Schwärzen ohne Gift

navyseabear

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Moin moin,
ich möchte gerne für meine Nichte zu Weihnachten eine Tigerente aus Holz basteln. Dabei würde ich gerne das Holz, so weit es geht, natürlich belassen.

Nun meine Fragen:

1) womit soll ich das Holz am besten behandeln (Schutzlack) welche garantiert ungiftig für ein Kleinkind ist? Sie nimmt noch alles in den Mund und da darf auf keinen Fall etwas giftiges oder übel riechendes dran sein.

2) wie kann ich die schwarzen Streifen auf die Ente bekommen ohne Farbe zu nehmen? Ich hatte mal überlegt diese mit dem Lötkolben zu schwärzen, weiß aber nicht ob es da nicht noch bessere Lösungen gibt.

mfg
Tobias
 

Snekker

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Hallo Tobias!
Als Schutzlack fallen mir da nur zwei Möglichkeiten ein. Einmal Schellack, der wird auch für den Überzug von Medikamenten benutzt, ist also Ungefährlich.
Als zweites Leinölfirnis. Da must du dich aber erkundigen welcher ohne Sikkative ist. Sikkative sind oft Schwermetalle die beigegeben werden um die Trocknung zu beschleunigen. Es gibt aber auch Sorten die keine Sikkative enthalten. Ich kann dir aber leider nicht sagen welche das sind. Leinöl benutze ich selten.
 

Dietrich

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Hallo,

in Kindergärten muß die DIN EN 71 von solchen Produkten erfüllt werden, ergo alles was die Nummer hat ist geeignet.

Gruß Dietrich
 

falco

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Ich benutze für meine Sachen gerne Clou Lack-Lasur.

Riecht bei der Verarbeitung überhaupt nicht und ich meine es sind sogar Spielsachen vorne abgebildet.
 

Holzmagnet

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Wie alt ist denn die Kleine? Da macht ein Jahr ja schon den Unterschied aus, ob die Kids versuchen die Ente zu zerkauen oder "nur mal dran lecken".

Die meisten Acryllacke werben heute eigentlich damit, speichelfest zu sein. Ausprobiert habe ich es nicht.

Ansonsten, wozu behandeln? Als meiner in dem Beissalter war, gabs halt unbehandeltes Spielzeug.
 

Pannekowski

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Moin Seebär,

die genannten Lacke sind unproblematisch, haben ja auch die entsprechende Freigabe.

Ein schwermetallfreier Leinölfirnis ist bei Kremer-Pigmente erhältlich.
Bleibt die Frage der Färbung. Wasserbeize, 2-3 Male Leinölfirnis und dann streichen mit Schellack geht technisch zumindest gut. Halte ich auch für gesundheitlich unproblematisch.

Gruß

Leif
 

uli2003

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Riecht bei der Verarbeitung überhaupt nicht

Der Geruch ist nichts aussagend. Es ist nicht automatisch alles giftig was riecht, und alles ungiftig was nicht riecht.

Fast alle Lacke für den Innenbereich sind ungiftig und erfüllen die DIN EN 71.

Und ob nun ein mit dem Lötkolben verbranntes Holz ungiftiger ist als eine Pigmentbeize mit Lacküberzug - na ich weiß nicht. Lackierte Flächen lassen sich prima reinigen, Öl ohne Sikkative trocknet ewig lange und wird bis dahin schön viel Dreck bei der Benutzung aufgenommen haben.

Achte auf die Angabe der genannten DIN, dann passt das.

Grüße
Uli
 

Pannekowski

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Moin Uli,

der Kremer-Firnis ist nicht sikkativfrei, sondern hat anstelle von Schwermetallen Mangansalz zugesetzt bekommen.

Ich bin zwar kein Chemiker, aber das finde ich deutlich attraktiver, zumal bei dem super Preis und der guten Verarbeitungsfähigkeit.

Schönen Sonntag und
Gruß

Leif
 

navyseabear

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Hallo,

erst einmal vielen Dank für all die Tipps.

Hier noch ein paar Infos von meiner Seite.
Meine Nichte ist 1 Jahr alt und entsprechend wird alles mit dem Mund untersucht, probiert und in alles rein gebissen. Entsprechend muss alles 100% sicher sein.

Ich möchte das Spielzeug so weit es geht unbehandelt lassen, doch muss ich ja eben die schwarzen Streifen der Tigerente hinbekommen. Das ist eigentlich mein Hauptproblem.
Das Holz werde ich später wohl wieder mit Walnussöl behandeln. Damit habe ich ganz guten Erfolg gehabt. Habe kleine Tiere zum greifen und abschlabbern :emoji_slight_smile:p)für sie gemacht und mit Walnussöl behandelt. Sie sehen nach der Behandlung gut aus und sind, da ja das Öl aus der Küche stammt auch 100% ungefährlich.

mfg
Tobias
 

TinaRestauro

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Hallo Tobias!
Als Schutzlack fallen mir da nur zwei Möglichkeiten ein. Einmal Schellack, der wird auch für den Überzug von Medikamenten benutzt, ist also Ungefährlich.
Als zweites Leinölfirnis. Da must du dich aber erkundigen welcher ohne Sikkative ist. Sikkative sind oft Schwermetalle die beigegeben werden um die Trocknung zu beschleunigen. Es gibt aber auch Sorten die keine Sikkative enthalten. Ich kann dir aber leider nicht sagen welche das sind. Leinöl benutze ich selten.

LeinölFIRNIS enthält IMMER Sikkative. Ansonsten wäre es kein Leinölfirnis. Ob die nun aus Blei, Mangan oder Cobalt bestehen- kein Dikkativ ist wirklich gesund...

Wenn man ohne Sikative arbeiten will, muss man auf rohes Leinöl zurückgreifen. Das braucht hält länger zum Polymerisieren.
 

dascello

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Ich würde die schwarzen Streifen mit ebenholz einlegen und dann gar nichts mehr drauf geben. Mal ein wenig mit billigem Holz üben. So schwer ist das nicht. Nur bitte kein grenadill nehmen, weil allergen.
(So viel zum thema "Natur ist per se gesund!").
Gruß
Michael
 

Indirubin

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Ich nehme zum schwarz färben von Eiche: Eisenacetat (also Eisen und Essig).
Problem: das bekommst du nicht in Streifen drauf, weil es verläuft.
Noch größeres Problem: Für gelb weiß ich nichts.

attachment.php

In diesem Beispiel in extrem dünner Dosierung.
 

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Holzsinn

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Man kann auf hellem Holz, z.B. Fichte auch sehr gut mit Buntstiften malen. Buntstifte gibt es sicher auch extra für Kleinkinder.
Ich habe früher mal ein Babybuch auf Sperrholzplättchen gemalt und diese dann geölt, hat prima das Ablutschen ausgehalten.

Melanie
 

Heimwerkerle

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@indirubin:

Hast Du zu dem Bild ein ungefähres "Rezept"? Sieht sehr gut aus, die Tischkante!

Danke und beste Grüße, Heimwerkerle
 

mj5

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Moinsen,

steht so seit bald 20 Jahren in unserem Regal rum. Unbehandelt.
Aber wir haben auch noch nicht dran rumgekaut. :emoji_grin:

Auch wenn es nicht wie aus dem Buche ist, bisher hat noch jeder sofort gesagt: Tigerente!

Gruesse
mattes

P.s.:
Warum das Photo auf einmal auf der Seite liegt? Keine Ahnung.
 

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Indirubin

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@indirubin:

Hast Du zu dem Bild ein ungefähres "Rezept"? Sieht sehr gut aus, die Tischkante!

Eisenacetat:
1-2 cm3 Stahlwolle in 100ml Essigessenz auflösen - dauert 5 Tage.

Dieses Gebräu dann etwa 1:5 bis 1:10 mit Wasser oder Spiritus verdünnen.
Dann auf Eiche auftragen - ordentlich mit dem Pinsel reinreiben: Die Eiche wehrt sich gegen tief eindringende Flüssigkeiten und einige "Fasern" bleiben sonst hell.
 

Friederich

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Eisenacetat:
1-2 cm3 Stahlwolle in 100ml Essigessenz auflösen - dauert 5 Tage.

Dieses Gebräu dann etwa 1:5 bis 1:10 mit Wasser oder Spiritus verdünnen.
Dann auf Eiche auftragen - ordentlich mit dem Pinsel reinreiben: Die Eiche wehrt sich gegen tief eindringende Flüssigkeiten und einige "Fasern" bleiben sonst hell.
Das Eisensalz reagiert mit der Gerbsäure der Eiche zu Eisen-Gallus-Tinte. Eine der dauerhaftesten Tinten überhaupt. Dokumentenecht und lichtecht. Wenn sie versehentlich durch Eisen in Eiche entsteht, kriegt man sie so gut wie nicht mehr weg.
Könnte man sich auch komplett anrühren, also mitsamt Gerbsäure, und damit beliebige Hölzer einfärben. Gibts auch fertig zu kaufen.
Tiefschwarz wird sie erst Stunden/Tagen nach dem Auftragen.
Um scharfe Begrenzungen zu erhalten, könnte man mal versuchen, diese vorher mit scharfem Messer anzureißen...
 

t-v

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Wenn Du für ein Experimentzu haben bist und vor allem bezüglich Ungiftigkeit auf Nummer sicher gehen möchtest, sind vielleicht färbende Lebensmittel eine Überlegung wert. Aktivkohletablette in die Oberflächenbehandlung Deiner Wahl krümeln oder so.

Viele Grüße

Thomas
 
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