Sinn vom Wiederanlaufschutz

[Glasshead93]

Hallo,
Ich habe vor kurzem meine Pk250 mit einem neuen Schalter und einem neuen Schütz versehen. Im Moment fehlt leider der Motorschutz, welchen ich noch nachrüste. Außerdem fehlt der Wiederanlaufschutz. Bei diesem frage ich mich seitdem welchen Sinn er hat.
Mir fällt bis jetzt nur ein Szenario ein, welches ich auch als sehr konstruiert empfinde:
Man benutzt die Säge. Dann geht der Strom weg, aus welchem Grund auch immer. Man verlässt die Säge, ohne den Aus Taster zu betätigen und beginnt nach der Ursache zu suchen. Währenddessen geht der Strom wieder an und die Säuge geht wieder an....
Jetzt wäre das in einem Betrieb gefährlich, da jemand anders ja gerade das Sägeblatt wechseln könnte, ohne vorher prophylaktisch die Säge auszuschalten...
In meinem Fall arbeite nur ich in meiner Werkstatt. Mir fällt kein sinnvolles Szenario ein, welches erklärt, wie mir ein Wiederanlaufschutz irgendeinen Nutzen bringen würde.
Bedenke ich einen Fall nicht?

 

[odul]

Du unterschätzt diese Gefahr total!!!!!

 

[U.Tho]

Man benutzt die Säge. Dann geht der Strom weg, aus welchem Grund auch immer. Man verlässt die Säge, ohne den Aus Taster zu betätigen und beginnt nach der Ursache zu suchen. Währenddessen geht der Strom wieder an und die Säuge geht wieder an....
Jetzt wäre das in einem Betrieb gefährlich, da jemand anders ja gerade das Sägeblatt wechseln könnte, ohne vorher prophylaktisch die Säge auszuschalten...

Das kann Dir in der Werkstatt ebenso passieren.

 

[Kraxel]

Hallo
Ich finde das Ganze ist nicht zu unterschätzen
Spätestens wenn du nicht alleine bist dir jemand aus versehen die Maschine aus- und im falschen Moment wieder einsteckt .

 

[K2H]

Bedenke ich einen Fall nicht?

Die Unfallversicherung zahlt nicht, wenn du nicht nachweisen kannst, dass es im Schadensfall nicht am fehlenden Wiederanlaufschutz lag.
Was ein versicherungsbeauftragter Gutachter höchstwahrscheinlich als erstes in Feld führen wird.

 

[raziausdud]

Ein Telefonanruf, der/die Partner/in „will irgendwas“, einmal hier im Forum zwischendurch schreiben , und Dir ist eventuell* nicht mehr bewusst, dass die Maschine noch an ist. Oder eine Sicherung springt raus, wer anderes schaltet sie wieder an. Die Maschine geht aus, Du fängst sofort an „zu fummeln“ usw.

*Ich hätte in jedem Satz oder Teilsatz „eventuell“ schreiben können. Dieses eventuell gilt es zu minimieren, möglichst sogar auszuschliessen. Und das ist hier leicht möglich.

Rainer

 

[Time_to_wonder]

Du unterschätzt diese Gefahr total!!!!!

Nee. Er fragt ne sinnvolle Frage und die kommende Diskussion wird die Risiken darstellen. Ist doch gut so, da hat jeder die Möglichkeit, aus seiner Sicht relevante Gefahren zu beschreiben.

 

[wasmachen]

Erweitere das Szenario um n Wackler im Kabel.
Wird Geil

 

[Time_to_wonder]

In meinem Fall arbeite nur ich in meiner Werkstatt.

Selbst das ist schon heikel genug. Ein Werkstück auf der Säge während sie ausgeht, Du beginnst mit der Fehlersuche, der Strom kommt wieder und das Werkstück fliegt Dir um die Ohren.

 

[magmog]

Guuden,

wenn tatsächlich Taster die Maschine steuern, und kein rastender Schalter,
kann der widerwärtige Anlauf bereits ausgeschlossen sein.
Maschine laufen lassen, Stecker raus. Wenn die Maschine nach dem wieder Einstöpseln nicht wieder anläuft,
ist alles gut.
Zwischen Aus- und Einstöpseln die Maschine nicht aus den Augen lassen,
sonst könnte es zu einer unschönen Demonstration der Notwendigkeit eines Wiederanlaufschützers kommen!

P.s. Unbedingt Beitrag 12 von SAW ???? beachten!

 

[seschmi]

Du musst halt bedenken, dass kurze Stromaussetzer viele Ursachen haben können, die auch an der Netzversorgung liegen können.

Dann ist kurz der Strom weg, Säge bleibt stehen. Du lässt das Werkstück los, um nach der Sicherung zu schauen, in dem Moment kommt der Strom zurück und das Werkstück fliegt Dir an den Kopf.

Wir hatten das hier in der Straße eine Zeit lang ständig, immer wieder kurze Ausfälle, manchmal Sekunden. Strom in der ganzen Straße weg, kurz danach wieder da.

Oder andersrum: Wenn die Säge plötzlich mitten im Schnitt ausgeht, was machst Du dann? Festhalten und Warten, ob sie wieder angeht? Wie lange? Werkstück zurückziehen und dabei verkanten, mit entsprechendem Rückschlag wenn der Strom wiederkommt?

Man kann natürlich nach dem/der Lebenspartner/in schreien, damit der/die die Sicherung rausmacht, und so lange das Holz festhalten.

Viel einfacher ist aber ein Wiederanlaufschutz…

 

[schrauber-at-work]

Nabend,

wenn tatsächlich Taster die Maschine steuern, und kein raten der Schalter,
kann der widerwärtige Anlauf bereits ausgeschlossen sein.

Richtig, bei größeren Maschinen mit Schütz funktioniert das. Bei direkt geschalteten (an älteren Maschinen gibt es aber tatsächlich rastende Schalter (War z.B. an meiner Ulmia 1610 so bevor Sie nen Motor-Schutzschalter inkl. Nullspannungsüberwachung bekommen hat.
Mei Lastkreis in der Metall- / KFZ-Werkstatt hat einen Hauptschütz der bei Stromausfall abschaltet. Einschalten nur mit Schlüsselschalter (tastend) möglich. Ausschalten über mehrere Notaus-Taster oder eben Spannungsabfall.
Da z.B. meine Hebebühne, mitten im Wohngebiet, frei zugänglich vor der Garage steht muss auch ausgeschlossen sein dass ein Kind diese einfach verfährt wenn ich nicht anwesend bin. Man will sich nicht vorstellen wenn z.B. der Getriebeheber unter nem Fahrzeug steht und ein "wunderfitziges" Kind die Bühne ablässt
Positiver Nebeneffekt des ganzen: Kompressor läuft nicht immer mal zwischendurch an wenn ich nicht in der Werkstatt bin. Systembedingt gibt es immer Leckluft bei Pneumatischen Anlagen.

Neben dem Schlüsselschalter ist ne helle grüne Leuchte und ein Aus-Taster. Bevor ich das Tor schließe wandert mein Blick, schon fast instinktiv, über die Leuchte.

@Glasshead93 : Macht durchaus Sinn so ein Schalter.
Wo man sich drüber streiten kann ist die Absaugung. Grade mit Selbstanlauf stört es dort. Wenn ich (warum auch immer, bisher nie nötig gewesen, an dem Lüfterrad hantieren, dann Stecker raus und gut.

Gruß SAW

 

[Martin45]

Ich möchte #2 unterstreichen.
Und sagen, dass so ein Wiederanlaufschutz doch kein Kostenfaktor ist, also baue ihn ein oder lasse ihn einbauen.

 

[Time_to_wonder]

Ich möchte #2 unterstreichen.

Wieso, er hat doch noch garnix wieder geschrieben?

 

[Martin45]

#2 war der Beitrag oben von odul.

 

[Glasshead93]

Hey, ich habe keine Mail bekommen, dass es Antworten gibt. Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Wirklich gut, am überzeugendsten war für mich der Wackelkontakt im Kabel, aber auch die anderen Szenarien waren eindrücklich.
Der Wiederanlaufschutz wird eingebaut

 

[Glasshead93]

Ich melde mich nochmal abschließend.
Ich habe die Versorgung der Säge wie folgt gelöst:
Der Kraftstrom geht auf ein Schütz. Dieses Schütz hat eine 24V Ansteuerung.
Diese Ansteuerung wird durch ein 230V zu 24V Netzteil realisiert.
Die 24V dieses Netzteils schalte ich über einen Schalter am Ende der Laufschiene des Schlittens.
Den Wiedereinschaltschutz habe ich jetzt (ein Schalter für 230V) in die 230V Leitung des 24V Netzteils gehängt. Das bewirkt, dass die Säge nicht wieder an geht, wenn der Strom unterbrochen wird. Um die Säge nach einer Unterbrechung des Strom wieder einzuschalten muss ich jetzt zwar 2 Schalter hintereinander drücken, aber den Preis bin ich bereit zu zahlen .