Schweifhobel / Spokeshave von Kunz

Dehnes

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Hallo zusammen,

grundsätzlich halte ich nicht viel von Threads der Kategorie "Was haltet ihr von Marke XY...?" aber jetzt stelle ich die Frage trotzdem einmal.

Ich benötige ein paar Schweifhobel - in erster Linie für den Bau von Werkzeug-Stielen und Tisch- und Stuhlbeinen. Es soll einer mit runder Sohle und einer mit gerader Sohle werden - eventuell auch einer mit konkaver Sohle

Frage: Hier und da werden die grünen von Firma Kunz zu relativ guten Preisen angeboten. Kann man hier ohne Bedenken zugreifen oder wäre das in die Kategorie "Wer billig kauft, kauft zweimal" einzuordnen? Bei den gängigen Portalen sind Kundenbewertungen in alle Richtungen zu lesen, sodass ich hier nicht richtig schlau werde.

Als höherwertiges Produkt ist mir noch Veritas in den Sinn gekommen. Wie sind eure Meinungen hierzu? Gibt es andere Empfehlungen?

Danke und viele Grüße!
 

pedder

ww-robinie
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Hallo Dehnes

Ich finde die Schweifhobel von Kunz auch nicht schlechter, als alte von Stanley. Neue von Lie-Nielsen oder Veritas sind sicher viel besser. Wobei der schwarze Flachwinkel von Veritas schon vielen Probleme bereitet hat. Irgendwie hält das Messer nicht richtig

Von den alten Modellen finde ich den #53 oder#54 am besten, da kan man das Maul einstellen. Ich habe einen Stanley #53 mit Eisen von Ron Hock, den ich sehr mag.

Um konvexe Formen herzustellen, reicht mir ein Hobel mit gerader Sohle. Für die meisten konkave Formen auch. :emoji_wink: Erst wenn es extrem wird, würde ich mir da Spezialhobel anschaffen.

Liebe Grüße
Pedder
 

Guido_CH

ww-eiche
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Hallo Dehnes,

die Hobel von Kunz kann ich nicht beurteilen. Ich habe mir vor einem Jahr oder so einen Schweifhobel von Dictum angeschafft, weil er preislich in der Mitte zwischen "billig" und Veritas/Lie Nielsen war. Damit habe ich u.a. ein Grönlandpadel aus Weisstanne gemacht und das Arbeiten mit dem Schweifhobel einfach nur genossen. Die Dictum-Hobeleisen werden im Internet öfters gelobt hinsichtlich Standzeit und Schärfbarkeit, das Lob kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen (hab inzwischen mehrere Hobel aus der Serie). Ich hab damals die Hobelfläche etwas nachgeschliffen und das Maul nachgearbeitet - mehr weil es mir Spaß gemacht hat, als dass es nötig gewesen wäre. Klar sollte sein, dass Du das Eisen vor dem ersten Einsatz nacharbeiten solltest, auch wenn es als "einsatzbereit" bezeichnet ist. Aber das hat sich auch bei zwei Hobeln von Veritas bzw. Lie Nielsen gelohnt.

Gruß
Guido
 

AhornBay

ww-robinie
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Schönen guten Morgen Dehnes,

ich habe einen Lie Nielsen Schweifhobel und einen von Dictum - beide mit der geraden Sohle. Den Kunz habe ich mir angeschaut, kurz probiert - und gar nicht erst gekauft.

Der Lie Nielsen ist schon was feines; im wahrsten Sinne des Wortes. Den nutze ich eigentlich immer dann, wenn's besonders schön werden soll. Das Maul ist so eng, dass er sich für diese Arbeiten am ehesten eignet. Die Messereinstellung ist ein wenig fummelig, kriegt man aber mit ein wenig Übung und einem Trick hin.
Den Schweifhobel von Dictum nutze ich auch, aber meist bei Dingen, wo es eher "gröber" zugeht. Der ist einfach nicht so exact gearbeitet, wie der LN. Schön bei dem ist allerdings die Eisenverstellung - er hat an beiden Seiten je eine Schraube, über die man das Eisen justieren kann. Für einen Grobmotoriker wie mich durchaus hilfreich.

Wenn ich mir - heute - einen Schweifhobel kaufen wollte/müsste, würde es wohl einer von Veritas werden. Das ist in meinen Augen ein guter Kompromiss und die haben auch die beiden seitlichen Schrauben zur Eiseneinstellung. Wenn's allerdings feiner zugehen soll, würde ich immer wieder zum LN greifen. Den finde ich auch "schöner"; das ist aber natürlich wie so vieles, Geschmacksache.

Herzliche Grüße

Tom
 

dascello

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Man kann auch mit dem Kunz-Hobel arbeiten. Ich habe den mit der runden Sohle und zum Materialabtrag an konkaven Flächen ist der gut geeignet.
Aber ich brauche den nicht jeden Tag.

Gruß

Michael
 

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ww-ulme
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Ich benutze den normalen Veritas. Hatte auch vor mir den Kunz zu kaufen zwecks Preis, aber beim befingern im Dictum Shop hat mich der Veritas überzeugt.
Ich freu mich jedesmal, wenn ich ihn in die Hand nehme.
 

Mathis

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Hier und da werden die grünen von Firma Kunz zu relativ guten Preisen angeboten. Kann man hier ohne Bedenken zugreifen oder wäre das in die Kategorie "Wer billig kauft, kauft zweimal" einzuordnen? Bei den gängigen Portalen sind Kundenbewertungen in alle Richtungen zu lesen, sodass ich hier nicht richtig schlau werde.

Ich hab zwei Schweifhobel von Kunz, und beide sind absolut in Ordnung: sie tun genau das, was sie sollen und sind gut gemacht. Die Kannst du ganz beruhigt kaufen.
Wie immer ist ein gut abgezogenes Eisen das A und O, auch die Einstellung muss stimmen.

Ich kann die Ganze Veritas-Dickdum-Lienielsen-Fraktion nicht verstehen, wenn ich mit meinen Hobeln arbeite, kommt es entscheidend auf den Anwender an, und weniger auf das Werkzeug.
 

AhornBay

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Hallo,

man kriegt für sein Geld das, was man gekauft hat oder anders gesagt, wenn das, was am Ende rauskommt dem entspricht, was man haben will ist doch alles in Ordnung. Da kann jeder vollkommen unterschiedliche Anforderungen haben. An sich, das Werkzeug, das Ergebnis...

Mir fällt da immer die Geschichte von Boris Becker ein (genau. Der, der damals das ein oder andere Tennisspiel gewonnen hat und sich über mehrere Jahre durchaus erfolgreich auf der Weltbühne im Tennis geschlagen hat). Sein Schläger war absoluter Mist. Ich kenne keinen, der mit dem "Prügel" mal auch nur 3 Spiele durchgezogen hat und danach in den Laden gerannt ist und den "muss ich haben" Gesichtsausdruck hatte. Das Gegenteil ist der Fall. Bei mir war's sogar so, dass ich lieber mit meinem anno tobak (Holz) Schläger gespielt hätte, als mit diesem Mist Ding. Trotzdem kam "BB" super mit ihm zurecht und war erfolgreich.

Will heißen: Auch mit einem Teil, von dem jeder durchschnittlich Begabte sofort die Finger lassen würde, weil er nicht mit ihm zurecht kommt, kann jemand, der mit dem Ding umgehen kann, vielleicht sogar genau seine Bedürfnisse trifft, super Ergebnisse erzielen. Ist doch in Ordnung.

Für mich waren die Kunz Hobel (Plural, nicht nur der Schweifhobel) einfach nichts. Viel zu unsauber gearbeitet, die Optik stört mich und für meine Anforderungen deutlich zu viel Nacharbeit notwendig, als dass es sich "lohnen" würde, nicht zum nächst teureren nebenan zu greifen. Allerdings würde ich auch nicht auf die Idee kommen, mit dem ordentlich teuren LN Hobel z. B. Leim wegzuhobeln oder eine Kante, bei der ich mit Nägeln rechnen würde. Für so etwas könnte ich mir den Kund z. B. sehr gut vorstellen.

Nochmal: jeder, wie er mag und alles hat seine Berechtigung. Auch der Kunz.

Herzliche Grüße

Tom
 

Komihaxu

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Ich bekomme den Kunz nicht wirklich so eingestellt, dass er ratterfrei übers Holz geht.
Aber man kann die ja problemlos ausprobieren. Gebraucht bekommt man sie hinterhergeworfen, auch mal aus einem Werkzeug-Konvolut.

Der Veritas Flachwinkel-Schabhobel läuft problemlos, der Kraftangriffspunkt liegt schön auf einer Linie mit dem Messer.
Auch schön ist, dass man ihn von breiter auf schmale Sohle umbauen kann. So brauchts nur einen Hobel für starke Rundungen und Geraden.
 

pedder

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Gegen Rattern kann man probieren, das Bett zu glätten und die Klappe zu tunen. Und natürlich spanabnahme verringern und Eisen noch schärfer machen.

Oder dickeres Eisen (zB Ron Hock.)

Liebe Grüße
Pedder
 

Dehnes

ww-fichte
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Danke für die ganzen Antworten - so unterschiedlich sie auch sind :emoji_slight_smile:
Der einzig richtige Schluss ist für mich: in die Hand nehmen und ausprobieren und dann entscheiden.

Danke noch mal!
Viele Grüße, Dehnes
 

AlGe

ww-nussbaum
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Ich habe die beiden Schweifhobel von Kunz, sie tun, was sie sollen. Allerdings brauchten die Eisen schon einige Zuwendung, das Maul von Lack und Lacknasen befreit und auch die Hobelsohlen habe ich länger mit der vollen Wassersteinprozedur abgerichtet. Das hat sich gelohnt und macht die Hobel mindestens eine Klasse besser. Der Preis für das wenige Geld ist Zeit :emoji_wink:.
 

Dehnes

ww-fichte
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Der Preis für das wenige Geld ist Zeit
Stimmt. Aber die Voraussetzung ist Ahnung - und die fehlt mir :emoji_slight_smile:
Dann fange ich lieber mit einem möglichst weit vorbereiteten Werkzeug an und schließe das als Quelle möglichen Scheiterns aus. Das Schärfen des Eisens ist mir derzeit noch Neuland genug.
 
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