stabiles Balkenbett bauen

[janisholz]

Moin,

ich möchte mir ein Balken-Bett aus VKH-bauen:
etwa 2,2m x 2,2m groß
Balkenquerschnitt: 80 x 120 oder 80 x 140,
Eckverbindung, wie bei einem Blockhaus wo die beiden Balken an den Ecken ein wenig überstehen: wenn ich das richtig gefunden habe, heißt das wohl Kreuzung oder Verkämmung

Das Bett soll transportierbar sein. Also keine Verleimung. Stahl würde ich auch gerne vermeiden ... also nur Holz. Wackeln und Quitschen soll es natürlich nicht. Ist das realisierbar?
Wie?

 

[teluke]

Soll vermutlich KVH heißen?

 

[IngoS]

Hallo,

überstehende Ecken an einem Bett führen zu schmerzhaften Begegnungen mit Schienbeinen.
Einfache Überblattungen an den Ecken sind da sinnvoller.

Gruß Ingo

 

[janisholz]

Ja, KVH nehme ich.

Das mit den Schienbeinen sehe ich ein.
Überblattungen habe ich schon oft gemacht … aber geleimt.

Aber was kann man bei einer Überblattung zusätzlich machen, damit sie auch ohne Leim und Stahl stabil ist und dennoch jederzeit wieder lösbar ist?

 

[Paulisch]

Ja, KVH nehme ich.

Das mit den Schienbeinen sehe ich ein.
Überblattungen habe ich schon oft gemacht … aber geleimt.

Aber was kann man bei einer Überblattung zusätzlich machen, damit sie auch ohne Leim und Stahl stabil ist und dennoch jederzeit wieder lösbar ist?

Eine einfache Möglichkeit wäre Schlitz/Zapfen und n Holznagel durch.
MfG

 

[janisholz]

Eine einfache Möglichkeit wäre Schlitz/Zapfen und n Holznagel durch.
MfG

Das kann ich mir vorstellen. Nur wie bekommt man den Holznagel später wieder raus: ausbohren?

 

[Küstenharry]

Wir haben auch eins aus 6x24 Douglasie Kvh gebaut.
Die Wangen mit Zackenüberblattungen auf den Fuß aufgesteckt mittels Dübeln.
Mache heute Abend Mal ein Foto.

 

[IngoS]

Ja, KVH nehme ich.

Das mit den Schienbeinen sehe ich ein.
Überblattungen habe ich schon oft gemacht … aber geleimt.

Aber was kann man bei einer Überblattung zusätzlich machen, damit sie auch ohne Leim und Stahl stabil ist und dennoch jederzeit wieder lösbar ist?

Hallo,

In den unteren Teil mittig in die Überblattung eine dicke Dübelstange einleimen, so 25 bis 30mm Durchmesser. Da wird dann das obere Teil der Überblattung aufgesteckt. Bohrung etwas größer, bzw. den Zapfen etwas dünner schleifen, damit sich die Sache leicht trennen lässt.

Gruß Ingo

 

[Paulisch]

Das kann ich mir vorstellen. Nur wie bekommt man den Holznagel später wieder raus: ausbohren?

Nö, der wird traditionell ohne Leim eingetrieben und geht rückwärts mit dem Hammer wieder raus.

 

[janisholz]

Nö, der wird traditionell ohne Leim eingetrieben und geht rückwärts mit dem Hammer wieder raus.

Ah, hatte nicht geschnallt, dass der Nagel unten wieder rauskommt
Steckt man Schlitz und Zapfen einfach zusammen und bohrt dann das Loch für den Nagel durch oder muss man in irgend einer Weise für eine Verkeilung sorgen, um Bewegungen der Verbindung zu verhindern?

 

[Paulisch]

Ah, hatte nicht geschnallt, dass der Nagel unten wieder rauskommt
Steckt man Schlitz und Zapfen einfach zusammen und bohrt dann das Loch für den Nagel durch oder muss man in irgend einer Weise für eine Verkeilung sorgen, um Bewegungen der Verbindung zu verhindern?

Kann man machen. Besser ist aber das Loch im Zapfen 1mm nach innen zu versetzen. So zieht der Holznagel die Verbindung zusammen.
Mit freundlichen Grüßen

Edit: die Verbindung hält ganze Häuser zusammen, da wird es für ein Bett grade so reichen. Wird kritisch

 

[Küstenharry]

So sieht meine Bettecke aus.

 

[janisholz]

So sieht meine Bettecke aus.

Hast Du eine Zeichnung oder kannst beschreiben, wie die Verbindung im nichst sichtbaren Bereich aufgebaut ist?

 

[Küstenharry]

Die beiden Eckteile sind auf Gehrung mit Lamellos verleimt.
Die WAnge sitzt auf einem 12 mm Buchendübel.

 

[FredT]

Irgendwann fängt es bei Gymnastik an zu Knarren...

 

[Küstenharry]

Nach 10 Jahren als Familienbett knarzt da nichts.

 

[janisholz]

Die beiden Eckteile sind auf Gehrung mit Lamellos verleimt.
Die WAnge sitzt auf einem 12 mm Buchendübel.

Deine Verbindung gefällt meiner Frau ... und auch mir Und die Füße wären damit ja auch geklärt.

Die Wangen, nehme ich an, stehen nicht nur auf einem sondern auf 2 Buchendübeln. Auf jeder Auflagefläche einer, oder?

Hast Du auch Fotos vom Gesamtwerk?

 

[Michael schrödl]

Ja, KVH nehme ich.

Das mit den Schienbeinen sehe ich ein.
Überblattungen habe ich schon oft gemacht … aber geleimt.

Aber was kann man bei einer Überblattung zusätzlich machen, damit sie auch ohne Leim und Stahl stabil ist und dennoch jederzeit wieder lösbar ist?

Servus Janisholz,
Falls das Bett noch gebaut werden soll: KVH kannst schon nehmen, hab ich auch immer gemacht. Die Keilstöße und oft Blauanteil waren ein Kriterium was mir immer nicht so gefallen hatte. Seitdem verwende ich bei den Balkenbetten in Fichte nur noch gehobeltes BH in Sichtqualität.

Wenn Du eine Überplattung machst kann ich innen 4 Blechwinkel ohne Sicke empfehlen. Hier hast keine störenden sichtbaren Schrauben und hält bombenfest
Ich fertige oft auch Balkenbetten in Schwalbenschwanzverbindung das kommt auch immer gut an. Siehe Foto

 

[janisholz]

Danke für Deine Anregungen ... wenn ich, wie Du, häufiger Bett bauen würde, käme auch ein Schwalenschwanz oder eine andere optisch schöne Schreiberverbindung in Frage. Für jetzt bin ich aber mit der Doppelüberblattung ehr zufrieden. Holz ist schon da ... für Bett und neun andere Projekte. Habe noch nie so viel Holz gekauft: 850€ und kein teures Holz. Alles KVH-Fichte. Jetzt wird Projekt für Projekt abgearbeitet - macht richtig Spaß, den riesigen Berg Holz zu sehen und wie er nach und nach unter Zugabe von Arbeitszeit und Muskelkraftabgebaut wird und viel Schönes entsteht.

LG Janis

 

[Peter Schiendzielorz]

Besser ist aber das Loch im Zapfen 1mm nach innen zu versetzen.

Hallo,
das hätte ich als Laie eher umgekehrt gemacht. Meiner Erfahrung nach knarzen unverleimte Holzverbindungen gerne, wenn man sie auf "press" arbeitet. Gibt man ihnen etwas Luft, halten sie Ruhe. Vielleicht ist das aber auch fachlich falsch, ich weiß es nicht.
Gruß

 

[janisholz]

Hallo,
das hätte ich als Laie eher umgekehrt gemacht. Meiner Erfahrung nach knarzen unverleimte Holzverbindungen gerne, wenn man sie auf "press" arbeitet. Gibt man ihnen etwas Luft, halten sie Ruhe. Vielleicht ist das aber auch fachlich falsch, ich weiß es nicht.
Gruß

Das wüßte ich jetzt gerne noch richtig. Ich lese eigentlichauch immer "auf Press". Oder muss man "Luft lassen"?

 

[Christoph1981]

Das wüßte ich jetzt gerne noch richtig. Ich lese eigentlichauch immer "auf Press". Oder muss man "Luft lassen"?

Hallo, ich geb mal meinen Senf ab...
Wenn eine Verbindung, die regelmäßig einer "Bewegungsbelastung" ausgesetzt ist (und damit meine ich die Bewegungen, die jeder Mensch während des Schlafens ausführt, weitere Belastungen können natürlich vorkommen ) von vornherein Luft hat, leiert das mit der Zeit aus/wird wackelig.
Wenn es "Press" ist, passiert da so schnell nix, vor allem wenn noch nachgepresst werden kann......

Grüße aus dem Ruhrgebiet
Christoph

 

[Time_to_wonder]

Wer hat sich bloß das Konzept „Balkenbett“ ausgedacht? Völlig unnützes Verpulvern eines wertvollen Rohstoffs mit dem Ergebnis eine brachialen Feed-Feuerstein-Designs, bei dem man sicherheitshalber nochmal den Statiker frägen tut.

Nix für Pragmatiker wie mich, der auf bewährte Konstruktionen und Formen steht …