Stahlgestell Brünieren/ schwärzen

horsthorst

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Hallo zusammen,

diesmal geht's um einen Tisch bzw dessen Gestell.

Das Gestell soll aus 5 x 5 cm Vierkantstahl zusammengeschweißt werden. (Das würde ich machen lassen, mit Metall kann ich leider nicht so gut).

Ich wollte euch fragen, ob jemand mit dem Brünieren oder Schwärzen von Stahl Erfahrung hat. Soweit ich es schon gelesen habe, geht Brünieren mit einer entsprechenden chemischen Lösung. Wohl recht aufwändig. Interessanter fand ich das Schwärzen. Kurzzusammenfassung: Leinöl auf Metall auftragen, mit dem Brenner erhitzen bis es dampft und dann mit einem Lappen nochmal ein zwei Schichten öl auftragen. Das soll eine schöne schwarze Oberfläche geben. Danach das ganze mit Wachs o.ä. behandeln.

Hat das schon mal jemand gemacht? Sind die Ergebnisse gut anzuschauen und wie haltbar ist eine solche Schicht?

Braucht es einen bestimmten Stahl? Edelstahl ist nicht geeignet, da der Stahl rostfähig sein muss. Ich bin nicht sicher, ob die Schlosser viel brünieren/ schwärzen und daher meine vorherige Recherche, damit ich möglichst klare Ansagen machen kann.

Vielleicht fällt euch ja das eine oder andere ein.

Anbei das Foto des geplanten Tisches und hier der Link:

Werktisch Kernbuchenholz - Manufactum

P.S.: Wenn einer von euch schweißen kann, meldet euch auch gerne.

Grüße, Jan
 

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Holz-Fritze

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So was ähnliches habe ich bei meinen Eisenpfannen gemacht. Da wurde die Schicht sehr unterschiedlich, es gab Stellen die wurden eher braun und manche wurden richtig Schwarz.

Ich weiß nicht ob man das auf solche Stahlbauteile übertragen kann. Aber ich würde sagen probier das doch mal aus im Schlimmsten Fall schleifst Du alles an und lackierst das ganze mit Schmiedefarbe.
 

andama

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Warum streichst du das Gestell nicht einfach schwarz.

Anmerkung: bei deinen vielen Fragen in der letzten Zeit, kommst du da überhaupt noch zum Arbeiten?
 

horsthorst

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Ich fand das Brünierte ganz nett eigentlich... Habe gerade glücklicherweise etwas mehr Zeit übrig, die will ich effektiv nutzen und mal was für die Einrichtung tun. Werden sicher noch mehr Fragen werden :emoji_grin:
 

moto4631

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Hab ich grade heute aktuell hinter mir.
Da ich die Teile nicht mehr im Tauchbad oder mit Unmengen Wasser danach behandeln konnte hab ich experimentiert.

Tannox oder Brunox bieten den gleichen Rostumwandler an.
Gibts zum Pinseln oder zum Sprayen.
Der erste Auftrag auf das blanke Metall bringt zuerst einen lilafarbenen Grundton der nach etwa einer Stunde in schwarz matt umschlägt.

Ein zweiter Auftrag macht das ganze dann etwas homogener.
Perfekt gleichmässig wie bei einer sehr guten Brünierung wirds aber nicht.
Ich finds trotzdem ansehnlich.
 

tract

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Interessanter fand ich das Schwärzen. Kurzzusammenfassung: Leinöl auf Metall auftragen, mit dem Brenner erhitzen bis es dampft und dann mit einem Lappen nochmal ein zwei Schichten öl auftragen. Das soll eine schöne schwarze Oberfläche geben. Danach das ganze mit Wachs o.ä. behandeln.

hatte das mal, zugegeben etwas lieblos, angetestet. War eine ziemliche Stinkerei und brachte kein für mich akzeptables Ergebnis.
 

moto4631

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Das geht preisgünstiger mit Phosphorsäure.

Nennen wirs preisgleich, nicht günstiger.
Wobei das in dem Bereich eh egal ist, kostet das und das "nichts".
Für die Zukunft ist die Säure aber trotzdem interessant, muß ich das Zeug nacher wieder abwaschen oder wie funktioniert das bei der Phosphorsäure?

Beim Rostlöser aus der Spraydose ist es halt insofern praktisch weil man über das aufgesprayte Zeug direkt Klarlack aufbringen kann.
 

welaloba

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Klever Schnellbrünierung aus dem Jägerbedarf.
Ist eigentlich für Gewehrläufe gedacht.
Metall muss absolut sauber sein.
Dürfte bei einem Tischgestell ein schwieriges Unterfangen werden.

Gruß Werner
 

Holz-Fritze

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Nennen wirs preisgleich, nicht günstiger.
Wobei das in dem Bereich eh egal ist, kostet das und das "nichts".
Für die Zukunft ist die Säure aber trotzdem interessant, muß ich das Zeug nacher wieder abwaschen oder wie funktioniert das bei der Phosphorsäure?

Beim Rostlöser aus der Spraydose ist es halt insofern praktisch weil man über das aufgesprayte Zeug direkt Klarlack aufbringen kann.

Kann man bei Phosphorsäure auch. Die Rostlöser sind ja auch nichts anderes. Die Säure reagiert mit dem Eisen aus zu Eisenphosphat.
 

FredT

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Ich sag nur:

Sauber bürsten und mit Rostschutz Hammerschlagfarbe streichen. Das reicht für diesen Fall absolut aus und wird im Werkstattbereich nicht anders gemacht.

Was ganz Gutes wäre noch, das Gestell in einer Verzinkerei behandeln zu lassen und dann auch beim Fachman zum Pulverbeschichten.

Ich red hier aber nicht über Preise....
 

RockinHorse

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Ich sag nur:

Sauber bürsten und mit Rostschutz Hammerschlagfarbe streichen. Das reicht für diesen Fall absolut aus und wird im Werkstattbereich nicht anders gemacht.

Was ganz Gutes wäre noch, das Gestell in einer Verzinkerei behandeln zu lassen und dann auch beim Fachman zum Pulverbeschichten.

Ich red hier aber nicht über Preise....

Wenn ich die Absicht des TEs richtig deute, dann möchte er gerne einen Designer-Tisch nachempfinden. Da geht Pulverbeschichten eher nicht ....
 

horsthorst

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... genau so ist es. Das soll ein chicker Schreibtisch werden. Bei der Art, wie er auf dem Foto brüniert ist, hat mir gefallen, dass die Färbung nicht wirklich homogen ist. Aber gerade das korrespondiert ganz nett mit der Kernbuche auf dem Gestell.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

wir machen in letzter Zeit oft Gestell aus Baustahl, ziemlich grob. Brüneren ist ja eine sehr teure und widerstandsfähige Oberfläche, wenn es nur um Optik geht habe ich noch nen anderen Vorschlag.

Gestell aus Rohstahl verschweisst, dann ordentlich mit Action entfetten und anschließend mit Klarlack oder einem schichtbildenden Öl wie zb Osmo behandeln. Letztere Variante steht seit Jahren bei einem guten Freund, im Wohnraum sehe ich da auch keine Probleme mit Rost.

Gruss
Ben
 

muh

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@ horsthorst

das muss bei Manufactum ein Druckfehler sein. Der Tisch erscheint mir nicht brüniert sondern "buntgehärtet".
Wobei hier sicherlich auch ein Verfahren der Brünierung zum Einsatz gekommen ist. Da würde ich googeln.
Wenn ich nur mit dem Brenner ein Eisen so erwärme daß es schwarzbunt wird dann rostet das.
Schnellbrünierung ist so ne Sache. Die Vorarbeit ist nicht einfach, und es wird auf größeren Flächen schnell scheckig.
Da der Tisch eh scheckig ist........
Es gibt übrigens einige hundert Verfahren ein Metall zu verfärben. Die meisten sind giftig bzw brauchen Gifte. Und Wärme. Sonst gäbe es ja keine
"Kaltbrünierung" bzw Schnellbrünierung.


Wenn es wirklich perfekt werden soll, dann ist viel Vorarbeit gefragt und billig wird es auch nicht.
140 Euro für einen Lauf sagte mir ein Büchsenmacher. Das Teil muss ja auch ins Bad passen.
Das ist jetzt ohne die Vorarbeit da der Lauf ja schon poliert ist.
Es geht billiger, viel billiger, aber dann ist es nicht so tief glänzend schwarz.
Firmen die Brünieren im Internet. Eventuell eine Firma suchen die Schrauben schwärzt.

Wie gesagt, der Tisch von Manufactum hat jetzt nicht gerade eine handelsübliche Brünierung. Ich würde mich in Metallforen informieren.
Und den Tisch dann auch wirklich schnell bauen. Bevor er wieder aus der Mode kommt. :emoji_slight_smile: Oder eine andere Idee wichtiger wird.
 

WinfriedM

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Stahlprofile haben doch durchs Walzen eh schon eine schwarze Oberfläche. Du brauchst doch dann nur noch die Schweißstellen wieder schwarz brünieren. Und zum Schluss noch was drüber, damit es nicht rostet. Lack oder wie Ben vorgeschlagen hat, ein Öl.
 

tract

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Stahlprofile haben doch durchs Walzen eh schon eine schwarze Oberfläche. Du brauchst doch dann nur noch die Schweißstellen wieder schwarz brünieren. Und zum Schluss noch was drüber, damit es nicht rostet. Lack oder wie Ben vorgeschlagen hat, ein Öl.

das sind allerdings nicht gewalzte Vierkantrohre, somit auch kein Zunder/Walzhaut (bläulich)
'Bunthärten', wie von muh erwähnt, kann auch nicht sein.
Schaut man sich das Detailbild an Bild (auf der ursprünglich verlinkten Seite geht das noch größer) wirkt das auf mich eher, als ob man da mit einer Schleifscheibe (Fächerscheibe) und großer Kraft auf die Vierkantrohre gegangen ist und diese daraufhin farbig angelaufen sind - möglicherweise ist man dann auch noch mit einer Schnell-Brünierung rübergegangen ('richtig' brüniert würde das anders aussehen, nämlich schwarz, bei dem großen Teil auch eher unwahrscheinlich) um alles etwas abzudunkeln und vielleicht noch zus. 'scheckig' zu machen.
 

Mike Woodworker

ww-nussbaum
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Das sieht mir sehrwohl nach kalt bzw. schnell brüniert aus. Um den effekt zu erreichen wird das Stahl vorher nicht komplett vom Fett und Oil befreit. Sondern nur mit einem sauberen Tuch vorher abgewischt. Wenn die Flecken zu viel sind erstmal mit Alkohol und/oder mit Aceton abwischen. Kommt aber immer unterschiedlich raus, je nachdem viel viel Fett bzw. Oil noch dran sind. Mit kalt- bzw. schnell- Brünierer kommt man mit einer kleinen Menge sehr weit. Für so ein Gestell brauchst du ca. 50ml. Trotzdem ist der Schutz nur suboptimal. Ich würde anschließend noch einen Klarlack drüber machen. Vorher an einem Reststück probieren.
 

etaller71

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Das mit dem Brünieren würde ich mir auch stark überlegen. Was an Gewehrläufen gut ist, ist an einem Tisch nicht unbedingt schlau. Gewehrläufe soll man auch nicht anfassen und immer leicht einölen. Sonst rostet das sehr schnell. Ob das an einem Tisch sinnvoll ist lasse ich mal dahingestellt. Das Gestell sieht auch nicht brüniert aus.
Gewehrläufe Brüniert man, weil es wenig andere Möglichkeiten gibt, da einen brauchbaren Witterungsschutz hinzukriegen, ohne das Stahlgefüge und die Masshaltigkeit zu beeinflussen.

Die Klever schnellbrünierung taugt auch nicht viel. Gibt keine gute Färbung und es färbt später noch ab.

Alle Brünierungen sind nicht gesund, teilweise Hochgiftig, Ätzend und eine Riesensauerei. Für Zuhause nicht empfehlenswert. Professionelle Brünierungen sind auch nicht aus einer Laune heraus so teuer, sondern weil das wirklich recht viel Aufmerksamkeit erfordert.

Der verlinkte Tisch sieht für mich nicht brüniert, sondern eher so aus, als ob man einfaches verschweisstes (nicht Nahtlos gezogen) Stahlrohrgenommen und sauber verschweisst hat. anschliessend eher grob verschliffen und eventuell nochmal erwärmt um die Anlassfarben halbwegs homogen hinzubekommen. Anschliessend wird das mit Klarlack versiegelt worden sein.
 

Fiamingu

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Ich kann mich noch daran erinnern,
damals einige Werkstücke heiss brüniert
zu haben. Da wurde das Stuck zur Rotglut
gebracht und in Härteöl abgekühlt. Das wurde
dann richtig schön gleichmässig schwarz.
Das für ein Tischgestell umzusetzen
wird aufwändig sein. Vielleicht ist
ja eine Firma in deiner Gegend
die so was macht.
 

tract

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nur so nebenbei - und für ein großes Gestell verm. weniger geeignet.

Wenn man Essig erwärmt (50°+) und darin Stahlteile legt (20+min), werden diese auch dunkler.
Hab's mal probiert (ein Gußteil und ein Stahlteil) - das Foto täuscht, es wirkt darauf dunkler als in echt - ist eher ein dunkles grau geworden. Vielleicht geht es mit Essigessienz noch besser.
(die Wärme beschleunigt die Reaktion eigentlich nur, man müßte mal ein Test über Tage machen, ob es auch für ein Gestell 'kalt' brauchbar wäre)
 

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