Schellack und Pigmente ... deckend

Lutzenberger

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Liebe Profi-Freunde,

es hat nur indirekt mit Tischlerei zu tun, aber hier gibt es sicher einige die mir helfen können.

Ich experimentiere zur Zeit mit Schellack und Pigmenten; Ziel ist es eine undurchsichtige Oberfläche auf Lindenholz zu schaffen und diese dann mit Klar-Schellack aufzupolieren.
Der Schellack ist gebrauchsfertiger Schellack (bei Krämer-Pigmente erworben) und hat eine leichte Whisky-Färbung - ich denke, das ist der hellste.
Ich habe bisher mit roten Pigmenten gute Erfahrung gemacht und eine recht gute Fläche hinbekommen. In "grellem" Licht schimmert sie leicht orange auf, was für mein Vorhaben schön rüberkommt.

Die andere Farbe besteht aus Schellack und Pariser Blauen Pigmenten ... und da kommen die Probleme:
Die Farbe lasiert sehr stark, aber im Grunde möchte ich ja ein wirklich deckenden Anstrich, der kaum Holz durchlässt (ein wenig struktur evtl.) Auch nach dem dritten Mal Streichen gelingt es nicht ganz; dabei kommt es aber irgendwann zu einer starken Musterung durch den (guten) Pinsel - hierbei vlt die Frage, wie ich da evtl einwirken kann - mit ethanol drüber wischen o.ä.?

Das nächste Problem ist der Farbton an sich - auch bei schwachem Licht schimmert die Fläche stark Lila und ist allgemein sehr dunkel. Von edlem pariser Blau ist da wenig zu sehen.

Habt ihr da Tipps für mich?

Noch ein Nachtrag: Wenn ich das ganze (auch die später rote Fläche etc) Grundieren möchte (vermutl. Weiß auch wg einem Altanstrich ...) wirkt sich das auf die spätere Farbdarstellung aus und was eignet sich da bei Schellack? Ebenfalls Schellack mit weißen Pigmenten (Deckweiß oder zink ... )

Liebe Grüße und vielen Dank,
Lutz
 

welaloba

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Hallo Lutz,
ich glaube, dass alle Versuche mit Blau oder Grün nicht gut funktionieren - eben wegen dem Eigen"farbton" des Schellacks. Ich glaube, ich habe das Experiment auch schon mal angestellt und keine Freude gehabt. Alles was Gelb, Rot, Braun, Ocker usw. - und wohl auch Schwarz ist, sollte funktionieren. Ob der Schellack allerdings so viel Pigment aufnimmt, dass das ganze deckt, hab ich wohl auch noch nicht probiert. Werde ich bei Gelegenheit mal tun.Jedenfalls müsste das Pigment sehr fein gerieben werden, damit nichts körniges bleibt, ist der Schellack doch recht dünnflüssig.
Für Blau und Grün brauchts ein farbloses Bindemittel. Wenns nicht drauf ankommt, stammt das dann aus dem Synthetikbereich. Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren. Ob vielleicht was mit Leim / Zellulose geht?
Wenn die Sache dann noch poliert werden soll, brauchts viel Geduld. Anfangs wird man den ersten Anstrich anlösen. Evtl. muss auch mal geschliffen werden. Wenn der Pigmentauftrag nicht stark genug ist, kann man beim Polieren sogar so viel verteilen / abreiben, dass das Ganze scheckig wird.
Zum Nachtrag: Grundieren geht wohl am einfachsten mit wachsfreiem Schellack, gestrichen und über Nacht getrocknet. Schleifen, wiederholen. Auf "Altanstrichen" wirds das wohl nicht brauchen. Diese würde ich ordentlich anschleifen. Und: Wenns deckt, dann deckts und dann ists egal wie der Untergrund aussieht.
Gruß Werner
- der hofft, helfen zu können.
Vielleicht kannst du mal Fotos einstellen!!??
 

Lutzenberger

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Danke für die reiche Antwort! Nun, das mit dem nicht funktionieren bei Blau, hm wäre doof. Wie haben das denn die alten Meister gemacht?? Mit wurde gesagt dass beimischen von weiß das Lila wegnimmt, aber wenn es immer noch so düster wird :-/ sieht zu rot natürlich dann doof aus.

Das ganze geht hier um ein Cembalo, das optisch neu veredelt werden soll. Deckel rot, Korpus Blau mit Goldzierstreifen. Das Gestell ist dabei neu und ganzlich unbehandelt azs Linde, Cembalo mit altem wasserbasierter Farbe .

Also keine weiße Grundierung?? Vlt hellt das die Farben auf? Gerade das Blau? Ich muss es wohl probieren ...

Was hat es mit dem Bindemittel auf sich?
LG Lutz
 

Lutzenberger

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Nene, es geht voran... Aber dauert, eh der Schnecken noch :emoji_wink:
aber Linde ist einfach... Genial!
LG
 

welaloba

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Probieren

Hallo Lutz, ja, den Hinweis mit dem Probieren hatte ich ganz vergessen. Vielleicht denkst du mal über Caseinfarben nach = wasserbasiert und sehr beständig. Lässt sich bei entsprechender Schichtdicke noch feinschleifen und mit Schellack überlackieren. Auch hier ist aber Vorsicht geboten wegen der Eigenfarbe des Schellacks, auc mattgeschliffenen Decklacken passiert ähnliches wie bei Holz: Der Lack "feuert" an..
Ich würde als erstes die allerhellste Sorte (Astra Sonne) versuchen. Sonst allerhellsten Öllack (alte Meister)
Gruß Werner
PS: Vielleicht sagt Michael = dascello noch was zu seinen Erfahrungen mit Caseinfarben....
 

Lutzenberger

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Wg anfeuern eben Vlt doch lackieren in weiss, mit vorherigen Klarlack grundiert ?!
Über Caseinfaeben habe ich natürlich bereits nachgedacht, wenn es mit der Politur später den selben Effekt hat und sich durch das Ethanol nicht ablöst?!
Hat jmd noch nen Tipp die Pinselstriche betreffend? Eine gewisse Struktur darf schon zu sehen sein, aber bisher wirkt es beim Riten Musterbrett doch sehr massiv.

Lg
 

welaloba

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Hallo,

Wg anfeuern eben Vlt doch lackieren in weiss, mit vorherigen Klarlack grundiert ?!
den Aufbau kann ich nicht nachvollziehen. Sorry. Musst du probieren. Mit "anfeuern" meine ich, dass ein mattgeschliffener Farblack durch Lackauftrag kräftiger wird. Wie ich schon sagte, bei rot usw. kein Problem, kann sogar gut kommen, bei blau und Grün problematisch.
Über Caseinfaeben habe ich natürlich bereits nachgedacht, wenn es mit der Politur später den selben Effekt hat und sich durch das Ethanol nicht ablöst?!
Ausgehärtete Caseinfarben können wir mit Ethanol mit einiger Sicherheit nicht anlösen.

Hat jmd noch nen Tipp die Pinselstriche betreffend? Eine gewisse Struktur darf schon zu sehen sein, aber bisher wirkt es beim Riten (???????) Musterbrett

Welches Material streichst du denn da? Kann das evtl. verdünnt werden zwecks besserem Verlauf?
Gruß Werner
 

dascello

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Lieber Lutz,

ich habe mein letztes Cembalo mit Caseinfarben dekoriert, aber nicht die großen Flächen lackiert. Werner hat recht: Die Farben änderten sich enorm nach dem Überzug mit Schellack. Zu sehen auf www.CLAVIERonline.net • Foren-Übersicht - Du bist da ja registriert.

Mein Aufbau war: Schellack, aufgebaut in mehreren Schichten mit Ballen, mehrere Zwischenschliffe, dann die Dekoration aus Caseinfarbe (Pelikan PLAKA), Goldbronze und Zeichentusche. Der letzte Überzug mit Schellack erfolgte dann mit dem Pinsel getupft, da ich sonst Gefahr lief, die Zeichentusche zu verschmieren. Die Caseinfarben waren aber superstabil.

Aber mal ne Frage: Wenn Du doch Dein Gestell deckend farbig lackierst, warum greifst Du nicht zu ganz normalem Nitrolack auf weißer leicht füllender Vorstrichfarbe? Das lässt sich bestens schleifen und anschließend wunderbar mit Öl vergolden.

So gehe ich jedenfalls bei meinem eigenen Franzosen vor.


Gruß vom Rhein

Michael
 

Lutzenberger

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na weil ich gerne bei deckel und korpus schellack verwenden möchte ... oder habe ich da was falsch verstanden?
welche körnung nimmst du beim schleifpapier - ich habe ein versuchs brett mit 18 schichten (!!!) ruiniert, weil ich einmal geschliffen habe :-/
 

dascello

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Nun ja, Schellack eignet sich hervorragend, will man das Holz sichtbar lassen.
Das ist bei Linde wenig attraktiv. Für deckende Lackierungen würde ich andere Lösungen bevorzugen.

Schleifen mit Korn 240, und das nur ganz leicht nach völligem Durchtrocknen.


gruß

Michael
 

Lutzenberger

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es geht mir halt um den glanz effekt, und ich habe bisher keine andere lösung gesehen die dem von schellack nahe kommt
 

welaloba

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Hallo -
wenn ich das jetzt alles richtig erinnere, will Lutz eine farbig gefasste Fläche nachher schön glänzend haben. Wenn die Fläche mit Caseinfarben (zB. dünn in mehreren Schichten aufgetragen - was man dann durchaus schleifen kann -) beschichtet ist, kann man anschließend Schellack auftragen. Vorzugsweise im Spritzverfahren - ich nehme da eine Sata Minijet mit 1,1 Düse für einige sehr dünne Schichten. Oder streichen mit breitem Flachpinsel bei entsprechendem Training, dann eher nicht zu viel, sondern weiter mit dem Ballen auftragen. Achtung: Das kann bei großen Flächen sehr zeitraubend sein. und kann den Farbton stark verändern, wie Michael schon sagte. Alternative: Farblosen Nitrolack (Füllgrund) in 3 - 4 Lagen spritzen, vorsichtig glätten und mit Clou 500 auspolieren. Gibt auch schönen Glanz.
Gruß Werner
PS: Habe übrigens Versuche mit Schellack und Pigmenten angestellt. Geht ganz schön für Lasuren, deckend dürfte schwierig werden wegen der schnellen Trocknung.
Das Titanweiß hat sich erstaunlich wenig verändert, es ging also im Original ein wenig in richtung Cremeweiß, was ja nicht verkehrt ist. Im Hintergrund mein hellster Schellack, angesetzt im Oktober 2001. (= 160 Gr. Astra und 840 ml wasserfreier Alkohol. Auch wenns so aussieht: KEIN BODENSATZ IN DER FLASCHE) Titanweiß mit Spachtel gemischt und aufgetragen, ist ne Schweinerei. Das rot mit Pinsel. Farbe etwas kräftiger geworden. Nächster Versuch bei Zeit mit Blau.
Ende - bzw. wie immer too much text
 

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