Schreibtisch Oberfläche Behandlung

woodynoob

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Hallo liebe Woodworker! Ich habe vor ein paar Tagen einen Schreibtisch erstanden und möchte nun gerne sukzessive die Oberflächen erneuern. Anfangen möchte ich mit der Tischplatte. Die Platte ist teilweise ausgeblichen, hat Wasserränder und einige Kratzer. Gerne möchte ich diese Makel beseitigen, aber wie? Hier kommen mir hoffentlich die Woodworker zur Hilfe, denn ich möchte keine irreparablen Schäden verursachen. Meine Idee ist folgende: Platte anschleifen ( 120 > 240 >320 > 400) und dann mit Dansih Oil oder Hartöl von Hermann Sachse versiegeln. Es handelt sich um ein stärkeres Furnier, was sollte ich beim Schleifvorgang unbedingt beachten? Mit der Faser schleifen, aber was mache ich bei den Abschlussleisten an den Querseiten? Ich bedanke mich für alle hilfreichen Tipps und wünsche ein schönes Wochenende.
 

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Friederich

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it der Faser schleifen, aber was mache ich bei den Abschlussleisten an den Querseiten?
Gut aufpassen :emoji_slight_smile: Mit Tesakrepp o.ä. abkleben. Und diese Leisten natürlich als letztes schleifen.
Mit Abbeizen wärst du in jeder Beziehung auf der sicheren Seite. Kratzer gibts keine, Patina und Furnier bleiben vollständig erhalten.
Ich finds immer schade, wenn man zum Auffrischen ein Möbel teilweise unwiderbringlich in Schleifstaub verwandelt.
Gruß
Friederich
 

woodynoob

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Hallo Friedrich! Zuvorderst vielen Dank für den Tip. Ich muss aber nachhaken, denn ich bin Neuling. Ursprünglich wollte ich auch wegen der jetzigen Kratzer zum Schleifpapier greifen, die würden ja durch beizen nicht ausgebessert. Welche Beize sollte ich, wenn, verwenden? Ich möchte gerne wieder eine einheitliche Maserung erhalten. Was ist mit der Versiegelung? Es ist ein Schreibtisch > Arbeitstisch! Vielen Dank!
 

Friederich

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Ursprünglich wollte ich auch wegen der jetzigen Kratzer zum Schleifpapier greifen, die würden ja durch beizen nicht ausgebessert.
Kann schlecht erkennen, ob die bis ins Holz gehen. Zumindest würden sie deutlich unauffäliger, wenn der alte Lack runterkommt.

Auf dem letzten Bild sieht man stärkere Kratzer auf der Leiste, die sicher bis ins Holz gehen. Ich persönlich könnte damit gut leben können. Ist halt ein altes Möbel mit Lebenserfahrung. Und Du wirst es sowieso nicht dauerhaft in einem Zustand halten können, daß es aussieht wie nagelneu. Bzw. Dich jedesmal über die kleinste Macke ärgern.
Bez. Abbeizer bin ich nicht auf dem Laufenden. Manche Lacke sind zäher, so daß man einen besonders aggressiven bräuchte.
Gruß
Friederich
 

woodynoob

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Hallo Friedrich, die ursprünglichen "Kratzer" auf den Leisten stören mich nicht, die müssen so sein. Ich meinte die anderen, die durch Achtlosigkeit(siehe Bild) hinzugekommen sind. Gehen die Wasserflecken und Farbunterschiede durch Beizen weg? Also, angenommen ich schleife per Hand, welche Körnung sollte ich nehmen? So verdammt viele Fragen... Vielen Dank!

:emoji_slight_smile:
 

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Friederich

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Ich meinte die anderen, die durch Achtlosigkeit(siehe Bild) hinzugekommen sind. Gehen die Wasserflecken und Farbunterschiede durch Beizen weg?
Der Kratzer auf diesem Bild dürfte wirklich sehr oberflächlich sein. Davon sollte man nach Entfernen des Lacks nichts mehr erkennen.
Die Farbunterschiede und Wasserflecke dagegen werden wohl eher bleiben. Aber da will ich mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Wenn Du nach dem Abbeizen etwas anfeuchtest, kannst du beurteilen wie es später mit der neuen Oberfläche aussehen wird. Und könntest entscheiden ob du noch etwas schleifen willst.
Zum Schleifen: Falls du nur das abgebeizte Holz schleifen willst, würd ich etwas feiner als mit 120 anfangen.
Bis 400 raufgehen halt ich für übertrieben.
Gruß
Friederich
 

WinfriedM

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Denk dran, das ist nur eine furnierte Platte, da schleifst du ganz schnell durch. Was schon fast durchgeschliffen ist, wird dir dann das Öl durch die Anfeuerung besonders hervorheben.

Würde eher versuchen, mit sanfteren Methoden die jetzige Oberfläche aufzufrischen, anstatt einen totalen Neuaufbau zu machen.

Wenn der Lack doch runter soll, würde ich über eine Ziehklinge nachdenken.
 

woodynoob

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Hallo Winfried und Friedrich! Vielen Dank, vielleicht war mein Enthusiasmus ein wenig hoch gegriffen, aber es muss doch möglich sein, die Oberfläche wieder einheitlich zu gestalten. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob die Oberfläche lackiert ist. Kann hier auch ein Hartöl verwendet worden seine? Wenn ich jetzt ein Oberflächen-Öl(Welches?) benutze, muss ich an den Stellen, die heller sind, öfter auftragen? Wenn ich mit den Handflächen über die Platte streiche, fühlt sich das Furnier an den hellen Stellen sehr offenporig an. Vielleicht sei noch erwähnt, dass es sich um einen Tibergaard Schreibtisch aus den 60ern handelt, wirklich wunderschön, nur die Platte macht mir Sorgen...

:emoji_frowning2: vs. :emoji_slight_smile:
 

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Friederich

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...aber es muss doch möglich sein, die Oberfläche wieder einheitlich zu gestalten.
Das schon. Nur halt auf Kosten der Furnierdicke. Und da mußt du übelegen, ob es dir das wert ist.
Flecken wirds immer wieder geben und da will man ja nicht jedesmal abschleifen. Irgendwann ist das dickste Furnier durch. Das Möbel an sich hätte eine unbegrenzte Lebensdauer.
Durch unterschiedlichen Ölauftrag die Flecken zu nivellieren, kannst Du wohl vergessen. Das wird nix.
Ich bin aber sicher, daß sie mit der neuen Oberfläche viel weniger zutage treten.
Tibergaard Schreibtisch
Sehe gerade, das scheinen ja zum Teil gefragte Designklassiker zu sein. Ein Grund mehr, das Schleifpapier auf großen Abstand zu halten.
Über die original Oberfläche hab ich auf die Schnelle leider nichts gefunden.
Gruß
Friederich
 

welaloba

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die anderen, die durch Achtlosigkeit(siehe Bild) hinzugekommen sind. Gehen die Wasserflecken und Farbunterschiede durch Beizen weg? Also, angenommen ich schleife per Hand, welche Körnung sollte ich nehmen? So verdammt viele Fragen... Vielen Dank!
:emoji_slight_smile:
Hallo, beizen meint abbeizen, also Abwaschen des Oberflächenmaterials mit Aceton oder einem brauchbaren Abbeizer.
Schleifen ist erst mal verboten bei Furnierstärken von ca. 0,5 mm.
Wenn der Lack oder das Hartwachsöl unten ist, stell noch mal Bilder ein.
Gruß Werner
 

Friederich

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Ist es eigentlich Teak?
Teak wird wohl oft oder sogar meistens nicht lackiert, sondern lediglich geölt oder bleibt gar naturbelassen.
Möglicherweise könnte man schon mit einem neuen Auftrag von Teaköl oder einem speziellen Pflegewachs ein befriedigendes Ergebnis erzielen.

Ich würd mal beim Hersteller nachfragen: Nach dem Oberflächenfinish und nach einer Pflegeempfehlung.
Ist ja eigentlich das naheliegendste bei einem renommierten Hersteller. Und kostet nichts.
edit:emoji_open_mouth:der existiert der überhaupt noch??
Gruß
Friederich
 

woodynoob

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Tibergaard Schreibtisch

Hallo@All! Ich möchte mich nochmals für die Hilfestellungen bedanken, die Ihr mir gegeben habt. Euch sei auch gedankt, dass ihr mich vom verdammten Schleifen abgehalten habt. Ich habe natürlich noch viel recherchiert und bin auf die Firma Hermann Sachse & Co gestoßen, die haben Erfahrungen auf dem Gebiet der Möbelpflege aus mittlerweile über 100 Jahren. Ich habe das Unternehmen persönlich aufgesucht und wurde dort, nachdem ich mein Problem geschildert hatte, mit Herzblut beraten. Mit dem Produkt "Schleierfrei" bin ich also wieder nach Hause und habe mich ans Werk gemacht. Das Ergebnis präsentiere ich Euch anhand von Vorher/Nachher-Bildern(leider musste ich die Auflösung zwecks Dateigröße minimieren) angehängt. Ich bin wirklich sehr zufrieden.

@Friedrich: Es ist Teakholzfurnier. Habe deine letzte Antwort erst nach der Behandlung gelesen. Du lagst also genau richtig. Hersteller ist nicht auszumachen. Habe nur das Branding unten an der Mittelschublade gefunden und dann recherchiert...

@welaloba: Schleifen von Furnier ist und bleibt verboten! Vielen Dank!

@WinfriedM: Sanfte Methode hat geholfen!

:emoji_slight_smile:

 

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welaloba

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Hallo woody,

danke für die Bilder.
Den Prospekt für Schleierfrei von Sachse habe ich schon lange hier rumliegen.
Was genau hat das Mittel denn mit der Oberfläche auf dem Teak gemacht?
Beschreibe doch bei Gelegenheit mal deine Vorgehensweise.
Da hätten andere auch noch was von :emoji_slight_smile:
Gruß Werner

PS: Geschliffen haben wir Furniere durchaus,
aber erst nachdem alles Oberflächenmaterial unten war.
Und dann auch nur bei Bedarf und nur mit Korn 180 bis 320 von Hand.
 

woodynoob

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Hallo Werner! Da ist wirklich nicht viel zu beachten. Ich habe zum Produkt noch ein fusselfreies Baumwolltuch mitbekommen. Habe "Schleierfrei" in kreisenden Bewegungen und zum Teil auch einfach mit der Faser MEHRERE Male aufgetragen. Das Ergebnis wurde dann sukzessive besser. Es scheint ordentlich anzufeuern. Vorher habe ich die Oberfläche, das ist jetzt aber schon ein paar Tage her, mit lauwarmen Fitwasser gereinigt. Wer also das Abschleifen von dunklen Hölzern/Furnieren in Erwägung zieht, sollte vorher dieses Produkt, oder ein ähnliches, ausprobieren. Ich habe für 250ml knapp 10€ bezahlt, und bin wirklich sehr zufrieden. Wenn Ihr noch irgendwelche Fragen habt, bitte meldet Euch.

:emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Dieses Schleierfrei hört sich an, als wäre es so ähnlich, wie Renuwell. Also eine Art Möbelpolitur

Wäre interessant, wenn du mal einen Test machen kannst: Etwas Schleierfrei mit Wattestab auf eine Glasscheibe o.ä. aufbringen, einen Tag trocknen lassen und gucken, was dann übrig bleibt. Trocknet da eine Schicht oder bleibt irgendwas öliges übrig?
 

Friederich

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Laut Hermann Sachse: "Wir verwenden in der Herstellung ausschließlich hochwertige Rohstoffe wie Weißöl, Alkanawurzeln und Terpentinbalsam"

Terpentinbalsam ist das Harz, aus dem das Balsamterpentinöl herausdestilliert wird. Möglicher weise haben sie aber den falschen Begriff verwendet und meinen eben dieses Balsamterpentinöl?
Alkanawurzel dient wohl als roter Farbstoff.

Ich setze mir übrigens selber eine ähnliche Universal-Politur an:
Je ein Teil Leinöl, Terpentinöl, Spititus. Und einen kleinen Schuß Essigkonzentrat.
Wirkt stark reinigend, wie man am Lappen sieht, und pflegt ebenfalls, durch den Ölanteil.
Gruß
Friederich
 

WinfriedM

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Hört sich wirklich ganz ähnlich wie Renuwell an. Auch die verwenden ein nicht härtendes Öl, vermutlich auch Weißöl. Mit Terpentinbalsam wird Balsamterpentinöl gemeint sein. Die meisten Möbelpolituren bestehen aus diesen 3 Grundstoffen: Öl, Lösemittel, Farbstoff.

Leider zieht das nicht härtende Öl über die Zeit wieder weg, so dass man immer mal wieder auffrischen muss.
 

Friederich

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Hört sich wirklich ganz ähnlich wie Renuwell an. Auch die verwenden ein nicht härtendes Öl, vermutlich auch Weißöl. Mit Terpentinbalsam wird Balsamterpentinöl gemeint sein. Die meisten Möbelpolituren bestehen aus diesen 3 Grundstoffen: Öl, Lösemittel, Farbstoff.

Leider zieht das nicht härtende Öl über die Zeit wieder weg, so dass man immer mal wieder auffrischen muss.
Ziemlich banal also. Ich frage mich nur, warum man kein härtendes Öl wie Leinölfirnis verwendet.
 
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