Schrank im Keller?

Cybo

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Hallo zusammen,

ich möchte in meinem Keller eine "Schrankwand" bauen, die recht einfach gehalten ist und einfach nur Platz bietet, sodass nicht alles auf dem Boden steht. Bei meinen Überlegungen sind mir nun einige Fragen in den Sinn gekommen, die ich gerne mit euch diskutieren möchte.

Die Idee ist ein vorne offenes Regal vom Boden bis zur Decke, das jeweils in gleich große Boxen unterteilt ist. Sind insgesamt ~ 2100 mm hoch und 4150mm breit. Entspricht der gesamten freien Wand, die ich dort habe. Bei der Tiefe schwanke ich noch etwas, derzeit finde ich ~ 400 mm Tiefe sinnvoll. Man kommt noch gut ran und hat Platz, muss aber nicht alles wegräumen, um an die hinteren Teile zu kommen.

  • Der Keller ist "ausgebaut", heißt, der Boden ist gefliest, ich hab verputzte Wände und eins von den typischen Kellerfenster aus Metall (mit Lochraster und lockerer Glasscheibe). Wie sieht das mit der Luftfeuchtigkeit aus? Die ist laut Messungen mit bis zu 65% höher als in den anderen Räumen, was eignet sich dort als Werkstoff? Ich habe massig OSB Verlegeplatten (in 15 und 18mm) übrig, aber können die das auf längeren Zeitraum gut abhaben? Falls OSB geeignet wäre, reicht ein OSB Lack oder sollte ich da mit etwas anderem dran? Oder lieber ein ganz anderer Werkstoff? Wie OSB schon nahe legt, ich brauch im Keller Platz, das wird nicht das schönste Stück im Haus. Grob möchte ich da verschlossene Lebensmittel und Co einlagern. Unten mal ne Kiste Bier und weiter oben eben das, was man immer im Haus hat. Ne Kiste Milch, ein paar Dosen etc., - vom Gewicht also eher anspruchslos.

  • Der Rücken einer solchen Konstruktion gibt ihm laut meinen Recherchen immer etwas mehr Stabilität. Nun hab ich aber auch gelesen, dass hinter der Konstruktion die Luft zirkulieren können muss, da es sonst zu Schimmel kommen könnte. Wäre da ein komplett offenes Regal (hinten wie vorne) mit breiteren Seitenwänden (eventuell 2 Platten nebeneinander) eine bessere Lösung (blaue-gelbe Inspiration aus Schweden lässt grüßen) oder wäre es für die Stabilität besser die Rückwand auf jeden Fall zu verbauen? Falls ich eine Rückwand einbaue, wie viel Abstand sollte man zur Wand lassen? Reicht der Fliesensockel mit ~ 0,5 cm?


  • Ist es sinnvoll die volle Höhe des Raumes auszunutzen? Nicht im Hinblick ob ich dran komme, sondern bzgl. der Luftzirkulation. Wäre es eventuell besser oben zum Beispiel 10 cm "Luft" zu lassen und unten die Sockelblende ab und an zu unterbrechen, damit Luft zirkuliert oder ist das übertrieben?

Anregungen und Antworten sind gern gesehen :emoji_slight_smile:
 

KalterBach

ww-robinie
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Ist es eine Aussenwand, oder eine Innenwand?

Ich habe an der Innenwand einfach Regalträger angebracht und die Breite der Bretter entsprechend so gestaltet, dass ich flexible bin. Im Regal stehen teilweise Kisten, teilweise aber auch lose Gegenstände.

Schiebetüren stehen noch aus, die werde ich an der Decke befestigen. Unten dann einen an der Wand befestigten Sockel als Anschlag. Sonst gingen auch Türen an einem Rahmen.
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Hallo Cybo,
ich habe schon ganze Werkstätten mit dem Zeug ausgebaut, 18er OSB ist gut. Die sichtbaren Kanten mit der OF gafast oder gerundet und mit 120er Schleifpapier abgezogen. Ich hab dann alles mit Leinölfirnis gepinselt.

Achtung: Wenn deine Regalfächer zu breit werden, biegen die Bretter zu leicht durch - also nicht breiter als 60cm, sonst musst du sie vorne und hinten mit Leisten verstärken.

Ich würde einzelne Elemente bauen, also z.B. 6x 60cm breit und den Rest in der Mitte oder am Rand. Ohne Rückwand. Das tät natürlich zur Seite umfallen - kann aber nicht, weil's ja von Wand zu Wand geht. Was die Höhe betrifft, würde ich oben so weit von der Decke wegbleiben, wie unten die Fach-Höhe ist. Unterste Regalbrett 10cm Höher als ein Cola-Kasten. Als Auflage für die Fachböden würde ich Dachlatten an die Seitenwände spaxen. Gehobelte oder einfach mal mit 'nem Bandschleifer drüber. Die klassischen Fachbodenträger wie sie im Küchenschrank verbaut sind wären mir zu klein. Die Fachböden mit 'ner Spax von oben in die Dachlatten.

Als 'Luft' seitlich und hinten halte ich etwa 1cm für ausreichend. Vielleicht solltest du auch über einen durchgehenden etwa 10cm hohen Sockel unten drunter nachdenken, etwa so wie bei einer Stollenwand im Wohnzimmer.

Hab ich all deine Punkte abgearbeitet? Ich denke ja. - Viel Spaß beim Bauen.

Gruß aus Wiesbaden
Wolfgang
 

Mister G

ww-robinie
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Hi Cybo,
wie offen oder geschlossen Du Dein Regal baust, ist letzlich Geschmackssache. OSB wäre dafür nicht das Material der Wahl, aber wenns vorhanden ist und Dich die splittrigen Kanten nicht stören (wäre für mich ein no go – ich würde zumindest vorn einen Anleimer anbringen wollen, was bei so vielen Metern aber in reichlich Arbeit ausarten würde), kann man das so machen. 15 mm wäre mir allerdings viel zu dünn.

Der Rücken einer solchen Konstruktion gibt ihm laut meinen Recherchen immer etwas mehr Stabilität. Nun hab ich aber auch gelesen, dass hinter der Konstruktion die Luft zirkulieren können muss, da es sonst zu Schimmel kommen könnte.
Du kannst die Rückwand auch weglassen und die Stabilität durch andübeln des Regals an der Wand erzielen. Dann wackelt nix mehr, solange die Mauer nicht umfällt.

Wäre da ein komplett offenes Regal (hinten wie vorne) mit breiteren Seitenwänden (eventuell 2 Platten nebeneinander) eine bessere Lösung (blaue-gelbe Inspiration aus Schweden lässt grüßen)
Die "2 Platten nebeneinander" habe ich nicht verstanden und was genau Dich bei Ikea inspiriert hat, weiß ich leider auch nicht. Könntest Du ein bisschen deutlicher werden? :emoji_slight_smile:
Vielleicht könntest Du aus zwei 15er OSB-Platten mit zwischengeschraubten und -geleimten Dachlatten die Regalseiten als Hohlkonstruktion bauen – das wäre richtig stabil. Die 18er OSB könnte man dann als Regalböden verwenden.

Reicht der Fliesensockel mit ~ 0,5 cm?
Unter dem "Fliesensockel mit ~ 0,5 cm" kann ich mir leider ebenfalls nix vorstellen. :emoji_wink:
 

bberlin

ww-buche
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Für einen Keller würde ich dem Vorschlag von KalterBach folgen und ein Regalsystem mit Schienen wählen.

Die Dinger sind unglaublich günstig und flexibel. Träger gibt es bis zu einer Tiefe von 60cm. Deine OSB Platten kannst Du für die Böden verwenden.
 

Cybo

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Du kannst die Rückwand auch weglassen und die Stabilität durch andübeln des Regals an der Wand erzielen. Dann wackelt nix mehr, solange die Mauer nicht umfällt.

Die Idee hinter dem Schrank war, dass ich nicht so viele Löcher in der Wand habe. Aus euren Tipps lese ich aber, dass ein DIY Regalwand wohl die bessere Lösung sein könnte, muss ich noch einmal in mich gehen.


Die "2 Platten nebeneinander" habe ich nicht verstanden und was genau Dich bei Ikea inspiriert hat, weiß ich leider auch nicht. Könntest Du ein bisschen deutlicher werden? :emoji_slight_smile:
Da ich die ganze Wand nicht an einem Wochenende fertig bekommen würde, war der Plan modular zu bauen. Also ein Teilkorpus nach dem anderen. Dadurch würden sich immer zwei OSB Platten "innen" doppeln. Ich hätte dann quasi ganz außen (links und rechts) einfache Materialstärke und in der Mitte jeweils die doppelte. Oder mit etwas mehr Aufwand die Lösung von Mister G. Dann könnte man die hässlichen Kanten an der Vorderseite verdecken.

Kallax heißt es bei IKEA. Einfach ein offenes Regal mit recht breiten Trennwänden, weil sie für die Stabilität sorgen (müssen).
 
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KalterBach

ww-robinie
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bessere Lösung sein könnte

Flexibler, weniger Arbeit, einfach in der Montage und geringe Kosten.

Meiner Erfahrung nach, sind die Bauhaus-Träger besser verarbeitet als die von Hornbach. Ob es unbedingt Doppelschienen sein müssen, oder ob auch einzelne reichen, musst Du selbst überlegen. Ich habe doppelte genommen, da ich da die Böden an den Trägern festschrauben kann. Bei den einfachen liegen die nur auf und Du musst in die Böden jeweils ein kleines Loch bohren.

Oder mit etwas mehr Aufwand die Lösung von Mister G. Dann könnte man die hässlichen

...hässlichen was? Ich würde den Aufwand vermeiden.
 

Cybo

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... hässlichen Kanten an der Vorderseite verdecken. Da habe ich einen halben Satz verschluckt.

Danke, ich schaue mir die Regalsysteme einmal an.
 

woodtr1

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Daran denken, dass die Träger Platz brauchen. Das muss ggf. bei der Rasterung berücksichtigt werden. Ansonsten hast du viel Leerraum, weil etwas nicht unter den Träger passt. Aus diesem Grund habe ich das bei mir rausgeschmissen, weil einfach der Träger immer an der unpassenden Stelle war und nicht die volle Bordhöhe ausgenutzt werden kann.
 

bugger

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Wir haben sowas im Keller, allerdings aus massiven Brettern. Seit >50 Jahren und keine Probleme. Einfach von Wand zu Wand, und von Boden zu Decke, ohne Rückwand; allerdings sind die Böden schräg in die Wangen verschraubt. Ich habe noch ein Buchregal aus MPX, das ist genauso aufgebaut, allerdings komplett ohne Schrauben; das einzige Metall sind die Bodenträger.

Bei OSB würde ich aber unbedingt Anleimer anbringen. Zum einen schauen die Schnittkanten schei... aus, zum anderen reißt man sich dort auch schnell was ein. Wenn Du eine TKS hast, dann trenne einfach ein paar Dachlatten auf und leime die an. Mit einem Handhobel sind die ratzfatz angeglichen und es schaut um Längen besser aus. Da braucht es auch keine LKW-Ladung Schraubzwingen. Ich habe mal eine 300x70cm Platte einfach hochkant auf den Anleimer gestellt und das Eigengewicht genutzt. Hält immer noch einwandfrei. Mein Tipp: mach die Anleimer vor dem Zuschneiden dran.

Übrigens würde ich ganz unten keine Böden machen, sondern die Wangen einfach auf dem Boden stellen. Da kannst Du dann einfach Kästen rein- und rausschieben, und rauswischen geht auch.

Außerdem kann ein Regal nie zu tief sein. Wir haben 40cm und das ist einfach zu kurz. Unter 50-60cm würde ich nicht gehen.
 

KalterBach

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Unsere Regalbretter im Keller sind 40cm tief. Bis auf das Zelt geht da alles rein.

Der Abstand der Träger ist so gesetzt, das genormte Kisten (Auer) ordentlich reingehen. Dann ist der Verlut durch die Träger marginal.

In Vorratsraum ist die Tiefe sogar nur 30 Zentimeter. Das 40er Brett ist ganz oben. Da lagern wir wenig benötigte Dinge und die größeren Sachen.

Ich habe vorher die Sachen mal sortiert, mir dann Gedanken über die Lagerung gemacht und dann geschaut, was es für Regale zu kaufen gibt. Da die alle ähnliche Abmessungen haben, scheint eine Orientierung daran nicht das Schlechteste zu sein. Auf jeden Fall bin ich froh, nicht einfach so drauf lo gebaut zu haben.
 
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