Stämme aufschneiden lassen für Unerfahrenen - hier 2 Eichen

Bunjin

ww-esche
Registriert
30. November 2020
Beiträge
413
Ort
Schleswig-Holstein - Lübeck
Hallo alle,

ich bin bei Kleinanzeigen auf diese beiden Eichen in meiner Nähe gestoßen:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...ampaign=socialbuttons&utm_content=app_android

Mich würde interessieren, was die erfahrenen Woodworker dazu sagen. Ist das ein gutes Angebot?
Ich habe bisher null Erfahrung mit dem Kauf von Stämmen und der Weiterverarbeitung. Wie könnte man das Aufschneiden und den Transport organisieren, worauf müsste man da achten und was würde da so uuuuungefähr nochmal an Kosten obendrauf kommen?
Das sind eher theoretische Überlegungen, wahrscheinlich werdet ihr sagen "Finger weg". Aber der Gedanke, für die nächsten X Jahre einen schönen Eichevorrat auf Lager zu haben, ist schon reizvoll. Lagern könnte ich im Freien unter Abdeckung.
 
Zuletzt bearbeitet:

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.912
Ort
Oldenburg
Ein paar Gedanken von mir.

Schau in deiner Nähe nach Lohnsägern. Dort kannst du fragen was das aufsägen kostet und ob die evtl einen Mindestauftragswert erwarten. Zwei Stämme sind kein großer Auftrag.

Hast du selber Möglichkeiten die Stämme aus dem Wald zu bewegen und zu dir zu holen? Oder muss das gemacht werden? Die wiegen pro Stamm > 2t

Wenn du selber wenig Ausrüstung und Möglichkeiten hast, dann wäre es eine Alternative nach frisch aufgesägten Stämmen zu suchen. Bei Ebay Kleinanzeigen findet man hier immer wieder mal Angebote für frisches Holz.
 

Bunjin

ww-esche
Registriert
30. November 2020
Beiträge
413
Ort
Schleswig-Holstein - Lübeck
Die Stämme müsste ich aus dem Wald holen lassen, da habe ich keine Möglichkeit für. Wenn die vor Ort aufgesägt werden könnten (ist so etwas möglich?), dann könnte ich sie natürlich kleinweis mit dem PKW abholen.
Das mit den frisch aufgeschnittenen Stämmen ist eine gute Idee, muss ich mal nach suchen.
Was sagst Du zum Preis, ist das gut / normal / schlecht? Mir kam es günstig vor, ist ja eine Menge Holz :emoji_slight_smile:
 

Küstenharry

ww-esche
Registriert
25. November 2018
Beiträge
583
Ort
27639
Du benötigst landwirtschaftliche konektions. Das sind ja 6 fm. Also grossen 6 Tonner Treckeranhänger plus Trecker mit Frontlader besorgen, dann geht das. Auf den Hof dann den lohnsäger kommen lassen. Oder Zimmerei mit Sägegatter finden.
Ist halt die Frage für was der Preis sein soll.fur alles, oder nur ein Stamm oder je fm.?
Kann sich schon lohnen.
 

Andreas W.

ww-robinie
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
659
Ort
Mittelfranken
Hallo Bunjin,

in der Anzeige steht "zwei Eichenstämme, 60 cm Durchmesser, 11 m lang".

Auf den Stockenden steht "10,4/58" und "4,5/58", was sich wohl auf den als Schnittholz verwendbaren Teil bezieht.
Dies Angabe ist die Länge in Meter und der Mitteldurchmesser in cm.

Rechnet man das aus, kommt man auf etwa 4 Festmeter Eichenholz zu 580,-, macht in etwa 150,-/fm. Inkl. etwas Brennholz.
Qualität ist jetzt nicht genau ersichtlich, Furnierholz ist es nicht, wahrscheinlich eine Mischung aus B und C-Qualität.

Da wären 150,-/fm jetzt kein super Schnäppchen.

Wie weit wäre ein Sägewerk entfernt?
Käme ein Mobilsägewerk wegen 4 fm?
Was würden die jeweils für den Einschnitt verlangen?
Wie umständlich wäre für Dich der Transport von Rundholz und auch der Abtransport von eingeschnittenem Material (überschlage mal die Stunden, die Du ggf. jemand dafür zahlen müßtest)?

Gruß, Andreas
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
7.468
Ort
Ortenberg
Ich hab mal ein Thema aufgemacht in dem es genau darum geht.
https://www.woodworker.de/forum/threads/mobilsäger-war-zu-besuch-aufsägen-von-stammware.124210/
Ich hab "Brennholz" gekauft. 45€ der Festmeter, der Ahorn nur 35€. Abtransport über einen Bekannten, aufsägen lassen vom Mobilsäger. Letztendlich bin ich bei gut 100€ für den FM aufgesägte Blockware gekommen. Hab dem Bekannten aber auch nur 50€ in die Hand gedrückt, er wollte eigentlich nix haben.
Der Mobilsäger kam gerne für die 8 Festmeter, wär auch für weniger gekommen, dann hätte er das auf einen Tag gelegt, an dem er eh in der Nähe mit der Säge unterwegs gewesen wäre.
Teile der Stämme die du verlinkt hast sehen gut aus, da kann man durchaus was draus schreinern. Die buckeligen Teile brauchst du gar nicht erst aufsägen lassen (wobei ich auch einen krummen Stamm aufsägen hab lassen, für Stühle zum Beispiel..) Aber 11m packt eh keiner auf die Mobilsäge, und du willst auch keine 11m Bohlen bewegen.
Ich werd das immer wieder machen. Die letzten Jahre wurde sehr viel Käferholz geschlagen, da war für mich nix dabei.
Es steckt einiges an Arbeit drin, und Dreck machts auch ordentlich. Belohnt wird man aber auch reichlich, mit "eigenem" Holz direkt aus der Umgebung zu sehr gutem Kurs.
Hier mein erstes Projekt das komplett aus dem damals eingesägten Holz entstanden ist:
https://www.woodworker.de/forum/threads/2-arbeitstische-in-ahorn-und-kirsche.129065/
 
Zuletzt bearbeitet:

Küstenharry

ww-esche
Registriert
25. November 2018
Beiträge
583
Ort
27639
Ich habe meinen Stamm immer in den Knicken durchgesägt, dann geht das schon . So um die 2,7 m Längen. Sonst bekommt man die nicht mehr händisch bewegt.
Ich würde auch gleich besäumen.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.806
Ort
am hessischen Main & Köln
Guuden,

Im Vollgatter können 2,7 mtr knapp werden, vorher den Säger fragen.
Ob es sich lohnt ist eine Frage der nicht unerheblichen Nebenkosten
und welchen Aufwand man selber aufzubringen mag.
Wirtschaftlich ist die Sache bei der geringen Menge nicht,
besonders wenn die Dienstleistungen voll erbracht und
zu gewerblichen Marktpreisen abgerechnet werden müssen.
Ein Bauer und ein hobbyistischer Säger wäre natürlich von Vorteil.
 

Ilex

ww-kiefer
Registriert
3. April 2017
Beiträge
48
Ort
Lk LG
Oder checke ob es in der Nähe noch ein stationäres Sägewerk, dass Lohnschnitt macht, gibt.

Manche mobile haben auch einen stationären Sägeplatz. Bei denen könntest du dann auch anfragen, mit welchen Fuhrunternehmen die zusammenarbeiten und mit etwas Glück, könnten die beiden Stämme als Beiladung für ne Fuhre, die sowieso zu denen geht oder auf der Route der Spedition liegt zum Sägewerk geliefert werden.
Wenns nicht zu weit ist, kannst du dir die Stämme dann ja aufgeschnitten dort abholen.

Am Anfang einen eigenen Holzplatz zu bewirtschaften, darf man nicht den Kubikmeterpreis auf die Goldwaage legen (eigenes Holz ist m.M. Unbezahlbar – siehe unten) Du musst dir ja auch noch den eigenen Lagerplatz herrichten, z.B. Auflagen für die Lagerhölzer / Punktfundamente, je nach aufgesägten Brettstärken alle 60- 80 - 100cm je 2 Stck. Alles in Waage setzen bzw. parallel zueinander ausrichten, Kanthölzer als Auflage, Stapelleisten, Dächer usw.

Aber wenn du das dann hast: es gibt nix besseres, als aus dem eigenen Fundus sein benötigtes Holz zusammen zu suchen!
Und wenn du auch noch Stämme oder Stammteile aufschneiden lässt, die sich kein „normales“ Sägewerk/Holzhändler zum Verkauf hinlegen würde (z.B. Krummholz, Astgabeln, Bunthölzer aus Gärten oder Parks usw.), erweitert das deinen Ideenhorizont u. du kannst Dinge fertigen, die du mit Holz aus der konventionellen Holzhandlung nicht herstellen könntest/würdest.

Good Luck - Wolf
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.173
Ort
29549 Bad Bevensen
Man muß sich ein wenig umtun und mal in den gelben Seiten usw. Nach Mobilsäger oder Sägewerk umschauen. Bei mir sind im Umkreis von 10 km 3 Mobilsäger und ein Sägewerk die alle Lohnschnitt machen. 11 m kann keiner sägen, braucht auch keiner. Schau Dir die Stämme an und teile dann dort, wo ein Knick oder ein dicker Ast ist, so das Stücke von 3 bis 4 m rauskommen. Zur Qualität ist schon einiges gesagt worden und auf dem Foto sieht man einen blauen Einlauf, als Achtung. Ich habe für eine ähnliche Qualität letzte Woche 100,00 Euro/fm bezahlt, mehr wie 120,00 würde ich auch nicht ausgeben. Ob und wo aufgeschnitten wird, soll der Säger entscheiden. Aber auch hier Achtung, nicht jeder Förster oder Waldbesitzer möchte den Dreck vom Sägen in seinem Wald haben oder aber nur an bestimmten Stellen. Auf das Problem mit dem Trocknen wurde ja auch schon hingewiesen, man bracht Platz und Zeit. Auch das krumme Holz lohnt sich manchmal. Ich war auch schon einige Male froh, soetwas zu haben. So, das waren jetzt viele Warnungen und auch einige Bedenken, aber wie Lorenzo geschrieben hat, es gibt nichts besseres, als aus dem eigenem Holz Projekte zu verwirklichen und dabei nicht auf einen Händler angewiesen zu sein.
 

Bunjin

ww-esche
Registriert
30. November 2020
Beiträge
413
Ort
Schleswig-Holstein - Lübeck
Hallo, danke an alle für die ausführlichen Antworten. Ich werde wohl versuchen, mir zum nächsten Winter eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen. Man kann ja anscheinend 7,5t Pritschen mit Kran drauf mieten (allerdings wie so oft bei solchen Geschichten nicht so ohne weiteres hier im hohen Norden. Hier kriege ich nicht mal einen Sprinter mit Hebebühne), vielleicht wäre das eine Option für mich. Kontakte in die Landwirtschaft habe ich leider nicht.
Sägewerke gibt es im Umkreis ein paar, das sollte nicht so das Problem sein.
 

tomkaes

ww-robinie
Registriert
3. Oktober 2009
Beiträge
5.798
Alter
63
Ort
Eifel
Hallo, danke an alle für die ausführlichen Antworten. Ich werde wohl versuchen, mir zum nächsten Winter eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen. Man kann ja anscheinend 7,5t Pritschen mit Kran drauf mieten (allerdings wie so oft bei solchen Geschichten nicht so ohne weiteres hier im hohen Norden. Hier kriege ich nicht mal einen Sprinter mit Hebebühne), vielleicht wäre das eine Option für mich. Kontakte in die Landwirtschaft habe ich leider nicht.
Sägewerke gibt es im Umkreis ein paar, das sollte nicht so das Problem sein.

Sag deinem Vermieter, wo du damit hinmöchtest. :emoji_wink:
Falls du mit einem normalen 7,5t in den Forst fährst, achte drauf,
das ein kräftiges Rückefahrzeug mit Winde bereitsteht.
Den fährst du ohne Allrad / entsprechende Bereifung an der ersten feuchten Stelle fest.

... Flachs beiseite: frag den Förster / Sägewerker wann das nächste mal Rundholz mt einem prof. Zug rausgeholt wird,
dann soll der deine 2 Stämme beiladen und ins Sägewerk fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:

husky 928

ww-robinie
Registriert
19. Dezember 2015
Beiträge
1.345
Alter
63
Ort
Öhringen
2020 habe ich zwei Eichenstämme gekauft, die bei der Submission nicht verkauft wurden,
vermutlich noch eine Weile rumlagen, und dann als Brennholz angeboten wurden.

Der dickere Stamm hatte nahezu über die ganze Länge von 10 Meter 50cm Durchmesser,
der dünnere war 7m lang mit einem Durchmesser von 30-35cm. Preis für beide war 57 Euro.

DSCN8576.JPG

Den dünneren habe ich zu Brennholz verarbeitet, aus dem 50er sollten Bretter entstehen.
Allerdings habe ich die Möglichkeit selber zu transportieren, und auch selber zu schneiden.
Natürlich nicht 10m am Stück, ich schneide in der Regel auf 2,5m, muss die Teile ja auch bewegen können.

DSCN9066.JPG

DSCN9067.JPG

Früher habe ich die Teile mit Handwinde hochgekurbelt, seit einiger Zeit gibt es einen motorischen Helfer:

DSCN9069.JPG

Einer der Stämme kurz bevor es ihm an den Kragen ging:

DSCN0711.JPG

Alle vier Teile geschnitten und eingelagert:

DSCN1455.JPG
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.710
Emotional schöner ist selber sägen und immer einen Fundus parat haben.
Wirtschaftlicher ist vermutlich, wenn man alles rechnet, kaufen.

Deine 2 Stämme finde ich aber preislich OK. Viel billiger wirst du das nicht bekommen, glaube ich.

Schau dir bei einem Kran das Lastdiagramm an, in welcher Länge er noch was hebt. Oft heben die in etwas Entfernung nicht mehr viel.
Bei Eiche bist du nass bei vielleicht 1200kg/m3. Da kommt bei 2,5-4m Länge einiges an Gewicht zusammen.
 
Oben Unten