Schadstoffe in alten kanreln

soapone

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Weiß jemand, was bei der verarbeitung alter fensterrahmen zu beachten ist? Die sind ja oft mit pcp gesoritzt worden. Reicht es, die lackschicht wegzusägen, oder ist das ganze holz schadstoffbelastet? Wer kann das ggf. wie messen. Beim Sägen hinterlässt def staub einen total bitteren geschmack in den atemsegen.

Hoffe dringend auf fachkundigen Rat...
 

carsten

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Hallo

also wenn es um ein paar Fenster geht würde ich die fachgerecht entsorgen.
Bei größeren Mengen erst Recht.
wenn ich Merke das mir etwas gesundheitlich nicht bekommt höre ich damit auf ( ohne Wenn und Aber). Gesundheit kann man leider nur recht begrenzt wiederherstellen.
pcp war neben Lindan ein fungizider Bestandteil von Holzschutzmitteln. Wenn ich richtig in Erinnerung habe schon seit Ende der 80er Anfang der 90er verboten.
Als fungizider Wirkstoff sollte er auch ins Holz diffundieren. Nur die oberste Lackschicht entfernen dürfte also das Problem nicht beseitigen.
Als Ansprechpartener würde ich regionale Bauämter, Landsumweltämter usw ansprechen die dürften entsprechende Labore usw kennen die Nachweise bzw Untersuchungen durchführen können.
Im günstigsten Fall reden wir hier von Fenstern die an die 30 Jahre alt sind.
Da würde ich eher über einen Austausch nachdenken, und damit danach auch bzgl Dämmung Einbruchsschutz usw auf aktuellem Stand stehen.
 

soapone

ww-nussbaum
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Ich wollte mit dem Holz mit Jugendlichen basteln. Da sollte ich dann aber wohl doch lieber zum Holzhändler gehen. Schade. Das war echt schönes und natürlich abgelagertes Holz und mir gefiel der Gedanke, damals gedankenlos verbaute Tropenhölzer nachhaltig zu verwerten. Auf die Idee, dass das gefährlich sein könnte kam ich gar nicht.
Das Holz hatte ich schon fertig zugesägt. Die Werkstatt ist davon gründlich eingestaubt. Muss ich das jetzt alles feucht reinigen?
 

soapone

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Ich wollte mit dem Holz mit Jugendlichen basteln. Da sollte ich dann aber wohl doch lieber zum Holzhändler gehen. Schade. Das war echt schönes und natürlich abgelagertes Holz und mir gefiel der Gedanke, damals gedankenlos verbaute Tropenhölzer nachhaltig zu verwerten. Auf die Idee, dass das gefährlich sein könnte kam ich gar nicht.
Das Holz hatte ich schon fertig zugesägt. Die Werkstatt ist davon gründlich eingestaubt. Muss ich das jetzt alles feucht reinigen?
 

magmog

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guude,

ein unwissenschaftlicher Versuch ist mit auf ein Holzstück dünn geschmiertem
Schimmelkäse möglich. eine Scheibe Schnittkäse drauf und warm liegen lassen.
Ist nach ein paar Tagen der Schnittkäse nicht geschimmelt, sind fungizide Mittel im Spiel.
Parallel eine zweite Gegenrobe auf neutralem Untergrund ansetzen.

Zum Holzkrebs:


in den 80-ern wurde bei holzbearbeitern, die in england auf trommelschleifmaschinen geschweifte teile für den gestellmöbelbau, vor allem in eiche und buche, ohne funzende absaugung fertigten, eine statistisch erhöhte häufigkeit des ardenokarzinoms festgestellt. darauf hin wurde holzstaub u.a. als krebserregend in die MAK-liste aufgenommen.

dies hatte sinnvollerweise zum allgemeinen zwang der betriebe zum einbau/ertüchtigung von absauganlagen geführt.

im krebsforschungsinsitut heidelberg wurden darauf hin umfangreiche untersuchungen durchgeführt, die jedoch zu keinem ursachen-wirkungsnachweis führten.
vor jahren wurde das auch publiziert, jedoch scheinen einige daran interessiert zu sein, daß diese untersuchung scheinbar nicht mehr aufzufinden ist, m.e. im sinne der durchsetzung von luftreinhaltungsmaßnahmen in betrieben auch nachvollziehbar.

die offizielle stellungsnachme scheibt daher:

zitat: "Inzwischen gibt es vielfältige Hinweise darauf, dass Holzstaub als Ursache für Krebserkrankungen immer in Kombination mit anderen Belastungsstoffen (z. B. Holzschutzmittel) in Frage kommt. Aber auch auf europäischer Ebene wird der Holzstaub von sogenannten "Harthölzern" als besonders belastend eingestuft."

quelle: Betrieblicher Umweltschutz in Baden-Württemberg : Holzstaub

zu einer wie auch immer gearteten einschätzung mussten die offiziellen stellen kommen, da sonst, wegen unbegründeter auflagen für die betriebe, regressforderungen im mehrstelligen milionenbereich hätten gestellt werden können.
 

Krummer Nagel

ww-eiche
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Na, ich benutz trotzdem immer eine gute Absaugung und zusätzlich eine Staubmaske wenns ums Abschleifen geht.
Man muss sich ja den Dreck nicht vorsätzlich in die Lunge schnaufen.:emoji_open_mouth:
Gerade wenn es darum geht das mit Jugendlichen gebastelt werden soll (ist das eigentlich ein öffentliches Angebot?).
 

Snekker

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Ich glaube kaum, dass tropisches Hartholz PCP belastet ist. Gerade weil es nicht notwendig ist, Holzschutzmittel zu benutzen hat man ja auf Tropenhölzer zurückgegriffen. Allerdings ist das Sägemehl von gewissen Tropenhölzern ziemlich unangenehm. Wenn ich an meine Lehrzeit zurückdenke, vor dreißig Jahren haben wir Türen und Fenster aus Afzelia gebaut, heute weiß ich das es eine Sünde war. Der Staub war wirklich Bitter und hautreizend. Und jeden Abend haben wir die Sägeblätter zum Schärfdienst gebracht. Aber Holzschutzmittel haben wir nicht gebraucht.
 

Keilzink

ww-robinie
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... PCP und Lindan sind sehr gefährliche Substanzen. Allerdings kippte damals der Prozess gegen Manager der Firma Xylamon, weil die auftretenden Symtome so vielfältig waren (von Scheidenausfluss bis zu schweren Depressionen), dass die Gutachter einen direkten, nachweissbaren ursächlichen Zusammenhang nicht bestätigen konnten oder wollten. Angeklagt waren die Manager, weil sie angeblich die Produkte mit diesen Inhaltsstoffen weiter produzieren liessen, als schon absehbar war, dass da etwas nicht stimmte.

Mit PCP und Lindan verseuchtes Holz muss einer Sondermüll-Deponie zugeführt werden. Zur Sanierung von Räumen, die zB mit Stäuben aus PCP-behandeltem Holz belastet sind, gibt es ein Merkblatt, wie man vorgehen soll. Ich hatte das mal gespeichert, finde es momentan aber nicht mehr. Bei Stäuben hiess es auf jeden Fall: nicht absaugen, mit nassen Lappen abnehmen.

Andreas
 

soapone

ww-nussbaum
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Vielen Dank für die vielfältigen Antworten,

ich bin tatsächlich extrem erschrocken, als ich mich über besagte Holzschutzmittel schlau gemacht habe. Zum Glßck sind PCP-Mittel ja schon seit Anfang der 80er verboten, so dass neueres Material zwar nicht zu empfehlen aber doch nicht ganz so giftig ist.
@magmog: Panikmache mag ich auch nicht. Aber wenn man für andere Verantwortung hat, muss man halt doch noch ne Spur schärfer sein. Was das Hartholz anngeht: Bestätigen kann ich, dass Iroko mich mehrmals übel platt gemacht hat. (dazu) Vielleicht lag das aber auch an den Holzschutzmitteln.

Wieder was gelernt,

liebe Grüße

soapone
 
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