Sollte ich Holztechnik studieren ?

olan_haask

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Hi,
ich mach zurzeit mein Abitur in Sachsen und bin am überlegen ein Studium der Holz- und Werkstofftechnik an der Berufsakademie Dresden anzufangen.
Ich bin und war im Abi in Mathe nie die große Leuchte, arbeite aber sehr gerne mit Holz in meiner Freizeit.
Die BA kann mir leider keinen Studentenkontakt vermitteln, deswegen wollte ich fragen, ob sich hier jemand rumtreibt, der studiert oder es schon abgeschlossen hat und mir erzählen kann, ob ich dass Studium nur machen sollte, wenn ich Mathe abgöttisch liebe oder ob ich auch mit meinem begrenzten Verständnis weiterkomme.

Vielen Dank schonmal im Vorraus :emoji_slight_smile:
 

Michel1984

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Wieso machst du denn keine Lehre zum Schreiner oder Zimmerer?

Danach kannst du ja immer noch studieren und die Berufserfahrung kann nicht schaden!
 

haass

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Wenn du dein Abi mit Mathe bestanden hast, dürfte das für die Berufsakademie immer ausreichen.
Und wenn du schon etwas Techn. Erfahrung aus dem Holzbereivh mitbringst, dann wird das berechnen
Von Bauteilen etwas verständlicher.
Außerdem meine ich, dass man als junger Mensch seinen Berufswunsch grundsätzlich immer versuchen sollte.
Klappt. S dann nicht, gibt es immer noch einen zweiten Weg.
Viel Spaß und Erfolg.
 

yoghurt

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Hallo,
Mathe an der Schule und an der Hochschule unterscheiden sich vielleicht auch dadurch, dass man an der Hochschule eher weiß warum man das macht und daher vielleicht auch mehr Motivation hat?
Ich bin an der Uni viel weiter in Mathe gekommen als an der Schule. Wir hatten Glück mit dem Dozenten aber eben auch ein klares Ziel vor Augen! Auf jeden Fall probieren!
 

magmog

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Guuden,

um Holztechnik zu studieren muss man kein Anwärter für die Fields Medaille sein.
Mathe ist in den Schwerpunktbeschreibungen nicht explizit genannt,
die Fächer Physik, Chemie, Mechanik und Maschinenbau nehmen eher
einen wesentlichen Teil des Studiums ein.
Englisch und EDV-Grundlagen gehören ebenfalls zum Studieninhalt.

Erheblich erleichternd ist praktische Erfahrung, besser umfangreicher
als das vor Studienbeginn häufig verlangte Vorpraktikum.
 

Herr Dalbergia

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Niemals etwas NICHT Studieren weil man Angst hat es nicht zu schaffen, oft ist es viel einfacher als gedacht.
Wenn dann nur beim Versuch scheitern!
Habe Dir eine PM mit einem Kontakt geschickt.

Viel Erfolg!
 

falco

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Niemals etwas NICHT Studieren weil man Angst hat es nicht zu schaffen, oft ist es viel einfacher als gedacht.

Ich will sicher keine Grundsatzdiskussion anfangen, aber das möchte ich dann doch nicht so stehen lassen. Nicht seltener ist es nämlich auch viel schwerer als gedacht und ich plädiere dafür, dass man zumindest versucht sich etwas realistisch einzuschätzen. Das würde ich aber nicht auf einzelne Fächer beziehen, sondern mehr im Gesamtüberblick. Wer als Kind gerne Lego gebaut hat ist vielleicht in einem technischen Beruf nicht schlecht aufgehoben - mehr so in diese Richtung gedacht...

Und generell sollte man darüber nachdenken, was man davon erwartet und sich verspricht. Ich übertreibe bewusst: Das Bauen eines Tisches für sein Wohnzimmer oder das Aufbauen eines Klettergerüstes hat nix mit Holztechnik zu tun. Da sollte man Tischler oder Zimmermann lernen, wie schon angesprochen. Man muss die rosarote Brille absetzen oder sich zumindest nicht davon einnehmen lassen.
 

flow

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Niemals etwas NICHT Studieren weil man Angst hat es nicht zu schaffen, oft ist es viel einfacher als gedacht.
Grundsätzlich würde ich Dir ja zustimmen, es kann aber trotzdem nicht schaden, sich vorher einen Überblick zu verschaffen, wie hoch die Anforderungen insb. in Mathematik sind, und dazu mal einen zu befragen, der das bereits studiert (hat der OP ja versucht). In meinem Studium konnte ich sehen, wohin das führt, wenn man das nicht macht - im 3. Semester waren dann nur noch ~50% der Leute da :emoji_wink:

Wolf
 

Herr Dalbergia

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Yepp, und damit der junge Mann sich einen Überblick machen kann und Infos aus erster Hand bekommt habe ich Ihm heute früh zwei Kontakte gesendet.
Einmal jemand der schon fertig studiert hat, und einmal einer der gerade noch im Studium ist......
 

warsteiner87

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Moin,

Ich hab meinen Realschlusabschluss gemacht und danach eine Lehrer zum Tischler.
Nach Bundeswehr, Gesellenzeit etc. habe ich 5 Jahre nach meiner Ausbildung meinen Meister gemacht mit dem Ziel zu Studieren (Ich war mir auch sehr unsicher, ob ich das Studium schaffe und hab den Meister als Backup gesehen).

Hab dann direkt nach dem Meister und ohne Abi mein Bauingenieurwesen Studium begonnen.
Mathe war ohne Abi schon echt heftig, aber wenn man sich hin setzt und was dafür macht, klappt das schon!

Fakt ist natürlich, zum Studium gehört viel dazu! Es werden viele Fächer belegt, die man nicht hinterher je nach Vertiefungsrichtung nicht mehr braucht! Ich wollte immer in die Bauleitung und nie Statiker werden, im Studium musste ich aber trotzdem 3 Semester Statik machen!

In so einem Ingenieurstudiengang sind halt immer sehr viele Fächer, die man zwar hinterher nicht mehr braucht, aber machen muss ( grade im Grundstudium als Ingenieur).

Wenn du dein Abi hast, mach dir keinen Kopf, das wird schon!

Ich kann dir aber eher folgendes empfehlen:

Mache eine Lehre als Tischler / Zimmermann und geh danach an einer FH Studieren! Bei uns hatten ca. 70% eine Berufsausbildung im Handwerk, das ist wirklich Sinnvoll für die beruflich Zunkunft! (Ich denke im Bereich Holztechnik werden die fast alle eine Ausbildung im Holzbereich haben)

Grüße
 

irrlicht

ww-nussbaum
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In so einem Ingenieurstudiengang sind halt immer sehr viele Fächer, die man zwar hinterher nicht mehr braucht, aber machen muss ( grade im Grundstudium als Ingenieur).
Das stimmt schon im Ansatz, ich wuerde das aber eher als "unmittelbar nicht mehr braucht" bezeichnen, denn ich habe von sehr vielen dieser Faecher im Laufe der Zeit dann doch stark profitiert, was ich nie erwartet haette. Ein aufgezwungenes Fachzeichnen Metall zum Beispiel mit Konstruktionslehre in einem elektrotechnischen Studiengang war irgendwie strange, im nachhinein (10 Jahre spaeter) hat sich das als sehr hilfreich erwiesen. Selbst Faecher wie Unternehmensplanung oder BWL haben sich als nuetzlich erwiesen, dachte damals auch niemand so richtig.
Will sagen, dass man vorher nie weiss, was spaeter noch kommt.

Das war irgendwie off topic, aber mir faellt auf, dass gerade Schueler oft sagen "das braucht man spaeter nie".
Was man nicht braucht ist mieser Unterricht, aber das ist ein anderes Thema :emoji_slight_smile:
War etwas off topic, sorry.

Finde auch den Weg ueber die Lehre zum Studium kein schlechter, gerade die jungen Leute haben noch so viele Wege offen, in meinem Bekanntenkreis arbeitet so gut wie niemand mehr in dem Bereich indem er/sie seine/ihre erste Berufsausbildung erhalten haben.

Gruss Harry
 

warsteiner87

ww-ahorn
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Das stimmt schon im Ansatz, ich wuerde das aber eher als "unmittelbar nicht mehr braucht" bezeichnen, denn ich habe von sehr vielen dieser Faecher im Laufe der Zeit dann doch stark profitiert, was ich nie erwartet haette. Ein aufgezwungenes Fachzeichnen Metall zum Beispiel mit Konstruktionslehre in einem elektrotechnischen Studiengang war irgendwie strange, im nachhinein (10 Jahre spaeter) hat sich das als sehr hilfreich erwiesen. Selbst Faecher wie Unternehmensplanung oder BWL haben sich als nuetzlich erwiesen, dachte damals auch niemand so richtig.
Will sagen, dass man vorher nie weiss, was spaeter noch kommt.

Das war irgendwie off topic, aber mir faellt auf, dass gerade Schueler oft sagen "das braucht man spaeter nie".
Was man nicht braucht ist mieser Unterricht, aber das ist ein anderes Thema :emoji_slight_smile:
War etwas off topic, sorry.

Gruss Harry

Moin,

ich gebe dir Recht, unnützes Wissen gibt es nicht :emoji_wink:

Im Studium hätte ich mir zum Teil allerdings erhofft anderes / sinnvolles Wissen zu erhalten :emoji_thinking:

Aber ich denke, alle kann man es eh nie recht machen!

Ich finde z.B. in der Gesellen- & Meisterprüfung den sehr hohen Fokus auf die Herstellung von klassischen Holzverbindungen überhaupt nicht mehr Zeitgemäß! Aber zum Glück sieht das ja jeder anders.
 

civil engineer

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Ich finde z.B. in der Gesellen- & Meisterprüfung den sehr hohen Fokus auf die Herstellung von klassischen Holzverbindungen überhaupt nicht mehr Zeitgemäß!
Als Zimmerer aus meiner Sicht: wenn der Azubi bei der WOHLFÜHLBAU arbeitet, die im industriellellen Stil Holzrahmenbau- Wohnhäuser herstellt und montiert, sind klassische Holzverbindungen natürlich uninteressant und weitgehend nutzloser Stoff. Bei Meister Axt, der hauptsächlich im Bereich Denkmalschutz unterwegs ist und sich vielleicht um den Auftrag für den Wiederaufbau des Dachstuhls von Notre Dame bewirbt, sollten schon Kenntnisse klassischer Arbeitsweisen vorhanden sein. Bei der geringen Zahl von Azubis im Handwerk wird man da schwerlich noch Gruppenbildung und Spezialisierung treiben können.
 

warsteiner87

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Als Zimmerer aus meiner Sicht: wenn der Azubi bei der WOHLFÜHLBAU arbeitet, die im industriellellen Stil Holzrahmenbau- Wohnhäuser herstellt und montiert, sind klassische Holzverbindungen natürlich uninteressant und weitgehend nutzloser Stoff. Bei Meister Axt, der hauptsächlich im Bereich Denkmalschutz unterwegs ist und sich vielleicht um den Auftrag für den Wiederaufbau des Dachstuhls von Notre Dame bewirbt, sollten schon Kenntnisse klassischer Arbeitsweisen vorhanden sein. Bei der geringen Zahl von Azubis im Handwerk wird man da schwerlich noch Gruppenbildung und Spezialisierung treiben können.

Moin,
ich hab damit auch nicht gesagt, dass es keinen Sinn machen im Sinne der Ausbildung die Holzverbindungen auszubilden.
Mich stört halt, dass der Fokus eine Ausbildung, Egal auf Berufsausbildung, Meister oder Studium selten Zeitgemäß durchgeführt wird!

Sind wir mal ehrlich: Wieviel % Im Jahr stellt ihr klassische Holzverbindungen her und wieviel % macht ihr andere Tätigkeiten?
--> ich denke bei Betrachtung alle Tischler über ein Jahr sind es 0,001% (Das sind 2h pro Jahr) !

Beispiel Meister:emoji_frowning2: So in etwas müsste es bei mir gewesen seien, ist aber schon lange her)
Bewertung des Meister Praktisch:
Meisterstück: 50%
Mündliche Prüfung: 10%
Handprobe: 40%

--> Wenn man also die Handprobe Verkackt weil man einfach nicht gut Zinken herstellen kann (Beispiel Note 4), wird man schnell um eine ganze Note runter gestuft (Oder man besteht den Meister, welcher über 10.000€ Kostet nicht)!
 

NiWood

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Also ich habe zwar Holztechnik in Rosenheim studiert, aber das Grundstudium sollte eigentlich die gleichen Inhalte haben.
War im Abi auch nicht das große Mathe-Ass, aber Mathe in der Hochschule war absolut kein Problem.
Erstens hat man im Studium hoffentlich eine höhere Lernmotivation als in der Schule. Zweitens war unsere Dozentin unseren Gymnasiallehrern meilenweit überlegen, es macht einen riesigen Unterschied wie kompetent man den ganzen Stoff erklärt bekommt.
Außerdem gibt es an Hochschulen meist einen Vorkurs zu den Grundlagenfächern wie Mathe und Physik, wenn man diese Kurse besucht ist man schon gut aufgestellt.

PS: Bei uns hatten vielleicht 30% der Studenten vorher eine Ausbildung gemacht, das geht absolut auch ohne. (Bei Unternehmen ist es aber sehr gerne gesehen wenn vor dem Studium eine Lehre gemacht wurde)
 
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