Schreibtisch Wenge massiv

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Hallo Holzgemeinde,<br>ich soll einen Schreibtisch 2,3 x 0,95m aus Wende massiv anfertigen. Oberfläche DD-Lack.<br>Hat von euch jemand Erfahrung mit der Verarbeitung von Wenge.<br>Wie wirkt sich Holzanatomie und Inhaltsstoffe auf die Verarbeitung aus? <br>Welche Werkzeuge, Leime und Lacke sind zu &nbsp;empfehlen?<br>Die Platte (Plattenstärke 30mm mit unterem Kranz der gleichen Stärke) soll ohne sichtbare Mittel Plan gehalten werden. Ich habe an das einbohren von Rohren (d 18mm) als Gratleistenersatz gedacht. Hat das schon jemand ausprobiert?<br>Da der Tisch über keine Zarge verfügt (Fußquerschnitt 100x100mm) suche ich nach einer geeigneten, stabilen und &nbsp;lösbaren Verbindung für die Füße.<br>Für eure Anregungen und Hinweise wäre ich euch sehr dankbar.<br>Mit freundlicehn Grüßen aus der Hallertau<br>Georg<br>
 

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Die eingebogrten Rohre werden die Platte auch nicht gerade halten, da hilft nur eine sorgfältige Holzauswahl mit schmalen Leisten, stehemden Jahresringen und trockenem Holz.<br><br>Füße hohl mit innenliegendem Deckel oben, Verbindung zwischen Füßen und Platte mit Rambamuffen z.B. M10 und Maschinenschrauben<br><br>Aber warum stehen denn die 30 mm für den Kranz nicht für Gratleisten und eine Befestigungsplatte auf den Füßen zur Verfügung?<br><br>Mit freundlichen Grüßen an diesem denkwürdigen Tag Schreinermeister Friedrich Bode-Schindler
 

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Hallo Herr Bode,<br>ich stimme Ihnen zu, daß die Rohre bei ungeeigneter Holzauswahl einen Verzug der Platte nicht verbindern können. <br>Die Konstruktion ist mir mir vorgegeben. (hat so der Kunde gesehen und will den Schreibtisch genauso haben). Die Faserrichtung der umlaufende Aufdopplung (Breite ca. 10cm) läuft gleich mit der Plattenrichtung und leistet deshalb keinen Beitrag zur Querstabilisierung der Platte, könnte aber dafür herangezogen werden ein stärkeres 4-Kantrohr (40x40) unsichtbar einzulassen. <br>Mit freundlichen Grüßen<br>Georg Pfab
 

e.brüchert

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Wenge.... puhhh<br><br>erstmal ein sehr hübsches dekoratives Holz, aber &nbsp;es gibt da schon so einige Sachen ...<br><br>besonders der feine Streifer ist extrem lichtempfindlich,<br>das wird ganz hässlich graubraun - mit der Zeit-<br>Abhilfe : bleichen und beizen<br>Sorgfältige Holzauswahl und Trocknung vorausgesetzt, ist das Stehvermögen sehr ordentlich, <br>mit so`nem Stahl darunter dürfte eigentlich nix passieren,<br>falls Schrauben rein müssen - an Schlitzlöcher denken.<br>Verarbeitung : Schleifen und sogar Hobeln kann Schleimhautreizungen verursachen.<br>Das Zeug ist extrem spröde, schon vom Ansehen hat man manchmal Splitter in den Fingern.<br>Wir hatten mal einen Fall von Blutvergiftung durch einen Wengesplitter.<br>Oberflächenbehandlung:<br>Staub muss sorgfältigst entfernt werden, einige Kollegen berichten <br>von gelblichen Ausblutungen durch Inhaltsstoffe, hab ich selbst allerdings noch nie erlebt.<br>Meine Empfehlung : Grundierung mit Arti - Exotensperrgrund<br>Was die Fusskonstruktion anbetrifft, schließe ich mich Friedrich an, hohl verleimen, Blindfuss aus Vierkantrohr mit aufgeschweisster Platte, <br>Holzfuss draufstecken, fertig.<br><br>Mein, über 20 Jahre altes, Meisterstück aus Wenge steht nach wie vor in meinem Wohnzimmer <br>und sieht, abgesehen von einigen erträglichen Ausbleichungen, immer noch recht ordentlich aus.<br><br><br>
 

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Hallo Herr Brüchert,<br>erst einmal vielen Dank für die vielen nützlichen Hinweise.<br>Ich hätte da aber noch eine Frage mit dem Bleichen und Beizen.<br>Was nehme ich da am besten für ein Bleichmittel? Wasserstoffperoxid?<br>Schöne Grüße aus der Halletau<br>Georg Pfab
 

e.brüchert

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Hallo Georg,<br>Peroxyd ist schon ok, ich arbeite normalerweise in 2 Schritten,<br>heißt Salmiak nicht beimengen sondern im 2ten Arbeitsschritt direkt auftragen, danach mit klar Wasser auswaschen.<br>Das soll ja halt auch nur die empfindlichsten &nbsp; Farbpigmente wegmachen,<br>auf alle Fälle Proben machen !!!<br><br>Gutes Gelingen - Gruß Erhard
 
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