Sideboard – Probleme bei den Türen

Wolfgang EG

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Ich hatte in einem anderen Thema bereits darauf hingewiesen, dass ich mich beim Bau eines Sideboards für Büromaterial »festgefahren« habe. Trotz Planung mittels SketchUp ist mir ein großer Fehler unterlaufen, der hauptsächlich auch auf mangelnde Erfahrung und Zerstreutheit zurückzuführen ist.

Auf dem folgenden Foto kann man sehen, was ich meine. Der Abstand zwischen den Türen ist zu gering, so dass sie nicht aufgehen.

IMG20240222155247.jpg

Die Zwischenwand (Trennwand) ist 24 mm. Die Topfscharniere müssten also auf jeder Seite 3 mm versetzt sein, um den benötigten Abstand der Türen zueinander zu erreichen. Die Skizze soll verdeutlichen, worum es sich handelt. Die Mittelwand ist zu schmal, als dass da die Türen mit den Topfscharnieren sich nicht gegenseitig behindern. Jetzt ist der Abstand 4 mm, was eindeutig nicht ausreichend ist ...

IMG20240624144004.jpg

Nun habe ich als möglichen Lösungsansatz vor, mittels sogenannter Reparaturplatten (Abb. ähn lich) diese 3 mm links und rechts zu erreichen. Damit sollten sich – so meine Hoffnung – die Türen sicher öffnen lassen. An der Türbreite würde ich dann jeweils 3 mm abtrennen. Die Optik spielt keine Rolle, da es sich nur um eine Art Büroteil handelt.

IMG20240624140858.jpg

Topfscharniere sind einfache, also no Name, verbaut.

IMG20240616075550.jpg

Ich hoffe, mein Anliegen nicht zu diffus vorgebracht zu haben.

Vielen Dank.
Wolfgang
 

happyc

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Sind beide Türen an der Mittelwand angeschlagen?

die „normalen“ Topfscharniere / Topfbänder sind so dimensioniert, dass die Tür die Seitenwand zu ca 80% überdeckt, bei einer 19er Seitenwand ca 17mm, +- Einstellbereich. Es gibt Topfbänder für eine volle Überdeckung, und auch Topfbänder für eine ca 40%ige Überdeckung (19mm SeitenWandbretter - 3mm Fuge /2 = ca 8mm). Als „Mittelbänder“ kenn ich die, schau mal ob du welche bekommst die in dein Bohrbild passen.
 

Wolfgang EG

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Kann man nicht einfach die Kreuzplatten mit 3mm "Irgendwas", also Sperrholz oder so unterfüttern?
Jörg, hatte ich auch erst vor, 3 mm Alu-Dibond. Warum ich das verworfen habe – keine Ahnung. Nun habe ich solche Reparaturbleche in ausreichender Menge hier zu liegen ...

Wolfgang
 

Wolfgang EG

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Sind beide Türen an der Mittelwand angeschlagen?

die „normalen“ Topfscharniere / Topfbänder sind so dimensioniert, dass die Tür die Seitenwand zu ca 80% überdeckt, bei einer 19er Seitenwand ca 17mm, +- Einstellbereich. Es gibt Topfbänder für eine volle Überdeckung, und auch Topfbänder für eine ca 40%ige Überdeckung (19mm SeitenWandbretter - 3mm Fuge /2 = ca 8mm). Als „Mittelbänder“ kenn ich die, schau mal ob du welche bekommst die in dein Bohrbild passen.
Hier mal die SketchUp-Konstruktion zum besseren Verständnis. Vier Fächer, vier Türen. An der Mittelwand ist also eine linke und eine rechte Tür angeschlagen.

IMG20231128075847.jpg

Was nun die No-Name-Schaniere betrifft, da habe ich eine größere Menge hier liegen, die ich erst einmal nutzen möchte. Also ist neu kaufen derzeit keine Option.

Die Topfbohrung ist in der Tür, das Kreuzband im Korpus.

Wolfgang
 

derdad

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Die Reparaturplatten sind für den Topf gedacht. Auf der Mittelwand sollte jedoch die Montageplatte samt Scharniergehäuse sitzen.
Es gibt viele verschiedene Scharniere, mit verschiedenem "Überschlag" ( das Maß, wieviel die Tür übersteht. Dies lässt sich dann auch noch mit verschieden hohen Montageplatten kombinieren. Bei Blum, Hettich, u.A., sind ihren Websites diese Möglichkeiten mit allen Maßen zu finden.

O.T.: scetchup, etc., sind ganze lustige Spielzeuge, ich empfehle aber jedem nicht so versierten Hobbytischler sich eine 1:1 Zeichnung auf eine Platte, Karton, Papier,... zu machen. Auch wenn man kein technisches Zeichengenie ist "erarbeitet" man sich sein Projekt viel besser. Zumindest Details wie Tür/Scharniereck, Schubladen,..... bekommt damit besser in den Griff.
LG Gerhard
 

Wolfgang EG

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Guuden,

bei Beschlägen ohne Dokumentation erst Probeanschlag machen, dann Maßliste, dann bauen!
Ich würde zwei Bäder besorgen die funzen könnten.
Bei dem Wert der Arbeit halte ich das Festhalten an „passt nicht, aber kost nix" für voll vorbei!
Justus, sollte ich noch einmal in die Verlegenheit kommen, so ein Teil bauen zu wollen/müssen, werde ich definitiv einige Sachen anders machen.

Hier will ich einfach nur fertig werden. Unter Verwendung vorhandenen Materials. Das Sideboard besteht aus Resten. Reste vom Tischbau, Reste vom Bettbau, von Material, was ich aus früheren Projekten rum liegen hatte. Der innere Korpus ist aus billigem Eliottis-Pine Sperrholz C+/C.

Probiert habe ich da auch verschiedene Techniken, also sauberes Fügen, Profil-/Konterprofilfräserei u. s. w.

Das Teil wird im Hausarbeitszimmer meiner Schwiegertochter stehen, da sieht es niemand außer ihr und Familie.

Die jetzt für mich wichtige Frage ist, ob ich das Malheur mit den Unterlageplatten beheben kann.

Wolfgang
 

happyc

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darf ich ehrlich sein? Ich bin’s einfach: ist dir deine Schwiegertochter und deren Familie „so wenig wert“?

Ich kann deine Gedanken schon verstehen, aber einige wenige Euro in passende Beschläge investieren sollten schon sein, oder?
ich persönlich fände es ärgerlich, wenn ich absolut konsequent das Konzept „Reste verwerten“ umsetze, und dabei aber handwerkliche Kompromisse eingehen muss, mit denen ich nicht zufrieden wäre.
 

Wolfgang EG

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darf ich ehrlich sein? Ich bin’s einfach: ist dir deine Schwiegertochter und deren Familie „so wenig wert“?
Danke für Deine Ehrlichkeit, aber Du irrst. Es hat absolut nichts damit zu tun, dass mir meine Schwiegertochter so wenig wert ist.

Wolfgang
 

Wolfgang EG

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Guuden,

Solche Unterlagen sind durchaus üblich, werden von den Beschägebauern sogar fertig angeboten.
Häufiger werden dickere Kreuzplatten eingesetzt.

Ergo: unterlegen ist OK!
Justus, vielen Dank für die klare Aussage.

Wolfgang

PS: Vielen Dank insgesamt für die schnelle Hilfe.
 

Andreas W.

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Hallo WolfgangEG,

die Vorredner haben recht mit den unterschiedlich starken Montageplatten.
Das ist absolut üblich, um mit unterschiedlichen Türauflagen/Topfabständen ein passendes Ergebnis zu erzielen.

Auch was magmog schreibt - im Zweifelsfall immer einen Probeanschlag mit Restenin den benötigten Maßen machen, ist der richtige Weg.

Mir scheint Dein Problem aber ein anderes zu sein.

Zuerst folgendes:
es gibt vom Grundsatz her drei verschiedene Arten Topscharniere ("Topfbänder"), jeweils in unzähligen Ausführungen:

1. solche für aufschlagende Türen (Kröpfung 0 mm), das sind die "normalen", wo Tür auf Korpus schlägt, und überall Platz ist;

2. solche für Mittelanschlag, d.h. zwei Türen an der gleichen Mittelseite angeschlagen sind (Kröpfung 9,5 mm);

3. solche für einschlagende Türen (Kröpfung 16 mm), d.h. solche Bänder brauchst Du, wenn die Korpusseite, an der Du Deine Türe anschlägst über der Türe vorsteht, die Tür schlägt also "ein";

Die verschiedenen Kröpfungen ermöglichen jeweils einen anderen Drehpunkt.
Das ist vom Prinzip der ganze Witz.

Du hast Variante 1 abgebildet, sind alle Topfbänder bei Dir so?

Du würdest für außen jeweils Variante 3 benötigen, bei Mittelanschlag Variante 2.

Wie der Abstand Topfmittelpunkt von Türaußenseite in Verbindung zur Stärke der Montageplatte ist, hängt von Deinen Fugen der Türen untereinander ab.

Die Türstärke und die Kantenausführung spielt auch eine Rolle, daß sich nichts "zwickt".

Also messen, wie groß Deine Fugen sind, hoffen, daß es ausreichend ist, und dann alles nach Katalog auswählen.

Bei Fragen einfach fragen.

Viel Erfolg!

Gruß, Andreas
 

Wolfgang EG

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... Du hast Variante 1 abgebildet, sind alle Topfbänder bei Dir so?

Du würdest für außen jeweils Variante 3 benötigen, bei Mittelanschlag Variante 2.
Andreas, vielen Dank für die detaillierte Erläuterung. Wie mir jetzt klar wird, hätte ich diese Überlegungen VORHER machen und für dieses Projekt passende Topfbänder kaufen sollen...

Ja, ich habe damals leider alle in Variante 1 gekauft. Allerdings habe ich den größten Teil in einfachen Werkstattschränken verbaut, die nur einteilig sind. Da gab es keine Probleme.

Ich werde mal auf die Suche gehen und schauen, was da so angeboten wird.

Wolfgang
 

Wolfgang EG

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Heute Nachmittag habe ich mal probiert, wie es mit diesen Reparaturplatten geht. Es funktioniert. Allerdings habe ich diese großen Platten halbiert und nur die Seite ohne die Topflochbohrung verwendet.

IMG20240625150627.jpg

Es funktioniert. Auf den Fotos sieht man, wie sich der Abstand um 3 mm verschoben hat, also ausreichend, dass beide Türen, die an der Trennwand liegen, sauber aufgehen. Ich werde die Türen noch mit einer Fase versehen, damit es optisch besser wirkt. Dann wird alles wieder auseinander gebaut und die Schleifarbeiten etc. werden durchgeführt. Die Feineinstellungen werden dann später vorgenommen.

IMG20240625150952.jpg
IMG20240625160520.jpg
IMG20240625160530.jpg

Endlich geht es weiter, auch danke eurer Hilfe.

Wolfgang
 
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