Stand der Technik bei Ausländische Firmen????

Holzzauber

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Hallöchen zusammen!

Ich hab' da mal wieder 'ne Frage:

Ich war gestern bei einem Kunden, bei dem gerade Fenster eingebaut wurden.
Er rief mich an, weil ich ihm (mal eben) die Passleisten machen sollte. Habe ich dann allerdings aus Materialknappheit und Zeitknappheit abgelehnt.
Die Leisten sollten nämlich gestern noch fertig werden und montiert sein. Es waren so ca. 10-15 Fenster.
Ach ja, der Fensterlieferant und Monteur kam aus Polen und wollte gestern gerne wieder nach Hause fahren.

Nun meine Frage: wie sieht das eigentlich aus, wenn ein Ausländischler Handwerker hier ein Gewerk verrichtet, muss er sich an unseren "Stand der Technik" halten?:confused:
Weil: die Fenster waren kein bischen nach RAL montiert. Sie waren einfach nur eingedübelt und verschäumt. :emoji_frowning2:
Jetzt sollte ich halt die Passleiste davormachen und das sollte es gewesen sein.:eek:

Es ist doch immerwieder toll, wenn unsere netten "Nachbarn" rüber kommen und uns die Arbeit für kleines Geld wenehmen.
 

carsten

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Hallo

da du den Auftrag nicht angenommen hast kannst du schon mal nix falsch machen:emoji_grin:.
Ich würde in einem solchen Fall den Kunden darüber aufklären das der Einbau nicht nach den derzeit gültigen Richtlinien für Deutschland eingebaut sind, und auch wenn ich Zeit und Material hätte würde ich einen solchen Auftrag ablehnen. Wirklich gut verdienen kann man an so ein paar Leisten eh nicht, und im Falle eines Falles wenn irgendjdm auf die Idee kommt das das ganze nachgebessert werden muss ist man nicht betroffen .
Wie sich das mit ausländischen Handwerkern verhält entzieht sich meiner Kenntnis. Würde aber sagen das die Richtlinien des Montageortes einzuhalten sind also Deutschland.
 

Holzzauber

ww-eiche
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Hallo Carsten!

Die Sache mit dem Material und der Zeit war auch eher ein Vorwand, um den Auftrag nicht anzunehmen. Wenn der Kunde schon diese Handwerker bevorzugt, dann soll er auch sehen, wie die fertig werden.
 

MaHo

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Hi,
warum diese frage,wenn du ehe wegen "berechtigten"vorwand abgelehnt hast?:emoji_wink:
jeder ,der bei uns wohnt oder arbeitet-hat sich an hiesige gesetze zu halten .
manch kunde sind doch echt unverdrossen,gar unpratiotisch:mad:.

das problem ist doch eher,ausländische können hierzulande sich alles erlauben (spricht unbürokratische arbeitserlaubnis,braucht nicht mal meisterbrief ),unser einer wird im Ausland wie Luft behandelt (lange leitung bei Ämtern).

unsere politiker:mad: :viel Mittelstandgelaber:emoji_open_mouth: ,aber null unterstützung für bessere standortbedingungen:emoji_frowning2:
"..im Namen des volkes.."aus deren Mund-ich kanns nicht mehr hören:rolleyes:
Gruss
wünsche allen Unternehmer keinen Sturz ins Bodenlose(Mwst.) im Jahre 2007.:emoji_wink:
PS: sorry,mußte raus:emoji_grin:
 

Zoppo

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@ Carsten

der Einbau nicht nach den derzeit gültigen Richtlinien für Deutschland eingebaut sind

Kannst du / oder jemand anderes mir erklären, was zurzeit Stand der Technik beim Fenstersetzen ist.

Da war doch mal so ein Dichtungsband im Gespräch?

Vielleicht hat jemand für mich eine Schnittzeichnung von so einem Fenster -Wandanschluß.

Gruß

Jürgen
 

carsten

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Hallo

@ jörg
den link hätte ich auch verwendet
der Klaus-Hermann Ries behandelt das Thema sehr gewissenhaft und ohne großes Fachchinesisch so dass es auch ein interesierter Laie verstehen und nachvollziehen kann.
 

khr

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Danke für die Blumen :emoji_slight_smile:

Wenn einer Fenster verleistet die so eingebaut wurde wie es oben beschrieben wurde, dann kann er im Falle des Falles ein großes Problem bekommen, nämlich genau dann, wenn dem Auftraggeber auffällt dass sein Fensterbauer Murks gemacht hat, in Polen aber nicht greifbar ist, und sich dann an den hält, der dann die Innenverleistung ohne gesetzlich vorgeschriebene Innenabdichtung ausgeführt hat.

Bevor Du da also innen was verleistest mußt Du gemäß VOB Bedenken anmelden, Dir diese unterschreiben lassen und ob Du dann ´raus bist aus der Haftung wage ich trotzdem zu bezweifeln.

Also: Finger weg von dem "Auftrag".

Gruß khr
 

Holzzauber

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Weiss denn jetzt hier einer, ob die polnische Firma sich auch an unseren Stand der Technik halten muß???????????
 

Lernender

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Moin Peter,
also, an was sie sich halten müssen, sind doch wohl auf jeden die Europanormen, die, die wie Pilze ausm Boden schiessen, und uns Schülern das Leben "würzen"!
Gruß aus Franken
Clemens
 

Musicman

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Hallo Holzzauber,
gegenüber dem inländischen Endverbraucher sind selbstverständlich immer die in Deutschland gültigen Normen und anerkannten Regeln des Handwerks einzuhalten, der Stand der Technik nur, wenn gesetzlich vorgeschrieben oder vertraglich vereinbart. Beim "Stand der Technik" gibt es keine Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern, nur weil in einem Land andere Qualitätsmaßstäbe herrschen als in anderen Ländern. Es ist einfach nach den aktuellen gesicherten, technischen (Er-)Kenntnissen des Handwerks und der Ingenieurskunst (und zwar zusammengenommen weltweit aller Techniker und Naturwissenschaftler) zu arbeiten. Abzugrenzen ist der "Stand der Technik" von den "allgemein anerkannten Regeln der Technik". Ich will hier nicht näher darauf eingehen, denn Wikipedia gibt die Zusammenhänge m.E. zutreffend wieder.
Ein Beispiel zum "Arbeiten nach Handwerksregeln und Normen": Ich kenne einen Fall, da hat ein Dachdecker nach langer Diskussion mit dem Bauherrn an einer Stelle des Daches so gearbeitet, wie es schöner aussehen sollte. Er hat den Rechtsstreit verloren und musste auf seine Kosten das Dach instandsetzen, obwohl er es sich vom Bauherrn hat schriftlich geben lassen, dass er sozusagen "auf eigene Gefahr" (des Bauherrn) so arbeitet.
Ein Beispiel zum Thema "Stand der Technik": Wenn in Deutschland nur Autos verkauft werden dürften, die nach dem Stand der Technik konstruiert worden wären, gäbe es vermutlich nur Porsches und BMWs.
In Deinem Fall hätte ich die Arbeiten abgelehnt, weil ich nicht durch Mitwirkung am Pfusch eines anderen mit in die Haftung geraten wollte. Ob das letztlich so wäre, steht auf einem anderen Blatt. Aber selbst wenn man im Recht ist, sollte man sich nicht unbedingt sinnlos Ärger einfangen.
Musicman
 

jesimi

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Bei Fenstermontage ist immer die Frage was im Auftrag/Angebot steht. Sollen Fenster nach RAL Montiert werden, dann muss das auch ausdrücklich gewünscht werden.
Ich schreibe deshalb immer in Angeboten zwei optionen. Einmal "normal" Montage und einmal nach RAL.
Und als Firma habe ich mich natürlich nach den Vorschriften des Landes zu richten nach in denen ich montiere-
 

Holzzauber

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Hallo Jesimi!
Das, was Du da schreibst ist leider nicht richtig.
Du kannst nicht einfach dadurch, dass etwas in Deinem Angebot steht die gültigen Normen ausser Kraft setzen. Das dachte ich zwar auch lange Zeit, man hat mich aber eines besseren belehrt.
Das sieht man ja auch am Beispiel von Musicman.
Also, Fenster müssen heutzutage nach RAL montiert werden. Alles andere ist ein verschwiegener Mangel und somit musst Du 30 Jahre lang haften.
Und wenn der Kunde etwas anderes unterschreibt, so ziehst Du im Rechtsstreit trotzdem den kürzeren.
 

hemmi1953

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Kann mir einer von euch Fachleuten bitte sagen, seit wann diese "Montage nach RAL" gültig ist? Wir haben vor 16 Jahren gebaut und haben seit langer Zeit leichte Schimmelprobleme an den Fensteranschlüssen auf der Nordseite des Hauses (Schlafzimmer und Bad). Ich weiß, dass die Monteure die Fenster in den Dachgauben nur durch Schrauben mit den Balken verbunden haben und die Hohlräume mit Bauschaum ausgespritzt haben. Wie der Dachdecker dann von außen die Anschlüsse gemacht hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Gruß Christof
 

Red-Rabbit

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Wichtig sind die inneren Anschlussfugen. Die feuchte, warme Luft darf nicht durch die Anschlussfuge an kältere Teile gelangen. Schon bei 12,5 °C kann es zu einer Schimmelbildung kommen. Bei 10°C kommt es zum Tauwasserausfall. Einerseits muss die Innere Fuge mit einem Dampfdiffusionsoffenen Dichtsoff ( Z.B. Folie ) abgedichtet werden, zum anderen muss die Fuge so gut Isoliert sein, das die Themperatur an der Oberflche grösser ist als 12,5 °C.
Ich kann dir nicht sagen, wie die Ral vor 16 Jahren aussah... aber da wirst du sowiso keinen mehr haftbar machen können

Gruss Jörg
 

raftinthomas

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das war vor 15 jahren noch ok so.
übrigens ist ein "einbau nach RAL" nur entsprechend zertifizierten betrieben möglich. ausserdem betrifft die geschichte auch mehr die dokumentation des einbaus als die art. die begrifflichkeit RAL-montage wird überwiegend falsch benutzt.
insofern ist jesimis beitrag sowohl inhaltlich als auch von der wortverwendung her falsch.
 

schorsch

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Hallo,
jetzt mal ne dumme Frage, wer montiert nach RAL?
Ich bin zwar selbst kein Fensterbauer, habe aber als Geselle bis vor 10 Jahren selbst noch Fenster gesetzt, und komme jetzt auch noch von Zeit zu Zeit auf einen Rohbau und muß sagen, es wird nach wie vor geschäumt und geschraubt.
In der Regel klebt dann der Verputzer sein Dichtanschlußprofil innen drauf und fertig.
Außen Kopriband, mineralische Dämmung und innen Acryl oder Anschlußfolie das ist doch Theorie. Solche Anschlüsse müssen geplant werden, sprich die Laibungen müssen gerade (geputzt) lot und waagrecht und sehr genau im Maß sein. Wo gibs den so was?
Gruß Georg
 

Florbert

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Tja Georg,

eigentlich sollte das heute besser jeder machen. Wenn ich als gewissenhafter Fenterbauer auf eine Baustelle ohne Glattstrich in der Laibung komme fahre ich besser wieder nach hause. Wir haben schon genug Probleme im Leben, da sollten wir uns mit solchen fasch verstandene Kunderbefriedigung nicht noch mehr Ärger machen. Gesetz ist Gesetz, das gilt für alle in Deutschland mögen sie herkommen wo sie wollen. Es ist natürlich immer schade um den Auftrag, aber wenn es mal zu Rechtstreit kommt, kannst Du das mit zwanzig Aufträgen nicht gezahlen.
Also inzwischen sollte es eingentlich keine Fuschmontagen mwhe geben. Wäre auch sehr schön für den Ruf der Handwerkerschaft.

Schöne Grüße Florian
 

tnkngn

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@red rabbit

Wie kommst Du denn auf so allgemeine Aussagen, wie das es bei 10 Grad zum Tauwasserausfall kommt???
Da haengen ja wohl einige Dinge dran, die denn Taupunkt bestimmen.
Schimmelpilzbildung bei 12,5 Grad??

Wie kommst du auf solche Aussagen?
 

Red-Rabbit

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Klar ist das ein angenommener Wert, bei 20 °C und 50 % Luftfeuchte...
Bei 21°C und 80% Luftfeuchte liegt der schon bei 17°C
Wenn ich das richtig weiss, sind das die Klimatischen bedingungen nach DIN 4108
und die 12,5°C kommen dadurch zustande, das Schimmel nicht erst bei Tauwasserausfall entsteht, sondern wenn eine Bauteiloberfläche längere Zeit eine Relative Luftfeuchte über 80% hat.

Gruss Jörg
 
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