischen Verdacht hat, spezielle Gerüche, Ölverschmutzungen oder etc. darauf schließen lassen, dann ist eine Beprobung bei größeren Mengen sinnvoll ... je Einzelprobe kostet sowas zwischen 300 - 500 Euro. Das hat mit einem "Gerichtsfesten Gutachten" erstmal gar nichts zu tun. Dann hat man eine Grundlage zu Entsorgung für beide Seiten. Bei Kleinmengen mit Verdacht kann man sich aber ggf. die Beprobung schenken und das Material einem hohen Schadstoffgehalt zuordnen und dann z.Bsp. einer "thermischen Verwertung" zu führen lassen ... das muss auch mit dem Entsorger abstimmen --- und wäre eine rein wirtschaftliche Abwägung im Anbetracht der Beprobungskosten.

Damit bin ich mit meinem "Latein" am Ende. Zu weiteren Alternativ-Vorschlägen werde ich nicht Stellung nehmen.
Ich habe nur den normalen Werdegang in Deutschland beschrieben.

Alternativen .... Baubiologen, TÜV, Youtube, Selbstuntersuchung, Verbrennung, Verbringung in der Natur, weil mein Selbstversuch kein Schadstoff ergab ...

Kann jeder selbst entscheiden ... :emoji_slight_smile:

Gruß Marco
Holla. Mal langsam. Du wirfst da vieles durcheinander.
Hier geht es doch von Anfang an rein um Weg C). Und da nur um maximal zwei Fragen, nämlich 1. wer nimmt die Probe (der Hausbesitzer oder ein Fachmann) und 2. die Frage, wer untersucht dann diese Probe ob Asbest/PAK drin ist oder nicht. @benben war (meinem Verständnis nach) ledig der Meinung, dass Punkt 1 auch vom Hausbesitzer durchgeführt werden kann.
Für dem (bzgl. einer eigenen Exposition etc) sichereren Weg einen Fachmann zu beauftragen, dazu gibt es
Institute für Baustoffprüfungen, die z.B. neben Asbest auch Bodenproben auf Baugrundstücken ziehen und analysieren oder bei Asbest machen das tatsächlich auch viele Baubiologen. Und wie hier ja auch allgemein bekannt ist, an Asbest darf nicht jeder "rumfummeln", von daher ist da nichts pseudowissenschaftliches dran. Die haben auch ihren Asbestscheine etc.
Beim TÜV lag der Kurs mal um die 70Euro für die Analyse einer Probe, der Preis ist nicht ganz taufrisch, aber das ist keine Größenordnung von 300-500Euro pro Probe. Das kann vielleicht sein, wenn du die Probe nehmen lässt, dann mag das hinkommen.

@RaRoKa Wenn du eine umfassende Begehung/Beratung zu dem Thema suchst, ruf mal hier an (kostet dann aber natürlich auch ein bisschen was). Der Mann hat jedenfalls Erfahrung und die passenden Labore an der Hand:
https://baubiologie.net/der-verband...etailansicht/hansmartin-kirschmann-stuttgart/

@Konzertheld
Hör bloß auf mit dieser mir absolut unsympathischen unfähigen Frau! Ich krieg schon schlechte Laune und meine Fingernägel rollen sich hoch.
 

ClintNorthwood

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Bei Fliesenklebern aus den 70er - in die 80er ist die Chance Asbest zu finden, höher als die Gewissheit, dass Deutschland auch diesmal kein Fußballweltmeister wird.
Alle guten Profis wissen das. Die meisten schlechten auch. Und alle machen mit und tun so, als wenn das lediglich Bauschutt ist.

Doch es wäre äußerst interessant, was im Falle des Vorhandenseins von Asbest für Maßnahmen verlangt oder empfohlen werden, die nicht das Budget einer Schadstoffanalyse himmelweit überschreiten.

Mit sogenanntem Engelshaar als Dämmung haben wir uns als Kinder beworfen und uns gegenseitig in den Kragen gesteckt.
Heute ist ein H-Sauger nur ein Teil der Maßnahmen, die uns von einem studierten RICHTIGEN Baubiologen empfohlen wurden.

Bin mal gespannt...
 

RaRoKa

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Vielen Dank für die ganzen Infos.
TÜV Süd verlangt über 200€ für eine Einzelprobe, die selbst entnommen und eingeschickt wird...
Ich habe jetzt ein Labor gefunden, welches pro Probe 100€ berechnet. Die testen auf Asbest oder PAK. Wobei es bei der Entfernung der Bodenbeläge eigentlich eher auf Asbest ankommt.
Ich müsste mich gefühlt durch die halbe Stadt telefonieren, bis ich an der richtigen Stelle war.
Aber man wollte mir kein Labor empfehlen, das dürfen die wohl nicht...
Manchmal scheint es, dass man sich schon echt bemühen muss, die Dinge richtig zu entsorgen.
Sollten die Proben Asbest enthalten, werde ich dann nochmal genauer überlegen, ob ich trotzdem selbst die Beläge unter Einhaltung aller mir möglichen Vorsichtsmaßnahme entferne.
 

U.Tho

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Mal ne Zwischenfrage - habt ihr das Haus schon gekauft oder ist der Kauf noch in Planung?
Wenn die Laboranten fündig werden, wirds teuer - da reden wir nicht von 100 €.
 

Martin45

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Die habe ich schonmal angezählt weil sie mit der Flex am Anschlagwinkel entlanggefahren ist - sehr fachmännisch. Mehr als drei Filme habe ich von ihr nicht gesehen - hat gelangt.
In der Sendung mit der Maus hat sie sich auch schon breitgemacht. Sägen an der TKS ohne Schutzhaube, vielleicht war's sogar ohne Spaltkeil etc. Und dafür bin ich dann zwangsverpflichtet GEZ zu bezahlen, obwohl ich keinen Fernseher habe.

Zum Thema: Gekauft, geerbt, hilft ja alles nix. Wenn was drin ist muss es weg und Augen vor der Wahrheit verschließen ist sicher auch nicht der richtige Weg.
 
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