Schleifmittel

Nimrod

ww-pappel
Registriert
31. Januar 2005
Beiträge
4
Ort
Solingen
Tach erst mal
Wir haben bei uns im betrieb gerade eine heisse diskusion.
Und zwar geht es um schleifmittel!
wir haben in die schule gelehrnt das die bezeichnung 120er,180er u.s.w.
für die anzahl der maschen pro zoll bei einem rüttel sieb steht wo das granulat
was hinterher auf´s schleifpapier kommt dürchgesiebt wird!
Und mein meister ist der festen überzeugung das diese bezeichnung für die anzahl der körner pro quadrat cm steht!
Und er ist überzeugt davon das natürliche schleifmittel (Quarz ,Schmirgel und Natur diamant) besser sind als künstliche (Elektrokorund, Siliciumkarbit und Glas)!

Und ich würde jetzt ganz gerne was ander meinen oder was für schleifmittel ihr benutzt!
Und wo die genauen unterschiede zwischen natürlichen und künstlichen Schleifmitteln liegen.
Denn das konnte mir bisher noch nicht mal mein lehrer in der schule sagen!
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Ich hoffe das sind genug Infos!






b) Glätten Schleifen ( Schleifmittel auf Unterlagen)
ist Zerspanung mit ungerichteter Schneidengeometroie

Unterscheidung nach:

1) Kornmaterial
Flint Granat
Bornitride Diamant natürliche Vorkommen / inhomogen
Quartz Glas
Elektrokorund ( Aluminiumoxid) ist ein technisches Produkt,
von gleichmässiger Beschaffenheit und Härte,
Mohs 7,5 -9,4 abriebfest und zäh, aber nicht spröde
Einsatzgebiet : Holzschleifarbeiten
Siliziumkarbid ist ein synthetisches Material, härter als Korund,
aber auch spröder als dieser
Mohs 9,6 Einsatzgebiet : Lack- und Zwischenschliffe

2) Trägermaterial

Papiere A bis E ( 80 bis 250 gr/ m2)

Gewebe ( Köper) gereckt und flexibel, appretiert / Sondereigenschaften

Nylonvlies mit Körnchenbeschichtung
moderner Ersatz für Stahlwolle, die in Betrieben mit
Wasserlackverarbeitung ungebräuchlich ist, weil Fasern und
Stäube bei Wasserkontakt zur Rostbildung neigen
Einsatzgebiet : Schleifen und Zwischenschliff
von Profilen und Rundkörpern

Tragkörper ; Blöcke, Matten Konterprofile, bekörnt, papierbelegt

3) Streung
kann für Schleifarbeiten an
harzigen Hölzern oder
Vollholz allgemein
als offene Streuung ausgeführt sein, die Fläche ist zu 50 bis 60 % bekörnt,
die Lücken helfen beim Spantransport und gegen übermässige Erwärmung

( Neudeutsch : OPEN COAT )
ist üblicherweise als geschlossenen Streuung ausgeführt, die Fläche ist
vollständig bekörnt ( Neudeutsch : CLOSED COAT )






Seite 2

4) Bindung
als Grundbinder der Träger wird beleimt und in die klebfähige
Schicht werden im elektrostatischen Feld die
Körnchen stehend eingeleimt
(je nach Einsatz auch Hautleime ,Glutin)

Deckbinder nach dem Vortrocknen der Beschichtung
werden zur Stützung und Festigung die
Kornzwischenräume verfüllt, hierbei
werden i.d.R. Kunstharze Epoxid/ Phenol
eingesetzt



5) Körnung
Makrokörnungen ( 12 bis 220) werden ermittelt und gemessen im
Siebverfahren; Korngrösse gemäss Maschenzahl
pro Quadratzoll ( 25,4 mm)
Mikrokörnungen (über 220 ) ermittelt durch Sinkgeschwindigkeit
in Alkohol ( Sedimentation)

Anwendung :

Abtragen von Altanstrichen / Parkett 24 bis 60

Vorschliff NH 80
LH 80 100

Fertigschliff Furniere NH 150
LH 180

Fertigschliff zum Ölen ( naßfestes Papier) 120 180

Zwischenschliff Grundierung 220 (280)

Zwischenschliff Abbaupolitur 400 / 700


6.) Besonderheiten
Lagerung : Schleifbänder lagern wie Furniere in gleich-
bleibendem Klima nicht zu warm / kühl/ feucht;
geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung
Lagerdauer : Schleifbänder altern recht schnell;
Vorräte von grösserer Reichweite als 6 Monate sind
nachteilig; solche alten Bänder verschleissen schneller,
die Bindung wird brüchig
Behandlung: Schleifbandkanten sind empfindlich, insbesondere
beim Bandwechsel sind Beschädigungen sorgfältig
zu vermeiden, Kantenrisse und Knicke führen zu
ruckartigem Reissen des Bandes ( Unfallgefahr !!)

Breitbänder verleiten dazu, sie senkrecht auf dem Fuss-
boden abzustellen; hier wird Feuchte aus dem Estrich
aufgenommen, eine Kante quillt- unruhiger Lauf

momentan nicht benutzte Bänder müssen frei auf-
gehängt werden, Einhaltung von Mindestradien
 

raftinthomas

ww-robinie
Registriert
16. Oktober 2004
Beiträge
3.810
Ort
Aachen/NRW
Und mein meister ist der festen überzeugung das diese bezeichnung für die anzahl der körner pro quadrat cm steht!

hm. und elvis lebt noch und kellnert in missouri in'ner kneipe.

natürlich sind das die maschen pro zoll (mein ich mich zu erinnern). das erklärt auch, warum beispielsweise ein 240er deutlich feiner ist als ein 220er, da geht nämlich die 2. potenz mit rein durch die fläche des siebes.
 

thinking

ww-fichte
Registriert
3. Januar 2005
Beiträge
20
Vielleicht passt das gerade zum Thema:

Habe mir neulich im Baumarkt mal Schleifpapier für meinen Exzenterschleifer organisiert (Fabrikat Lux). Beim Schleifen werde ich das Gefühl nicht los daß dieses Papier nichts taugt. Selbst "stumpfes" Schleifpapier von benutzten Bändern einer Tischlerei hat mehr Biß als daß Zeug aus dem Baumarkt.

Wo bekommt man gutes Schleifpapier her?

grüsse

Torsten
 
Oben Unten