schreinerheiri5
ww-birnbaum
Liebe Boardies,
bin hier zwar schon ein Weilchen angemeldet, aber eher als sporadischer Gelegenheitsleser aus dem einfachen Grund, dass ich in der letzten Zeit sehr wenig zum 'woodworken' kam... Ich hoffe, das ändert sich bald.
Habe ein wenig ein schlechtes Gewissen wegen meines damals gewählten Boardnamens; ich nenne mich 'Schreinerheiri', wo ich doch gar nicht Schreiner bin sondern nur Kunsthistoriker...
Gut, hier die Erklärung dazu, mit dem Gedanken, dass ich gerne auch andere 'schreinerische' Familiengeschichten lesen würde!
Vom ländlichen Bereich kennt Ihr bestimmt die 'Dorfnamen'. In meinem Heimatdorf (das ich längst hinter mir gelassen habe) waren wir die "Schreinerheiris". "Heiri" von meinem Urgrossvater Heinrich. Er hatte die väterliche Schreinerei im späteren 19. Jahrhundert zum grössten Betrieb des Dorfes mit eigener Sägerei erweitert. Nachfolger waren seine drei Söhne, darunter mein Opa. Natürlich hat auch mein Vater die Lehre im Familienbetrieb gemacht. Nach der Meisterprüfung hat er erwogen, seriös einzusteigen, in den 1950er-Jahren. Es wären wichtige Umstrukturierungen und Investitionen nötig gewesen, denen sich Vater und Onkels aber hartnäckig widersetzten. So ist er ausgestiegen und hat sich ganz anders orientiert. Opa hat seine Brüder überlebt und stand bis Mitte 80 im Betrieb, der dann in Folge der Erbteilung liquidiert wurde. Heute erinnert nichts mehr daran, da stehen lauter Mehrfamilienhäuser.
Für mich war die Schreinerei das Paradies. Ich bin gleich daneben aufgewachsen. So gab es für mich weder Spielplatz noch Fussballplatz, sondern nur und nichts als die Schreinerei. Jahrelange "inoffizielle Lehre" neben der Schule!
Für mich ist neben Knowhow und schönen Erinnerungen recht viel geblieben: Eine Menge schönes Werkzeug von meinem Urgrossvater u.a. Und gar eine Bandsäge, die er selbst gebaut hat. Gussteile hat er nach eigenen Modellen giessen lassen, bei einer Maschinenfabrik, für die er regelmässig Holzmodelle für den Sandguss hergestellt hat. Früher lief sie an einer Transmission, ich habe sie motorisiert...
Während des Studiums hatte ich auch gelegentlich im Auftrag spezielle Möbel gebaut; hat viel Spass gemacht und habe damit auch etwas verdient. Einmal sogar der Teil-Nachbau einer Eichentreppe aus dem 19. Jh.
Seit 20 Jahren habe ich das Glück, eine recht anständig (wobei - gewiss alles sehr 'Retro' für Euch Profis!) ausgestattete Werkstatt zu haben. Da kann ich mich wieder vermehrt dem geliebten Holz zuwenden, bei der Restaurierung eines ruinösen historischen Gemäuers!
So - hoffentlich war ich nicht zu geschwätzig und habe Euch zusehr gelangweilt...
bin hier zwar schon ein Weilchen angemeldet, aber eher als sporadischer Gelegenheitsleser aus dem einfachen Grund, dass ich in der letzten Zeit sehr wenig zum 'woodworken' kam... Ich hoffe, das ändert sich bald.
Habe ein wenig ein schlechtes Gewissen wegen meines damals gewählten Boardnamens; ich nenne mich 'Schreinerheiri', wo ich doch gar nicht Schreiner bin sondern nur Kunsthistoriker...
Gut, hier die Erklärung dazu, mit dem Gedanken, dass ich gerne auch andere 'schreinerische' Familiengeschichten lesen würde!
Vom ländlichen Bereich kennt Ihr bestimmt die 'Dorfnamen'. In meinem Heimatdorf (das ich längst hinter mir gelassen habe) waren wir die "Schreinerheiris". "Heiri" von meinem Urgrossvater Heinrich. Er hatte die väterliche Schreinerei im späteren 19. Jahrhundert zum grössten Betrieb des Dorfes mit eigener Sägerei erweitert. Nachfolger waren seine drei Söhne, darunter mein Opa. Natürlich hat auch mein Vater die Lehre im Familienbetrieb gemacht. Nach der Meisterprüfung hat er erwogen, seriös einzusteigen, in den 1950er-Jahren. Es wären wichtige Umstrukturierungen und Investitionen nötig gewesen, denen sich Vater und Onkels aber hartnäckig widersetzten. So ist er ausgestiegen und hat sich ganz anders orientiert. Opa hat seine Brüder überlebt und stand bis Mitte 80 im Betrieb, der dann in Folge der Erbteilung liquidiert wurde. Heute erinnert nichts mehr daran, da stehen lauter Mehrfamilienhäuser.
Für mich war die Schreinerei das Paradies. Ich bin gleich daneben aufgewachsen. So gab es für mich weder Spielplatz noch Fussballplatz, sondern nur und nichts als die Schreinerei. Jahrelange "inoffizielle Lehre" neben der Schule!
Für mich ist neben Knowhow und schönen Erinnerungen recht viel geblieben: Eine Menge schönes Werkzeug von meinem Urgrossvater u.a. Und gar eine Bandsäge, die er selbst gebaut hat. Gussteile hat er nach eigenen Modellen giessen lassen, bei einer Maschinenfabrik, für die er regelmässig Holzmodelle für den Sandguss hergestellt hat. Früher lief sie an einer Transmission, ich habe sie motorisiert...
Während des Studiums hatte ich auch gelegentlich im Auftrag spezielle Möbel gebaut; hat viel Spass gemacht und habe damit auch etwas verdient. Einmal sogar der Teil-Nachbau einer Eichentreppe aus dem 19. Jh.
Seit 20 Jahren habe ich das Glück, eine recht anständig (wobei - gewiss alles sehr 'Retro' für Euch Profis!) ausgestattete Werkstatt zu haben. Da kann ich mich wieder vermehrt dem geliebten Holz zuwenden, bei der Restaurierung eines ruinösen historischen Gemäuers!
So - hoffentlich war ich nicht zu geschwätzig und habe Euch zusehr gelangweilt...