Selbstgebaute Führung zum Stecheisen schärfen

Ingo-71

ww-kastanie
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Hallo zusammen,
nach langer erfolgloser suche für eine vernünftigen Führung zum schärfen von Stecheisen und Hobeleisen, habe ich mich entschlossen eine Führung selber zu bauen.
Habe mir eine Kugellinear Führung bei Amazone bestellt für 30 Euro ein bisschen Multiplexplatte 30 mm und 2 kleine Aluplatten 5 mm das wars.
Es funktioniert einwandfrei und man kann jederzeit das Schleifergebnis begutachten,
einfach seitlich raus oder reinschieben.:emoji_grin:
 

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ChrisOL

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Hallo Ingo,

die Bilder von der Schneide sind recht unscharf, aber ich meine konkave Schneide zu erkennen. Ich habe es an einem deiner Bilder mal verdeutlicht.

Wie richtest du den Stein ab?
Hast du noch Schleifsteine um die Spiegelseite abzuziehen?
 

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lui-looser

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Hallo, nur mal so aus dem Bauch heraus, hast du die Drehrichtung des Motors geändert?
Das sieht für mich etwas gefährlich aus.
 

RockinHorse

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Die Schleifrichtung ist zum Anschleifen von Stecheisen falsch.

MfG
Reinhard

Hallo Reinhard,

jetzt bin ich ratlos. Seit meiner Ausbildung im zarten Alter meiner Jugend, habe ich noch nie anders geschliffen: Bohrer, Meißel u.v.m. Und so wie ich mich gerade noch einmal kundig gemacht habe, wird das auch heute noch so gemacht. In meiner Ausbildung wurde mir damals erläutert, das man so die Ausbildung eines Grates vermeidet. Von daher habe ich hergeleitet, dass die Schleifrichtung so auch für Stechbeitel gilt. Aber wir werden da sicher noch eine Aufklärung erfahren. Da bin ich mir ganz sicher.
 

tirogast_2018

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Was sollte an der Drehrichtung a) falsch, und b) gefährlich sein?
 

tupilak

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Hallo Ingo,

die Bilder von der Schneide sind recht unscharf, aber ich meine konkave Schneide zu erkennen. Ich habe es an einem deiner Bilder mal verdeutlicht.


Das wird an der Aufnahmetchnik liegen.


Ich finde die Idee sowie die Ausführung super,
auch wenn ich das nicht brauche, so ist es eine
Anregung für Ähnliches und so ich es nicht vergesse :emoji_grin:
"behalt die Linearführungen im Gedächtnis!"
 

embe

ww-ahorn
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Wenn ich mich recht erinnere ist der Hauptgrund das man gegen die Schneide schleift das die
entstehende Wärme von der Schneide weg geführt wird und nicht dorthin.
Ich hab das aber nicht getestet hat mir ein Gesellen in meiner Ausbildung vor ca. 30 Jahren gesagt
und das klang für mich Plausibel genug um es nicht in Frage zu stellen.

Zum Thema: Die Vorrichtung sieht wirklich um einiges besser (stabiler) aus als die Fertig mitgeliefeten.
Der Schliff ist aber wirklich ein bisschen "Hohl" geworden, oder?

Gruss Markus
 

dirkkity

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Moin zusammen,

zu diesem Thema sind mal 2 Sachen anzumerken.

1. Der Schliff muß hohl werden, wenn ich am Umfang der Schleifscheibe arbeite. Das ist auch bei Tormek und Konsorten so. Anders ist es ohne weiteres garnicht möglich! Je kleiner die Scheibe, desto hohl - klar :emoji_grin:

2. Bitte niemals die Drehrichtung des Schleifbockes ändern, da sich sonst die Befestigungsmuttern der Scheiben lösen können !

Gruß
Dirk
 

schorsch

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Hallo,
finde so zu schleifen nur suboptimal.
1. Trockenschliff mit einem Schnellläufer und ungeeigneter Schleifscheibe führt zwangsläufig zur Überhitzung
2. Werkzeugbezugsfläche der Schleifführung ist nicht die Spiegelseite.
3. Einstellen der Rechtwinkligkeit der Schleifführung und des Abstandes zur Schleifscheibe sind umständlich und nicht unabhängig für beide Schleifscheiben möglich.
4. die Drehrichtung der Schleifscheibe ist meiner Ansicht nach ok, da:
-geringere Gratbildung
-geringerer Funkenflug

Mein Vorschlag:
Vorschliff mit Edelkorund Schleifscheibe, Schleifscheibe regelmäßig Abrichten
Schleifbügel und Schleifführung von Tormek
Feinschliff auf Wassersteinen

Gruß Georg
 

lui-looser

ww-fichte
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Also ich habe in der Ausbildung die Bohrer immer unterhalb der Schleifscheiben Mitte gehalten, den wenn man darüber ist und es verhakt sich dann wird es gefährlich. Deshalb sind doch die Auflagen an den Schleifböcken auch leicht unterhalb der Mitte.
 

dirkkity

ww-nussbaum
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Moin,

die Auflagen können und sollten ruhig oberhalb der Mitte sein. Hauptsache, sie sind stabil.
Wenn sich das Werkstück in die Schleifscheibe "einhakt", heißt du entweder Conan und bist mit roher Gewalt dran gegangen oder die Scheibe war nicht mehr vollständig.

Der Punkt bei den Auflagen ist vielmehr, daß sie optimalerweise nur einen minimalen Abstand zur Scheibe haben. Also nach einigen Abrichtvorgängen lösen und wieder näher an die Scheibe bringen.
Ist der Abstand zu groß und du hältst es nicht parallel zur Auflage, sondern kommst mit dem Werkstück "schräg von oben", kann es sich zwischen Scheibe und Auflage ziehen und es knallt.

Gruß
Dirk
 

beppob

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Grüß Euch,

Die guten alten ELU Schleifböcke, die es vor 30 Jahren mit solch einer Vorrichtung gab, die drehten sich tatsächlich in die andere Richtung :emoji_wink:
Zwischenablage01.jpg

Wenn man kein Gefühl hat, dann kann man unabhängig von der Drehrichtung immer eine Überhitzung herbei führen :rolleyes:
Prinzipiell ist ein Hohlschliff immer schlecht (kürzere Standzeit und leichteres Ausbrechen der Schneide), deshalb schärft man idealerweise an einer Topfscheibe :emoji_wink: Diese Schleifböcke sind aber rar und sündhaft Teuer :mad:
Iseli Schleifbock.jpg

Mir hat ein Bekannter an einen Metabo Schleifbock mit Topfscheibe so eine Vorrichtung zum schärfen von Stemmeisen und Hobeleisen bis 60mm nachgebaut, allerdings etwas Einfacher, ohne die Bleche, die einen Grat verhindern sollen. Der Grat wird auf einem anderen Schleifbock mit einer Filzscheibe und Polierpaste schnell und unkompliziert entfernt. So sind die Werkzeuge immer winklig, plan und ohne Hohlschliff :emoji_wink:
Bild0362.jpg
Bild0363.jpg
 

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Holz-Fritze

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Bau diese Vorrichtung an eine Nassschleifmaschine, dann ist alles Top. (so habe ich es gemacht)

PS. Wenn ich mit Führung arbeite kann das Messer nicht umreissen. Wie soll das gehen. Aber die Schneide glüht an einem schnell laufenden Schleifstein recht schnell aus, da muss man aufpassen.
 

Basic2004

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Eine Schleifscheibe besteht aus einem relativ weichen Bindemittel und dem relativ harten Schleifmittel. Die Schleifscheibe dreht sich gegen die sehr dünne / scharfe Schneide die das weiche Bindemittel als erstes abhobelt und schleift mit dem nicht abgehobelten harten Schleifmittel Scharten in die Schneide. Dreht sich die Schleifscheibe im Uhrzeigersinn, trifft die Schleifscheibe auf die stumpfe Fase mit einer relativ großen Fläche und hinterlässt Kratzer auf der Fase die durch polieren entfernt werden können.
 

yoghurt

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Hallo,
ich habe mir gerade eine DeWalt-Führung günstig gekauft und an meinen alten Scheer-Schleifbock geschraubt. Die Scheiben drehen sich in meine Richtung. Da glüht nichts aus, man muss halt ein wenig Gefühl für die Sache haben und nicht drücken wie ein Schmied!

Ich finde die gezeigte Vorrichtung prima!
 

opiwan

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Drehrichtung falsch? Jein
Früher hatte ich(wir) alles gegen die Drehrichtung geschliffen.
Hobel- und oder Stecheisen wurden auf eine schräge Auflage aufgelegt.
Die Breite und die Beschaffenheit der Schleifscheibe war eigentlich egal,
das Eisen wurde sowieso gleichmäßig mit leichtem Druck hin und her bewegt.
Um das „Ausglühen“ zu vermeiden, wurde das Eisen immer wieder zum
Abkühlen in Wasser getaucht.
Bohrer schleife immer noch so (wie sonst).
Heute habe ich einen langsam drehenden Nasschleifer mit ziehender Drehrichtung
und Führung für die Eisen.
Irgendwie kann ich mich damit aber immer noch nicht so richtig anfreunden.
Bis das ich die Eisen am Stein mit der Führung richtig ausgerichtet habe,
bin ich auf herkömmlicher Weise schon fertig.
Auf dem Arkansas abgezogen und schärfer geht es nicht.
 

Gelöscht schreiner80

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Du sagst es Opiwan genau so und nicht anders mach ich es auch seit je her:emoji_slight_smile:
 

DZaech

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Eigentlich ist die Drehrichtung bei dieser Vorrichtung schon falsch. Die richtigen (und teuren) Stechbeitelschärfmaschinen von Iseli, Creusen oder Schneeberger schleifen allesamt nicht "gegen die Schneide", sondern "mit der Schneide". Das führt zwar theoretisch zur Gratbildung, praktisch wird die aber umgangen durch das untergespannte Blech (bei der Iseli z.:emoji_sunglasses:. Darüber wird auch die Hitze abgeführt. Der Schliff mit der Schneide erlaubt einfach schärfere Schneiden. Gegen die Schneide zu schleifen wird niemals zu einer rasiermesserscharfen Schneide führen. Jedenfalls nicht mit einem herkömmlichen Korund-Schleifmittel. Grundsätzlich ist das Schleifen an einer runden Scheibe sowieso nicht korrekt, da ein Hohlschliff entsteht. Der mag zwar praktisch sein wenns um das schnelle abziehen von Hand geht, aber die Schneide ist dadurch empfindlicher. Die hochpreisigen Stechbeitelschärfmaschinen schleifen immer mit Topfscheiben, und erzeugen so eine gerade Fase ohne Hohlschliff. Übrigens werden auch Maschinenhobelmesser o.Ä. immer mit der Fase und niemals dagegen geschliffen. Anders als im Metallbereich. Metallbohrer schleift man schliesslich grundsätzlich gegen die Schneide.
 

schorsch

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Hallo,
Ob jetzt die Schleifscheibe so oder so dreht ist eigentlich für die Schneide nebensächlich. Es wird hier so getan, als entstünde die Schneide durch die Schleifscheibe, wenn es gut werden soll wird vielleicht noch einmal mit einem Abziehstein der Grat weggebrochen.
Mit solchen Schneiden kann man meiner Ansicht nach nur den Putz von der Wand klopfen.
Wenn man eine scharfe, beständige Schneide braucht, wird einem nichts anders übrigbleiben, als die Verschneidungsflächen die die Schneidkante bilden zu polieren, und das ohne dabei den Stahl zu erwärmen.
Gruß Georg
 

yoghurt

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Hallo,
es ist natürlich alles immer sehr relativ und abhängig von den Erfordernissen. Seit ich die Schleifführung für meinen (verkehrtherum drehenden) Schleifbock habe, sind meine Eisen schnell schartenfrei. Ich ziehe sie dann noch ab und je nachdem was ich damit dann machen möchte poliere ich sie noch. Für mich ist dieses Vorgehen sehr effektiv!

Aber:
Meine Rahmenbedingungen sind auch anders gelagert als bei manchem Hobbyisten. Ich brauche schnell ein scharfes Eisen! Ich kann meine Zeit nicht darauf verwenden die perfekte Schneide auf dem besten Weg herzustellen! Und selbst wenn ich vielleicht von den Stecheisen mehr wegschleife als unbedingt nötig. So teuer sind die Eisen nicht mehr! Dann wird halt mal ein neues gekauft!
 

opiwan

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@yoghurt
Ja, was hier wieder für eine Wissenschaft raus gemacht wird.
Was waren wir doch für Stümper, als es vor 40 Jahren noch keine Tormek gab.
Wie konnte ich nur meine Haare am Arm zur Schärfkontrolle rasieren ohne
all die neuen Erkenntnisse.
 
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