Schlitz + Zapfen an der Tischfräse?

michl67

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Hallo zusammen,

ich habe eine Kombimaschine von Kity aus den 80ern erworben (K5). Ich frage mich nun, wie ich am effektivsten Schlitz und Zapfen herstellen kann. Denkbar wäre es, eine Frässcheibe (welche???) einzusetzen (oder gleich 2 für den Zapfen). Möglich wäre laut Bedienungsanleitung auch der Gebrauch eines Wanknut-Sägeblatts. Hab ich das erste mal gehört, dass es sowas überhaupt gibt :confused: Alternativ könne man das Ganze auch an der Kreissäge bewerkstelligen. Ich denke aber, die Fräse müsste besser geeignet sein.

Was meint Ihr dazu?

Vielen Dank und viele Grüße
Michl
 

magmog

ww-robinie
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guude,

habe auf die fast gleiche frage kürzlich in einem nachbarforum geschrieben:

"vor zwei tagen wurde mir die gleiche frage gestellt, dem frager war aufgefallen, dass verstellnuter eine geringe tiefe im verhältnis zu ihrem durchmesser haben.

nuter sind außerdem zum bearbeiten quer zur faser nicht vorgesehen.
deshalb verwende ich häufig zur herstellung des schlitzes ein -wer hätte es geahnt- schlitzsägeblatt (Ssb), 4 mm breit.
günstig, hohe schnitttiefe und auch zum nuten auf der kreissäge zu verwenden.

arbeitsweise: friese ablängen, breite nur paralell geschnitten, nicht fertig kallibriert.
schlitz mit der gezeichneten seite auf dem tisch aufliegend einschneiden,
um Ssb-stärke höherstellen und einschneiden, weiter so bis die gewünschte schlitzbreite erreicht ist.
dabei ist es von vorteil, wenn man die kurbeldrehungen mitzählt (Ux),
bei halbwegs brauchbaren maschinen bertägt der spindelhub eine genaue millimeterzahl/umdrehung.
so ist eine einfache reproduzierbarkeit erreichbar.

die zapfen einschneiden nachdem mann/frau um die hochgekurbelten drehungen runter dreht,
plus der drehung die der Ssb-stärke entspricht, dabei etwas weiter runterdrehen
und um das überdrehte wieder hoch.
so wird der leerhub in der höhenverstellung ausgetrixt.

zapfen mit der gezeichneten seite auf dem tisch aufliegend einschneiden.
kurbel um Ux plus 2 mal Ssb-stärke nach oben kurbeln
und mit der gezeichneten seite auf dem tisch aufliegend die andere zapfenseite einschneiden.
die abfallstücke auf der kreissäge absetzen.

zum schluß alle teile auf breite kallibrieren (dickten). so hat man die ausrisse, die beim einschneiden entstehen, eliminiert.
sollte es nicht unbedingt auf präzise friesbreiten ankommen (z.b. rahmen für fliegengitter),
kann man die friese ebenfalls breiter lassen, schlitzt in der tiefe auf das entgültige lichte maß
und dicktet danach die zum lichten zeigenden kanten.

nach dem verleimen schneidet man den rahmen auf format. so hat man einiges an putzarbeit gespart,
macken von zwingen und hämmern, ausgetretener leim und ausrisse sind einfachst beseitigt.

die sache mit dem nachgezogenen entgültigen "auf breite dickten" empfielt sich auch beim nuten,
man bekommt auf einfache weise saubere nutränder, der ausriß verschwindet in der absaugung.

gut holz! justus.


ps.: es geht auch mit einem wanknuter, allerdings wird die arbeit nicht so sauber, für die ränder stehen nur je ein zahn zur verfügung und die einstellerei ist sehr nervig.


der komplette thread:
Schlitz und Zapfen auf der TF
 

rorob

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Wanknuten

Hallo,

Zum Thema Wanknuten, gibt es schon einige Beiträge, Suchfunktion benutzen.
Scheint nicht mehr zugelassen zu sein.

Ich hatte mal in den 80ern die Tischkreissägevorrichtung von Metabo multitool, da war eine Wanknuteinrichtung dabei.

Gruß

Robert
 

blankscheit

ww-birnbaum
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Sicherheitseinrichtungen

Hallo Michl,

welche Technik auch immer (Schlitzfräser, Schlitzsäge, ...), zum sicheren Betrieb gehört dann die ausreichend große Schutzhaube und eine Überschubplatte mit Handschutz sowie ein Niederhalter für das Werkstück. Der vorhandene Fräsanschlag hat vermutlich eine zu kleine Schutzhaube für große Schlitzsägendurchmesser. Da gibt es etliche Anbieter für entsprechendes Zubehör. Mit der Suchfunktion und den o.g. Stichworten wirst du bestimmt fündig. Und schau mal nach, ob dann auch die Befestigungslöcher in deinem Frästisch passen.
 

michl67

ww-pappel
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Vielen Dank für Eure Antworten. Ein kleines Schlitzsägeblatt war bei der MAschine dabei. Das werde ich mal ausprobieren. Ansonsten fänd ich einen verstellbaren Nutfräser sehr attraktiv, nur scheint der recht teuer zu sein und auch die Frästiefe ist eher knapp.

Eine Langlochbohrvorrichtung ist in der Tat dabei gewesen (leider fehlt das Bohrfutter). Ist das eine weitere Option für Schlitze und Zapfen? Machbar sicherlich, aber effektiver als die bereits diskutierten Optionen?? Für ein Zapfenloch allerdings auf jeden Fall momentan mein Favorit. (sobald ich ein passendes Bohrfutter gefunden habe - kennt sich hier jemand aus??? :emoji_wink: )
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Vielen Dank für Eure Antworten. Ein kleines Schlitzsägeblatt war bei der MAschine dabei. Das werde ich mal ausprobieren. Ansonsten fänd ich einen verstellbaren Nutfräser sehr attraktiv, nur scheint der recht teuer zu sein und auch die Frästiefe ist eher knapp.

Eine Langlochbohrvorrichtung ist in der Tat dabei gewesen (leider fehlt das Bohrfutter). Ist das eine weitere Option für Schlitze und Zapfen? Machbar sicherlich, aber effektiver als die bereits diskutierten Optionen?? Für ein Zapfenloch allerdings auf jeden Fall momentan mein Favorit. (sobald ich ein passendes Bohrfutter gefunden habe - kennt sich hier jemand aus??? :emoji_wink: )

Bei meiner HM2 war auch die LBF dabei ohne Bohrfutter und ohne Aufnahme. Die Aufnahme habe ich mir bei Scheppach bestellt und ein passendes Bohrfutter bei TS24 (es musste ja nur den gleichen Konus haben wie die Aufnahme und ein durchgehendes Loch für die Sicherungsschraube), das Langlochbohrerset (12, 14, 16, 18) kommt von Felder. Jetzt sind Schlitz und Zapfen (mit noch einem guten Stecheisen) absolut kein Problem mehr.
 

michl67

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so sieht das bei der Kity aus. Da passt nur ein kleines Bohrfutter (34,5 cm) mit max. 10mm Schaftgröße rein. :emoji_frowning2:
 

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