Stech/Lochbeitel Beratung und Zubehör

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
Moin,
ich habe schon so manches Werkzeug zuhause liegen, doch in Richtung Beitel habe ich noch nichts außer nen langen Schlitzschraubendreher :emoji_grin: . Spaß beiseite, ich möchte mich im Bereich der Beitel weiterentwickeln. Ich möchte damit natürlich Nuten nachbessern, aber auch Taschen erstellen für Rahmenkonstruktionen (KVH Rahmen für Schuppen und ähnliches).
Wie gesagt habe ich noch nichts, habe mich nur etwas im Netz umgeguckt und das ein oder andere Video geguckt.
Schnell sieht man natürlich die Kirschen Beitel, die glaub mein Vater auch hat. Preistechnisch sehen die gut aus, 6er Set 70€. So im Rahmen habe ich mir das auch vorgestellt als Einstieg. In einem Video hat HolzWerken den Loch beitel als Taschenausstemmer vorgestellt, was auch nicht schlecht klingt.

So zu den Fragen:

- Welche Marke könnt ihr mir Empfehlen?
- Ich habe auch Varianten mit Kunststoff und 2K oder ähnliches als Heft gesehen. Vorteile?
- Als Klopfer nehme ich einen Klüpfel? Gibts da irgendwas worauf man achtet? Ohne Drechselbank bau ich das Teil nicht selber...
- geschliffen oder poliert? Sind die Beitel eigentlich gegen Feuchtigkeit irgendwie geschützt oder Rosten die im Carportschuppen so weg
- Brauche ich sofort ein Schäftset oder sind die Beitel so schon geschäft, das ich die gleich nutzen kann.
- Langes oder kurzes Heft für die oben genannten Dinge?
- Gibt es bestimmte spezielle Beitel, wo man vielleicht 1-2x gut gebrauchen könnte (zb Lochbeitel für Taschen)
- Woher kommen diese komischen Breiten wie 16 oder 26mm aus den Sets? Was hat es damit auf sich ? (hätte zb 15 /25 erwartet...)

Ich möchte 1x ein Set kaufen und länger damit Spaß haben. Kein Aldi Set im Angebot...
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.439
Ort
Ebstorf
Hallo,

Stechbeitel nimmt man möglichst so breit, wie das Zapfenloch breit sein soll, also immer ca ein Drittel der Werkstückdicke) geht natürlich auch mit jeweils schmaleren, ist aber etwas aufwendiger. Bei Schwalbenschwanzzinkungen braucht man unterschiedlich breite Beitel.
Mit einem Set macht man erst mal nichts verkehrt. Meine Kirschen Eisen habe ich nun schon problemlos über 30 Jahre. Spezielle Lochbeitel bringen kaum was, braucht man also nicht. Für Zimmermannsarbeiten gibt es deutlich robustere Ausführungen, da bin ich aber auch mit einem einzigen 30mm Beitel immer hingekommen, obwohl ich allerhand Fachwerk abgebunden habe. Ich habe alle möglichen Schleifsteine, aber wirklich benutzen tue ich eigentlich nur einen Diamantstein (ich weiß nicht mal die Körnung).
Grundsätzlich müssen alle neuen Stechbeitel erst mal geschärft werden.

Gruß

Ingo
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
Danke dir. Gibt es spezielle Vor/Nachteile bei den unterschiedlichen Heften? Gibt bei Kirschen alleine etliche, Klassisch, in Rot, aus Kunststoff. Den Holzhammer (Klüpfel) mit Durchmesser Ø90mm als Standard ?
Und was für ein Schleifstein brauche ich speziell. Hast du vielleicht ein Link oder so? Ist natürlich toll, das neue Ware erstmal geschäft werden soll, wobei man diese auch gleich ruinieren kann. Wieso macht man sowas ?!
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.853
Ort
Oldenburg
Moin,

Stemmeisen habe ich viel zu viele, kann daher auch ein paar Vergleiche ziehen.

Von den neueren Kirscheneisen hat mich keines überzeugt. Der Stahl ist gefühlt zu weich, warum zum Teufel die Eisen lackiert werden, keine Ahnung.

Wenn du ein Set nimmst, sollten die unteren Abstufen klein sein. 6mm, 8mm, 10mm und zum Teil auch kleiner, benutze ich häufig, die ganz großen Eisen > 20mm kommen selten zum Einsatz.

Zu deinen Fragen:
- Meine klare Empfehlung sind die Eisen von MHG, https://www.feinewerkzeuge.de/mhg.html
- Die haben eine ordentliche Standzeit und sind preiswert.
- Der Griff sollte nicht zu glatt sein, Holz oder Kunststoff macht keine großen Unterschied. Aber das heißt hier doch Woodworker, also bevorzuge ich Holzgriffe :emoji_slight_smile:
- Ein Klüpfel wäre schon passend, damit trifft man zuverlässig. Ein normaler Hammer geht auch, die Japaner nutzen z.B. bevorzugt Stahlhammer. Wichtig: wenn die Eisen mit dem Hammer geschlagen werden brauchen die oben eine Metallring um ein Aufplatzen zu verhindern.
- guter Stahl hat einen hohen Kohlenstoffanteil und ist nicht rostfrei. Normalerweise musst du da nichts machen, wenn es doch mal rostet hilft etwas Kamillenöl oder Balistol als Rostschutz.
- langes oder kurzes Eisen / Heft ist Geschmackssache.
- Schärfen musst du lernen, auch neu gekaufte Eisen müssen frisch abgezogen werden. Eisen müssen scharf sein. Ein Kombistein wäre wohl die beste Empfehlung. Schärfen ist dann wieder ein Thema für sich.

Spezielle Lochbeitel sind schon ziemliche massiv und für grobe Beanspruchung gemacht. Wenn du nicht täglich Zimmermannsmäßige Verbindungen stemmen willst, wirst du diese Eisen nicht brauchen.

Dann gibt es noch spezielle Eisen zum nachstechen von Hand für feine Arbeiten. Eisen mit Seiten die auf Null auslaufen verwende ich gerne für Zinkenverbindungen.

Aber fang einfach mal an, der Appetit kommt beim Essen!
 

Guido_CH

ww-eiche
Registriert
27. Januar 2016
Beiträge
306

rafikus

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2007
Beiträge
3.799
Ort
Ruhrgebiet
Die Narex-Eisen werden immer wieder als gut und brauchbar beschrieben. Ich habe auch welche, jedoch noch zu wenig damit gearbeitet um tatsächlich Vergleiche ziehen zu könnnen. Rein subjektiv gefallen sie mir aber sehr und ich würde sie auf jeden Fall den polierten von Kirschen vorziehen.

rafikus
 

BnafetS

ww-eiche
Registriert
28. April 2016
Beiträge
330
Ort
Oberfranken
Also ich hab die kurzen MHG mit der Seitenfase bis zur Spiegelseite.
Meiner Meinung nach ist der Stahl ganz gut, lässt sich gut schärfen und bleibt relativ lange scharf.

Ich habe vor kurzem erst ein 30er dieser Stemmeisen bekommen, das hat neu schon einen recht guten Eindruck gemacht. Ein 40er, welches ich schon länger habe, hat da wesentlich mehr Zuwendung benötigt (schleifen).
Was mir an den HMG jedoch nicht gefällt, dass die Eisen klar lackiert/beschichtet sind :emoji_rolling_eyes:. Kaufen würde ich sie jederzeit wieder und werde mir ggf. auch noch weitere Größen besorgen.

Gruß
Stefan
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
ich danke für all eure antworten. eins ist mir irgendwie noch nicht klar.
Stechbeitel nimmt man möglichst so breit, wie das Zapfenloch breit sein soll, also immer ca ein Drittel der Werkstückdicke)
das macht schon sinn mit möglichst der materialstärke und so. aber woher kommen die 16 und 26mm als standardgröße? bei 1/3 wären das dann 48 und 81mm stärke, was irgendwie kein sinn macht. wenn ich zb plattenware wie siebdruck/osb oder sonstiges in eine nut stecken will, bräuchte ich einen 18'er Beitel, was aber im gegensatz zu 16 kein standard ist. meine frage ist halt, WIESO diese größe standard sind. beim forstner ist zb Ø35 DIE standardgröße (meistverkauft), weil man sie für türbeschläge braucht.


zum schleifen: was brauche ich speziell zum schleifen? hat jemand nen link von feine werkzeuge oder so ?
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.667
Klassisch wäre es wohl das: https://de.wikipedia.org/wiki/Klopfholz . Das kannst Du Dir problemlos selberbauen - falls Du willst.
Ist ein bisschen arg schwer. Und ganz so einfach auch nicht selber zu bauen.
Einen leichteren und runden Klüpfel halt ich für praktischer.

zum schleifen: was brauche ich speziell zum schleifen? hat jemand nen link von feine werkzeuge oder so ?
Kombi-Wasserstein ca 4000/6000 "Tiger" z.B.
Zum Thema Schärfen findest du hier jede denkbare Frage bestens beantwortet (Pflichtlektüre!):http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerfen-stecheisen-hobeleisen-17-12-06.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:

Gonzaga

ww-robinie
Registriert
16. Dezember 2016
Beiträge
1.513
Ort
Belgien
Soweit wurde ja schon alles gesagt, ich kann aber noch etwas zu den Kirschen Stechbeitel mit roten Kunststoffheft sagen.
Ich habe noch einen Satz aus meiner Lehrzeit von vor 15 Jahren. Mit diesen war ich nie so richtig zufrieden, da sie für mein befinden nicht gut in der Hand liegen. Auch werden diese schnell stumpf und so richtig scharf bekomme ich die auch nicht.

Bin vor kurzem auf die MHG Eisen umgestiegen. Die sind Top!
Liegen sehr gut in der Hand, lassen sich sehr scharf schleifen und die Standzeit ist auch deutlich länger als die Kirschen.
 

ok.58

ww-eiche
Registriert
29. Februar 2016
Beiträge
381
Ort
Leipzig
Ich will nicht extra ein neues Thema erstellen, deshalb klinke ich mich hier mal ein.
Man liest hier im Forum immer wieder, daß neu gekaufte Stechbeitel (von z.Bsp. Kirschen, MHG o.ä.) erst noch "geschärft" werden müssen bevor man die benutzen kann.:emoji_thinking:
Geht es da nur darum einen evtl. herstellungsbedingten Grad zu entfernen, Ungenauigkeiten zu beheben oder müssen die wirklich erst noch in Form und scharf geschliffen werden??
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.667
Erstmal relativ aufwendig abzurichten sind mW. die Japanereisen.
Bei Europäischen ge ich davon aus, dass sie nur abgezogen werden müssen.

Ist aber sowieso kein großes Problem. Man muss auch das aufwendigere Abrichten und grobe Schärfen beherrschen, wenn man halbwegs ernsthaft schreinern will.
 

Mitglied 30872

Gäste
Die entsprechende Form haben die Eisen schon, auch den Winkel, wobei ein Grad rauf oder runter unerheblich ist. Du kannst auch durchaus damit arbeiten, aber richtig scharf ist schon etwas Anderes. Mit richtig scharfen Eisen tut man sich leichter.
Versuche es einfach. Ich würde mir heute auch die MHG kaufen. Wenn Du dann die Beitel hast, kommst Du um's Schärfen eh nicht herum. Ein Schärfdienst ist nicht wirklich sinnvoll. Was das Schärfen angeht, gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, die meisten hier im Forum zu finden.
 

Hondo6566

ww-robinie
Registriert
27. April 2017
Beiträge
3.821
Ort
Ortenaukreis
Hallo,
meine Empfehlung geht auch zu MHG Stechbeiteln, sind wirklich von sehr guter Qualität und Made in Germany. Habe einen kompletten Satz vor ein paar Monaten gekauft und bin sehr zufrieden. Liegen auch gut in der Hand.

Andreas
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
wo bekommt man denn MHG Beitel? Feine Werkzeuge haben UVP Preise, der Systemshop24 hat wohl nicht die neueren mit der Seitenfase bis zur Spiegelfläche und der MHG Shop selber ist offline.
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.853
Ort
Oldenburg
Hallo,

gekaufte habe ich meine bei FeineWerkzeuge, einfache Bestellung und schnelle Lieferung. Preis-Leistung passt auch.
 

Hondo6566

ww-robinie
Registriert
27. April 2017
Beiträge
3.821
Ort
Ortenaukreis
FeineWerkzeuge.de
Habe mir den "6er Satz MHG Stemmeisen mit abgeflachtem und geöltem Rundheft und Seitenfasen bis zur Spiegelseite" gekauft.
 

Henry_GT

ww-nussbaum
Registriert
5. Dezember 2017
Beiträge
84
Ort
Gütersloh
Ich würde ja gern etwas anderslautendes schreiben, aber auch ich kann die MHG Beitel empfehlen. Ich habe viele alte und älteste Beitel, teils Kirschen von meinem Großvater und Vater und mehr aus Neugierde und weil sie belobigt wurden vor einiger Zeit einen Satz der normalen MHG Beitel direkt dort geordert. Die Schärfe ist gut bis sehr gut, die Standzeit im entsprecheneden Holz auch. Die Auslieferungsqualität ist verbesserungsfähig, aber mit wenigen Handgriffen auf hohem Niveau. Dafür im perfekten Preisleistungsverhältnis. Schärfbar auf Stein oder Diamantstahl tadellos. Ich bin nicht der Spiegelfetischist. Das Eisen muss scharf sein, scharf genug für den Fingernageltest oder ein Härchen am Arm. Ich will mich in den Spiegeln nicht schminken, auch wenn es ginge. Was mir sehr gefällt, sind die kurzen Beitel und auch die großen Zapfeneisen liegen gut in der Hand (wenn es mal grober werden soll)

Die Hölzer sind schön, angenehm zu greifen, leicht unterschiedlich im Ton (was ich sehr mag). Ich habe nur geflucht, die MHG Logoaufkleber zu entfernen. Je nachdem, wie lange die schon draufkleben, erbleicht sich ein Phantombild. Und sie kleben wie Otterfuß. Wenn sie darauf verzichten würden … egal.

Ich bin weder verwandt mit noch beteiligt an dem Unternehmen!
Ahoi.
 

zündapp

Gäste
Ich habe einige Beitel ausprobiert. Nicht schlägt meiner Meinung nach Japaneisen von Ioroy. Werden sehr scharf, halten die Schärfe ewig und sind sehr ergonomisch. Von europäischen Eisen finde ich die Dictum Eigenmarke (kurz) super, besser (finde ich) als MHG (da habe ich die Lochbeitel) und viel besser als Narex. Ganz gut sind auch Veritas aus PM-V11, aber die brechen teilweise zu leicht aus und sind mir viel zu teuer.

Gruß

Wolfgang
 

Henry_GT

ww-nussbaum
Registriert
5. Dezember 2017
Beiträge
84
Ort
Gütersloh
Das stimmt sicher unumwunden. nur … für ein Ioroy Eisen bekommt Zahltag einen ganzen Satz aus für seinen Zweck höchstwahrscheinlich ausreichender Qualität :emoji_grin:
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
noch eine "blöde" frage: brauche ich die fase am rand bis zur spiegelfläche wirklich ? weil scheint wohl eher neu zu sein und früher hatte das doch keiner?! die normalen beitel kosten doch deutlichst weniger.
was habe ich davon, wenn die rückseite nochmal plangeschliffen ist?
für mich klingt vieles am ende eher nach marketing gag. ich bin wohlbemerkt völliger laie in diesen gebiet und werde auch niemals experte. es würden auch die lidl teile reichen, wenn sie scharf genug wären. bin halt ein freund von vernünftigen werkzeug...
 

Daniboy

ww-robinie
Registriert
22. Februar 2017
Beiträge
2.203
Ort
-
Ich hab u.a. ein billiges Set vom Hofer (=Aldi). Mmn guter Stahl u. angehmer Griff. Ist halt garnicht poliert. Manche Teile haben auch statt geschliffener Schneide eine stumpfe Fase von zB 0.4mm, aber im Laden kann man ja aussuchen.
 
Oben Unten