Schrank stabilisieren

gk017

ww-pappel
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Ich habe einen kleinen (Kinder)-Kleiderschrank gebaut, siehe Bild.
Die im rechten Bild ausgeblendete Rückwand sitzt in einer Falz und ist verschraubt, mit dem äußeren Rahmen und allen Böden. Alle Plattenelemente, auch Dach und Seiten, sind mit drei Dübeln und zwei Rastex 25 Exzentern verbunden. Die Füße/Pfosten sind mit den Seitenwänden verklebt.

Wenn ich jetzt vor dem Schrank stehend von rechts die hintere obere Ecke nach links drücke (blauer Pfeil), hebt der Schrank irgendwann das hintere rechte Bein. Wenn ich das Gleiche mit der vorderen rechten oberen Ecke mache (oranger Pfeil), bleibt das vordere rechte Bein auf dem Boden und die Vorderseite des Schrankes wird ein Parallelogramm, stark übertrieben gezeichnet. Mich stören die sich dann verändernden Spaltmaße der Türen.

Frage: Wie würde man das stabiler bauen? Habe ich irgendein Konstruktionsprinzip missachtet? Ich habe einen anderen, sehr alten Schrank, der statt der unteren Schublade eine feste Wand hat und demzufolge einen sehr stabilen Rahmen bildet. Aber ein weiterer, mittelalter Schrank besteht aus einer Bodenplatte mit Füßen, darauf die Seitenwände mit Nut/Feder gestellt und dann von oben das Dach draufgesetzt und mit einer Art Keil befestigt. Auch dieser Schrank ist deutlich stabiler und ich verstehe noch nicht, warum.

Hat jemand einen Rat? stabilitaet.png
 

flüsterholz

ww-robinie
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Wie man das heute im Möbelbau löst, kann ich Dir leider nicht sagen. Aber als die Rückwände noch aus Massivholz gebaut wurden, ist dies z.B. eine von mehreren Lösungen. Man kann sich das in etwa so vorstellen, als ob ein Massivholzrahmen mit Füllung zwischen Seitenwände, Boden und Deckel eingeleimt wird. Wobei in der Zeichnung nur eine Seitenwand eingezeichnet ist. Das gleiche wird dann noch an der anderen Seitenwand ausgeführt. Für die Füllung könnte man dann auch Sperrholz oder ähnliches nehmen.
 

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flüsterholz

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Hier noch ein Bild von einem Werkzeugschrank. Seitenwand, Deckel, sowie der Rahmen in Kirschbaum, Rückwand in Fichte. Das macht das vielleicht etwas deutlicher.
 

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Bauwas

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Hallo!
Dass ein freistehender Schrank sich vorne drücken lässt, ist doch völlig normal. Hinten wird er durch die Rückwand im Winkel gehalten, vorne kann er sich verwinden, wenn er gedrückt wird, weil ihn vorne nicht viel steif hält, da das Material ist ja nicht komplett verwindungssteif ist und in den Eckverbindungen auch ein bisschen Bewegung.Nimm mal einen Schuhkarton und stelle dir vor, es wäre dein Schrank, und beobachte was passiert wenn du an den Ecken drückst.
Der von dir genannte mittelalte Schrank hat vielleicht eine stabilere Rückwand? Stabilere Seiten? Stabilere Ecken?
Wie steht der Kinderschrank denn jetzt, wenn Du nicht drückst, ist die Stellung der Türen dann in Ordnung oder nicht?
Sonst so hindrücken bis vorne die Optik passt, und dann dünnes Holzstückchen unter den luftigen Fuß legen. Oder den Schrank an der Wand festdübeln.
 

gk017

ww-pappel
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Danke für die Rückmeldungen! Ich kann ihn schon so hinstellen, dass alles in Ordnung ist, muss bei unebenem Boden halt was zum Ausgleichen drunter stellen. Ich will nur wissen, ob und wenn ja wie man das konstruktiv besser machen könnte. Vielleicht für den nächsten Schrank :emoji_wink:
Ich wollte vor allem deutlich machen, dass die Rückwand sehr stabil geworden ist. Nur die Vorderseite ist durch den hohen Öffnungsgrad eben irgendwie 'wabbelig', halt wie der Schuhkarton. Eigentlich sind die Verbindungen vom Dach und den beiden unteren Böden mit den Seitenwänden ja Gelenke.
Mir fällt höchstens noch ein, oben links und rechts hinter die Türen kleine Ecken reinzusetzen, die das 'Gelenk' dort etwas aussteifen, aber so richtig schön finde ich das nicht.
Kennt jemand noch was Besseres? Sonst lass ich ihn einfach so, war nur neugierig, ob da noch was möglich ist...
 

FredT

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Sauber in Waage ausrichten und stehen lassen. Ggf die Rastex noch mal nachziehen, wenn sich etwas Ruhe eingestellt hat. Schränke sind ja nun auch nicht zum Bewegen gemacht.
 

Johannes

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Hallo,
ein freistehender Schrank, der nur von so kleinen Schrankverbindern (Rastex) zusammen gehalten wird, ist fast immer etwas elastisch.
Es gibt verschiedene kleine Möglichkeiten, die die Stabilität erhöhen können.
Nach deiner Skizze liegt oben der Deckel auf dem Schrank, wenn du da von oben mit Schrauben (z.B. 4,5 x 80) Den Deckel festschraubst, wird das ganze schon stabiler.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, unten zwischen die Beine eine 6-7 cm hohe Zarge einzubauen. Eventuell auch rundrum die 4 Füße mit einem Zargengestell zu fixieren.
Auch könnte es hilfreich sein eine stabilere Rückwand einzubauen, eventuell nur im Bereich der unteren Schublade.
Wenn die beiden oberen Fächer mit Kleiderstange genutzt werden kannst du da auch, ca. 6cm hohe, Blenden vorne einbauen, auch das würde für mehr Steifheit sorgen.
Wenn du dir deine alten Schränke anschaust, wirst du da einige, dieser Aussteifungen finden können.

Es grüßt Johannes
 

gk017

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Die Rückwand ist aus 4 mm Kiefer Sperrholz. Aber da habe ich gar keine Bedenken. Wie oben schon beschrieben, kann ich den ganzen Schrank locker anheben, ohne dass sich die Rückseite verzieht, wenn ich nur hinten seitlich drücke. Er ist mir nur vorne etwas 'wabbelig'.
Die Blenden vorne oben sind wirklich eine gute Idee, die Fächer kann man ja trotzdem noch nutzen. Und das Dach kann ich auch noch zusätzlich von oben in die Seitenwände verschrauben. Das habe ich so auch an Ikea-Möbeln gesehen. Scheint wohl auch was zu bringen.
Aber erst am nächsten Schrank.
Danke für die Tipps!
 
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