Splint und Kern , bitte um Hilfe

dsdommi

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Hallo Leute.
Die Hinweise im einen anderen Thread hat mich zum Nachdenken gebracht.
Im Normalfall stürze ich die leisten. Ich habe mal unten eine Zeichnung beigelegt.
Das Gelbe ist das Originalbrett.
Beim roten sind die Leisten gedreht und beim grünen gestürzt
Wo ist denn nun Kern und Splint und welches wäre richtiger ?
Das graue ist jeweils die rechte Seite
Danke. Bin gerade verwirrt
 

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teluke

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Also ich denke da gibt es die reine Lehre (grün) und die praktische Vernunft.
Und die lässt mich die Leisten so zusammenleimen dass das ganze gut ausschaut und Fehler möglichst auf der unsichtbaren Seite liegen.
So mache ich das, und die Erfahrung gibt mir recht.
 

dsdommi

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Hi.
Danke dir. Da ich hauptsächlich mit Ahorn arbeite fehlt mir der Blick für Splint und Kern.
Wo wären denn bei grün und wo bei rot denn jeweils Splint und Kern?
 

dsdommi

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So wie im Anhang ist es richtig aber halte es da auch wie Theo, da kommt die schlechte Seite nach unten.
Hi.
Die Bilder im Netz sind mir bekannt und immer so gezeichnet dass man das leicht erkennt. Da ist eine Bohle immer in 2 leisten getrennt. Bei meinem Brett (gelb ) aber erkenne ich es nicht, da soll eine Bohle in 4 oder gar 5 Teile getrennt werden.
Ich möchte zumindest mal verstehen wie es in der Theorie gemacht werden müsste.
 

Holzrad09

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Wenn Du aus einem breiteren Brett mehrere Lamellen rausschneidest, dann kann es bei manchen Harthölzern vorkommen, das man es an den Hirnenden nicht eindeutig erkennt, wie in Deinem Fall bei Ahorn.
Entweder malst Du dir die Jahrringe mit nem Dicken Bleistift vorher aufs Hirnholz oder malst dir von der Brettmitte ein Dreieck nach außen auf die Pfoste, die Verjüngung ist dann die Splintseite bzw linke Seite.
 

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fopster

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So wie im Anhang ist es richtig aber halte es da auch wie Theo, ab und an kommt die schlechte Seite nach unten.
Richtig gemein wird es aber erst, wenn man die Verleimregeln trotzdem einigermaßen gut einhalten könnte, aber meist passt dann das Maserungsbild überhaupt nicht.
Dann steht man einen Augenblick und tut so als würde man überlegen, um sich dann für die Optik zu entscheiden.

LG
Robert
 

pedder

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Der Ton des nachfolgenden ist vielleicht etwas scharf. Bittenicht persönlich nehmen.

Wofür trennt man das Brett auf? Doch um mehr Stabilität reinzubekommen. Das wird deutlich besser, wenn man die erzeugten Leisten (eines Seitenbretts) nicht um 180°, sondern nur um 90° drehts. Wenn man abwechselnd +90° und -90° dreht, hält man die Verleimregel ein und hat ein stabiles Brett. Sonst muss man auch gar nicht erst Leisten schneiden.

Oder übersehe ich was?
 
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fopster

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Der Ton des nachfolgenden ist vielleicht etwas scharf. Bittenicht persönlich nehmen.

Wofür trennst man das Brett auf? Doch um mehr Stabilität reinzubekommen. Das wird deutlich besser, wenn man die erzeugten Leisten (eines Seitenbretts) nicht um 180°, sondern nur um 90° drehts. Wenn man abwechselns +90° und -90° drehst, hält man die Verleimregel ein und hast ein stabiles Brett. Sonst muss man auch gar nicht erst Leisten schneiden.

Oder übersehe ich was?
Bei mir hat das Auftrennen den für mich nicht unwichtigen Nebeneffekt, weniger in der Höhe durch das Hobeln zu verlieren.
Eine stark gewölbte 34mm Bohle mit 34cm Breite macht zweimal in der Mitte getrennt z.B. schon deutlich weniger Hobelverlust.
Eine einigermaßen gerade Bohle trenne ich eher großzügig auf.
Dann hoble ich alles, drehe die schönere Seite nach oben, lege alles erst einmal so wie es mir am Besten gefällt.
Ein Blick auf das Hirnholz sagt dann meistens, dass das die ungünstigste Lage gemäß den Verleimregeln ist.
Meist dreht man in Folge einige Lamellen mehrmals hin und her, legt ein paar links und ein paar rechts um am Ende wieder bei annähernd der Ausgangslage zu enden.

LG
Robert
 

dsdommi

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@pedder
Dann ist doch aber jede Leiste nur so breit wie die Bohle dick ist und wir haben ein Hirnholzbrett oder habe ich dich da komplett missverstanden ?
Ich möchte ja nicht primär die Stabilität erhöhen als vielmehr das Schüsseln minimieren
 

pedder

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@dsdommi das ist so, wenn man Leimholz nach dieser Sturzmethode herstellt. Ein Hirnholzbrett haben wir nicht, wie kommst du darauf?
Es geht bei der von mir dargestellten Methode darum, aus einem Seitenbrett ein Brett mit stehenden Jahresringen zu bauen.
 

dsdommi

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Dann habe ich dich komplett missverstanden.
Ich habe es so verstanden:
Ich teile eine 50mm dicke Bohle in 5 Leisten zu je 10cm.
Nun nehme ich die erste Leiste und drehe sie um 90 Grad nach rechts. Ich Stelle sie also hochkant
 

pedder

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Wie in deinem Bild machst Du quadratische Leisten und drehst die um 90°. Ja, Hochkant.
Das ist eine Methode. Da wurde auf woodworking.de vielfach propagiert - vielfach von Amateuren.

Ich möchte ja nicht primär die Stabilität erhöhen als vielmehr das Schüsseln minimieren
Das ist doch das gleiche?! Holz ist stabil, wenn es sich nicht arbeitet. Dafür das Auftrennen und wiederverleimen.

Wenn man das so macht wie Fopster, also auftrennen, Abrichten und dann in der alten Position verleimen, hat man einmal das Arbeiten in der Vergangenheit beseitigt. Das künftige Arbeiten bleibt aber gleich.
 

dsdommi

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Ok. Dann habe ich das doch richtig verstanden.
Aber 50mm Lamellen sind mir dann doch zu schmal.
Und ich denke auch dass das nicht besonders gut aussieht. Man hat ja dann gar keine Maserung etc. Aber ich probiere das bei Gelegenheit gerne mit dem ein oder anderem Reststück
 

Marsu65

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Hallo,
ergänzend zu dem bisher geschriebenen:
Kern an Kern und Splint an Splint ist vor allem bei stehenden Jahresringen relevant um keine
Absätze an den Fugen zu erhalten.
Rechte Linke Seite dagegen eher bei liegenden/diagonalen Jahresringen um ein Schüsseln
der Leimplatte zu verhindern.

In deiner Abbildung halte ich sowohl grün wie auch rot für akzeptabel, da beide Lösungen das
Schüssel verhindern und würde mich nach optischen Aspekt entscheiden. Grobe Fugenabsätze
durch ändernde Holzfeuchte sind bei der Lage der dargestellten Jahresringe nicht zu erwarten.

Imho ganz gut grafisch und mit Text darstestellt ist die Thematik hier:
https://blog.massimo-fritz.de/verleimregeln/

Gruß Marsu
 

dsdommi

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Danke.
Diese Erklärung ist genau das was ich vermutet habe.
Kern an Kern bei stehenden und Links / Rechts bei liegenden Ringen.
Die Blog Seite kannte ich auch. Daher auch meine Vermutung die du ja jetzt bestätigt hast. Top.
Danke
 
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