Sichtschutzzaun auf Schraubfundamenten

MatthiasImNorden

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Guten Tag allerseits,

ich plane einen ~1,80m hohen Sichtschutzzaun – hierfür sollen Rhombusleisten an 90x90 Holzpfosten montiert werden. Ich hadere ein bisschen mit der Montage dieser Pfosten.

Ich sehe zwei übliche Vorgehen:
  1. Das Problem mit einer Tonne Beton erschlagen – H-Anker einsetzen – Pfosten montieren – hält ewig.
  2. Sturm nicht so ernst nehmen – Einschlaghülsen in den Boden hämmern – ist schneller fertig und kann zurückgebaut werden.
Seit einigen Jahren gibt es diese netten Schraubfundamente für 90x90 Pfosten (20 Euro das Stück, 80cm tief im Boden). Da die eingedreht werden, stehen sie meinem Empfinden nach ungemein fester im Boden als eine Einschlaghülse. Dennoch habe ich Bedenken, ob das Sturmsicher ist. In diesem Video wird ein umfangreiches Projekt relativ professionell, jedoch auf Einschlagbodenhülsen gestellt – ohne Aussage darüber, ob das nach Jahren noch steht.

Ich weiß, ich werde hier keine Sturmgarantie für irgendein Verfahren bekommen, deshalb suche ich nach Erfahrungswerten. Hat irgendwer mal stehende Pfosten für einen Zaun oder gar Sichtschutz darauf gebaut und kann entsprechende Erfahrungen teilen?

Danke und Grüße
Matthias
 

Stefan951

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Servus Matthias,
Ein klein wenig Erfahrung hab ich mit Schraubfundamenten der Firma Krinner.
Ich habe einige Zeit lang auf Campingplätzen feste "Vorzelte" für Wohnwagen angeboten und aufgestellt, größtenteils in Ständerbauweise und meist so 3x4m.
Die Firma Krinner ist mir hier auch immer tatkräftig zur Seite gestanden zwecks Dimensionierung der Eindrehanker. Musste damals immer die Lasten, mit Skizze, Schneelast usw angeben und bekam dann ein Angebot mit den passenden Schraubfundamenten.
Bisher hält alles davon ohne Probleme, nichts ist eingesackt oder hat sich verschoben.
Jedoch waren diese "Hütten" eben durch die Rahmenbauweise immer ausgesteift, und die Wände mit Boden und Dach verbunden, somit kam theoretisch jedenfalls nur die Senkrechte last zu tragen, der Rest hat sich durch OSB selbst ausgesteift.
Wie das bei einem Sichtschutz Zaun ist, der ja doch eine Menge Angriffsfläche bietet für Wind, kann ich dir nicht sagen, aber vielleicht Krinner?
Man muss dazu sagen das es teilweise wirklich auch einfach nicht ging die Dinger einzuschrauben, trotz vorbohren und eindrehgerät. Hat man stark felsigen bzw steinigen Boden, kommst du nichtmal mit dem Bohrer soweit runter, geschweige den diesen Anker eingedreht.
Bei normalem Mutterboden war es aber nie ein Problem.
Ich hoffe das hilft dir wenigstens gedanklich ein bisschen weiter
MfG
Stefan
 

IngoS

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Hallo

Mir sind bei einem Sichtschutzzaun bei nicht sehr starkem Sturm drei Einschlaghülsen abgebrochen. Die Dinger sind Mist, unabhängig davon, dass sie sich nur mit Kniff halbwegs senkrecht und winkelgerecht eintreiben lassen. Einschraubhülsen halte ich auch nicht für viel besser. Mach es vernünftig, dann hast du Ruhe.

Gruß Ingo
 

carsten

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Hallo

heute den Zaun beim Nachbarn besichtigt das Holz ist nach knapp 10 Jahren am Ende weil bzgl konstruktivem Holzschutz fast nix beachtet wurde. Aber die Einschlaghülsen am Boden sind noch fest.
Der Ersatz wird wohl ein häßliche knastähnlicher Stahlmattenzaun.
 

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DasMoritz

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Hallo,

@MatthiasImNorden :

Wie viele Meter Zaun möchtest du denn bauen?
Also ich würde auch empfehlen hier mit H-Ankern zu arbeiten.
Du musst das Fundament ja nicht ausprägen wie bei einem Terrassendach oder einem Carport oder was auch immer, aber damit wird es beim Sturm im Hamburg wenigstens fest.

Und so wahnsinnig viel Beton benötigt man für ein Fundament ja nun auch nicht.
 

Holzgolf

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....... Aber die Einschlaghülsen am Boden sind noch fest.
.........

....wobei in diesem Falle die beiden Außenpfosten scheinbar oben abgefangen sind und der mittlere Pfosten auf halber Höhe gestützt scheint. Da haben die Einschlaghülsen leichtes Spiel. Es gibt ja auch sogenannte Sturmanker, die aus einer Stütztstrebe und einem (riesen)Erdnagel bestehen. Aber bei 1,8m Sichtschutzelementen wäre ich in Verbindug mit Einschlaghülsen skeptisch.
 

Mater1984

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Ich habe bisher mit den Einschlaghülsen gute Erfahrungen gemacht.
Einmal bei einem normalen Zaun wackelte nichts über Jahre obwohl wir sogar nur 70x70 mm genommen haben.
beim Sichtschutz haben wir nur ein Geundgerüst gemacht und dieses wird seit 7 Jahren bewachsen. Hier mussten wir lediglich den Pfosten an dem das Gartentor hängt nochmal Stützen da es offen doch etwas sich bewegt hat.
abgebrochen o.ä. Ist bisher noch keine der Hülsen.
Da ich aktuell auch einen Sichtschutz plane denke ich, dass ich hier folgendermaßen vorgehe.
Erster Pfosten Hauswand
Einschlaghülsen alle 1 m 70x70x700 sind Teilweise (300 mm) einbetoniert in meine Stützmauer der Rest ist im Boden.
Abschlusspfosten H-Anker
Und dann die Lasten aus der Mitte über Streben in Richtung der äußeren Balken ableiten.
Ich rätsle noch wie ich hier mit meiner 3 m Zufahrt umgehe.
der Sichtschutz ist ja auch nicht vollständig winddicht was den Druck rausnimmt
 

FredT

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Hier hat es beim letzten Sturm, genau auf der Westseite, mehrere dieser schön verzinkten Einschlagteile, sicher Baumarktartikel, mitsamt einer Flechtkonstruktion von ca. 170cm Höhe (auch daher) elegant auf den Gehweg gelegt: die Windlast war durch die Hauswand in die Gegenrichtung gelenkt worden. Die Pfosten waren auch nicht verstrebt und die ganzen felder lediglich an einer Seite mit einem Stahlmattenzaun verschraubt. Es hat nix genützt, es war Schrott. ...
 

Zahltag

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h anker und 1-2-3 tüten zement oder auch esstrich und fertig ist die laube. ja scheiß arbeit, mag keiner bla bla bla. aber dann ist ruhe im karton und hält ewig.
haste kein bock auf stress, nimmste ruck zuck beton. lochgraben, h-anker mit brett im loch ausrichten und etwas befestigen. das ruck zuck zeug einfach aus der tüte immer etwa 10cm hoch rein, wasser drüber und wieder reinkippen usw... oben dann mit ner kelle etwas "hübsch" machen und fertig. nur leider recht teuer. mit 1x 40kg tüte pro anker wirste wohl auskommen, notfalls noch ne tüte mehr oder etwas strecken.
 

MatthiasImNorden

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Oh wow, danke für die vielen Antworten!
@Stefan951, bei Krinner hatte ich auch nachgefragt und die haben mich an einen lokalen Vertrieb weitergeleitet. Die haben da durchaus etwas im Angebot – ich muss nun mal schauen ob ich mir das preislich antue. Die U-Schrauben von Krinner sind dann doch eher für liegende Konstruktion oder kurze Pfosten, alles andere ist leider deutlich teurer als 20 Euro …

@DasMoritz es geht um läppische 24 Meter – schön geradeaus, keine Ecke. Wenn schon, denn schon, nicht wahr?! :emoji_grin:

Zwischenstand ist, dass ich entweder doch die sch* Arbeit mit Beton und H-Anker mache, oder … naja, ich werde berichten. Es gibt (tiefe) Schraubfundamente für Rohrpfosten, die in Frage kommen würden. Nur: nicht billig, und ich muss dann immer noch Holz dran schrauben, damit ich die Leisten mit vertretbarem Aufwand anschrauben kann.

An alle nochmal: danke für Eure Rückmeldungen!

– Matthias
 

DasMoritz

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es geht um läppische 24 Meter – schön geradeaus, keine Ecke. Wenn schon, denn schon, nicht wahr?!

Das ist mit 24 Metern doch ein wirklich perfektes, gottgegebenes Maß.
Ein, zwei, drei Kumpels und Bekannte ran, ein paar Kisten Bier und dann ca. alle 1,80m - 2m ein 30cm x 30cm x 80cm Loch buddeln.
Pro Loch ein Bierchen und dann wird das eine runde Sache - auch wenn es gerade werden sollte - also Schnur spannen.

Ich glaube das ist dann an einem Vormittag erledigt.
Dann Mittagspause mit etwas fester Nahrung und Nachmittags eben die 36 Sack Beton verarbeiten (sofern du eine Mischmaschine hast kein Thema, so ein Teil kostet nicht viel), abends ist man schön kaputt, hat keine Termine mehr und leicht einen Sitzen - ist doch wunderbar?
 

Stefan951

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abends ist man schön kaputt, hat keine Termine mehr und leicht einen Sitzen - ist doch wunderbar?
Wow, entschuldigt den OT Beitrag aber Moritz, das ist ein Kommentar nach meinem Geschmack:emoji_grin:
Danke für das Schreiben meiner Gedanken, und für das Schmunzeln am frühen Feiertagsmorgen:emoji_thumbsup:
MfG
Stefan
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Das ist mit 24 Metern doch ein wirklich perfektes, gottgegebenes Maß.
Ein, zwei, drei Kumpels und Bekannte ran, ein paar Kisten Bier und dann ca. alle 1,80m - 2m ein 30cm x 30cm x 80cm Loch buddeln.
Pro Loch ein Bierchen und dann wird das eine runde Sache - auch wenn es gerade werden sollte - also Schnur spannen.

Ich glaube das ist dann an einem Vormittag erledigt.
Dann Mittagspause mit etwas fester Nahrung und Nachmittags eben die 36 Sack Beton verarbeiten (sofern du eine Mischmaschine hast kein Thema, so ein Teil kostet nicht viel), abends ist man schön kaputt, hat keine Termine mehr und leicht einen Sitzen - ist doch wunderbar?
Als Beton am besten Estrichbeton , der kostet der Sack 3-4 €. Wesentlich günstiger als alles andere.
 

chrisil

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Und wenn man keine Lust zum buddeln hat, viele Baumärkte verleihen Erdbohrer, geht ruck zuck... Fertigbeton zusammen mit Wasser rein... fertsch
 

ChristophW

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Ich hab mir einen sogenannten Handbagger besorgt (stabile Variante) das geht erstaunlich gut.
Weiterer Vorteil ist das man den Pfosten gleich im Loch ausrichten kann, mit den Hülsen ist das doch neun Krampf.
 

vikary

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Hallo Matthias,

ich habe ein Sichtschutzzaun letzte Woche gebaut. 3 Haselnusszäune, vier 90x90 Pfosten. Vier 30x30x60 Löcher ausgegraben, 3xPfostenbeton pro Loch (um 4 Eur Stück). H Anker. Hält Bomben sicher. Das war für mich wichtig, weil an dieser Ecke bei mir windet ziemlich stark. Ein Zaunelement sind 3,24m2 x 3 = fast 10m2 Fläche. Schon eine Menge. Wenn das Ding weg fliegt und Schaden einrichtet haftest Du...
 
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