Hallo miteinander
Ich als Profi schleiufe nicht feiner als 150, alles feinere nur als Zwischenschliff.
Eiche höre ich normal bei 120 auf.
Diese Meinung vertrete ich ebenfalls, ich denke in den meisten Schreinereien ist bei 150 fertig, bei Furnier evtl. 180, was dann aber schon sehr fein ist. Das hat aber vorallem auch mit der Schleiftechnik zu tun, da wir im professionellen Bereich hauptsächlich mit oszillierenden Bandschleifmaschinen arbeiten. Ein Korn 150 Schliff auf der Breitband mit dem Gliederdruckbalken/Luftschuh geschliffen, kann von der Oberflächengüte/Feinheit gut mit 240 auf einem Exzenter mithalten. Exzenterschleifer sind in meinen Augen wahre "Oberflächenzerstörer" ich setze die nur für Lackzwischenschliff, Baustellenarbeiten und zum Abtragen von Farbe usw. gerne ein. Niemals würde ich damit ein neues, unbehandeltes Möbel verkratzen und "verkringeln". Der einzige perfekte Schliff erfolgt in Faserlängsrichtung und das geht numal nur mit Bandschleifmaschinen oder VON HAND. Dieser ganze "Körnungs-Wettbewerb" unter den Heimwerkern finde ich ziemlich übertrieben, jeder meint er müsse noch feineres Papier verwenden... Meiner Meinung nach, hat Schleifpapier über 180 nur im Oberflächenbereich (Lack- und Ölzwischenschliff) was zu suchen. Bei den allermeisten Breitbandmaschinen (ohne Lackschliffeinrichtung) endet auch die Körnungsanzeige bei 150 oder 180. Ich wüsste auch garnicht woher ich feinere Bänder als 180 bekomme, unser Händler führt Korund-Bänder nur bis 180, alles darüber ist Siliziumkarbid für den Lackschliff. Auch der Körnungsausgleich unserer ziemlich neuen 2-Band Bütfering endet bei Korn 150, wenn man über die Skala hinausgeht kann man 180 auch noch einstellen und benutzen, feiner geht nicht ( also es geht schon, lässt sich aber nicht ausgleichen). Und unsere Maschine ist auf Furnier- und Massivholzschliff ausgelegt (Gummiwalze und Luftschuhaggregat). Es ist also offiziell gar nicht vorgesehen rohes Holz feiner als 150 (180 mit schummeln) zu schleifen. Auch die Handschleifpapier-Rollen für den Massivholzschliff sind bei unseren Lieferanten nur bis 180 erhältlich, ab 220 ists dann wieder Siliziumkarbid für den Lackschliff.
An der Kantenschleifmaschine haben wir immer 120 drin, und damit sind bei jeder Holzart super Ergebnisse drin, das ist absolut feingeschliffen, ich wüsste nicht wieso ich da feineres Papier nehmen sollte...
Auch beim Flächenschliff vertrete ich klar die Meinung dass feiner als 180 kaum nötig ist, auch wenn das gerne propagiert wird. In der Regel schleife ich nur bis 150er, bei Hartholz reicht jenachdem sogar 120. Aber wie gesagt, das gilt für den Linearschliff (Band oder Hand). Bei dem rumkratzen in alle Himmelsrichtungen ist sicher 180-240 nötig um eine gute Fläche zu erreichen.
Wenn dann um Zwischenschliffe bei Lack oder Öl geht, sind keine Grenzen gesetzt nach oben, ich habe hier sogar 3000er Papier für den Exzenter, das ist für Hochglanzlacke durchaus nötig. Beim Lackzwischenschliff für unseren normalen tiefmatten PU-Lack setze ich je nach dem, meist 220 oder 320 mit einem Exzenter mit 3mm Hub ein.
Selbstverständlich muss
jeder selbst wissen wie fein er Schleifen möchte, aber die Tendenz ZU FEIN zu schleifen ist jedenfalls recht weit verbreitet. Wichtig ist dass man nicht mehr als eine Körnung überspringt, wenn du also bis 220 gehen willst wäre 100, 150, 220 eine mögliche Abstufung, 180 und 120 darfst du so weglassen.
Gruss David